Diagnose Hirntumor- nicht operabel

[Annette3]

Meine Mutter wurde am Donnerstag mit starken Kopfschmerzen eingeliefert- heute kam die Diagnose : Hirntumor- nicht zu operieren; nur Chemo um das Wachstum einzudämmen. Der Arzt rät dringend dazu die Chemo durchzuziehen und gibt ihr 12-36 Monate...

Ich bin völlig fertig- was kommt da auf uns zu?

Kann mir jemand helfen?

Annette

[Auntie]

Hallo Annette3,

schade, dass wir auch Dir hier willkommen heißen müssen. Tut mir sehr leid für Deine Ma und Dich.

Ich würde mir AUF JEDEN FALL mindestens eine Zweitmeinung einholen. Aus welcher Gegend kommt Ihr denn? Sicherlich könnt Ihr hier bzgl. der geeigneten Klinik gute Tipps bekommen.

Was auf Euch zukommt, dazu kann ich (zum Glück) nichts sagen. Bin zwar selbst betroffen, habe einen relativ "netten" Tumor (WHO II), aber bei mir war OP möglich und noch eine Chemo nach Rezidiv hat den Tumor wieder etwas verkleinert. Hatte außer einem einzigen Grand Mal Anfall keine Probleme. Mein nächstes MRT steht erst im Juli an.

Auf die Prognose bzgl. der Lebenerwartung würde ich erst mal nicht viel geben. Die Ärzte prognostizieren viel, wenn der Tag lang ist. Und sie liegen sehr oft daneben.

Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und schicke Euch ein dickes Kraftpaket.

Liebe Grüße
Birgit

[Annette3]

Danke für Deine lieben Worte!

Die Diagnose kommt von der Neurochirgie in der Unklinik FFM- ich habe einen sehr guten Eindruck von der Station...

Das mit der Lebenserwartung habe ich für mich wissen wollen, der Arzt sagte schon, das es eigentlich keine genaue Prognose gibt- jeder Mensch ist/reagiert anders...

Was mich beschäftigt: Die Chemo soll bewirken, das der Tumor nicht weiterwächst, die "Begleiterscheinungen" Gedächtnisverlust und Orientierunglosigkeit hat sie schon und die werden auch nicht weggehen-
aber was passiert noch? Bleibt das so-oder wird das rasch schlimmer?

Meine Eltern wissen noch gar nicht genau, was sie erwartet- sie denken nach der Chemo ist alles gestoppt und gut und das Leben geht halt nur ein bißchen anders weiter. Meine Mutter hat Angst um ihren ruhestand- sie wird nie wieder arbeiten gehen: soll ich ihr das sagen?

Sorry- Ihr kennt das wahrscheinlich alle schon, was habt Ihr getan?

Hat jemand Erfahrung wegen der Schmerzen?

Annette

[Auntie]

Ist denn bei Deiner Ma eine Biopsie gemacht worden? Oder wissen die Ärzt um welche Art Tumor es sich handelt?

Welche Chemo soll gemacht werden?

Tja, ob Du Deiner Ma sagen sollst, dass sie nie mehr arbeiten kann, kannst Du sicherlich am besten selbst beurteilen. Ich denke schon, dass es für sie wichtig psychisch gut drauf zu sein. Da kann man auch mal eine Notlüge gelten lassen. Ich persönlich bin ein Mensch, der immer alles genau wissen will.

Mir hat mal ein Arzt gesagt: "Hirntumore ist fischen im trüben Wasser". Bezogen auf Prognose und Therapie. Ich glaube ihm.

Übrigens gab es einen Artikel von der Janker Klinik in Bonn, die ein neues Gerät haben für Patienten, wo eine OP nicht möglich ist. Google doch einfach mal.

Bzgl. der Schmerzen habe ich (zum Glück) keine Erfahrungen. Ich habe eine Freundin, die in einem Hospiz arbeitet. Sie sagt mir immer, dass man bei Hirntumoren die Schmerzen üblicherweise gut in den Griff mit den entsprechenden Medis bekommt. Deshalb will ich auch zu ihr, wenn es bei mir bösartig werden sollte. Insgesamt gehe ich mit der Ganze häßlichen Sache recht "brutal" um. Werde meine Patientenverfügung jetzt noch ergänzen im Sinne von: wenn Tumor Stufe IV erreichen sollte bitte kein Cortison, keine Chemo, keine Bestrahlung. Allerding weiß ich nicht, wie ich mich entscheide, wenns es soweit kommen sollte.

Wünsche Euch die richtigen Entscheidungen und sende noch ein Geschwader



LG
Birgit

[Nikvip009]

Diese Methode von der das gesprochen wird heißt Nanotherapie und ist relativ neu. Dazu wurde eine Studie an der Berliner charite durchgeführt. Diese Methode ist leider nur anwendbar bei Tumoren von 5mm bis zu 5cm. Mehr möchte ich dazu nicht sagen lest selbst. ich möchte dazu nichts falsches sagen . In den filgenden Links ist die gut beschrieben.

http://www.br-online.de/wissen/forsc...2604009548.xml

http://hirntumorforum.de/forum/topic77.html

http://www.3sat.de/page/?source=/nan...634/index.html

http://www.stern.de/gesundheit/gesun...in-655368.html

Ich hoffe das hilft euch und drücke euch allen natürlich auch weiterhin die Daumen

[Bärin61]

Hallo Anette, schön dass du uns gefunden hast.
Mein Mann bekam 2003 die Diagnose inoperables anaplstisches Astrozytom WHO Grad III und die Prognose maximal drei Jahre. Na ja, was soll ich sagen, er lebt immer noch, aber mit einem Glioblastom Grad IV. Obwohl der/das Astro inoperabel war wurde mein Mann zu erst einmal operiert, dann Bestrahlung und zuletzt Chemo mit Temodal. Bis Anfang 2009 ging es meinem Mann sehr gut, kaum Ausfälle und die Therapie sehr gut vertragen. Jetzt sieht leider alles anders aus. Bei jedem Menschen verläuft die Tumorerkrankung anders, du solltest aber auf jeden Fall erst einmal wissen um was für einen Tumor es sich handelt, evtl. eine zweite Meinung einholen und überlegen in wie weit du deinen Eltern die Wahrheit sagen kannst. Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen, wie Auntie schon sagte. Steck aber nicht den Kopf in den Sand, noch ist es nicht soweit.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und wenn was ist melde dich ruhig, hier ist immer jemand der dir antwortet.

........LG.....................Bärin