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  #1  
Alt 10.04.2008, 17:26
Sonnenhunger Sonnenhunger ist offline
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Standard Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

Liebe Frauen,

ich habe den Eindruck, dass sich die Ärzte "meines" Brustzentrums immer viel zu viel Zeit lassen, wenn es um die Klärung des Verdachts bösartiger Tumore bzw. Metastasen geht. Konkretes Beispiel: Zwischen Verdacht auf Lymphknotenmetastasen beim ersten Nachsorgetermin (mehr als 2 cm Größe, mehr als zehn Stück ! ... ) - mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, dass sehr aggressive Tumorzellen vorliegen ! - und OP vergingen fünf Wochen ! Ohne Schutz durch weitere Therapien, da triple negativ. Hoch signifikante Gefahren: Streuung in höhere Regionen mit Folge der Inoperabilität bis hin zu Fernmetastasen.

Wie lange müsst ihr warten, wenn Klärung zur Verhinderung schlimmeren Übels schleunigst erforderlich ist ?

Liebe Grüße
Sonnenhunger

Geändert von Sonnenhunger (10.04.2008 um 17:46 Uhr) Grund: Missverständnisse verhindern
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  #2  
Alt 10.04.2008, 17:32
Christianchen Christianchen ist offline
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Standard AW: Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

Warum dauert das so lange? Davon habe ich ja noch gar nichts gehört.
Bei mir vergingen von der Einweisung ins KH bis zur OP ganze 6 Tage! LK-Entfernung und Brust OP in einer Sitzung.
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  #3  
Alt 12.04.2008, 12:48
Sonnenhunger Sonnenhunger ist offline
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Standard AW: Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

Liebes Chrstianchen,

zu deiner Frage:

in der Nachsorge wurden die diagnostischen Untersuchungen - Mammografie, Sonografie, MRT, Biopsie - vor der Einweisung zwecks OP durchgeführt. Die vergrößerten LK waren zum Zeitpunkt der Sonografie hochgradig metastasenverdächtig !
Erst als pathologisch bestätigt war, dass die Vergrößerungen der LK tatsächlich durch Tumore verursacht waren, erhielt ich den Termin für die OP - nach fast fünf Wochen ! Zu bedenken ist, dass ich durch keine weiteren Behandlungen "geschützt" war/bin - weder durch Chemo noch durch AHT. In dieser Zeit konnten sich die Tumorzellen - G3 - ungehemmt vermehren und streuen.

Lymphknotenrezidive sind gefährlich. Die Gefahr weiterer Streuung ist sehr groß, die Heilungschancen sind vermindert.
Tumorzellen richten sich nicht nach dem Zeitplan der Ärzte.

Ich frage mich:
dauert es in ähnlichen/gleichen Fällen in anderen Brustzentrum auch so lange, bis Frau endlich operiert wird ?

Wenn ich im Forum lese, habe ich den Eindruck, dass Untersuchungen wie MRT usw. bei Klärungsbedarf fast immer viel schneller ermöglicht werden.

Für Mitteilungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße
Sonnenhunger
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  #4  
Alt 12.04.2008, 13:25
Christianchen Christianchen ist offline
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Standard AW: Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

Wie gesagt, ich wurde innerhalb einer Woche operiert. Freitag die Einweisung ins KH, Montag Ultraschall und Stanzbiopsie, Donnerstag die OP. Ablatio und LK Entfernung in der gleichen Sitzung. 5 Tage später die Bestätigung, das es bösartig war, nach weiteren 10 Tagen der genaue Befund. Während dieser Wartezeit Herzecho, Knochenszintigramm und Ultraschall der Leber. Bei den anderen Frauen ist es genauso gelaufen. Alles in allem schnell und effektiv organisiert, so hat nichts streuen können.
Jezt bin ich in der Nachsorge und muß alle 3 Monate zum Gyn, alle 6 Monate zum CT (Brustkorb + Bauch.)

Offenbar ist es von KH zu KH unterschiedlich, wie das gehandhabt wird. Vielleicht können dir andere Frauen mehr dazu sagen. Mir ist die Wartezeit bei dir auch zu lange. Zu mir wurde damals gesagt, man dürfe keine Zeit verlieren!
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  #5  
Alt 26.04.2008, 13:56
Karma17 Karma17 ist offline
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Standard AW: Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

Hallo liebe(r) Sonnenhunger,

empörend zu lesen, wie viel Zeit bei Dir zwischen Befund und OP vergangen ist. Meine Erfahrungen im Brustzentrum Städtische Kliniken Bielefeld waren ganz ähnlich.

