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  #1  
Alt 12.03.2005, 21:36
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Liebe Monika
Liebe Mädels

Lange sind wir immer für uns gegenseitig dagewesen und nun müssen wir Abschied von einem liebgewonnen Freund nehmen.

Er wurde aus eine aktiven Leben aus unserer alle Mitte genommen. Wir sehen ihn wie er mit seinen Freunden und Familie letztes Wochenende noch den Match Werder Bremen gegen Bayern München besucht, aber auch wie letztes jahr die weitere reise nach portugal unter seine bein nahm um an der WM teilnehmen zu können.

Diese wenige Erinnerungen hier genannt, lassen uns schmunzeln, trotz aller Trauer und Leere. Denn es zeigt einen sehr lebensbejahenden Menschen. Und genau den möchten wir in die Schatztruhe unseres Herzens legen.

In stiller Trauer um einen sehr lieben Freund der nie in Vergessenheit geraten wird, und einer Freundin die ihr bestes Lebensglück gemeinsam mit ihren Kindern verloren hat.

Liebe Monika und Familie, wir sind für euch da.

In Liebe eure sehr traurigen Liz und Willy im Doppelpack
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  #2  
Alt 15.03.2005, 22:08
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Liebe Liz, lieber Willy,

danke, dass ihr diesen Weg für uns schon geebnet habt... Wollte gerade mal zaghaft nachschauen, ob hier ein ruhiges Plätzchen zu finden ist.

Ich bin beruhigt und denke, dass wir hier noch so einiges schreiben werden. Nach der Beerdigung. Es ist, als stünden wir unter Schock, es ist alles einfach nur leer. Bin sonst so ein gefühlvoller Mensch und trotzdem fehlen mir zur Zeit einfach die Worte.

Lieben Gruß von Monika
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  #3  
Alt 15.03.2005, 22:45
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Na gut, ich kann`s ja mal versuchen...

Mein lieber Wolli,

heute war der schlimmste Tag. Es kommt einfch überhaupt kein Gefühl hoch. Uns - also mir und den Kindern - kommt es vor, als wärst du im Krankenhaus, im Urlaub oder so. Man rennt uns hier die Bude ein, alle sind am Heulen. Man könnte sagen: Ein Dorf trauert. Du kannst dir nicht vorstellen, wer bereits alles hier war, wie viele Karten, Blumensträuße, ja selbst Geld hier bereits eingetroffen sind. Von den ganzen Anrufen, E-Mails und SMS mal zu schweigen...

Alle haben es offensichtlich begriffen, nur wir nicht. Selbst heute als wir das Gespräch mit dem Pastor hatten. Deine Eltern, die Mädels und Friddel waren dabei. Deine Eltern haben geheult ohne Ende und wir? Wir haben von dir erzählt, als wärst du nur mal eben um die Ecke und oft, wenn ich nicht weiter wusste, lag mir fast auf der Zunge zu sagen: Fragen Sie Wolfgang, der weiß das besser. Alles ist so unwirklich, als wäre es anderen passiert, nur uns nicht.

Ich schlafe bereits seit Samstag wieder in meinem Bett, in dem du gestorben bist, als sei es das Natürlichste von der Welt... Nur morgens, wenn ich wach werde, schaue ich instinktiv immer noch als erstes nach rechts, um zu schauen, ob du atmest oder nicht... Dann laufen schon die Tränen, aber nicht so, wie ich es erwartet hätte.

Mir ist das alles unheimlich, dabei habe ich mich in Gedanken bereits zig-Mal darauf vorbereitet. Und doch ist alles irgendwie anders, als ich es erwartet hätte.

Ich sehe auch kaum Bilder aus der vergangenen Woche. Ich sehe dich überall, in sämtlichen erlebten Situationen aber grundsätzlich sehe ich dich stark, kräftig und mit Haaren, so wie du halt immer gewesen bist, also vor deiner Krankheit. Als würde mein Herz oder mein Hirn die Gedanken an die letzten 1.5 Jahre nicht zulassen. Dabei hätte ich nichts dagegen, vielleicht würde es mich trösten...

