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  #1  
Alt 02.03.2004, 23:18
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Standard Was soll ich tun?

Ihr Lieben!
Viel habe ich mich hier erkundigt, viel erfahren und auch viel Leid gelesen. Meine Stiefmutter ist seit 1 Jahr an Brusrkrebs erkrankt. Chemo und Strahlentherapie hat sie hinter sich, auch die Reha im Nov./Dez. 03 gut überstanden. Im Dezember hat man sie als geheilt "entlassen". Jetzt nach ein paar Wochen hat sie überall Metastasen, Lunge, Leber, Auge, Rücken, Schilddrüse. Sie kann schlecht essen, bekommt schlecht Luft und keiner der Ärzte tut hier irgendwas. Ihr wurde nur gesagt: Regeln Sie ihr Leben, viel Zeit bleibt Ihnen nicht!!!
Wir (mein Vater und ich) haben Sie gestern in das Tumorzentrum in Meschede gebracht, was zum Glück die Kasse noch zahlt, da die sich mit allem ja ziemlich anstellen.
Was kann ich tun um ihr vielleicht noch besser beizustehen und auch meinem Vater vielleicht mehr Hilfestellung zu geben, da die Klinik von unserem zuhause 400 km entfernt ist.

Ich habe Angst, dass sie denkt ganz alleine zu sein, da sie so weit weg ist. Was denkt man, was fühlt man, was ist gut, was kann man an Worten gebrauchen, wie kann man helfen?

Ich wünsche Euch allen nur das Beste. Ich finde die Krankheit so schlimm, egal wo sie auftritt. Man kann sie nicht aufhalten, aber man muss doch etwas tun können und nicht abwarten.
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  #2  
Alt 03.03.2004, 00:11
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Standard Was soll ich tun?

Hallo Britta,
so ein massiver Befall nach so wenigen Wochen? Ich habe ja schon einmal davon gehört, dass eine schnelle Metastasierung möglich ist, aber sooo schnell?
Da scheint der Krebs ja regelrecht zu explodieren!
Meschede hat einen guten Ruf und sie sollen auch schon bei total hoffnungslosen Fällen schon gute Erfolge erzielt haben.
Sie ist also wirklich in guten Händen.
Kann dein Vater nicht für ein paar Wochen mit aufgenommen werden oder vielleicht in eine Pension nebenan gehen?
Nichts ist schlimmer als alleine sein!

Leider kann ich dir bezüglich der Behandlung deiner Stiefmutter keinen Rat geben, denn mehr als in Meschede kann niemand mehr für sie tun.

Ich wünsche euch deshalb jetzt ganz viel Kraft und Hoffnung, denn die stirbt ja immer zuletzt!

Alles Liebe Norma
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  #3  
Alt 04.03.2004, 21:05
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Standard Was soll ich tun?

liebe britta,

deine beschreibung hat mich doch sehr betroffen gemacht...

ich bin selbst erst am anfang des weges und beginne nächste woche meine chemo...aber ich las davon, dass die robert-janker-klinik in bonn auch außergewöhnliche wege mit scheinbar unheilbaren gehen soll - obs stimmt, weiß ich nicht, aber eine erkundigung wärs vielleicht wert ??

euch einen ort, an dem ihr euch aufgehoben fühlt...
wie auch immer es weitergehen mag...menschen, die euch mit klarheit und warmherzigkeit begleiten mögen
in den vor euch liegenden tagen!!

mascha
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  #4  
Alt 13.03.2004, 20:06
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Standard Was soll ich tun?

