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  #1  
Alt 25.11.2011, 21:27
Mel85 Mel85 ist offline
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Registriert seit: 25.11.2011
Beiträge: 2
Standard Schlaflosigkeit & Trauer

Hallo ihr Lieben!
Ich bin vor einpaar Tagen auf diese Seite gestoßen und habe bisher nur gelesen.Als erstes möchte ich allen Hinterbliebenden mein Mitgefühl aussprechen!
Ich habe am 6.4.2010 meinen Vater an Prostaterkrebs mit Metas. verloren
und dieses Jahr am 23.08.2011 meine Mama an Brochialkrebs,Tumore im Hirn und an sämtlichen anderen Organen.
3 Monate nach der Beerdigung meines Vaters bekam meine Mutter die Diagnose, alles verlief eigtl recht gut.
Die Chemos und die Bestrahlung schlugen an und meiner Mama ging es trotzallem gut.Sie hat den Kampf angenommen.
Mit der Zeit wude Sie schwächer,konnte sich nicht mehr alleine Fortbewegen,beim Versuch alleine zulaufen viel sie hin,bekam Wortfindungsstörungen und konnte Wörter nicht mehr definieren...
Irgendwann hatte sie auch keine Kraft mehr aufzustehen und lag 3 Monate im Bett bis sie erlöst wurde,die schmerzen der Tumore wurde immer stärker und die Organe schwächer.Der Freund von meiner Mama hat seinen Job gekündigt um sich um sie zukümmern mit hilfe von der Ambulantenpflege(1xtägl),was er auch super gemacht hat.Ich war auch jeden Tag bei meiner Mama konnte aber immer nur höchstes 2std bleiben,ich konnte es nicht ertragen zusehen wie sie da lag und es ihr immer schlechter ging.Wollte nicht vor ihr weinen bin aus dem Zimmer gegangen und als ich verheult rein kam sagte ich: "Ich Idiot hab mir die Finger geklemmt" damit ich sie nicht noch traurig stimme.Es ist einfachh verdammt hart innerhalb von 16Monaten beide Eltern teile zuverlieren.
Ich habe zwar noch liebe Menschen um mich herum aber es ist nunmal nicht das gleiche.
Seidem habe ich auch Schlafstörungen u. Essstörungen...
Ich Träume jede Nacht von meiner Mama immer das gleiche manchmal ist es angenehm manchmal einfach wieder nur niederschmetternt.
Danke schonmal fürs Lesen.
Falls jemand auch unter den Problemen leidet einfach mal anschreiben,würde mich freuen.
ganz liebe grüße Melle
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  #2  
Alt 25.11.2011, 22:21
Enya09 Enya09 ist offline
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Registriert seit: 27.04.2011
Ort: Unterfranken
Beiträge: 18
Standard AW: Schlaflosigkeit & Trauer

Hallo Melle,

ich schreibe hier ganz selten. Einfach weil einem oft die Worte fehlen und alles so banal klingt,
und ich gar nicht ausdrücken kann wie sehr ich mir für jeden Einzelnen wünsche, er/sie hätte keinen Grund hier schreiben zu müssen.
Wenn die 85 Dein Geburtstag bedeutet, bist Du gerade mal 26?.Gerade 1 Jahr jünger als mein Sohn.Als ich im April/Mai diesesJahres mit dem Verdacht von Eierstockkrebs (wahr aber nix-gottseidank)konfrontiert wurde ist der
Gute fast durchgedreht vor Angst.
So schlimm das ich mir vorgenommen habe-wenn wieder -sag ich erst mal nix.
Undich konnte ihn so gut verstehen, ich war 28 Jahre als erst mein Papa, und 5 Jahre später meine Mama an Krebs erkrankten.
Meine Eltern starben im Abstand von 8 Monaten.Da war ich 39 Jahre.Wir hatten alle noch so viel vor.
11 Jahre Krankheit, das Sterben, Wohnung aufgelöst,das Gefühl die Vergangenheit ist weg.Schlaflosigkeit, Esstörungen, die erste Panikattacke (bin fast erstickt.)die zweite beim friseur,bei der Arbeit (Grossaufgebot von Notärzten)auf der Autobahn.Depressionen, das volle Programm, bis zum schlimmsten aller Gedanken:"mach Schluss"
7 verlorene Jahre,dank Therapie und Medikamenten habe ich die Kurve noch rechtzeitig gekriegt.Meinen Eltern zuliebe, die das nie gewollt hätten, meinem Mann,aber vor allem meinem Sohn.