Jetzt kommt noch der Mittwoch und dann wird deine Beerdigung sein. Alles wird so sein, wie du es dir gewünscht hast. Sogar noch eine Überraschung, die dir sehr gefallen hätte: Dein Sarg wird nicht von den üblichen Sargträgern, sondern von deinen besten Freunden getragen. Es war ihnen wichtig, dir das letzte Geleit zu geben.

Ich hoffe sehr, dass du bereits auf deiner Wunsch-Wolke gelandet bist und das alles und vor allem uns von da oben aus siehst. Wir fühlen uns jedenfalls so, als wärst du noch bei uns...

Einen lieben Gruß von deiner verwirrten Monika
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  #4  
Alt 15.03.2005, 23:40
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Su Su ist offline
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Ort: Schweiz, Berner Oberland
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Liebe Monika
die Zeilen könnten auch von mir sein! Mir gehts genau gleich wie dir, bei der Abschiedsfeier war ich wie ein Fels in der Brandung, ich musste die Leute rundherum trösten.
Ich denke morgen an dich und deine Kinder, es wird gut gehen.
Wenn du möchtest, kannst du mir auch mal privat schreiben, haben wir beide doch unser Liebstes nur genau einen Monat nacheinander verloren!
Ich drücke dich
Su
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  #5  
Alt 16.03.2005, 09:30
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Liebe Su,

das beruhigt mich. Mir kommt das alles so unnormal vor, meinen Kindern auch. Ich melde mich bei dir. LG Mo
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  #6  
Alt 16.03.2005, 22:00
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Hallo Wolli,

heute habe ich die meiste Zeit damit zugebracht, andere zu trösten. Für ganz viele hier im Ort und auch für viele unserer Bekannten kam nun doch alles so plötzlich und unerwartet. Das einzig wirklich Tröstende was ich immer wiederhole ist, dass alles so geschehen ist wie du es dir gewünscht hast. Mal davon abgesehen, dass du am liebsten nie krank geworden wärst. Und ich merke, dass es die Menschen wirklich tröstet zu wissen, dass du wirklich noch all deine Wünsche verwirklichen konntest und vor allem, dass du hier bei uns zu HauseAbschied nehmen konntest und im Kreise deiner Lieben gestorben bist.

Deine Mädels waren gestern noch beide zum Friseur und haben sich für dich schön machen lassen. Ich habe mich für den von dir so geliebten Natur-Look in Form von wilder Lockenmähne entschieden. Wir werden unser Bestes geben.

Wir haben heute ganz oft PUR gehört und natürlich ist das Sofa dabei nicht trocken geblieben... Mit Musik funktioniert das Gefühlsleben komischerweise...

Ansonsten vermissen wir dich ganz schrecklich haben aber alles einigermaßen im Griff. So richtig vorstellen können wir uns das alles allerdings noch immer nicht. Wir haben eher das Gefühl, dass du ganz in unserer Nähe bist.

Haben uns jetzt übrigens auch Bilder geschaffen: Tagsüber sitzt du auf einer Wolke und abends sehen wir dich immer im hellsten Stern. Wir sind fest davon überzeugt, dass du auf uns aufpassen wirst.

Wir sehen uns wieder, ganz bestimmt. Der Gedanke hält uns aufrecht und bis dahin werden wir lediglich ein Stück des Weges alleine gehen, ganz so, wie du es gewollt hättest.

