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  #1  
Alt 15.05.2013, 02:46
mickey226 mickey226 ist offline
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Standard Ärzte - man sollte kommunizieren

Ich wollte diesen Thread tatsächlich deshalb eröffnen, weil ich mittlerweile weiß, wie schwer sich Leute tun, mit ihren Ärzten offen zu kommunizieren. Leberbeschwerden sind - warum auch immer - leider noch ein Tabu-Thema und werden oft auch viel zu spät erkannt.

Wir kamen auch erst darauf, zur Untersuchung zum Internisten (und nicht zum Hausarzt) zu gehen, als der Bauch mit Aszites immer dicker wurde (Bauchwasser) - ebenso schwollen die Beine an. Wir schoben es auf stundenlange Büroarbeit am Computer. Heute wissen wir, daß das absoluter Schwachsinn war. Müdigkeit spürte mein Mann nie, aber es war ihm oft schlecht und er konnte wenig essen. Sicherlich hat sich Mattigkeit eingestellt, aber das haben wir auf das Alter geschoben (45). Zahlreiche Migräne-Anfälle kamen ebenso dazu - alles Zeichen für eine Lebererkrankung.

Mein Mann wird unter Umständen durch die nun diagnostizierte Leberzirrhose Child C voraussichtlich eine Lebertransplantation brauchen. Ganz sicher ist es dennoch nicht, denn er ist so gut eingebunden mit dem Internisten, dem behandelnden Arzt aus dem Nordklinikum Nürnberg (wo er 2 Wochen lang stabilisiert wurde) und der Ärztin aus dem Lebertransplantationszentrum Erlangen. Alle kommunzizieren mit uns, rufen uns auch privat nach ihrer Arbeitszeit an und geben wirklich ALLES, uns zu helfen.

Ich will damit sagen: SPRECHT mit den Ärzten, informiert Euch - es lohnt sich! Nicht böse werden aus Frustration, Fakten ansprechen. Wie kann man vorgehen? Wir haben soviel Feedback, es ist toll. Wenn das nicht funktionieren sollte, hatten wir schlicht Pech. Diese junge Generation an Ärzten ist mehr als engagiert und ich finde das wirklich überragend. Man muß nur mit ihnen sprechen.

Liebe Grüße an alle, die gerade jetzt Trost nötig haben - gebt nicht auf!
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  #2  
Alt 15.05.2013, 12:47
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Ärzte - man sollte kommunizieren

Alles schön geschrieben, aber es kommt immer auf den Fall an.
Ich möchte behaupten, dass wir die besten Ärzte an unserer Seite hatten, die wir nur bekommen konnten.
Unsere Hausärzte, die beide Internisten sind und meinen Mann über Jahre jährlich untersuchten. Reine Routineuntersuchungen.
Wir hatten die Uniklinik Münster im Nacken und auch den Spezialisten der Uniklinik Essen.
Alle Ärzte konnten nur lindern und nicht mehr retten, da der Leberkrebs zu mächtig war.
Transplantation wurde schon wegen des schnellen Verlaufs ausgeschlossen, da 1 die Blutgruppe sehr selten war und mein Mann körperlich nicht mehr in der Verfassung war, solch eine Transplantation über sich ergehen zu lassen.
Mein Mann verstarb 3 !!!!!! Wochen nach Diagnose und 6 Wochen nach den ersten Anzeichen!

Jeder Arzt gibt sein Bestes, ich kann mich nie erinnern, nicht aufgehoben gewesen zu sein.
Da ich selbst Krankenschwester mit onkologischer Ausbildung bin, konnte man mir auch nichts vormachen.
Wir waren über alles voll aufgeklärt, auch mein Mann und nahmen das Schicksal auch an.
Mein Mann konnte in Würde sterben und wurde in der Klinik liebevoll bis zum letzten Atemzug versorgt.
Auch waren genau die Schwestern und Ärzte auch für mich da und hatten immer ein offenes Ohr und eine Umarmung.
Meine Hausärzte sind heute noch prima und wenn ich denke was die sich nach dem Tod meines Mannes für Mühe gaben...sagenhaft.

Wie gesagt...alles hängt von der Diagnose und vom Verlauf ab.
Die Ärzte können auch nur das machen, was möglich ist.
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  #3  
Alt 15.05.2013, 18:06
Sabi83 Sabi83 ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Ärzte - man sollte kommunizieren

Und oftmals hat man keinen Einfluss darauf, von welchem Arzt man behandelt wird! Es ist wie in jeder Berufssparte, wie überall wo Menschen mit Menschen zu tun haben, mit manchen kann man gut, mit manchen eben nicht. Es gibt Ärzte die sind dies aus Berufung, von denen durften wir auch einige erleben. Aber es gibt nun auch Ärzte für die es eben "nur" ein Beruf ist, vielleicht wird man auch nach jahrelanger Arbeit so, man kann ja nicht jede Akte mit nach Hause nehmen...
Wir haben immer kommuniziert, ich möchte behaupten wir waren immer freundlich und höflich und dennoch erwischten wir auch das ein oder andere "schwarze Schaf" auf das ich immernoch wütend bin über solch unsensibles Verhalten!
Man darf nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren, nur wie gesagt oftmals kann man sich den behandelnden Arzt nicht aussuchen, bzw. wenn man über WOchen im Krankenhaus liegt über Monate zu verschiedenen Ärzten zu Untersuchungen muss dann trifft man eben auch trotz bester Kommunikation auf "schwarze Schafe"

