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  #1  
Alt 10.08.2007, 20:21
Benutzerbild von Malani
Malani Malani ist offline
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Standard Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Hallo liebe Mitbetroffene,

ich habe einen stark östrogenabhängigen Tumor. Die Chemo (2 x FEC) unterdrückt leider bisher meine Östrogenproduktion nicht im geringsten. Ich hatte einen ganz normalen Eisprung und jetzt auch das übliche Ziehen in der Brust.

Der Tumor hat sich meines Erachtens auch nicht verändert.

Nun habe ich heute beim Bluttest meinen Arzt gefragt ob eine Eierstockentfernung bei mir sinnvoll wäre. Mich traf bei seiner Antwort bald der Schlag. Das wäre eine SEHR GUTE ALTERNATIVE und ich müsste dann auch nicht 5 Jahre Tamoxifen nehmen.

Nun frage ich mich natürlich warum einem das keiner sagt. Ich brauche nichtmal eine Minute darüber nachzudenken ob ich lieber 5 Jahre ein Antihormonmittel nehme, oder mir die Eierstöcke entfernen lasse.

Als ich ihn dann fragte warum das nicht alle so machen (natürlich im entsprechenden Alter) sagte er: Weil es ein operativer Eingriff ist. Und jeder operative Eingriff birgt Risiken.

Man hat mir einen Port eingepflanzt und wird mir die halbe oder ganze Brust abnehmen. Und dann soll ich Angst vor einer Operation mit 2 kleinen Schnitten a 2 cm haben.

Wer garantiert mir, dass nach 5 Jahren Tamoxifen Ruhe ist und nicht der ganze Schlamassel von vorne anfängt?

BIN ICH ZU NAIV wenn ich so denke??????

Das beschäftigt mich schon den ganzen Tag....

Vielleicht gibt es hier Frauen die ohne Eierstöcke leben und mir sagen können, was hier die "Nebenwirkungen" sind.

Liebe Grüße an alle

Brigitte
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  #2  
Alt 10.08.2007, 22:31
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

meine eierstöcke, wurden im september 2006 zusammenhang mit dem "brustkrebsgen" (=BRCA1 mutation, die sowohl brustkrebs als auch eierstockkrebs verursachen kann) entfernt.
es sind bei 3 kleine schnitte und ein vierter ist im nabel. OP war problemlos. am unangenehmsten war mir dabei der katheter in der blase. sobald der weg war, war alles okay, kaum schmerzen.
mittlerweile machen mir die wechseljahrbeschwerden auch nicht mehr so zu schaffen. hatte dabei vor allem schlafstörungen und ein paar hitzewallungen.

mein BK ist hormonnegativ gewesen.

also, ich weiß nicht, ob du bei hormonpositivem nicht trotzdem ein medikament nehmen müsstest, ich kann nur sagen, dass mir die eierstockentfernung kein problem gemacht hat.
alles liebe
s.
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  #3  
Alt 10.08.2007, 22:57
Isabelle Isabelle ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Liebe Brigitte,

bei östrogenpositiven Tumoren ist es auf jeden Fall sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, die die Östrogenproduktion im Körper stoppen, damit eventuell noch vorhandene Krebszellen nicht zum Wachstum angeregt werden.

Das kann auf verschiedenen Weisen geschehen:

Durch monatliche Spritzen (z.B. Zoooladex)
oder durch die Entfernung der Eierstöcke.

Egal für welche Möglichkeit man sich entscheidet, ist es zusätzlich notwendig, eine Antihormontherapie durchzuführen. (Heutzutage wird meist die Sequenztherapie empfohlen, d. h. 2-3 Jahre Tam, danach einen Aromatasehemmer.)

Dies ist notwendig, da Östrogene nicht nur in den Eierstöcken gebildet werden, sondern auch im Muskel- und Fettgewebe, in der Nebennierenrinde usw.

Deshalb glaube ich, dass du möglicherweise deinen Arzt falsch verstanden hast.

Bei mir war es übrigens so, dass ich bis zur 4. Chemo noch ganz regelmäßig meine Periode hatte. (Da war ich 44)
Ich hatte mich danach zur Entfernung der Eierstöcke entschlossen, (laparoskopisch, d. h. drei winzige Narben) weil mir die Zoladexspritzen als größeres Übel erschienen. Ich habe diesen Schritt nicht bereut.