Hab dich lieb, deine Mo
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  #7  
Alt 18.03.2005, 21:48
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Hallo Wolli,

gestern ist alles gut gelaufen... Du wärst stolz auf deine Mädels gewesen. Die Kirche war gerappelt voll, so um die 200 Leute. Herr Habenicht hat sein Bestes gegeben. Ich denke, es ist alles so gewesen, wie du es dir gewünscht hast. Bei "Follow you, follow me" sind dann natürlich meine Tränen gekullert. Aber dann war es auch wieder vorbei. Ich denke, du hast das alles von oben betrachtet, so fühlten wir uns jedenfalls. Wenn die Tränen aufstiegen habe ich immer an die Decke geschaut, da wo die Stadt und Abrahams Schoß zu sehen sind. Habe mich an unsere Gespräche erinnert und fühlte mich gleich besser, da ich mir sicher bin, dass es dir gut geht, da wo du jetzt bist. Auch die Beileidsbekundungen am Grab haben uns nicht umgehauen. Im Gegenteil, fand es schön, dass so viele Menschen gekommen sind und uns gedrückt haben. Beim Kaffee in der Kastanie haben wir noch "Drachen sollen fliegen" von PUR gespielt, das war insbesondere für die Kinder sehr schön und wichtig. Das neue Lied von Marius, das wir in der Kirche gehört haben, hat allen sehr gut gefallen. Viele haben sich heute gleich die CD gekauft. Es war ein wunderschöner, wenn auch sehr grauer und kühler Tag. Genau in dem Moment, wo deine Freunde deinen Sarg in die Erde gelassen haben, war ganz kurz am Himmel die Sonne zu sehen. War das ein Zeichen? Ich fühlte mich dir plötzlich so nah... Abends haben wir noch lange mit Rudi und Friddel zusammen gesessen, dir müssen ständig die Ohren geklingelt haben. Wir waren sehr star, sehr tapfer, sehr gefasst. War schon fast beängstigend. Hörte heute, dass in der Reihe der Trauergäste gemunkelt wurde, ich hätte Valium genommen!?

Ja, heute fing die Fassade dann zu bröckeln an. Hab den ganzen Vormittag mit Michelle zusammen geheult. Natürlich hatten wir zuvor Musik gehört... Wenigstens ein Zeichen, dass wir nicht unnormal sind!?

Du fehlst uns ganz fürchterlich. Dieses Haus ist ohne dich schrecklich leer. Ruhe kehrt nun ein. Hoffentlich für dich auch. Heute Abend habe ich mit den Mädels "Ghost, Nachricht von Sam" geschaut. Nur die Hälfte, der Rest folgt morgen. Wie oft haben wir diesen Film zusammen gesehen? Auch wenn Melli und die Katze neben mir lagen, es ist einfach nicht dasselbe... Ich beschäftige mich rund um die Uhr, aber so wie ich zur Ruhe komme, merke ich, wie ich dich vermisse. Geht es dir auch so? Ich kann dich immer noch spüren, mit jeder Faser meines Herzens und doch bist du nicht mehr da. Ich bin nur 14 Jahre meines Lebens ohne dich gewesen. Ich habe einfach keinen Plan, wie ein Leben ohne dich aussehen soll!!!!!!!!!!!!! Ich werde es schaffen, ganz bestimmt, es tut nur so schrecklich weh.

Hab dich ganz doll lieb, deine Monika
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  #8  
Alt 25.03.2005, 18:04
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Lieber Wolli,

was soll ich schreiben? Du fehlst uns ganz fürchterlich. War gestern bei unserer Bank. Verrückt, wir haben unser Konto da seit Ewigkeiten und ich habe noch nie einen Fuß in diesen Laden gesetzt. Habs aber hinter mich gebracht und gute Konditionen für uns ausgehandelt. Denke, du wärst zufrieden mit mir.

Heute ist Karfreitag. Du weißt, diesen Tag mochte ich noch nie. Hab mich aus dem Staub gemacht und bin mit Michelle, Lukas, Melli und Marela ins Verwell gefahren. Elke und Steffi sind auch gekommen. War richtig schön. Du weißt, so etwas haben wir ewig nicht mehr gemacht. Das Wasser war warm und total entspannend. Die Mädels haben sich gefreut, dass ich überhaupt mit reingekommen bin, kennst mich ja... Dann wollten sie mich noch überreden, auf diese Riesenrutsche mitzukommen. Hab ich - auch typisch für mich - natürlich abgelehnt. Bin aber mit dahin gegangen und habe versprochen, unten zuzuschauen, wie sie rauskommen. Als ich da saß und wartete fiel mir auf, dass ständig Väter mit ihren Kindern da rausgekommen sind. Logisch, bei uns warst auch immer du für diese Dinge zuständig... Bin in meinem ganzen Leben noch nicht gerutscht, allein schon wegen meiner Höhenangst. Man muss da ja schließlich auch erst einmal raufkommen. Ich habe es getan. Ich habe es tatsächlich getan. Kannst du dir das vorstellen? Und es war gar nicht so schlimm, hat sogar Spaß gemacht. Ich war ganz stolz auf mich.