Liebe Melle,

als Tochter verstehe ich Deinen Schmerz.Als Mutter flehe ich Dich an:

LASS DIR HELFEN.

Deine Liebsten(und ich wünsche Dir ganz viele echte davon) können Dir nur beschränkt helfen.

Ich wünsch Dir von Herzen alles Liebe
Andrea
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  #3  
Alt 25.11.2011, 23:39
Mel85 Mel85 ist offline
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Registriert seit: 25.11.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Schlaflosigkeit & Trauer

Hey!
Danke für deine Worte.
Gut das es nur falscher Alarm war!Ja du weisst für Kinder ist es natürlich das Grausamste die Eltern zuverlieren auch wenn se schon "älter" sind.So eine Diagnose reisst einen den Boden unter den Füßen weg.
Ja das ist mein Geburtsjahr,ich werde erst im Dezember 26Jahre.
Ich hoffe das wenn alles "erledigt" ist d.h die Wohnung in der ich noch mit meiner Mama gelebt habe leer ist und ihr Freund umgezogen ist sich mein zustand verbessert,das ich einen sogenannten Strich unter diesen Lebensabschnitt machen kann (Das steht morgen an).Das Jahr ist bald zuende die Feiertage stehen vor der Tür und Silvester ist für mich eigentlich so eine Symbolische sache für einen "Neuanfang"...Sollte es mir nicht gelingen bis dahin irgendwie wieder auf die Beine zukommen, werde ich Fachmännischehilfe aufsuchen.So kann es nicht weiter gehen,das hätten auch beide nicht so gewollt.Ich habe eine Zeit lang Baldrian genommen,haben zum anfang auch gut gehofen,ich nehme sonst nie irgendweche Tabletten oder so,nur jetzt bringt es nichts mehr und man schlägt sich die Nächte so um die Ohren und geht dann nebenbei noch den ganzen Tag arbeiten.Das schlaucht.
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  #4  
Alt 27.11.2011, 03:26
Faith Faith ist offline
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Registriert seit: 09.01.2010
Ort: Homburg Saar
Beiträge: 91
Standard AW: Schlaflosigkeit & Trauer

