Brustkrebs - What next?

[Maja90]

Hallo zusammen,
irgendwie bin ich total verzweifelt obwohl ich nicht betroffen bin. Bei meiner Mom wurde bösartige Brustkrebs diagnostiziert. Leber & co werden nächste Woche untersucht, aber leider ist der Krebs anscheinend schon 5x5cm.
Vor einigen Monaten wurde dunkle Flecken auf der Leber gesehen, aber nicht weiter untersucht und da Urlaubszeit ist wollen wir demnächst in den Urlaub.

1-Würdet ihr Urlaub absagen, auf den Rat der Ärzte hören oder machen 3 Wochen am Ende keinen Unterschied? Meine Mom möchte unbedingt fliegen
2-Die andere Frage ist, sollte man bzw kann man die erste Chemo bekommen kurz vor Abflug oder ist das Risiko mit Komplikation zu gross? Was ist eure Erfahrung?
3-Und arbeitstechnisch ist man Erfahrungsgemäss den ganzen Zeitraum krankgeschrieben oder kann man Teilzeit arbeiten, wenn der Körper es zu lässt?
4-Lymphknoten scheinen OK zu sein - Ultraschall---- Wie hoch ist die Gefahr das er gestreut haben kann?

Allerdings muss ich sagen als Angehöriger ist es auch nicht einfach und komme einfach nicht zu Ruhe, da ich Angst haben meine Mom zu verlieren und leider wohne ich zu weit weg um bei ihr zu sein.

[Ilse Racek]

Zitat von Maja90

als Angehöriger ist es auch nicht einfach und komme einfach nicht zu Ruhe, da ich Angst haben meine Mom zu verlieren und leider wohne ich zu weit weg um bei ihr zu sein.

Das kann ich Dir sehr gut nachempfinden - ich bin Betroffene und Angehörige.....als ich erkrankte hatte ich meine Familie um mich; als meine Schwester erkrankte, waren das schon einige Kilometer Entfernung zu bewältigen.

Ich will Dir - da das bisher noch Keine/r getan hat - Deine 4 Fragen versuchen zu beantworten:

1. Wenn Deine Mama unbedingt in den Urlaub fliegen will, wird sie das mit ihren Ärzten besprechen

2. Die Chemo-Zyklen werden sehr unterschiedlich vertragen - ich habe von vornherein (auch wegen der sinkenden Leukos) mich ganz auf den Behandlungsrhythmus eingestellt und bin lieber zuhause geblieben

3. Für mich war die durchgängige Krankschreibung eine Erleichterung, aber ich habe betroffene Freundinnen, die lieber phasenweise zur Arbeit gegangen sind und dort richtiggehend mental aufgefangen wurden

4. Meine Lymphknoten wurden nach der Biopsie als OK empfunden und mussten dann während der OP doch relativ großräumig entfernt werden.


Mein Beispiel (oder das meiner betroffenen Freundinnen) muss kein Maßstab für Deine Mutter sein - sie wird mit ihren Ärzten zusammen entscheiden, wie es laufen soll.

Alles Gute für Dich und natürlich nicht zuletzt für Deine Mom

[Oli 76]

Guten morgen,

Ich habe Ende September meine Diagnose bekommen und bin Anfang November noch 10 Tage in Urlaub geflogen! Bis dahin waren die Untersuchungen von Leber, Lunge und Knochen gelaufen. Es war klar das nichts gestreut hatte.
Die Ärztin meinte auf die Zeit käme es nicht an, wenn ich das vom Kopf her könnte wäre es OK! Für mich war es das auch, für meine bessere Hälfte nicht, die Erholung blieb auf der Strecke, wir konnten den Urlaub nicht so genießen. Denn wenn einer nicht abschalten kann, ist es für die anderen auch schwer zu genießen. Wie gesagt, ich hatte das Problem nicht, es ging nicht von mir aus, aber das Geld hätten wir uns besser gespart und jetzt in Urlaub investiert!
Aber das muss jede Familie individuell entscheiden und mit den Ärzten absprechen!

Arbeiten durfte ich während der Therapie nicht, arbeite im Kindergarten und da ist das infektrisiko für mich zu groß!

Nach der ersten Chemo wäre ich nicht geflogen, schon gar nicht ins Ausland, würde erstmal schauen, ob es NW gibt, jeder reagiert anders, hier im Forum sind Frauen die zwischen der Chemo im Urlaub waren, auch im Ausland!


LG Oli

[Gledi]

Hallo Maja!
Urlaub ja oder nein, das müsst ihr im Endeffekt selbst entscheiden. Ich hätte nach meiner Diagnose keinen Nerv gehabt, 3 Wochen in den Urlaub zu fahren/fliegen. Ich wollte, dass die Therapie los geht. Auch wenn BK meistens kein Notfall ist, mein Kopf wollte das so.
Andererseits ist es mir während den Therapien aber phasenweise auch so gut gegangen, dass Kurzurlaube in der näheren Umgebung (ca. 2h mit dem Auto) ganz problemlos möglich waren und eine gute Abwechslung in den Alltag gebracht haben. Nach der letzten Chemo bin ich auch relativ bald geflogen, nur nach Österreich und mit Mundschutz (Leukos noch im Keller und Erkältungssaison im Herbst).
Außerdem: wer krank geschrieben ist, darf D nicht verlassen oder verliert den Anspruch auf Krankengeld. D.h. im Extremfall von Berchtesgaden in den Nordseeurlaub ist ok, aber nach Salzburg fahren verboten...
Krankschreibung ja oder nein hängt von der Verträglichkeit der Therapie aber auch vom Beruf ab. Jobs mit großer körperlicher Belastung oder mit viel Kontakt zu anderen, möglicherweise kranken, Menschen sind sicher nicht empfehlenswert während der Therapiezeit.

LG Gledi

[Maja90]

Hallo zusammen,
danke für eure Antworten.

Meine Mom entschieden das sie fliegen will, aber das wir das von den Testergebnissen abhängig macht.
So am Mittwoch werden die restlichen Untersuchungen durchgeführt und ich hoffe das die Ergebnisse zeitnah kommen.
Parallel besteht bei ihr der Verdacht auf Hautkrebs der erst im September behandelt werden sollte. Sie war heute nochmal beim Arzt & Krankenhaus für eine Gewebeprobe (die Stelle hatte sich geöffnet und geblutet).

Für mich persönlich ist es wichtig Ihre Gesundheit sprich falls Chemo jetzt anfangen sollte, dann jetzt um das Risiko zu verringern damit er noch Streut, wenn das nicht bereits passiert ist.
(Am Telefon wurde ihr gesagt, das USA gut entwickelt ist. Ich denke es wird eher kritisch mit Singapur/Bali -> geplanz im Nov).
Sie hat auch beschlossen das sie arbeiten möchte währende der Zeit, ansonsten würde ihr die Decke auf den Kopffallen & sie hat eine Führungsposition (Büro).

Aber ich glaube ich muss die Ruhe bewahren aktuell und abwarten.

Sagt mal wird bzw muss bei einer Chemo immer ein Port gelegt werden?

[Ilse Racek]

Zitat von Maja90

Sagt mal wird bzw muss bei einer Chemo immer ein Port gelegt werden?

Ich kenne einige Betroffene, die nie einen Port hatten. Was mich betrifft so war dieser - im Nachhinein betrachtet - eine große Erleichterung.

In einen Urlaubsflieger bin ich allerdings erst gestiegen, als das Teil wieder entnommen worden war.

Sicher wird Deine Mutter nun erst mal abwarten, was wg. des Verdachtes auf Hautkrebs medizinisch entschieden wird.