Das sind aber nur Kleinigkeiten. Ersetzen wird dich niemand können. Aber ich bin bemüht, soviel wie möglich aufzufangen. Ich habe es immer noch nicht realisiert. Sitze streckenweise da und warte darauf, dass du um die Ecke kommst. Aber du wirst nie wieder kommen und das macht mich so traurig.

Ich habe dich schrecklich lieb und vermisse dich ganz doll, deine Mo
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  #9  
Alt 30.03.2005, 21:05
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Hallo Wolli,

jetzt bist du schon 2 Wochen und 4 Tage nicht mehr bei uns. Bis die Zeit die Wunden heilt, wird es wohl lange dauern. Im Moment wird es täglich schlimmer. Jeden Tag wird uns bewusster, dass du tatsächlich nicht zurückkommst. Ein Leben ohne dich..., überhaupt nicht vorstellbar und doch wird es so sein, nein, und doch ist es so. Hätte nie gedacht, wie bedeutungslos Dinge werden können, wenn man sie mit niemandem mehr teilen kann. Die Kinder sind zwar da, aber das ist nicht dasselbe. All unsere Freunde kümmern sich wirklich rührend um uns aber es ist einfach etwas anderes, mit Freunden zu reden als mit dir. Die Vorstellung, nie wieder mit dir sprechen zu können ist fürchterlich. Vielleicht ist das der Grund, dass ich hier sinnlosesrweise an dich schreibe?

Wie auch immer, du fehlst mir und ich hab dich ganz doll lieb. Mach`s gut, bis bald deine Mo
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  #10  
Alt 05.04.2005, 22:57
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Hallo Wolli,

habs immer noch nicht richtig kapiert. Kann dir gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Irgendwie so, als wärst du nicht gegangen. Irgendwie unverändert. Nur, dass du nicht mehr da bist. Klingt blöd, weiß ich.

Hab dich ganz doll lieb, deine Mo
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  #11  
Alt 28.04.2005, 21:54
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Hallo Wolli,

ja, nun ist es schon einige Wochen her. Kaum zu glauben. Das Gefühl ist noch das alte. Mir ist, als wärst du noch da bzw. würdest nun bald zurück kommen. Keiner kennt mich besser als du. Meine Devise war immer: Sich den Tatsachen stellen, nichts verdrängen, die Dinge annehmen und sich damit auseinandersetzen. Pustekuchen. An nichts von alledem halte ich mich. Wenn ich nur daran denke, dass du nicht zurückkommst, dreht sich mir der Magen um. Ich beschäftige mich rund um die Uhr, nur, um nicht wirklich darüber nachzudenken, was alles geschehen ist und dass ich in Zukunft allen Ernstes ohne dich weiter leben muss. Ich kann es nicht fassen, will es nicht glauben und zum ersten Mal in meinem Leben stelle ich fest, dass auch ich verdrängen kann. Es ist unglaublich.

Deinen Kindern geht es ähnlich. Wir haben uns für Samstag im Zentrum für trauernde Kinder angemeldet. Weil uns allen die Situation nach wie vor so unwirklich erscheint. Wir sitzen hier und warten auf dich. Auch von deinen Sachen habe ich noch nichts angerührt, als hätte ich Angst, du würdest zurück kommen und alles wäre weg. Nur das Motorrad, das habe ich für diesen Sommer Rudi gegeben, ganz wie du es wolltest. Habe mir übrigens überlegt, selber noch einen Führerschein zu machen. Bin mir nicht sicher, ob ich es mir zutraue. Die Zeit wird es bringen.

