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  #1  
Alt 20.02.2009, 07:53
NTH NTH ist offline
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Registriert seit: 24.07.2008
Beiträge: 297
Standard Neue berufliche Perspektive - zu früh?

Hallo,

eine völlig unerwartete Situation hat mich gestern getroffen.

Ich bin ja seit mehreren Jahren selbständig und arbeite unter anderem immer wieder als Projektleiterin für Arbeitsmarktdienstleistungen und Projekte der Jugendhilfe, weil ich einfach was "sinnvolles" machen möchte.

Durch die Erkrankung habe ich mich Ende des letzten Jahres aus dem letzten Projekt langsam zurück gezogen, nachdem das Team zusammen geführt war und harmonierte und der tägliche Ablauf perfekt stand.

Die letzten Monate habe ich jetzt eigentlich so "auf Halbgas" zu Hause gearbeitet, weil mir auch zwei Tage in der Woche durch Behandlungen einfach weg fallen und weil einfach die Krankheit bzw. das Gesund Werden im Vordergrund stand und ich sowieso mal Zeit brauchte, mich mit mir selbst zu beschäftigen und wie es denn so weiter gehen soll.

Für mich ist klar geworden, dass ich solche Projektleitungen nicht mehr machen möchte, da man dabei immer zwangsläufig in das Tagesgeschäft mit reinrutscht und ich mir künftig nicht mehr vorstellen kann, z.B. mit jemandem , der aufgrund der Kinder seit 10 Jahren zu Hause ist und eigentlich keine Büroerfahrung hat, darüber zu diskutieren, ob es für ihn realistisch ist, in einer 1000 Seelen Stadt mit kaum Firmen eine Stelle als kaufmännische Sachbearbeiterin zu suchen. Und das mindestens 80 mal hintereinander und immer erfolglos...


So war´s also denn klar, das was Neues kommen muss.

Nun stehe ich gesundheitlich an dem Punkt, dass ich in den nächsten 14 Tagen einen Termin habe zur Besprechung und Vorbereitung der brusterhaltenden OP und und hoffe, dass das alles dann im März von Statten gehen kann.

Gestern kommt ein Anruf, dass man hier bei einem kreiseigenen Bildungsträger eine neue Position als Bildungskoordinator schaffen will, also jemand der komplett für den Bildungsbereich vernatwortlich sein wird und auch mit neuen Ideen das Unternehmen an den ersten Markt bringt.
Da kreiseigen, durfte der Landkreis seine Wunschkandidaten benennen und man hat mich (in Unkenntnis meiner gesundheitlichen Situation) auf Platz 1 gesetzt.

Nun soll ich mich nächste Woche zu einem Gespräch melden, wenn ich grundsätzlich interessiert bin.

Ach du Scheiße.
Eigentlich habe ich keine Ahnung, wie das weiter geht.
Letztendlich wird sich erst nach der OP rausstellen, ob im DCIS evtl. invasive Anteile erhalten sind und somit weitere Behandlungen erforderlich sind.
Keine Ahnung, ob ich nach der OP schnell wieder fit bin ?

Keine Ahnung, ob ich überhaupt je wieder belastbar genug bin, für eine solche Herausfoderung?

Ich bin völlig verunsichert, wie ich mich verhalten soll.
Verschweigen mag ich nix - das ist nicht mein Stil.

Aber ist es realistisch überhaupt sinnvoll, das ANgebot weiter zu verfolgen oder ist es einfach der völlig falsche Zeitpunkt und es ist besser, das ganze sofort abzulehnen ?

Verwirrte Grüße
Nicole
PS: Sorry, für den Roman.

Geändert von NTH (20.02.2009 um 07:59 Uhr)
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  #2  
Alt 20.02.2009, 08:08
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.390
Blinzeln AW: Neue berufliche Perspektive - zu früh?

Hallo Nicole

Ich denke, Deine ganzen Überlegungen sind hinfällig, wenn Du den Leuten bei denen Du vorstellig wirst, ganz offen Deine Situation schilderst

Entweder sie äußern sofort ihre Bedenken, dann kannst Du Dich DAMIT auseinandersetzen, oder sie erarbeiten MIT DIR ZUSAMMEN ein Arbeitsmodell


Alles Gute für die Entscheidungsfindung

und liebe Grüße
__________________
Ilse
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  #3  
Alt 20.02.2009, 08:51
moneypenny
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Beiträge: n/a
Standard AW: Neue berufliche Perspektive - zu früh?

Hi Nicole,

Ilse hat recht. Du mußt mit offenen Karten spielen. Und meistens funktioniert sowas wirklich gut. Ich bin vor 2 Jahren nach 6 Jahren Elternzeit mit einer kaputten BWS wieder angefangen zu arbeiten. Man hat alles mögliche am Arbeitsplatz umorganisiert nur damit ich dort anfangen kann. Ich denke, wenn Du so einen guten Ruf hast dann werden sie vielleicht die Besetzung etwas schieben oder ein anderes Arbeitsmodell versuchen.

Aber mich dort vorstellen würde ich auf jeden Fall. Und im Bildungsbereich zu arbeiten ist so interessant und vielseitig - boa bin neidisch.