Ich möchte hier keinem Angst machen, aber eines möchte ich Euch ans Herz legen an dem Beispiel meiner (Stief) Mutter (sie war immer wie eine Mutter zu mir).
Sie wurde ja im Dezember als "geheilt" entlassen. Allerdings nur nach einer Blutuntersuchung. Sie hat seit Okt. 03 ein rotes Auge gehabt, ist bei 4 verschiedenen Augenärzten gewesen, die sie über ihre Erkrankung auch aufgeklärt hat, aber alle haben ihr nur Augentropfen verpasst, selbst das Krankenhaus, wo man sie operiert hat (die 1 Etage drüber eine Augenklinik hat) hat zu ihr gesagt, dass sie zum Augenarzt gehen soll, weil es wohl Nachwirkungen der Chemo oder Strahlentherapie sind, hat nichts unternommen. Im Dezember wurde ihr Auge immer dicker und sie bekam eine Beule am Zahnfleisch, welches ihr Zahnarzt wegschnitt und einschickte. Dann kam das Ergebnis, dass sie einen Tumor am Kiefer habe. Daraufhin ist sie wieder ins Krankenhaus und man hat dann festgestellt, dass ihr Auge auch befallen ist, genauso wie die anderen Organe.
Aus Meschede haben wir sie am Dienstag wieder abgeholt, da die keine Chemo machen können, wenn die nicht wissen, wo der Primärtumor herkommt (ein sehr bewundernswertes Haus, sehr zu empfeheln, sie hat sich dort sehr wohl gefühlt). Sie sollte dann in die Augenklinik, wo sie auch bestrahlt wurde, aber die haben aufgrund der ganzen Befunde ganz ehrlich gesagt, es wäre nur noch eine Prozedur, da sie schon sehr schwach ist und es keine Heilung mehr geben würde. Sie hat jetzt damit abgeschlossen, nicht weil sie nicht mehr möchte, sondern weil sie keine Kraft mehr hat. Mir bricht es das Herz. Ich kann sie einfach nicht gehen lassen, weil ich das alles nicht kapiere.
Sie regelt alles (sogar mein Vater hat sich schon einen Anzug gekauft weil sie es gerne so wollte - warum soll man ihr die Dinge nicht erfüllen wenn man kann).
Deshalb meine Bitte: Egal was für eine Diagnose, habt ihr ein anderes Gefühl, so holt Euch eine zweite Meinung. Man hätte ihr bestimmt noch irgendwie helfen können, wenn man sie vernüftig untersucht hätte. Aber wer freut sich nicht über eine so eine Heilungsdiagnose und wer kennt sich schon damit aus.
Es gibt meiner Meinung nach viele Wege diese Krankheit zu besiegen bzw. sie zum Stillstand zu bringen und viele schöne Jahre noch zu verbringen. Wenn ich könnte, würde ich ihr meine ganze Kraft geben um den Kampf weiter aufzunehmen, die die Ärzte bei ihr kaputt gemacht haben. Zum Glück gibt es viele gute Ärzte und ich hoffe, das die, die es bei ihr versäumt haben, zur Rechenschaft gezogen werden.
Besteht auf das, was ihr für richtig haltet und setzt die Leute unter Druck wenn sie das nicht machen.
Ich wünsche allen ganz viel Kraft und habt den Mut nicht aufzugeben. Alle können es schaffen, solange sie die Kraft dazu haben.
Britta
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  #5  
Alt 13.03.2004, 23:25
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Standard Was soll ich tun?

Liebe Britta,

dein Beitrag hat mich sehr getroffen. Es ist so unendlich schwer, dem Leiden machtlos zusehen zu müssen und doch die Gewissheit zu haben, dass nichts mehr gut werden wird.:-(

Der Tumor am Kiefer hat wohl nichts mit dem Brustkrebs zu tun, genausowenig wie der hinter dem Auge, oder?
Ich meine es herausgelesen zu haben, weil der Primärtumor nicht gefunden wurde.

Liebe Britta, deine Erfahrungen mit der Krankheit sind bestimmt eine Warnung für andere Betroffene, deshalb sollten alle hier dankbar sein für deinen Bericht, finde ich.

