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  #1  
Alt 25.10.2010, 13:45
Lhiannon Lhiannon ist offline
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Registriert seit: 25.10.2010
Beiträge: 8
Standard Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Hallo Ihr Lieben, ich bin neu hier und habe mit großem Interesse eure Beiträge zu diesem Thema hier gelesen.

Bei meinem Mann wurde letzte Woche ein akutes Hodenkarzinom festgestellt und morgen gehts ab ins Krankenhaus. Wir wohnen in Berlin, also wurde uns das Urban-Krankenhaus empfohlen.

In meinem Kopf geht es drunter und drüber. Darum würde ich gerne dieses Forum nutzen, um mir meine Sorgen und Ängste mal von der Seele schreiben zu dürfen. Eventuell auch Fragen beantworten zu lassen.

Auf jeden Fall wird die OP zur Hodenentfernung am Mittwoch durchgeführt und auch erst dann werden wir wissen, wie die Zukunft aussieht. Zum Glück gibt es das Internet, so geht man doch mittlerweile viel informierter in solch schwierige Zeiten.

Erste Frage hätte ich bereits.
  • Wie bereitet man(n) sich am besten auf eine solche OP vor? Was sollten wir unbedingt veranlassen bzw. nachfragen, damit nix versemmelt werden kann?
  • Was haltet ihr grundsätzlich von einem Implantat nach der OP. Ich, als Frau......halte so eine kosmetische Sache für notwendig. So eine Krankheit löst sowieso schon einiges in der Psyche des Mannes aus. Vielleicht hat ja schon jemand von euch Erfahrungen damit???

Lieben Gruß erstmal
Lhiannon

Geändert von Lhiannon (25.10.2010 um 14:05 Uhr)
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  #2  
Alt 25.10.2010, 15:33
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Registriert seit: 24.08.2010
Beiträge: 294
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Hallo Lhiannon,

das einzige, was man dringend vorbereiten sollte, ist meiner Meinung nach das angesprochene Prothesenthema - und vor einer möglichen Chemotherapie natürlich die Kryokonservierung von Sperma.

Zum Implantat hat mir der Urologe von einer interessanten Studie erzählt - egal ob Implantat oder nicht - die Patienten sind später genau gleich zufrieden mit der Entscheidung.
Dein Mann kann sich die Implantate vorher zeigen lassen - wenn er eins nimmt, dann sollte es die gleiche Größe wie das vorherige haben. Man merkt schon leichte Größenunterschiede deutlich - und da es dann auch nicht auf gleicher Höhe "hängt", sieht man es auch so. Im Zweifel lieber etwas kleiner.

Ich habe eins und bin zufrieden damit, auch wenn es härter ist und sich daher anders anfühlt.

Vielleicht aber eine Sache für Euch - die Operation ist eine ziemlich einfache und leicht zu überstehen. Es verheilt auch ziemlich schnell und hinterlässt keine größere Narbe als eine Blinddarm-Op. Im Regelfall hat man nur mit solch einfachen Nachwirkungen wie einem eingewachsenen Haar zu tun.
Auf Lust oder die dazugehörige Fähigkeit, hat die OP keinen Einfluss - jedenfalls bei mir nicht und allen anderen, von denen ich hier gelesen habe.

Ich (und meine Familie) fand am Anfang die blaue Broschüre der Krebshilfe (http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html) sehr hilfreich.

Alles Gute für Deinen Mann und Dich!
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  #3  
Alt 25.10.2010, 16:48
Lhiannon Lhiannon ist offline
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Registriert seit: 25.10.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Danke Ilmarinen für deine ausführliche Antwort.

Ich denke mir, wir werden uns für ein Implantat entscheiden. Weniger für die Optik als für den Kopf. Ich werde es gleich morgen bei den Aufnahmegesprächen ansprechen, denn dann wäre es ja in einer OP zu regeln.

Das mit der Kryokonservierung von Sperma habe ich eigentlich schon abgehackt.Wir wollten nämlich nochmal ein Baby haben und sind vor gut einem Jahr den erfolglosen Weg der künstlichen Befruchtung gegangen. Ich lasse mal den Namen der Klinik weg, denn ich bin im Nachhinnein sehr sauer. Sauer auf die Ärzte, weil sie keinen Anlass darin gesehen haben, die eingeschränkte Fruchtbarkeit meines Mannes zu untersuchen. Sauer auf mich, weil ich nicht WARUM gefragt und nachgehackt habe. Vielleicht....so mein Gedankengang.....wäre der Krebs dort schon erkannt worden. In einem frühen Stadium. Naja, hätte, wäre, wenn....

Ich packe jetzt die Tasche für meinen Süßen und kann nur hoffen, dass alles nur halb so schlimm wird. Die Zeit bis alle Untersuchungen ausgewertet sind scheint mir irgendwie endlos lang zu sein.
Wie lange hat es bei euch gedauert von der Entnahme des Hodens bis zur Auswertung der Daten aus der Pathologie?

Lieben Gruß @all
Lhiannon
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  #4  
Alt 25.10.2010, 19:44
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Registriert seit: 24.08.2010
Beiträge: 294
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Hi Lhiannon,

ich weiß leider nicht mehr, wie lange es dauerte, bis die Ergebnisse da waren. Es gibt ja oft auch ziemlich viele wichtige Ergebnisse, CT, eventuell Szintigrafie. Auf so wichtige Sachen warten ist schon ätzend. Ich glaube, dass beste, was man machen kann, ist sich immer auf das aktuelle Thema zu konzentrieren, so wie Ihr es ja tut, wenn Ihr Euch auf die OP vorbereitet. Kauf Deinem Mann irgendeinen ablenkenden Quatsch, egal, ob es ein Buch, ein LuckyLuke-Comic oder alle Zeitschriften seines Lieblingshobbies sind.

