Tumormarker CA 19-9

[Grete]

Hallo,

Juni 2008 wurde bei mir ein 5 cm großer Tumor mittels endoskopischer Transmukosektomie Rectum entfernt. Diagnose intaepitheliales Carcinom in Situ. Also eine sehr gute Prognose. Habe mich nach der OP als geheilt betrachtet. Bei der Nachsorge Koloskopie im Oktober 2008 ist ein hyperplastischer Polyp entfernt worden -gutartig-. Nun der überraschende Anruf von meinem Hausarzt(auf einen Sonntag), der CA 19-9 Wert sei erhöht und ein CT müsse gemacht werden. Ob ich nicht bei der Koloskopie gesagt hätte das der Wert erhöht sei ? Das wäre wichtig gewesen. Ich hatte mir wegen des Wertes überhaupt keine Gedanken gemacht.
Wert vor OP CA 19-9 58
nach OP CA 19-9 62,40 und 53,79
Meine Frage wäre: Muss denn dieser Wert ein Hinweis auf eine gut oder bösartige Krankheit sein ? Oder kann er nicht individuell in dieser Höhe bei mir liegen?

[chaosbarthi]

Hi Grete,

der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) schreibt dazu:

Die allermeisten Tumormarker sind nicht spezifisch für eine bestimmte Krebserkrankung. Sie können zum einen bei verschiedenen Krebsarten, zum anderen auch bei einer Reihe gutartiger Erkrankungen erhöhte Werte aufweisen. Deshalb lässt der alleinige Nachweis eines Markers im Blut auch keinen eindeutigen Rückschluss auf das Vorliegen eines bösartigen Tumors zu.

und:

CA 19-9 - Dieser Marker, ein Glykolipid (Zucker-Fett-Verbindung), tritt vor allem bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der Leber und der Gallenwege, des Magens sowie des Dick- und Enddarms häufig erhöht auf. Oft gehen aber auch akute und aktive Erkrankungen des Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Galle, insbesondere Leberzirrhose, Mukoviszidose, akute Leberzellnekrose (bei Vergiftungen) oder ein Gallengangsverschluss mit einer CA 19-9-Erhöhung einher.

Das und mehr zum Thema kannst Du hier nachlesen:

Krebsinformationsdienst des DKFZ/Tumormarker

Liebe Grüße chaosbarthi

[Jutta]

Hallo Grete,

hat denn irgendein Arzt dir vorher gesagt, dass du dies bei der Nachsorge erwähnen solltest? Dein CA 19-9 war ja kurz nach der OP schon 2x erhöht. Bei der Koloskopie hätten sie auch nicht viel mehr als deinen Darm angeschaut, und kein weiteren Untersuchungen vorgenommen.
Allerdings wäre bei der ersten Nachsorge zudem mindestens ein CT Unterbauch, Oberbauch fällig gewesen, auch bei einem In-Situ.

Dieser Tumormarker ist die sogenannte zweite Wahl bei Darmkrebs und nicht immer wirklich aussagekräftig genug. Meine Tumormarker schlummerten beim letzten Rezidiv, also schlugen überhaupt nicht an.

Wie Chaosbarthi schon aus dem Krebsinformationsdienst kopierte, kann dieser Tumormarker viele andere entzündliche Vorgänge im Körper anzeigen. Der Dok sollte sich mal alle anderen Blutwerte anschauen und abgleichen.

Verlange einfach der "Ruhe" wegen eine gründliche Nachsorge, evtl. auch einen humangenetischen Test auf FAP. Die krankmachende Veränderung bei FAP ist bekannt. Hier handelt es sich um eine genetische Veränderung auf dem Chromosom 5, die dafür sorgt, dass ein spezielles Gen, das APC-Gen nicht korrekt vorliegt. Aus diesem mutierten Gen ergeben sich gestörte Regulationsvorgänge in allen Zellen, die aber vor allem in den Zellen der Dickdarmschleimhaut zu einer Vermehrung und damit zu Polypen führen.

[Grete]

Hallo Jutta ,

vielen Dank für die schnelle und informative Antwort. Danke auch an Chaosbarthi.
Nun gehe ich ersteinmal von einem gutartigen Entzündungsprozess aus.

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Liebe Grüße

Grete

[chaosbarthi]

Hallo Grete,

Selbstdiagnosen sind mitunter problematisch. Auch entzündliche Prozesse können sehr gefährlich sein. Bitte gehe zum Arzt und lasse die Ursache für Deinen erhöhten Tumormarker abklären. Nur dann kann ggfs. eine angemessene Behandlung sichergestellt werden. ich drücke Dir für alles Weitere die Daumen.

Grüssi chaosbarthi

[Grete]

Hallo chaosbathi,

vielen Dank für deinen Hinweis. Gestern war ein Ct des Bauchraums, ohne weiteren Befund. Meine Reaktion war freudig .Typisch für mich wollte ich den Arzt dahingehend manipulieren mir zusagen, das hiermit alles erledigt sei. Doch ebenso wie du meinte er, es sei eine weitergehende Abklärung nötig, bzw. engmaschige Kontrolle. Da mein bisheriger Hausarzt mir keinerlei Informationen zu kommen ließ und mir ehrlich gesagt, das insoweit ganz entgegenkam als ich unangehmes gern verdränge, habe ich mir einen Ruck gegeben und mir bei einer mir empfholenen Ärztin einen Termin geben lassen.
Nun muß ich sagen, das ich mich für mich freue dieses Forum gefunden zu haben, denn es fällt mir schwer in meinem Umfeld über meine Erkrankung zu sprechen. Eigentlich ist es schon schwer für mich überhaupt von Erkrankung zu schreiben. Ich habe mich immer als gesund definiert, viel gearbeitet und es war an der Arbeit ein Tabu krank zu sein.
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liebe Grüße


Grete