So allmählich wird mir klar, was in die in den letzten Tagen vorgegangen sein muss. Wie du dich von allen verabschiedet hast, für jeden noch ein besonders liebes Wort hattest. Nur von mir hast du dich immer mehr abgewandt. Ich denke, dass war auch eine Art von Verdrängen. Da du mich mindestens genauso geliebt hast wie ich dich, muss dir der Abschied fürchterlich schwer gefallen sein. Ähnlich wir mir jetzt das "ohne dich sein" schwer fällt. Nicht das Alleinsein, kennst mich ja, hab das immer genossen. Außerdem kann man die Tage an denen ich allein war an einer Hand abzählen. Unser Zuhause scheint zum neuen Ausflugsziel geworden zu sein. Am laufenden Meter steht hier jemand auf der Matte. Sie meinen es ja alle nur gut und ich wäre wohl auch traurig, wenn es nicht so wäre, aber manchmal komme ich kaum zum Luftholen. Nein, das Alleinsein (man ist mit Kindern ohnehin nie allein)ist nicht so tragisch. Aber die Vorstellung nie wieder mit dir reden zu können, keine Freude, kein Leid mit dir teilen zu können, die macht mich wahnsinnig. Du warst zudem mein bester Freund. Und, was auch immer geschieht, mit dir zu reden war etwas anderes als jetzt bei einer Freundin oder der Familie anzurufen, um Rat einzuholen. Du fehlst mir ganz fürchterlich.

Heute war ich auf der Beerdigung von Herman. Er ist am Montag gestorben. Dann war ich auch an deinem Grab und hab die neu gepflanzte Hecke gegossen. Wenn ich das stehe, berührt es mich nicht. Ich gieße und denke sonst an gar nichts. Du bist mir dort nicht nah. Wahrscheinlich, weil du mir noch gar nicht richtig fern bist. Während man den Sarg von Hermann in die Erde gelassen hat habe ich in den Himmel gesehen in der Hoffnung, irgendein Zeichen zu sehen. War aber nicht so, trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf. Wenn ich wenigstens wüsste, dass es dir dort, wo du jetzt bist, gut geht. Dann wäre es nur halb so schwer. Aber die Tatsache, dass ein Leben, das Leben eines so wichtigen Menschen, so vergänglich ist, das man so gar keinen Einfluss darauf hat, wann die Sanduhr abgelaufen ist, ist schwer zu ertragen und zu verkraften. Für mich warst du das Wichtigste, hast mein Leben überhaupt erst lebendig gemacht. Und von heute auf morgen ist alles vorbei. Wird nie wieder so sein, wie es mal war. Das hat mich einfach umgehauen. Innerlich. Rein äußerlich würdest du nicht auf den Gedanken kommen, dass ich irgendwie traurig sein könnte. Kennst mich ja.

Ich werden dich immer in meinem Herzen tragen, dich nie vergessen und dich als das Beste, was mir je widerfahren ist, in meiner Erinnerung behalten. Ich liebe dich, ganz doll. Deine Mo
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  #12  
Alt 30.04.2005, 21:52
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Hallo Monika,

habe für meinen geliebten Mann hier einen Thread eröffnet und bin nun auch auf Deinen gestoßen, weiß nicht warum, aber Deine Beiträge haben mich so sehr an meine Gefühle erinnert. Anscheinend hast Du noch bei Dir lebende Kinder - unsere Tochter ist 32 Jahre und seit 10 Jahren aus dem Haus. Umso inniger wurde die Beziehung zwischn meinem Mann und mir und nun diese Leere - nie war er krank und dann gleich Bauchspeicheldrüsenkrebs - eine Diagnose, die bei bereits vorhandener Metastasierung das Todesurteil ist - inoperabel das schlimmste Wort bei dieser Erkrankung!

Und nun ist da ein Mensch, der die gleichen Gefühle in sich trägt und auch das Beste, das ihm widerfahren ist, hergeben musste - wie soll man da weiterleben? Noch habe ich keine Lösung für mich gefunden!