In meinem Fall lag es zu einem guten Teil an der Pathologie, die in der Entdeckung der Langsamkeit den 1. Preis verdient hat, ohne zum richtigen Ergebnis zu kommen. Der vorläufige Befund pT1bm L0 M0 stammte aus dem Referenzzentrum und wurde mir erst 22 Tage nach der Biopsie mitgeteilt. Die abschließende Beurteilung lag erst nach 38 Tagen vor. Laut den S3-Leitlinien für zertifizierte Brustzentren sollen zwischen OP und abschließender pathologischer Beurteilung nur 5 Arbeitstage liege.

Eine (Nach-)Operation soll möglichst 4, spätestens 6 Wochen nach der vorherigen OP/Biopsie liegen. Ich weiß allerdings nicht, ob das unabhängig von Diagnose oder Befund gilt, also in Deinem Fall Verdacht auf LK-Metastasen. Ich werde noch mal in den Leitlinien oder im Über-Lebensbuch Brustkrebs nachlesen und mich wieder melden, wenn ich konkret dazu etwas finde.

Dir erst einmal alles Gute für den weiteren Verlauf!

Karma

Geändert von Karma17 (26.04.2008 um 14:06 Uhr)
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  #6  
Alt 27.04.2008, 17:50
Anwi Anwi ist offline
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Standard AW: Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

Lieber Sonnenhunger,
bei mir vergingen im Herbst 2006 zwischen der Diagnose einer bereits fortgeschrittenen BK-Erkrankung (mit 2 Biopsien und den damit verbundenen Einstichen in die betroffene Brust) und dem tatsächlichen OP-Termin auch fast 5 Wochen.
Es lag aber auch an mir, denn ich wechselte die Klinik, weil ich mit dem ersten Therapievorschlag unzufrieden war.
Jetzt habe ich anderthalb Jahre später zum Glück noch keinen neuen Tumor und auch kein Rezidiv, obwohl zum Diagnosezeitpunkt bereits Lymphknotenbefall vorlag und der Tumor durchaus genug Zeit gehabt hätte, weiter zu streuen.
Meine etwas simple Einstellung dazu, mit der ich mich über Monate hinweg beruhigt habe (denn auch ich habe mir die Frage gestellt, ob die Zeit bis zur OP nicht zu lang war):
Entweder mein Körper schafft es, mit den Tumorzellen fertig zu werden, die nach Chemo und Bestrahlung eventuell noch übrig bleiben und sich wieder vermehren wollen,
oder er schafft es eben nicht.
Wenn er es nicht schaffen sollte, wird dies nicht einzig und allein auf die 5 Wochen zwischen Diagnose und OP zurückzuführen sein, sondern darauf, dass die Krankheit einfach zu sehr fortgeschritten war!

Bis jetzt hat er es geschafft, mein Körper, damit fertigzuwerden. Und er schafft es eher, wenn man Vorwürfe, die man sich selbst oder anderen machen könnte, was die Behandlung betrifft, beiseite schiebt - es sei denn, man kann wirklich was durch diese Vorwürfe / Bedenken in eine positive Richtung für die Zukunft verändern.

Ansonsten verschwendet man mit solchen Befürchtungen bzw. mit der Frage, ob zwischen Diagnose und OP bzw. Biopsie und OP zu viel Zeit verging, einfach nur unnötige Energie, finde ich.

Bei mir hat es der ziemlich große Ersttumor (T2) mit LK-Metastasen bisher nicht geschafft, zu streuen. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht, also konzentrier ich mich mehr auf das Heute.
Ich wünsche Dir, dass bei Dir auch nichts streut.
Liebe Grüße
Anwi
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  #7  
Alt 27.04.2008, 21:33
inter inter ist offline
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Ort: Kassel
Beiträge: 157
Standard AW: Zeitspanne zwischen Verdacht auf Streuung und Diagnosestellung - was ist normal ?

H@llo, Ihr Lieben,

da gibt es doch gar nichts mehr zu überlegen, Sonne, bei so einer verdammt schlechten Diagnose müßte sofortiges Handeln allererste Arztpflicht sein. Du solltest sehr schnell einen anderen Arzt bzw. Krankenhaus oder Brustzentrum deswegen konsultieren. Also ich an Deiner Stelle würde mit Sicherheit keine 5 Wochen warten, ich halte das für unverantwortlich und gewissenlos. Mach Krach und laß Dir das nur nicht gefallen.

Daumendrückende Grüße
Eure Inter :-)
__________________
"...was bleibt, ist die Erinnerung...denn nichts währet ewiglich..."
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