Sprich aber auch noch mit Deinem Arzt darüber was Du dem Kreis sagen mußt und willst.

Und schreib blos wie es Dir ergangen ist - platze vor Neugier.

Ürbrigens sind öffentliche Dienste meist flexibler was solche Problemstellungen angeht. Wenn die sich auf jemanden festgebissen haben lassen sie nicht so schnell locker

Lieben Gruß
Marianne
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  #4  
Alt 20.02.2009, 11:22
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Beiträge: 4.099
Standard AW: Neue berufliche Perspektive - zu früh?

Hallo Nicole,

grundsätzlich würde ich sagen, wenn es dich interessiert warum nicht einen beruflichen Neuanfang wagen.
Anhören kostet nichts und wenn das Gespräch konkreter wird, dann solltest du mit offenen Karten spielen.


Liebe Gruesse und viel Glueck
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #5  
Alt 20.02.2009, 11:57
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Ort: österreich
Beiträge: 2.451
Standard AW: Neue berufliche Perspektive - zu früh?

hallo nicole,

ich hatte eine ähnlich situation - neuer job wurde angeboten - wichtiger und verantwortungsvoller job - da hatte ich gerade die bestrahlung fertig.

ich denke, es ist wichtig, zu entscheiden, OB DU ES MÖCHTEST.
bei mir war es so, dass ich definitiv mehr angst als freude empfand und ich hab abgelehnt. es tut mir auch nicht leid, denn es wär mit viel zusätzlichem zeitaufwand verbunden gewesen - das war für mich der hauptgrund, weil ich nicht auf meine gesundheitsfördernden maßnahmen (sport) verzichten wollte.

mit offenen karten spielen, das ist natürlich auch sehr wichtig, aber ich denke eben, DU musst dir drüber klar werden, ob du eher freudig gespannt oder eher ängstlich besorgt reagierst.

alles liebe!
suzíe

Geändert von suze2 (20.02.2009 um 11:59 Uhr)
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  #6  
Alt 27.02.2009, 22:51
Kellerkind Kellerkind ist offline
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Registriert seit: 20.02.2009
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 345
Standard AW: Neue berufliche Perspektive - zu früh?

Hallo Nicole,

was ist nun aus Dir geworden und Deinem Gespräch und Deiner Entscheidung?
Lieben Gruß,
das Kellerkind
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  #7  
Alt 28.02.2009, 11:55
NTH NTH ist offline
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Registriert seit: 24.07.2008
Beiträge: 297
Standard AW: Neue berufliche Perspektive - zu früh?

Liebes Kellerkind,

die Stelle ist nun offziell ausgeschrieben und wurde sogar optional freiberuflich deklariert, weil man weiß, dass ich eigentlich aus meiner Selbständigkeit nicht raus will.

Das erste telefonische Gespräch ist gelaufen. Allerdings war es inhaltlich nicht sonderlich wertvoll - nachdem ich auf Nachfrage 3 meiner beruflichen Positionen benannt hatte, stoppte mich der GF mit den Worten: " um es mit den Worten eines Anrufbeantworters zu sagen, mein Band ist voll. Reichen Sie doch bitte einfach die Unterlagen ein. Sie wissen ja, wir treffen uns dann sowieso zum Gespräch".
Ich muss zugeben, dies hat bei mir nicht gerade einen Sympathieflash verursacht. *gg*

Da bei mir ja nun noch div. Komplikationen in dieser Woche auftraten, habe ich meine Bewerbung noch nicht losgeschickt. Ich habe mir aber sowieso erst mal Referenzen von der bisherigen Auftraggebern eingeholt, um zu dokumentieren, dass ich die Aufgaben kenne und vor allen Dingen auch beherrsche.

Es ist für mich recht schwierig zu entscheiden, ob das wirklich was für mich ist.
Klar ist es eine geniale Aufgabe, aus einer Beschäftigungsgesellschaft des Kreises und der Stadt auch einen Bildungsträger zu machen (also da gibt es KEINE Grundlagen - das Einzige was da ist, ist der Wille, ein Bildungsträger zu werde und die grundsätzlichen Zertifizierungen).
Andererseits gehe ich davon aus, dass die alteingesessenen SozPäds nicht gerade wild darauf sind, dieses neue Betätigungfeld zu erschließen und gehen nach meinen Erfahrungen neue Wege nur ungern mit.

Dazu kommt, dass ich fürchte, dass bei einer Gesellschaft, die von Kreis und Stadt gehalten wird, durchaus die eine oder andere Entscheidung nicht nach dem gefällt wird, was man normalerweise marktwirtschaftlich tun würde, sondern nach was "politisch korrekt" ist.
Für sowas bin ich nicht geschaffen.

Ich denke mal, ich werde jetzt mal die Bewerbung fertig machen und dann im persönlichen Gespräch weiter sehen, was der Bauch so sagt...
Bis dahin weiß ich hoffentlich, wie es mit mir persönlich weiter gehen wird, und sie müssen dann sehen, ob das für sie ok ist oder nicht.

Viele Grüße
Nicole
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