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  #1  
Alt 12.01.2009, 21:18
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Sünje Sünje ist offline
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Standard Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo an alle,

ich habe schon mal eine zeitlang hier mitgeschrieben in der Rubrik für Hinterbliebene, konnte das aber dann nicht mehr weil mein Papa ja noch lebt.
Aber jetzt kann ich langsam nicht mehr ohne Hilfe.

Ich stelle mich mal kurz vor:
Ich heiße Sünje, bin 28 Jahre alt, Einzelkind und wohne in Hamburg. Meine Eltern wohnen 100km weit weg auf´m Land.
Mein Papa hat seit 2006 Krebs. Zuerst wurde ein Sigma-Ca festgestellt, dann kamen Lebermetastasen hinzu, jetzt sind wir bei Lymphknoten, Leber, Knochen- und Weichteilmetastasen.
Also nicht wenig würde ich sagen.

Seit ca. 2 Monaten geht es jetzt immer schlechter, ihm wurde schon zweimal die Aszites abpunktiert und jetzt isst er kaum noch was.
Heute haben wir Bescheid bekommen das es auch keine Chemo mehr gibt, weil Papa schon alles durch hat sozusagen.

Jetzt kann man sich ja denken, das es nicht mehr zuuuu lange dauern wird.

Und genau da hab ich einfach ganz große Angst vor, ich weiß das es jedem so gehen würde, aber ich war bis jetzt total stark und konnte mich immer gut halten. Habe einen ganz tollen Job in HH und auch ganz nette Arbeitskollegen, leider sind viele Freunde auf der Strecke geblieben und die wollen jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben weil sie nicht konfrontiert werden wollen mit dem Thema Krebs.

Kennt ihr diese Situation, was macht ihr?

Lieben Gruss

Sünje
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  #2  
Alt 13.01.2009, 09:47
Tala Tala ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo,
ja ich kenne die Situation leider gut.

Meine Mutter ist sozusagen auch "austherapiert".Heilen kann man den Krebs nicht mehr und sie will jetzt auch keine Chemo mehr.Sie wartet auf den Tod.
Ich bin zwar vor Ort,bin aber auch alleine mit der Situation weil mein Vater nichts mit mir zu tun haben will (ich genüge nicht seinen hohen Anspüchen) und ich auch keine Geschwister habe.

Versuch einfach so oft es eben geht bei deinem Vater zu sein.Dass das nicht immer geht wird deine Familie ja verstehen.
Und heul auch mal,manchmal tut das gut.Wir sind ja alle nur Menschen.und auch wenn wir erwachsen sind tut es trotzdem weh ein Elternteil zu verlieren.

Fühl dich mal gedrückt

LG Tala
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  #3  
Alt 13.01.2009, 12:51
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Sünje Sünje ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo Tala,

danke für deine Mail. Hab mich sehr drüber gefreut.
Aber was kann man denn machen das es nicht ganz so heftig ist, ich heul ja jetzt schon auf der Arbeit manchmal.

Für Dich ist es vielleicht ganz schön das du mal eben hinfahren kannst, ich wohne ja ca. 100km weg und bin da nicht ganz so flexibel.
Ich vermisse meine Eltern sehr und habe große Angst das ich zu spät komme. Verstehst Du?

Ich weiß das es im Leben weitergeht, aber für mich ist mein Papa alles. Ich liebe ihn abgöttisch... Ich kann es mir nicht vorstellen das er bald nicht mehr da ist.

Oh man dein Lied ist aber auch herzzerreissend...

LG Sünje
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  #4  
Alt 13.01.2009, 14:05
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Liebe Sünje

Ein ganz schneller Beitrag von mir, ich kann Dich sehr gut verstehen, auch bei mir ist diese Angst da. Und, bei mir ist es fast noch schlimmer, mich trennen 500 km. Mein grösster Alptraum ist der, dass ich zu spät komme, aber ich glaube, wenn es mal soweit sein sollte, dann gehen alle Uhren ein bisschen anders. Die Arbeit wird in dem Moment egal. Dein Papa geht, wenn er geht, sicher nicht von einem Moment auf den anderen. Daher würde ich Dir einfach gerne die Angst nehmen, irgendwann mal zu spät zu kommen.

