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  #1  
Alt 22.01.2010, 22:35
lloyd-alexander lloyd-alexander ist offline
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Registriert seit: 17.01.2010
Beiträge: 2
Standard Anastomoseninsuffizienz mit Todesfolge nach Gastrektomie

Hallo,
unserem Vater (80) wurde nach einer Magenblutung der Magen entfernt, da es sich um einen bösartigen Tumor handelte (T2). Vor der OP war er augenscheinlich ziemlich fit und hatte auch sonst keine Erkrankungen. Die OP selbst verlief auch komplikationslos, am dritten postoperativen Tag wurde die Naht geprüft, für gut und dicht befunden. Am 8. Tag hieß es dann auch, er könne die Intensivstation jetzt bald verlassen, dann bekam er in der Nacht aber starke Bauchschmerzen. Am nächsten Tag hieß es, man habe die Sache mit Antibiotika gut im Griff, die Situation sei nicht lebensbedrohlich. In der Drainage sammelte sich aber graue Flüssigkeit, er bekam dann auch Fieber und Schüttelfrost. Auf meine Frage, weshalb man nicht versuche, die Leckage zu schließen, hieß es, man könne chirurgisch nichts mehr weiter tun, der Körper müsse damit selbst fertig werden und die Lücke schließen.
Nach weiterer Verschlechterung hat man sich am 11. post OP Tag aber dann doch kurzfristig zum Eingriff entschlossen, fand aber im Bauchraum angeblich keine Flüssigkeit vor.
Danach legte man ihn ins künstliche Koma. Am nächsten Tag fand man aber wieder Flüssigkeit in der Drainage, nahm nochmals einen Noteingriff vor,
versuchte die Leckage zu übernähen, was aber wohl nicht funktioniert. Inzwischen war bereits ein septischer Schoch mit Multiorganversagen eingetreten, was dann noch am selben Tag zum Tode führte.

Wir sind furchtbar traurig und völlig fassungslos und bereuen es bitterlich, unseren Vater dort (Asklepios Langen) operieren haben zu lassen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Die Fragen, die wir uns stellen:
Hat man zu lange gewartet, war die Vorgehensweise falsch nachdem die Bauchschmerzen aufgetreten sind ? Hätte man nicht unmittelbar reoperieren müssen ?
Wie und wo findet man einen Gutachter, der die ganze Vorgehensweise beurteilt ?
Danke.
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  #2  
Alt 23.01.2010, 15:11
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Registriert seit: 09.03.2009
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Beiträge: 196
Standard AW: Anastomoseninsuffizienz mit Todesfolge nach Gastrektomie

Hallo,

es tut mir sehr leid, was mit deinem Vater geschehen ist! Mein Mitgefühlt gilt den Angehörigen.

Zu der Frage wegen einem Gutachter, kann die Krankenkasse da nicht weiterhelfen? Vor allem denke ich braucht man einen Rechtsanwalt und der weiß dann sicherlich den richtigen Weg! Natürlich darf da auch nicht viel Zeit vergehen da dann eine Obduktion vorgenommen werden muß!

Aber eines darf man natürlich auch nicht vergessen, der Patient war 80 Jahre alt, diese Magenentfernung ist ein sehr großer Eingriff. Es kann immer zu Komplikationen kommen, das unterschreibt man auch!

So schwer es nun leider ist, hier einen Fehler der Ärzte zu beweisen wird sehr schwer sein und den Vater bringt es einen auch nicht zurück!

Ich wünsche Euch viel Kraft
__________________
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Viele Grüße

Rickerl
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  #3  
Alt 24.01.2010, 22:48
lloyd-alexander lloyd-alexander ist offline
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Registriert seit: 17.01.2010
Beiträge: 2
Standard AW: Anastomoseninsuffizienz mit Todesfolge nach Gastrektomie

Hallo Rickerl,
danke für die Antwort.
Es ist nur halt ziemlich bitter, einen Angehörigen in gutem Allgemeinzustand im KH abzuliefern und nach einer Woche tot zurück zu bekommen, ohne daß er dabei an seiner eigentlichen Erkrankung verstorben ist, sondern weil man womöglich eine entstehende Komplikation nicht rechtzeitig korrekt behandelt hat.
Daher meine Frage, ob jemand Erfahrung damit hat oder weiß, wo man die ganze Vorgehensweise beurteilen lassen kann.
Gruß
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  #4  
Alt 25.01.2010, 00:04
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Ort: Arnstadt
Beiträge: 452
Standard AW: Anastomoseninsuffizienz mit Todesfolge nach Gastrektomie

Mein aufrichtiges Beileid,


tut mir sehr leid das ihr sowas miterleben müsst. Natürlich ist es sehr schwer sowas zu verkraften und man sucht nach Schuldigen. Der beste Weg ist es über einen Anwalt zu gehen der sich in Medizinrecht auskennt.

Der Weg wird hart und beschwerlich sein denn in der Medizin ist es sehr schwer da anwaltlich aktiv zu werden. Die Mediziner sind gesetzlich einfach in einer Ausnahmeposition welches ihnen einen relativ großen Spielraum gewährt.

Ist nicht so wie in einer Werkstatt wo es sowas wie eine Garantie oder Gewährleistung gibt. Nun müssen Gutachter ans Werk und den Ablauf untersuchen. Normalerweise ist alles dokumentiert und nachvollziehbar.

Mit aufrichtigen Mitgefühl.

Christian S.
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  #5  
Alt 25.01.2010, 18:39
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Registriert seit: 09.03.2009
Ort: Deutschland
Beiträge: 196
Standard AW: Anastomoseninsuffizienz mit Todesfolge nach Gastrektomie

Hallo Alexander,

natürlich verstehe ich Deine Gefühle. Ich kann Dir nur mein Mitgefühl aussprechen.

Ich wollte Dir aber in meinem Beitrag mitteilen, daß diese MagenOp ein sehr großer Eingriff ist! Eine Sepsis kann leider immer autreten und es gibt keine Rettung mehr!
Auch sichern sich die Ärzte mit der Unterschrift zur Operation ab!

Ausführlich hat ja Christian erklärt wie das mit einem Gutachten ist, sicherlich sehr schwer! Ich wünsche Dir aber Erfolg, vielleicht könntest Du deine Erfahrungen auch hier einstellen?

Ich wünsche Dir und Deinen Angehörigen viel Kraft!
__________________
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Viele Grüße

Rickerl
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