Leider sind viele Patientinnen immer noch sehr geneigt, den Ärzten voll zu vertrauen und Argwohn beiseite zu schieben (weißer Kittel = Herrgott).
Dass dies ein Trugschluss sein kann, merken sie dann zu spät...

Trotzdem kann ich solche Patientinnen verstehen; die meisten sind einfach zu unwissend und haben oft keine eigene Meinung.
Und, es ist ja auch viel einfacher, dass zu glauben, was ihnen gesagt wird.

Gerade die schon etwas ältere Generation ist mit Meinungsäußerungen bei Ärzten sehr zurückhaltend oder auch *mundtot*.

Aber auch mit sehr aufgeklärten und kritischen Patientinnen gibt es oft Probleme. Ich habe es schon mehrfach erlebt, dass man dann schnell als *Besserwisser* abgestempelt wird.
Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist dann nicht mehr möglich.

Es ist echt schwierig, ein Mittelmaß zu finden und gleichzeitig doch seine eigene Meinung zu vertreten.

Trotzdem: eine Zweitmeinung sollte unbedingt immer eingeholt werden, vor allem dann, wenn Diagnose und eigenes Befinden nicht übereinstimmen oder Zweifel an der Diagnose bestehen.
Sogar eine dritte Meinung ist oft sinnvoll!

Meines Erachtens bringt nur Aufklärung und Wissen über die Krankheit einen Vorteil. Wissen ist Macht, wer nichts weiß, ist machtlos!

So ganz ohne Tipp möchte ich meinen Beitrag aber nicht beenden.

Da deine (Stief) Mutter von der Schulmedizin offensichtlich aufgegeben worden ist, wäre es vielleicht sinnvoll, einen "klassischen Homöopathen* einzuschalten.
Heilpraktiker wäre zwar auch nicht schlecht, aber da tummeln sich m.E. zu viele Scharlatane und für die Suche nach einem kompetenten Heilpraktiker habt ihr keine Zeit mehr.

Ob der Homöopath noch helfen kann, wage ich nicht zu behaupten, allerdings habe ich schon von guten Erfolgen gehört.
Vielleicht probiert ihr es mal?

Ich wünsche euch alles Liebe und Gute!
Norma
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  #6  
Alt 14.03.2004, 16:21
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Standard Was soll ich tun?

Hallo
Auch ich lese nun seit gestern hier im Forum und bekommee regelmäßig Gäsehaut,sosehr nimmt mich das mit.
Auch ich bin Krebspatient(Vor 7 Jahren Brust und vier Jahre später Gebährmutterschleimhat)Das heißt,ich habe zwei Zeitbomben in mir .Im Grunde sogar drei.Denn es wurde bei einer grauen Star OP Karzimone Zellen in meinem linken Auge gefunden.
Dazu kommt ein Hashimoto(Schilddrüsenentzündung )die sehr weit fortgeschritten ist,weil vor einem Jahr eine perni.Anämie dazukam.Mein Arzt teile mir darauf mit das mein Leben nun fast vorbei ist.Und es sehr schnell kommen kann.Vor 8 Jahren starb mein Mann an Morbus Hodgin nach 2,5 Jahren kranksein.
Ich möchte hier niemanden den Mut nehmen zu käpfen,nein eher sagen käpf und nim mt jeden einzelden Taag ganz bewußt mit in euer Herz.Versteht ihr!Lebt Heute.Auch wenn es nicht immer klappt,so versuche ich es zumindest.
Ich finde:Geheilt sind wir Krebspatienten nieeeeeeee.Denn sonst müßten wir ja nicht noch Jahre später diese Nachsorge machen.
Es ist oft nur ein "Traum"von Betroffenen und Angehörigen.Ärzte gibt es viele auch unterschiedliche Meinungen dieser Götter in Weiß.
Wie schnell diese Zeitbombe nun wieder tickt hängt viel von dem Art des Krebses zusammen.
Und deine Mama:Sie wird das alles nun anders sehen wie du und hat mein tiefstes Mitgefühl.Aus dieser Welt zugehen ist sicherlich der schwerste Gang den wir Menschen gegen müßen.Sie wird Menschen brauchen die ihr dabei helfen.Vielleicht möchte sie noch das eine anderer andere sagen,oder erledigt wissen.
Weint zusammen und seit ehrlich miteinander.Denn auch dein Papa wird jemanden brauchen,ebendso du.
Vielleicht ist es dir möglich therapeutische Hilfe zusuchen und zu finden.
Ich wünsche dir auf den Wege alle Kraft die du brauchst und nehme dich ganz lieb in den Arm.
Alles alles Liebe.Gabi
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  #7  
Alt 14.03.2004, 17:31
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Standard Was soll ich tun?