Das ist eine der wenigen Ängste, die Du nicht haben musst. Glaube ich.

Alles, alles Gute für Dich und eine lange und gute Zeit für Deinen Papa und Euch.

Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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  #5  
Alt 13.01.2009, 14:29
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo Sünje,

Meine Frau ist vor 10 Tagen an Brustkrebs verstorben. Dass sie sterben muss, war im Oktober schon fast sicher, nach der abgebrochenen Chemo im November zu 100%. Die Angst, "zu spät zu kommen", hatte vor allem ihre Schwester. Die beiden waren sich seit ewigen Zeiten die besten Freundinnen.

Zitat:
Zitat von Sünje Beitrag anzeigen
Für Dich ist es vielleicht ganz schön das du mal eben hinfahren kannst, ich wohne ja ca. 100km weg und bin da nicht ganz so flexibel. Ich vermisse meine Eltern sehr und habe große Angst das ich zu spät komme.
Dann fahr hin, sobald wie möglich !!! Wenn dein Chef dir keinen Urlaub gibt, dann lass' dich einfach krankschreiben. Jeder vernünftige Arzt, dem du deine Geschichte erzählst, schreibt dich problemlos über längere Zeit krank. Mit einer Diagnose, die dir sehr wohl das Reisen erlaubt, ohne dass dir beim Arbeitgeber jemand daran am Zeug flicken kann.

Meine Schwägerin hat die letzten Monate weiss-nicht-wie-oft im Flieger gesessen (lebt 750 km weit weg) und ist einfach hergekommen. Arbeit, Geld, Verpflichtungen... in so einer Situation IMHO ziemlich egal. Was nicht egal ist: dass du es für den Rest deines Lebens bereuen könntest, wenn du "zu spät kommst", weil dir deine Arbeit und die alltäglichen Verpflichtungen wichtiger waren. Und du dich nicht getraut hast, da einfach "auszubrechen".

Die Zeit, die du noch mit deinem Vater hast, ist einmalig. Es gibt keine zweite Chance. Du kannst _jetzt_ mit ihm Zeit verbringen. Und nur jetzt. Meine Schwägerin hat ihrem Chef einfach gesagt, dass ihre Schwester im Sterben liegt und sie jetzt bis auf weiteres unbefristeten Urlaub nimmt. Und wenn er ihr deswegen Ärger macht oder sie sogar rauswirft - das sei ihr egal, denn dann wüßte sie ohnehin, was sie von ihm zu halten hat. Und legt keinen Wert darauf, weiter für so ein A*sch zu arbeiten. Und schau her: Chef und Kollegen waren sehr verständnisvoll. War nur eine Frage der Traute für meine Schwägerin.

Zitat:
Ich weiß das es im Leben weitergeht, aber für mich ist mein Papa alles. Ich liebe ihn abgöttisch... Ich kann es mir nicht vorstellen das er bald nicht mehr da ist.
Das kann sich niemand vorstellen. Ich fürchte, man muss einfach abwarten, wie es sich anfühlt. Dass es nicht leicht werden wird, davon gehe ich mal aus :-/ Im Moment habe ich noch nicht realisiert, dass meine Frau niemals wieder kommen wird.

Aber wenn du deinen Vater so liebst: dann lass' alles stehen und liegen und sei bei ihm, solange es noch geht! Das, was du tun willst und kannst, musst du jetzt tun, bevor es zu spät ist.

Viele Grüße,
Stefan
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  #6  
Alt 14.01.2009, 16:28
Tala Tala ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo nochmal,

wie es sein wird....hmm,das mag ich mir auch noch gar nicht vorstellen.Im moment bin ich einer relativ gefassten Stimmung.Ein Bekannter meinte aber,ich verdränge vieles.
Hatte auch aber so wie du Phasen,in denen ich nur am heulen war.Ich habe aber 2 Jungs (11 und 14),und ich möchte nicht dass sie mich dauernd heulen sehen.Auch für sie ist es schon schlimm genug weil sie sehr an der Oma hängen.

