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Alt 30.12.2008, 22:26
susaloh susaloh ist offline
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Standard Entscheidungen zu AHT und Nachsorge

Hallo liebe Frauen,
meine Diagnose ist nun ziemlich genau 3 Jahre her. Anfang Dezember kam es zu einem eher unbefriedigendes Gespräch mit meiner Frauenärztin, das mir seitdem nicht aus dem Kopf gehen will, darum will ich euch mal davon berichten. Mein FÄ kennt sich mit BK noch relativ gut aus und arbeitet eng mit dem Brustzentrum zusammen. Was meine weitere Nachsorge und den möglichen Switch zu einem Aromatasehemmer angeht, hat sie aber praktisch gar keine Meinung. Immerhin haben wir uns darauf geeinigt, im März, nach dann einem Jahr, einen weiteren Hormonstatus zu erheben, um festzustellen, ob ein Switch überhaupt in Frage käme. Ich nehme das Tamoxifen jetzt seit 2 Jahren und vertrage es gut. Natürlich würde ich auch lieber dabei bleiben, aber man vergisst vielleicht zu leicht, dass ich doch eigentlich zur Hochrisikogruppe gehöre, auch wenn der Tumor damals so super auf die neoadjuvante Chemo reagiert hat. Dann wiegt der Überlebensvorteil durch den Aromatasehemmer die bei mir zu erwartenden Nebenwirkungen vielleicht doch auf?!?

Was die Nachsorge angeht, meint sie, wenn ich darauf bestünde, könne sie die ganzen bildgebenden Untersuchungen (Knochenszinti, Röntgen Thorax, Sono Oberbauch etc), die ich bisher erst einmal nach der Krebs-Behandlung durchgezogen habe, auch weiterhin z.B. einmal pro Jahr veranlassen. Sie selber findet, dass diese Untersuchungen nicht wirklich viel zusätzliche Info bringen - nach ihrer Meinung würde es reichen, weiterhin gut zu tasten und auch den Thorax-Ultraschall weiterhin alle halbe Jahre im Mammazentrum machen zu lassen sowie die Tumormarker zu erheben, obwohl sie an die auch nicht wirklich glaubt....

Wie gesagt, die anderen bildgebenden Untersuchungen würde sie mir ermöglichen, falls es für mich psychisch wichtig wäre, also mich beruhigen würde. Von einem MRT hielt sie auch nicht viel - ich hatte gelesen, dass dies die sicherste Methode wäre, um lobulären BK zu erkennen, egal wo, aber sie meinte, "wo wollen Sie denn anfangen zu gucken - wollen Sie denn ein Ganzkörper-MRT machen?".

Damals, während der Chemo hätte ich geschworen, dass ich alle mir angebotenen Nachsorgemassnahmen schon aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall mitnehmen würde! Inzwischen hat sich meine Einstellung dazu aber scheinbar gewandelt - irgendwie kommt es einem so willkürlich vor, sich diesem anstrengenden Untersuchungsmarathon immer wieder auszusetzen, wo man nicht weiß, ob es überhaupt nötig wäre, bzw. andererseits dieser einem vielleicht auch nur eine trügerische Sicherheit gibt. Und in welchem Abstand machen diese Untersuchungen denn nun Sinn?

Ich denke mal, meine FÄ repräsentiert den aktuellen Stand der Nachsorgeleitlinien - wahrscheinlich kann man im Moment statistisch abgesichert wirklich nichts genaueres sagen. Es bleibt also letztlich mal wieder mir selbst überlassen, welchen Weg ich einschlage. Wahrscheinlich ist weder der eine noch der andere wirklich falsch!

Nun habe ich überlegt, dass ich einfach mehr Information brauche, um mich für den einen oder anderen Weg zu entscheiden. Daher überlege ich im Moment, ob ich nicht diesen Maintrac-Bluttest machen soll, bei dem die im Blut zirkulierenden Schläferzellen gezählt werden. In einem Artikel habe ich sogar gelesen, dass 3-3,5 Jahre nach Diagnose der ideale Moment wäre für diesen Test. Der absolute Wert sagt vermutlich nicht viel aus, man kann nur aus dem Vergleich im Zeitablauf wirklich was sehen, aber andererseits - wenn dabei rauskommt, dass da ganz viele Tumorzellen rumschwirren, dann könnte ich doch daraus schließen, jawoll, ich wechsle auf einen Aromatasehemmer, wenn irgend möglich, und, jawoll, ich nehme den Untersuchungsmarathon gerne auf mich, um jede Metastasenbildung möglichst früh bekämpfen zu können. Wenn dagegen rauskommt, keine Tumorzellen, dann könnte ich mir doch zugestehen, erstmal weiterhin beim Tamoxifen zu bleiben und das Nachsorgeprogramm so zu machen, wie es meine FÄ eh für sinnvoll hält....

Es heißt immer, was bringt das Testen, wenn man nicht weiß, ob der getestete Wert klinisch überhaupt Konsequenzen hat. Diese sind bei diesen zirkulierenden Tumorzellen eben noch nicht nachgewiesen. Aber für mich persönlich, wo es scheinbar keine klare Vorgabe für das weitere klinische Vorgehen zu geben scheint, könnte dieser Test doch das Zünglein an der Waage spielen....


Was meint ihr zu meinen Überlegungen?

Liebe Grüße
Susaloh

Geändert von susaloh (30.12.2008 um 22:38 Uhr)
 

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