Junger (Ex-)Krebspatient zwecks Beistand gesucht

[Advento]

Hallo ihr Lieben,

bei meinem kleinen Bruder (mitte Zwanzig) wurde vor etwa 10 Wochen ein malignes Melanom am Kopf entdeckt. Es hatte bereits geblutet, nachdem ein Arzt 6 Wochen vorher drauf rumgedrückt hatte. Die Eindringtiefe waren etwa 3.7mm (ich habe den Befund nicht, kann also keine exakten Daten schreiben.). Es scheint die aggressivste Form Hautkrebs zu sein.

Sofort wurde eine OP einberaumt um alles großflächig nachzuschneiden und die nächstgelegenen Lymphknoten zu entfernen. Der nächstgelegenste war bereits voll Krebszellen, die anderen beiden frei. Wir haben sogar durch eine PET-Aufnahme versucht weitere Krebszellen im Körper zu finden, schien aber nicht so wirklich toll zu sein weil jetzt vor etwa 1 Woche ein neuer Lymphknoten befallen war. Dabei hat die PET-Untersuchung vor 5 Wochen nichts derartiges erkennen lassen. Der Lymphknoten ist auch schon wieder raus.

Eigentlich sind das alles sehr sehr schlechte Nachrichten und mittlerweile habe ich Angst, dass mein Bruder die Lebenslust verliert. Vielleicht kommt das auch von der Interferon-Therapie (3 mal die Woche, keine körperlichen Beschwerden), ich weiß es nicht. Jedenfalls kann die herannahende Depression mit Sicherheit nicht bei einer Genesung helfen. Ihm fehlt, bei allem angeblichem Optimismus eine gewisser Kampfgeist. Er beteuert zwar, dass dem nicht so sei aber ich sehe doch, dass es nicht so ist.

Er ist mittlerweile auch in psychologischer Behandlung. Zu Selbsthilfegruppen haben ihm zwei Ärzte abgeraten weil das Durchschnittsalter zu hoch wäre. Mein Bruder meint, dass er das Schicksal einfach etragen könnte wenn er bereits richtig gelebt hätte, Kinder in die Welt gesetzt hätte oder ähnliches. An dem Tag seiner ersten OP hätte er eigentlich sein Examen gemacht.

Er hat bereits mehrfach erwähnt, dass er sehr gerne mal mit jemandem reden möchte der ähnliches durchgemacht und überstandnen hat. Derjenige sollte unbedingt etwa in seinem Alter sein und einen ähnlich schlimmen Verlauf gehabt haben (erste Metasthasen).

Wir wohnen in der Nähe von Frankfurt / Main. Ich würde für sämtliche Unkosten eines Besuches und auf Wunsch auch etwas mehr aufkommen.

Möchte und kann uns jemand helfen? Bitte, es ist wirklich wichtig. Wir möchten ihn nicht verlieren.

Schönen Gruß

[hedi2]

Hallo Advento,

sei hier mal herzlich begrüßt in unserem Forum.
Es tut mir sehr leid, wenn ich die Geschichte Deines Bruders hier lese und eigentlich bin ich sprachlos, weil er (und Du?) noch sehr jung seid.
Ich habe leider keine Ahnung, ob Ihr hier fündig werdet, was einen Ansprechpartner im ähnlichen Alter betrifft.
Aber es gibt hier viele mit ähnlichen Sorgen und ähnlichen Diagnosen. Ob sie bei Euch in der Nähe wohnen, ich weiß es nicht.

Das einzige was ich Dir sagen kann, wenn Dein Bruder oder Du es möchten, stellt Eure Fragen hier. Ich bin mir sicher, daß Ihr Antworten bekommen werdet.

Ich denke, jeder, der eine Krebsdiagnose bekommt, hat erst mal ein Schockerlebnis, das er verarbeiten muß. Es ist gut, wenn er psychotherapetische Hilfe bekommt. Was er auch braucht, das ist Zeit, das Erlebnis in die Reihe zu kriegen. Und das Wichtigste, das hast Du bereits getan, Du stehst ihm bei, Du bist für ihn da.

Viele herzliche Grüße an Dich und Deinen Bruder bzw. Eure Familie

Hedi

-------------------------------------------------------

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

[Maud]

Hallo Advento,

ich glaube auch nicht das hier so junge Betroffene im Forum sind.
Mein Mann ist mittlerweile 46 Jahre und ist vor nunmehr 10 Jahren erkrankt.

Aber zu dem Thema "Kampfgeist" kann ich dir sagen das dies bei uns auch so war. Mein Mann mußte sich ein Jahr lang Interferon spritzen. Diese Zeit war nicht einfach! Die Nebenwirkungen sind nun mal Depressionen. In schlimmen Fällen wird es dann auch abgesetzt. (Hast du ja bestimmt im Beipackzettel gelesen).
Das Gefühl ist wohl wie bei einer aufziehenden schweren Grippe.. und da ist man einfach mies drauf. Mit dem eigenen Antrieb ist da nicht viel los. Um so wichtiger sind die Angehörigen und Freunde.
Das er in psychologischer Behandlung ist, ist sehr gut. damit haben viele hier im Forum sehr gute Erfahrungen gemacht. Nicht jeder Mann ist dazu bereit!

Ich hoffe es läfut gut für euch weiter.
Übrigens ist es prima wenn er regelmäßig ins PET darf! Je früher eine Meta gefunden wird desto besser kann man sie behandeln! Ihr habt ja selber erlebt wie schnell das gehen kann.

Viele Grüße aus dem Remstal
Maud

[Advento]

Hallo,

vielen Dank für die Antworten und persönlichen Mails. Mittlerweile haben wir noch schlechtere Diagnosen erhalten, aber merkwürdigerweise scheint da jetzt Kampfgeist zu sein wo keiner war.

In 14 Tagen beginnt aber eine Chemo und die volle Dröhnung Interferon. Mal gespannt wie's dann aussieht.

Schönen Gruß

[Lori_NRW]

Hallo,

also ich denke junge Patienten gibt es hier schon...
Bin selbst auch erst 22....
Habe aber keine Erfahrungen was Metas angeht!

Wünsche deinem Bruder alles Gute und hoffe, dass er die Therapie gut verträgt und sie anschlägt...

Gruß
Lori

[Mone79]

Hallo,

ich bin selber 28 (w) und habe seit ich 25 das Melanom bzw. die Metastasen.
Mir geht es sehr gut. Habe im 1. Jahr ca. 5 OP´s hinter mich gebracht und vor 1 1/2 Jahren eine Lungenmeta-OP. Bin dann nach Münster gegangen in die Fachklinik Hornheide und habe 4 Chemo-Zyklen bekommen und seitdem ist Ruhe. Mache aber noch sehr viel auf der energetischen und Natur-Schiene. Wenn Du mehr wissen möchtest, melde Dich einfach. Alles gute für deinen Bruder und das wird schon alles wieder.

LG

[Advento]

Hallo Mone79,

vielen Dank dafür, dass Du dich gemeldet hast. Schön, dass es dir gut geht )

Ich hatte dir eine persönliche Nachricht geschickt, aber Du hast Dich leider nicht nochmal gemeldet. Bitte melde dich doch mal bei mir, wir haben nämlich wieder einen kleinen Rükschlag erlitten und mit jemandem zu reden der auch mehrmals im ersten Jahr operiert wurde und dem es jetzt besser geht würde uns mit sicherheit helfen.

Schönen Gruß und hoffentlich bis bald.