Vorbereiten kann man sich auf sowas eh nicht.
Mach es so wie Stafan geschrieben hat.Lass dich krank schreiben und fahr zu deinem Vater.Das nimmt sicher eine Menge Druck von dir.Dann kannst du dich um ihn kümmern was euch sicher beiden viel gibt.

Ja das Lied....der Sänger hat es für seinen besten Freund geschrieben der unheilbar an Krebs erkrankt ist.Ich finde es wunderschön und ich fand es sehr passend.Beim anhören muss ich mir aber auch oft ein paar Tränchen verdrücken.

LG Tala
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  #7  
Alt 14.01.2009, 17:48
Kyria Kyria ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo Sünje,

auch ich möchte Dich dazu ermutigen, die Zeit zu nutzen und zu Deinem Papa zu fahren, so oft es nur möglich ist. Denn: Je mehr Zeit Du jetzt mit Deinem Papa verbringst, umso mehr hast Du später, wovon Du zehren kannst. Umso mehr Bilder, Erinnerungen, Gefühle...

Denn die Begleitung eines schwerkranken Angehörigen ist etwas ganz besonderes, etwas einmaliges, etwas wunderbar Inniges.

Laß` Dir das nicht nehmen. Fahre einfach hin. Es wird Deinen Papa und Dich
trösten und stärken.

Ganz liebe Grüße
Kyria
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  #8  
Alt 19.01.2009, 23:17
peppy peppy ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo,ich kann dir nur sagen das du es bereuen wirst wenn du nicht da bist,ich spreche aus Erfahrung! Sieh zu das du das irgendwie hinbekommst!Sorry,ich will dir nicht weh tun aber glaube mir ! Natürlich wird es schwer sein,und niemand kann dir wirklich helfen,ABER... dein Papa wird wissen das du da bist und das wird euch beiden helfen!
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  #9  
Alt 25.01.2009, 13:25
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Sünje Sünje ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo ihr Lieben,

es ist so schön zu lesen das man nicht alleine ist. Obwohl ich es niemanden wünschen würde sowas durchzumachen, aber das wisst ihr ja alle.

Ich habe letzten Freitag (16.01.) meinen Chef um Urlaub gebeten, worauf er dann sagte, sie lassen sich krankschreiben und opfern nicht ihren Urlaub dafür. Ist das nicht menschlich? Ich war total gerührt und ihm auch sehr dankbar das er das alles so mitmacht. Ich muss dazu sagen er ist selber Arzt.
Ich bin dann nach Hause gefahren und seitdem bin ich hier.

Es ist jetzt relativ konstant mit Papa. Er schläft eigentlich nur. Wenn er mal wach ist für 5min dann mache ich ihm schnell was zu essen (1/4 Scheibe Brot) und das isst er dann und dann schläft er wieder.
Wir haben am Freitag ein Pflegebett bekommen, das steht jetzt in der Stube, weil er die Treppe nicht mehr hochkommt.
Er kann gerad mal so alleine auf die Toilette, wo ich sehr froh drüber bin. Er ist nämlich sehr "kratzbürstig", aber ich denke das wären wir alle in der Situation.
Er hat mit mir dann letzten Sonntag besprochen wie er beerdigt werden möchte, oh man, ich sag euch das war vielleicht hart.
Ich sitze auf´m Fussboden vor´m Sofa und Papa streichelt mir die Wange und sagt dann wie er sich das gerne wünscht. Puhhh.....

Jetzt kann er nicht mehr alleine aufstehen etc. Ich bin jetzt noch bis einschl. Mittwoch krankgeschrieben und werde Donnerstag und Freitag arbeiten. Meine Mutter hat sich für diese Woche jetzt krankschreiben lassen und ist dann hier zu Hause.
Aber wir müssen uns jetzt drum kümmern das wir eine Hospizbegleitung für zu Hause o.ä. bekommen. Man kann ja nie wissen wielange das noch dauert, ich würde es mir für meinen Papa wünschen das es bald zu Ende ist und er friedlich einschlafen kann, er quält sich nur noch. Mein Herz sagt zwar was anderes aber ich weiß das es besser ist.