Hier wird sich auch oftmals gerechtfertigt dass die Zhirrose nicht alkoholbedingt ist! Bei meinem Papa war sie alkoholbedingt, manch einer mag sagen, dann hatte er ja selbst Schuld, und einige Ärzte haben ihn auch dementsprechende behandelt, umso dankbarer waren wir um die Ärzte die ihn mit Respekt behandelt haben, vor allem um die Ärztin der Lebersprechstunde, die ihn über ein Jahr kennenlernen durfte, die gemerkt hat was da für ein Mensch vor ihr sitzt. Ein Mann der für seine Familie und seine Enkel alles gegeben hat, der gekämpft hat wie ein Löwe und leider dennoch verloren hat :-( Ich bin unendlich stolz auf ihn und wieviel Liebe er uns geschenkt hat!


Grüße Sabrina
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  #4  
Alt 15.05.2013, 19:38
mickey226 mickey226 ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Ärzte - man sollte kommunizieren

Mel und Sabrina, Ihr habt natürlich beide ebenso recht - man steckt da auch nicht immer drin. Ich kam gestern auf das Thema, weil eine Angehörige sich hier irgendwo im Forum sehr negativ über die medizinische Behandlung ihres Papas geäussert hatte. Natürlich war sie sehr frustriert, keine Frage. Dennoch ist auch ein Arzt kein Gott, das ist logisch.

Ich muß vielleicht zur Vorgeschichte auch sagen, daß mein Vater wohl schon ziemlich alles an Krankheiten hatte, außer Krebs - kurze Aufzählung:

Zeh halb ab beim Rasenmähen (muß man auch erst mal schaffen )
gebrochene Rippen (wenn man auf Wendeltreppen läuft und nicht den Aschenbecher loslassen will )
Hirnblutung Notfall
Hirn-Aneurysma-OP geplant (andere Kopf-Seite)
Herzinfarkt (mehrfach)
geplatzter Blinddarm
Bauchspeicheldrüsenentzündung mehrfach
Divertikel Darm
zwei gebrochene Beine nach Sturz in leeren Pool mit anschließender Verkürzung des Knochens aufgrund des nekrotischen Gewebes und Versteifung des rechten Beins

Glaubt mir, ich hab so gut wie ALLE Typen an Ärzten getroffen. Seit dem halte ich es immer so: Wenn ich das Gefühl habe, mit einem nicht gut zu können, spreche ich den nächsten an, der halbwegs auch mit der Sache zu tun hat (ich hab besonders gute Erfahrungen mit den Stationsärzten gemacht, denn sie sind nicht arrogant und verstehen auch die Angehörigen besser. Zudem wissen sie genauso viel wie z.B. ein Professor).

Die Erfahrungen mit meiner ehemals brustkrebskranken Ex-Schwiegermutter und deren Ärztekonsultationen erspare ich Euch mal - ich will Euch nicht totquatschen
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  #5  
Alt 15.05.2013, 19:51
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Beiträge: 612
Standard AW: Ärzte - man sollte kommunizieren

Ich möchte das nicht so stehen lassen, dass Oberärzte oder Chefärzte, dazu zählen in der Regel Professoren nicht gut zu den Patienten sind.
Ich selbst war mal sehr sehr krank, hatte nur mit Professoren zu tun, da ich Auf Privatstation lag. Ich wurde immer freundlich und ordentlich behandelt, fachlich absolut super und korrekt.
War der Chef nicht da, hat man hin und wieder mit Assistenzärzten zu tun gehabt, da konnte ich nur schlechte Lieder von singen.
Mein Mann auch Privatpatient, hatte auch nur mit Chefärzten zu tun und wurde immer freundlich und korrekt behandelt.
Es gibt mit Sicherheit Ärzte, die nicht immer einen guten Tag haben, aber sie geben in der kurzen Zeit, die sie für alle Patienten haben ihre beste Leistung ab.
Wir mussten uns in der Zeit, als mein Mann erkrankte nicht einmal Gedanken machen, einen Arzt zu wechseln.
Jeder Arzt gibt sich alle erdenkliche Mühe den Patienten zu helfen, egal ob Chef oder nur Assistent. Es ist bekannt, dass in Klinken eben nicht viel Zeit ist, lange Gespräche zu führen.
Ich möchte hier mal schützend die Hand auf die Menschen halten, die tgl nen verdammt harten Job machen.
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  #6  
Alt 15.05.2013, 21:20
mickey226 mickey226 ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Ärzte - man sollte kommunizieren

ich weiß, daß die meisten ihren Job wirklich sehr gut machen, Mel. Ich weiß nicht, warum Du meine Meinung immer schlecht redest. Du hast Deine Erfahrungen, ich meine. Mein Vater ist auch Privatpatient, meine Mutter ebenso. Mein an Krebs verstorbener Opa war es auch und meine Oma genauso. Ich weiß durchaus, was geleistet wird, aber Du kannst heute nicht mehr sagen, daß ein Privatpatient besser behandelt wird als ein anderer. Diese uralte Geschichte ist schon lang vorbei.

PS: Die langen Gespräche in der Klinik sind auch gar nicht grundsätzlich vonnöten, wenn man sich vorher ordentlich informiert. Das wollte ich damit auch nicht sagen. Schön, daß Du alles so im Griff hattest. Andere haben das vielleicht aber nicht.

Geändert von mickey226 (15.05.2013 um 21:24 Uhr)
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