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  #16  
Alt 07.12.2010, 00:06
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Gliblastom WHO Grad 4

Hallo, liebe Sandra ....

... ja, ich habe Dich lange nicht gesehen - aber doch oft an Dich gedacht.
Und auch Parigo hat mich per PN nach Dir gefragt,
wir haben Dich also nicht vergessen .

Leider ist nun das eingetreten, was ich insgeheim befürchtet hatte -
Dein Papa ist seinen Weg gegangen, aber er ist niemals weg sondern immer bei Dir.
In Deinen Gefühlen, Deinen Gedanken, Deinen Erinnerungen - ganz sicher fest in Deinem Herzen.

Wenn Du irgendwann möchtest - vielleicht magst Du etwas erzählen von eurer
gemeinsamen Zeit? Konntest Du bei Deinem Papa sein, als er sich auf den Weg gemacht hat?

Kannst Du mit Deiner Mama JETZT über all das reden, was vorher nicht möglich war?

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel viel Kraft, liebe Sandra ...
genauso viel Kraft wie ich Parigo wünsche und allen, die jemanden verloren haben den sie lieben -
ja lieben, denn die Liebe bleibt.

Schade, dass euch nicht mehr so viel Zeit blieb, wie wir alle erhofft hatten ...

Eine liebe Umarmung,
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #17  
Alt 19.12.2010, 14:06
Sandra-1996 Sandra-1996 ist offline
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Standard AW: Gliblastom WHO Grad 4

Erstmal Dankeschön !
Es ist lieb , dass ihr an mich gedacht habt !

Naja also über unsere letzte gemeinsame Zeit ! Es war komisch . Er redete von Tag zu Tag weniger und starrte nur noch auf ein und den selben Fleck. Ich hab zwar immernoch versucht normal mit ihm zu reden doch er antwortete nicht ! Er nickte nur noch wenn ich ihn was fragte. Leider durfte ich nicht bei ihm sein als er von uns ging ! Meine Mama wollte das nicht . Sie meinte ich hätte es nicht verkraftet ihm noch länger dabei zu zu sehen. Ich glaub sie hatte recht. Denn ich sehe jetzt noch jeden Tag sein Gesicht vor mir . wie er an den geräten hing und versucht hat sich die schläuche rauszureißen ! ich kann bis heute mit niemanden so wirklich darüber reden ! denn es tut weh .. lieber versuch ich alles zu verdrängen und nicht dran zu denken !

liebste grüße ,
sandra !
danke
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  #18  
Alt 19.12.2010, 16:19
teich1 teich1 ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Gliblastom WHO Grad 4

Liebe Sandra,

es ähnelt sich in vielen dieser Fälle hier. Die lieben Menschen können am Ende nicht mehr reden, nicht mehr gehen und vieles andere nicht mehr. Und sie sind alle tapfer und klagen nicht und wir stehen hilflos daneben und können nicht helfen.

Auch ich habe lange nach Papas Tod ganz kuriose Sachen geträumt und Papa kam immer wieder darin vor - mal glücklich und gesund und mal so krank wie er war, oder was so passiert ist.

Versuche nicht, es zu verdrängen, auch wenn es so weh tut, aber es holt Dich ein und irgendwann zerbrichst Du vielleicht daran- gerade weil Du auch noch so jung bist. Deine Mama wollte Dir wahrscheinlich auch den endgültigen Verlust - also das Dabeisein, als Dein Papa gestorben ist, ersparen, damit Du nicht immer das Bild vor Augen hast. Nun hast Du leider ein anderes vor Augen, aber ich kann Dir versichern, als Dein Papa starb, sah er ganz friedlich und entspannt aus, ohne einen Ausdruck von Schmerzen auf dem Gesicht, einfach so, als wenn er schlafen würde. Vielleicht hätte Dich dieser Anblick ein wenig getröstet und hätte Dir ein wenig geholfen.

Aber versuche Dein Herz und Deine Gedanken und Gefühle frei zugeben, hier im Krebskompass gibt es auch das Forum für Hinterbliebene oder auch Gedanken und Gedichte. Denn auch wenn Du mit niemanden sprechen kannst, so musst Du es loswerden. Die Menschen hier verstehen Dich alle.
Trau´Dich nur und weine auch ruhig dabei. Es nimmt Dir ein wenig Last von Schultern.