Alles Liebe
Gaby
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  #13  
Alt 12.06.2005, 21:07
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Liebe Gaby,

schade, dass ich deinen Beitrag erst heute lese. Ich gehe immer nur auf diese Seite, wenn ich etwas schreiben will, sonst bin ich nur im LK-Forum.

Falls du das doch noch lesen solltest, melde dich doch mal im LK-Forum unter "Sterben, jeden Tat ein wenig mehr.."

Liebe Grüße von Monika
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  #14  
Alt 12.06.2005, 21:21
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Liebe Monika,

ich weiß nicht was LK-Forum ist ... könnte mir vorstellen Lymphknoten-Krebs aber da gibt es kein Forum - oder aber NHL - ist oft in den Lk manifestiert, aber wie gesagt finde nicht das richtige!

Nun schreibe ich Dir halt nochmals hier.

Mein geliebter Mann ist nun fast 2 Monate tot - heute hat er Geburttag - sein 63. da wollte er in Rente gehen. Der Schmerz wird jeden Tag schlimmer - kann nichts dagegen tun!

Vielleicht kannst du mir ja mal schreiben an gaby@my-bergbold.de

LG
Gaby
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  #15  
Alt 12.06.2005, 21:21
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Standard Monikas Wolfgang 12.3.2005

Lieber Wolfgang,

morgen ist es auf den Tag genau 3 Monate her, dass du von uns gegangen bist.

Es wird nicht besser, der Schmerz nicht weniger, es wird ständig schlimmer.

War noch nie so lange ohne dich und halte es kaum aus. Bin ständig in Bewegung, komme nicht zur Ruhe und drehe ganz schrecklich am Rad.

Kann hier noch nicht mal schreiben, ohne dass die dicken Tränen kullern. Habe dir immer geraten, nicht ständig die wesentlichen Dinge in deinem Leben zu verdrängen. Und was mach ich nun selber? Ich verdränge am laufenden Band. Und wehe, ich lass die Gedanken zu, so wie jetzt, dann ist der Schmerz unerträglich. Ich funktioniere und das sogar sehr gut. Erfolgreich auf der Arbeit, mach ganz viel mit unseren Kindern, hab selbst den von dir so geliebten Garten einigermaßen im Griff, hab alles Bürokratische geregelt, die Autos verkauft, ein neues gekauft, selbst im Haus herrscht kein Chaos. Alles im Griff, nur das Wesentliche, das kriege ich nicht geregelt. Ich kann nicht akzeptieren, dass du nicht zurückkommst. Und wenn ich mir das eingestehe, halt ich es nicht aus, so dass ich den Gedanken schnell wieder beiseite schiebe. Habe kürzlich von dir geträumt, war fürchterlich. Total realistisch und ernüchternd.

Was soll ich sagen? Ich vermisse dich. Hab ja immer gesagt: Da ich nie ohne dich gelebt habe, kann ich auch nicht sagen, ob es mir gefallen wird. Wird man sehen.

Also nach Ablauf dieser 3 Monate kann ich nur sagen: Es hat mir nicht gefallen und es ist ohne dich einfach nicht mehr dasselbe. Es ist auch nicht nur halb so schön sondern so schrecklich anders, dass es kaum meher was mit unserem gemeinsamen Leben zu tun hat. Es ist schlicht und einfach leer, ohne Leben. Auch wenn hier im Hause durch die Kinder noch so ein großes Treiben herrscht, irgendwas in mir hat aufgehört, sich zu bewegen.

Hoffe, dass es dir da, wo du jetzt bist, besser geht.
Welch schwachsinniger Satz, wir hatten ein tolles, gemeinsames Leben. Waren glücklich und zufrieden, selbst mit dieser beschissenen Krankheit. Wie soll es uns also da, wo wir jetzt sind, besser gehen als vorher?

Wird schon werden, halt durch. Ich tu es auch. Du weißt, irgendwann werden wir wieder zusammen sein und bis dahin werden wir es schaffen, wie immer.

In Liebe deine Monika
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