Hallo Mel,
ich kann dich so gut verstehen. Ich schreibe hier auch gerade meine, nein unsere Geschichte auf, weil ich hoffe dass es mir dann irgendwann mal wieder besser geht. Ich habe 2005 meinen Papa an Blutkrebs verloren. Im Oktober 2010 ist meine Mama an einer Herzlappenentzündung gestorben und im Februar ist dann mein geliebter Patner, mit dem ich 25 Jahre zusammen war an Darmkrebs gestorben.
Zuerst bekommst du von allen gesagt dass sie dir helfen wollen, aber wenn du nicht funktionierst wie gewohnt bekommst du ganz schnell gesagt dass es doch langsam wieder normal werden soll.
Ich kann auch Nachts nicht schlafen. Meistens schlage ich mir die Nacht mit Fernseh und Computer um die Ohren. So gegen 3 Uhr schlafe ich dann meistens ein. War die ganze Zeit auch kein Problem. Ich habe im Moment einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma und arbeite da von 20 Uhr bis 24 Uhr. Nur heute sollte ich dann auch noch von 10 bis 15 Uhr arbeiten. Ich hatte dann aber heute morgen so Migräne dass ich mich krank melden musste. Die von der Firma waren natürlich sauer und als ich es meiner Schwester erzählt habe, von der ich hofte dass sie mich versteht meinte sie nur es wäre nicht Kolegial von mir gewesen. Ich sollte mich doch langsam mal zusammenreissen. Es wäre ja jetztschon fast ein Jahr her. Ich kann meine Trauern nicht einfach so abstellen. Es geht mir ja auch eigentlich wieder ganz gut, aber mache Dinge gehn halt noch nicht. Ich würde mir wünschen dass die Leute da wirklich Rücksicht drauf nehmen. Solche Dinge ziehen mich nämlich immer wieder so runter. Es ist aber mal so dass in unserer Gesellschaft nur das was du leistest zählt und wenn du aus irgend einem Grund nicht kannst bekommst du Ärger. Da nimmt keiner Rücksicht.
__________________
Mein geliebter Patner Norbert
Dezember 2009 Darmkrebs, Metastasen in der Leber
Dezember 2009 Darm OP
Komplikationen Eiter in der Wunde, offene Darmfistel
2010 Chemo,
Oktober 2010 Metastasen haben sich verkapselt
Januar 2011 Norberts Zustand verschlechtert sich
2. Ferbruar 2011 Norbert ist für immer von mir gegangen
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  #5  
Alt 27.11.2011, 06:48
Benutzerbild von broetchentante
broetchentante broetchentante ist offline
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Registriert seit: 27.02.2006
Beiträge: 49
Standard AW: Schlaflosigkeit & Trauer

mir geht es ähnlich mein vater ist schon vor 17 jahren an krebs verstorben meine mutter vor knapp 6 wochen mir blutet das herz ich bin auch 39 jahre alt meine mutter war die beste mutter die man haben konnte und sie fehlt mir sehr ich würde gerne weihnachten ausfallen lassen ich kann auch so schlecht schlafen und bin nur am nachdenken man denkt immer man setzt sich nicht mit dem tod auseinander aber leider muss man das öfter tun als man denkt wir waren bis zum letzten atemzug bei unserer geliebten mutter und das macht uns wenigentens ein wenig froh wir haben das privileg gehabt sie begleiten zu dürfen .....
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  #6  
Alt 03.12.2011, 14:50
Nu85 Nu85 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.06.2011
Beiträge: 25
Standard AW: Schlaflosigkeit & Trauer

Hallo liebe Mel,

es tut mir sehr leid, was Du in Deinen jungen Jahren schon schreckliches miterleben musstest, gleich beide Eltern in so kurzer Zeit an dieser Scheiß-Krankheit zu verlieren ist so grausam... ich bin auch erst 26 Jahre alt und habe im Februar diesen Jahres meine über alles geliebte Mama verloren. Zu meinem Vater habe ich leider so gut wie keinen Kontakt mehr, meine Eltern haben sich vor 8 Jahren getrennt... das ist zwar nicht vergleichbar, aber ich weiß sehr wohl, wie es sich anfühlt wenn man ganz alleine da steht, also ich meine ohne Eltern, ohne den Rückhalt und ohne die Geborgenheit und Sicherheit, die einem Eltern nun einmal geben...

Was Du so beschreibst kenne ich nur zu gut, mich plagen auch immer noch schlaflose Nächte, innere Unruhe, Herzklopfen... momentan träume ich auch sehr oft wieder von meiner Mama und wie Du schon beschrieben hast, manchmal ist es ganz schön und oftmals tut es aber auch schrecklich weh, vor all Dingen wenn man aufwacht und merkt dass es nur ein Traum war und Mama nicht mehr da ist...

Ich drück Dich mal und wünsche Dir erstmal alles Gute... ich hoffe Du hast gute Freunde die Dir so gut es geht beistehen können und es auch nach einiger Zeit noch tun werden..

Ich finde es tut ganz gut sich hier mal austauschen zu können. Hier wird man wenigstens verstanden!

LG Nu

Geändert von Nu85 (03.12.2011 um 14:53 Uhr)
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