Alles Liebe und Gute

Petra
__________________

In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


**
***************************
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  #19  
Alt 08.09.2011, 21:02
Sandra-1996 Sandra-1996 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Gliblastom WHO Grad 4

Es ist nun bald ein Jahr her, dass mein Vater von uns ging.
Ich kanns bis heute nicht begreifen .. Es hat sich so vieles verändert. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist viel intensiever geworden. Ich kann jetzt über alles mit ihr reden .. Generell hab ich auch gelernt über Probleme zu reden. Das war echt eine Art "Befreiung" für mich. Ich bin jetzt jedoch seit 2 Wochen in psychatrischer Behandlung, da ich es einfach nicht verkrafte.
Der Tod meines Vaters hat mich sehr geprägt. Ich sehe das Leben jetzt mit anderen Augen. Ich bin um so vieles reifer geworden. Ich hab Erfahrungen gemacht die mich gestärkt & auch geschwächt haben. Ich versuche mein Leben so gut wie es geht zu genießen, denn ich bin mir sicher, dass es das ist was mein Vater wollte. Auch wenn ich jeden Tag an ihn und an das was letztes Jahr passiert ist denken muss versuch ich den Kopf oben zu behalten. Meine Mama und ich sind mittlerwile zum Glück ein sehr gutes Team geworden auch wenns' nicht leicht ist, da ich gerade voll in der Zicken-Phase stecke. Ich bin dankbar, dass ich wenigstens meine Mama noch habe. Ich bewundere sie sehr, denn sie ist immer so verdammt stark auch wenn ich ihr gesagt hab, dass sie das nicht länger sein muss .. Wenn ich weinend oder schreiend, Mitten in der Nacht auf dem Boden liege und völlig am Ende bin, ist sie die jenige, die mir die Tränen aus dem Gesicht wischt. Sie ist diejenige die IMMER für mich da ist. Ich hab gelernt, dass das Leben weiter gehen muss. Ich bin noch so jung und ich hab noch so viel vor mir. Mama sagt immer, dass Papa ganz bestimmt wollte, dass ich mein Leben glücklich weiter lebe.
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  #20  
Alt 09.09.2011, 01:48
peace peace ist offline
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Ort: olten
Beiträge: 1
Standard AW: Gliblastom WHO Grad 4

hallo
ich weiss nicht so recht wie ich anfangen soll
ich habe in diesem forum bereits viel gelesen und in mich aufgenommen bevor ich jetzt schreibe, und ich habe bemerkt das es in dieser gefühlswelt in der ich mich befinde noch viele von euch befinden. das lesen eurer berichte emotionen hoffnungen ängste entgültigkeiten treiben mir tränen in die augen.

ich möchte hier eine möglichkeit finden zu schreiben
meine mutter ist vor 2 monaten an einem gehirntumor in basel gestorben gliobastom sie hat 11 monate überlebt und sie wurde 59 jahre alt .
das ist der grösste verlust den ich in meinem leben bis jetzt erfahren musste .
sie hatte einen ehemann meinen vater, 41 jahre verheiratet, eine schwester und ihre mutter und ich.eine kleine familie mit grossem verlust.
wir wurden von anfang an sehr gut und menschlich betreut im unispital basel .
es gab selten anlass zum reklamieren .
das schlimme ist wir haben ziemlich schnell eigentlich gewusst was das bedeutet ... epeleptischer anfall ,diagnose, heilungschancen was will man machen wir haben immer versucht da zu sein und positiv mitzuwirken meiner meinung nach hätten wir ein wunder gebraucht .
es ist nicht in kraft getreten und ich suche nach antworten ich bin am limit und suche nach befreiung aber ich weiss das jeder mensch damit letztendlich sebst fertig werden muss .
ich bitte um hilfe und gespräche .... thomas
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  #21  
Alt 10.09.2011, 00:00
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Ort: Lüneburg
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Standard AW: Gliblastom WHO Grad 4

Hallo Thomas,

entschuldige, ich bin heute noch etwas mehr "angekratzt" als üblich.

Erstmal mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter - es ist schlimm,
wenn man solch einer Aufgabe steht, die so viel Schmerz und Ängste und so viele Fragen mit sich bringt -
manchmal weiß man nicht mehr, woher man die Kraft noch nehmen soll. Du hast recht - es geht vielen so ...
und auch viele hätten, wie ihr, ein Wunder gebraucht - auch wir.

"Gekämpft, gehofft und so sehr um ein Wunder gefleht ....." so beginnt der Text in Heikes Anzeige,
den ich vor etwas mehr als einem Jahr verfasste ...

Ich glaube, dass es einen kaputtmachen kann, über das "warum" nachzugrübeln - denn es gibt keine Antwort darauf ...

Es ist schwer, zu akzeptieren dass man seine Mutter an solch eine verdammte schei** Krankheit verliert -
und man schwankt zwischen Wut, Verzweiflung und tiefster Traurigkeit ...

Wenn es Dir hilft, schütte Dein Herz aus - manchmmal hilft es tatsächlich sehr.

Mehr kann ich heute nicht schreiben und es ist irgendwie auch nichts hilfreiches ...
vielleicht weil ich selbst mich gerade wieder so hilflos fühle?
Ich weiß es nicht. Aber ich wollte, dass Du siehst, es nimmt jemand Anteil -
auch an Deinem und eurem Schicksal.

Erstmal alles Liebe und viel Kraft,
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


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