Bei Eurem Babythema möchte ich natürlich nicht rühren, da Du aber "eigentlich" schreibst: bei mir wurde bei der OP auch der zweite gesunde Hoden auf TIN (Krebszellenvorläufer) untersucht und dabei eine TESE (Samen) entnommen. Diese wurden dann kryokonserviert. Dabei gab es auch laut Frauenklinik brauchbares Material als Absicherung. Ihr könntet diese Möglichkeit ansprechen.

Gruß
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  #5  
Alt 25.10.2010, 21:21
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Ort: Ende aus, Micky Maus
Beiträge: 2.176
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Rechnet mal für die Pathologie eine halbe bis ganze Woche ein. Ein erster Eindruck kann bereits nach der OP beim Doc erfragt werden. Das gibt schon mal eine Richtung.
Wesentlich interessanter als die Histologie ist die Ausbreitungsdieagnostik. Also CT um zu sehen, ob schon etwas gestreut hat. Das CT wird in den Tagen nach der OP gefahren.
Die Ergebnisse von CT und Histologie werden Euch dann den weiteren Weg weisen.
Aber egal welcher Weg es werden wird: am Ende steht zu weit über 90% die Heilung.

Das mit der Prothese ist so ein Ding. Meine Frau ließ mich das selber entscheiden. Und selbst wenn es nicht so gewesen wäre, hätte ich eh das gemacht, was ich für mich als richtig empfand. Nichts gegen Dich, aber es ist der Körper Deines Mannes. Er muss damit in erster Linie klar kommen.
Ich habe mich dagegen entschieden.

Alles Gute für Euch. !!
__________________

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  #6  
Alt 25.10.2010, 22:18
Jaymz Jaymz ist offline
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Registriert seit: 10.11.2009
Beiträge: 287
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Hallo,

in der Regel wird während der OP ein Schnellschnitt durchgeführt. Da wird während der OP das entfernte Hodengewebe untersucht, ob es maligne ist. Erst bei der Bestätigung der Malignität wird der Hoden entfernt. Ich habe nach der Op bereits die Schnelldurchsage mitgeteilt bekommen. Jedoch wird schließlich noch der ganze enfernt Hoden untersucht. Es können sich ja verschiedene Tumorarten im Hoden befinden. Die genaue Pathologie dauert ca. eine Woche (vllt. auch schneller). Das CT ist wichtig, damit dein Mann in ein Stadium eingestuft werden kann.
Erst dann wird entscheiden wie es weitergeht.

@Künstliche Befruchtung: Vor einer möglichen Chemo sollte sich dein Mann auf jeden Fall die Spermien einfrieren lassen. Wenn er Pech hat, ist er nämlich nach einer Chemo dauerhaft unfruchtbar. In der Regel erholen sich die Spermien aber nach einer Chemotherapie. Jedoch sollte er wegen der Gefahr von Fehlbildungen bis ca. 2 Jahre nach Chemoende mit der "natürlichen" Fortpflanzung warten.

@Prothese: Ich habe keine Prothese und habe auch kein Problem damit. Hätte ich aber beide Hoden verloren, würde ich mich definitv für die Prothesen entscheiden. Wenn "mann" einen Hoden weniger hat, sieht man das auch nicht (im Gegensatz zu einer Frau, wenn sie aufgrund Brustkrebs eine Brust verliert). Äußerlich gibt es also keinen großen Unterschied.

Alles Gute!
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  #7  
Alt 26.10.2010, 06:58
Lhiannon Lhiannon ist offline
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Registriert seit: 25.10.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Zitat:
Zitat von Dirk1973 Beitrag anzeigen

Meine Frau ließ mich das selber entscheiden. Und selbst wenn es nicht so gewesen wäre, hätte ich eh das gemacht, was ich für mich als richtig empfand. Nichts gegen Dich, aber es ist der Körper Deines Mannes.

Alles Gute für Euch. !!
Guten Morgen Dirk,

danke für deine Antwort.

Habe ich wirklich so geschrieben, als ob ich ihm das digtirienen möchte? Nein, so ist es nicht.

Aber.......es ist bei meinem Männe eben so, dass ich doch manche Sachen im Leben "anschubsen" muss. Ich denke mir, dass er mit seiner Entscheidungsunfreude nicht alleine ist. Er verdrängt gerne negative Sachen und somit werden sie auch nicht angesprochen. Aber jetzt ist alles besprochen und auch entscheiden. Von ihm natürlich. Er hat sich für eine Prothese und für die Aufbewahrung von Sperma entschieden.

Ich zaubere ihm jetzt ein leckeres Abschiedsfrühstück und dann wecke ich ihn. Dann gehts los...........*mulmig*

Gruß
Lhiannon
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  #8  
Alt 28.10.2010, 22:17
Julie10 Julie10 ist offline
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Registriert seit: 20.08.2010
Beiträge: 15
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs bei meinem Mann

Hallo!
Wie ist das ct deines Mannes gelaufen?
Ich habe die gleiche Situation hinter mir.Bei meinem Mann wurde die Diagnose im Juli gestellt.Wir haben nun 3 Zyklen PEB Chemotherapie hinter uns,die letzte gab es vor ner Woche.
Er hat vergrößerte lymphknoten im bauchraum. Nun hoffen wir das die chemo angeschlagen hat.kontroll-ct wird erst am 12.November gemacht!

Ach,und mein Mann hat sich gegen ein Implantat entschieden.
Wenn du fragen hast,oder einfach quatschen willst,meld dich einfach per PN!
Liebe Grüße
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