Habt ihr Erfahrung mit Hospizbegleitungen?
Wo kommt ihr eigentlich alle so her? Hat auch mal jemand Lust auf ein Treffen, falls man nicht soooo weit auseinander wohnt.

Ich hoffe das ich bald von Euch lese


Sünje
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  #10  
Alt 25.01.2009, 14:31
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gitti gitti ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Liebe Sünje.

Ja,das ist schon sehr schlimm,mit seinem Papa die Beerdigung besprechen...

Aber ich denke,Du wirst es irgendwann sehen,wie stolz Du auf Dich sein kannst

Meine Mutter wollte(sollte) auch nach Hause und eswar auch die Rede von einer ambulanten Hospizhilfe.

Dazu ist es nicht mehr gekommen,sie starb am 31.12.2008 im Krankenhaus.

Es war auch so wie mit Deinem Papa,ich habe sie auch 2 Tage vorher noch gefüttert,aber eine halbe Scheibe Brot mit Kaese dauerte eine halbe Stunde.

Sie hat ganz ganz viel geschlafen,am schlimmsten war es für mich,nichts machen zu können!

Übrigens komme ich auch aus dem schönen Norddeutschland,zwischen Kiel und Flensburg gelegen.

Alles Liebe,Brigitte.
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  #11  
Alt 25.01.2009, 14:36
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Sünje Sünje ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Hallo gitti,

danke für die lieben Worte. Ich möchte Dir natürlich auf diesem Weg sagen das es mir sehr leid tut.

Es ist schon komisch wenn man drüber nachdenkt und sich wünscht das es bald zu Ende ist. Es hört sich so grausam an, aber ich denke einfach nur an Papa und das er sich nicht mehr quälen muss.

Wielange musste Deine Mum sich "quälen"?

LG Sünje
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  #12  
Alt 25.01.2009, 14:45
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gitti gitti ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Liebe Sünje!

Naja,die letzten beiden Naechte waren schon recht schlimm.

Obwohl meine Mutter in der letzten Nacht Morphin mit in den Tropf bekam,war es ein schlimmer Anblick,wie sie da ganz klein im Bett lag und so schwer atmete.

Meine Tochter war aus Berlin zu Besuch(wir wollten alle Sylvester feiern).

Meine Tochter war mir eine grosse Stütze,ebenso wie mein Mann!

Als nachts um 23.30 Uhr die Schwester aus dem KH anrief,dass meine Mutter gestorben sei,war es doch irgendwie eine Erleichterung,sie hat jetzt keine Schmerzen mehr und ist bei meinem Vater.

Seit mein Vater vor 3,5 Jahren (auch an Krebs) gestorben ist,ging es nur noch bergab mit meiner Mutter,sie konnte nicht anders,ich verstehe sie jetzt,wo sie weg ist...

Ja,eigentlich ging es ihr schon über drei Jahre schlecht.

Lass Dich bloss noch krank schreiben,wenn das irgendwie geht.

Dein Papa wird es Dir danken,ich waere auch manchmal lieber weggelaufen,doch es ist die letzte Zeit,sie kommt nie wieder.

Liebe Grüsse von Brigitte.
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  #13  
Alt 25.01.2009, 16:14
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condesa condesa ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Liebe Sünje,