Alles Gute für dich,
herzliche Grüße
Isabelle
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  #4  
Alt 10.08.2007, 23:32
Benutzerbild von Malani
Malani Malani ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

@Hallo Isabelle,

ich habe den Arzt nicht falsch verstanden. Ich habe ihn explizit danach gefragt. Er sagte ich müsste dann kein Tamoxifen nehmen. Vielleicht hat er ja das Zoladex gemeint...
Am Freitag habe ich die erste Sono zur Feststellung ob sich der Tumor verändert hat. Da frage ich nochmal die behandelnde Ärztin.

@Isabelle und Suze

Ihr schreibt nicht bereut/keine Problem.... Ich habe jetzt 3 Stunden damit zugebracht im Internet wahre Horrorgeschichten von Frauen ohne Eierstöcke zu lesen. Nicht mehr vorhandene Libido und Orgasmusfähigkeit, Schwindel, Knochenschmerzen, Hitzewallungen...usw.

Jetzt hab ich richtig Angst bekommen. Ich hatte trotz meiner 48 Jahre noch nichtmal einen Anflug von Wechseljahren. Ganz im Gegenteil. Hätte ich nicht massenweise Östrogen produziert, wäre mir dieser Tumor erspart geblieben.

Wie lebt es sich nach Überschuss mit dieser massiven Unterproduktion?

Danke für eure Antworten

Liebe Grüße
Brigitte
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  #5  
Alt 11.08.2007, 12:40
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staufda1 staufda1 ist offline
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Beiträge: 421
Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Hallo Brigitte,

Isabelle hat absolut recht. Mit der Entfernung der Eierstöcke ersparst Du Dir die Zoladexspritzen, nicht aber das Tamoxifen respektive die Aromatasehemmer! Im Gegenteil das Tamoxifen ist sogar wichtiger als das Zoladex, denn es bezetzt die Hormonrezeptoren an den Krebszellen damit diese nicht mehr zugänglich sind und die Zelle zum teilen anregen.

Ich (43 Jahre)mache seit 1 Jahr AHT mit Zoladex und lebe sehr gut damit. Ausser gut ertragbarer Hitzewallungen habe ich keinerlei Probleme. Jede Frau reagiert da eben individuell. Es haben ja auch nicht alle Frauen Probleme mit den Natürlichen Wechseljahren.
Die Aussage meiner Ärzte war ganz klar, kommt nach den 2-3 Jahren Zoladex die Periode wieder, werde ich Tamoxifen bis zu 5 Jahren nehmen müssen, bleibt sie weg, kann ich auf einen Aromatasehemmer umsteigen.

Wenn Dein Arzt etwas anderes sagt, dann hat er m.E. keine Ahnung von der Botanik!

An Deiner Stelle würde ich vor einer Ovarektomie zuerst die AHT mit den Zoladexspritzen machen. Das ist nicht so endgültig und wenn Du schlimme Nebenwirkungen haben solltest, kannst Du die Therapie wieder abbrechen. Wer weiss, vielleicht bist Du ja in 2-3 Jahren in der Menopause und dann erübrigt sich die Operation.

Leider gibt es auch mit der AHT keine Garantie für eine definitve Heilung, aber die Chancen dafür steigen.


Liebe Grüsse

Daniela
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  #6  
Alt 11.08.2007, 18:33
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Malani Malani ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Hallo Daniela,

danke..ich sehe das mittlerweile auch so.

Nachdem ich mich gestern stundenlang mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich auch davon abgekommen diesen Eingriff machen zu lassen.

Manche nennen die Eierstockentfernung die weibliche Kastration. Dafür bin ich jetzt entschieden zu jung

Wenn man auch von den teilweise gravierenden Nebenwirkungen von Tamoxifen und Zoladex liest, so sind es im Grunde die gleichen wie bei einer Ovarektomie. Sie müssen also nicht unbedingt von den Medikamenten stammen, sondern können einfach durch den Entzug der Hormone entstehen.

Ich bin mal gespannt was am Freitag bei der Sono rauskommt...

Liebe Grüße
Brigitte
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