habe gerade deine Beiträge gelesen - ich kann deine Gefühle gut verstehen.
Der Verlauf deines Vaters hat ein wenig Ähnlichkeit mit dem meiner Mama ...obwohl wir bis heute nicht wissen wo der Sch... Primärtumor herkam.
Wir haben unsere Mutter nach Hause geholt (wir-nicht die Ärzte!-hofften zu der Zeit immer noch an Heilung oder eine längere Zeit). Uns wurde erst ein Hospiz vom KH empfohlen, was wir aber Alle ablehnten!
Sie hatte es leider nur noch 9 Tage geschafft
Nachdem sie im Haus war wurde es von Tag zu Tag schwieriger für sie. Sie konnte nicht mehr alleine auf die Toilette. Aber auch das haben wir alleine geschafft. Grösstenteils kümmerte sich der Lebenspartner um unsere Mama. Wir haben alle nicht mehr gearbeitet. Wir hatten einen häuslichen Pflegedienst für die Versorung der Wunden (vom liegen) und An,-und abschliessen der künstlichen Ernährung (hätten wir am liebsten auch alleine gemacht)
Ich muss sagen das es für uns so der einzige Weg war und der "Richtige". Jeder muss das aber auch für sich entscheiden ob er das kann und möchte. Mit unserer Mama hat es jederzeit "Spass" gemacht, auch in der schweren Zeit. Unsere Energien sind mit jeder negativ Nachricht gewachsen-auch das ist bei Jedem anders.
Auch wenn es hart ist das dein Vater mit dir über seine Beerdigung spricht - du wirst ihm dafür mal dankbar sein.
Ich bin sehr dankbar für die Zeit die ich noch mit meiner Mama verbringen durfte, und hoffe ihr ein wenig von "Allem" was sie für mich jemals getan hat noch habe wiedergeben können.
Sorry für den langen Text, und ich hoffe es nicht zu durcheinander
Wünsche Dir viel Energie für die kommende Zeit!!!

Liebe Grüsse aus HH
Katarina
__________________
In endloser Liebe, tiefer Dankbarkeit & ewiger Verbundenheit!
Deine Töchter Elisabeth & Katarina


Diagnose CUP Syndrom im August 2008

* 26.03.1953 + 25.12.2008 3:53h

Frage nicht, welche Krankheit der Mensch hat, sondern frage, welcher Mensch die Krankheit hat...

Geändert von condesa (25.01.2009 um 16:15 Uhr) Grund: RS
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  #14  
Alt 25.01.2009, 17:46
patzi patzi ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Liebe Sünje,

ich weiß, was Du durchmachst.
Ich war dabei, als mein Vater starb, und ich war dabei, als meine Mutter starb.
Es ist nicht einfach, aber es hat meinen Eltern sehr geholfen. Und im nachhinein bin ich so froh, dass ich dabei sein konnte.

Als mein Vater starb, war ich erst 32 Jahre alt; als meine Mutter starb, war ich 53. Es war jedesmal sehr schlimm für mich. Nachdem meine Mutter gestorben ist, bekam ich Neurodermitis, dann eine Gürtelrose.

Ich will damit sagen, dass Du gut für Dich sorgen musst, damit Dich der Kummer nicht ganz herunterzieht. Das Immunsystem leidet sehr darunter, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Vielleicht kannst Du Dir ein wenig mit Bachblüten Rescuetropfen über die schlimmste Zeit hinweghelfen. Mein Arzt hat mir die Wirkung der Tropfen mal so erklärt: Es ist, als wenn Dir ein guter Freund auf die Schulter klopft und sagt: Wir packen das!!!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die schwere Zeit.

Elke
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  #15  
Alt 25.01.2009, 17:55
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Sünje Sünje ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst vor dem Tag an dem Papa geht...

Liebe Katarina,
liebe Elke,

ich danke Euch für die lieben Worte. Es ist wirklich schwer in so einer Zeit Entscheidungen zu treffen.

Wir haben gerad heute die "Familie" hier gehabt um die nächste Zeit zu besprechen. Ich weiß das es sich blöde anhört, aber meine Mutter und ich können doch nicht unsere Arbeit aufgeben und drauf warten das Papa stirbt. Oder???

Die Arbeit liegt ja nicht auf der Straße und ich habe eine sehr gute berufliche Zukunft dort wo ich gerade bin, auch wenn ich erst 28 bin, aber ich muss auch festhalten was ich habe, oder?

Meine Mutter findet mit 55 Jahren doch auch nicht mehr so schnell irgendwas.
Wir wollen jetzt morgen Nachmittag mal zur Hospizbegleitung und mal schauen was die für uns tun können, oder was man machen kann.

Oh man das ist doch alles scheiße...

Was soll ich nur machen?

LG Sünje
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