Ein Hallo an euch ,

schicke euch allen ganz viel Kraft und bitte, bitte NICHT aufgeben!!

Ihr seid nicht allein, schreibt euren Kummer hier auf den Seiten nieder, ihr werdet nicht
allein gelassen!

Vielleicht schaut ihr auch einmal auf die Seiten " Gedanken und Gedichte ", so manche
Zeilen sind " Balsam für die Seele."

Liebe Grüsse an alle!
Nina
__________________________________________________ _____________________

Nichts ist so hoffnungslos, dass wir nicht Grund zu neuer Hoffnung fänden.
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  #8  
Alt 14.03.2004, 22:30
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Standard Was soll ich tun?

Ja,Nina!!!!!!!

Ich stimme dir da voll und ganz zu. NICHT aufgeben. Kein Krebs ist wie der andere.Vergleicht NICHT. Die Psyche spielt eine unentliche große Rolle dabei. Sorgt für euch selbst gut und nehmt alles mit was euch selbst gut ist.

Passt auf euch auf.Gabi
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  #9  
Alt 16.03.2004, 00:55
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Standard Was soll ich tun?

Liebe Britta,

wenn Ihr - Du und/oder Dein Vater - Euch entscheidet, auch nach Meschede zu gehen, damit Deine Mutter dort nicht alleine ist, dann habt Ihr auch die Möglichkeit im Kloster Königsmünster zu wohnen (das ist die schöne Kirche oben auf dem Berg). Dort erfahrt Ihr auch psychische Unterstützung, sofern Ihr das möchtet. Ich kenne das Kloster seit über 20 Jahren. Eurer Familie wünsche ich viel Kraft in der nächsten Zeit.
LG Andrea
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  #10  
Alt 16.03.2004, 19:07
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Standard Was soll ich tun?

Gibt es denn irgendwas, damit sie zumindest ein bischen am Leben teilnehmen kann? Mein Vater pflegt sie im Moment ja zuhause, geht mit ihr auf Toilette, wäscht sie etc. Sie ist vom Kreislauf her so schwach und total schlapp.
Man muss ihr doch irgendetwas geben, sie liegt ja nur noch. Der Hausarzt ist auch so ein "Vollhorst" (sorry, aber der hat sich null gekümmert). Mein Vater hat dort heute Abend einen Termin, weil er einiges haben will, damit sie zuhause besser liegen kann und sich nicht wundliegt etc.
Hat jemand ein paar Tips oder Anregungen?
Sie ist ja ausserdem noch voll da, hat keine Schmerzen mann muss sie doch noch teilnehmen lassen können.

Britta


PS: Ganz lieben Dank für die Antworten.
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  #11  
Alt 15.04.2004, 04:14
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Standard Was soll ich tun?

Hallo Britta,

ich hoffe, Du hast in den letzten 4 Wochen bereits Hilfe gefunden. Falls nicht, geh bitte zu einer Beratungsstelle für Behinderte. Sie können Dir dort erklären, welche Hilfsmittel (Rollstuhl zum Verlassen der Wohnung, Spezialbett, Wannenhub etc.) es gibt und wie du diese am besten beantragst.
LG Andrea
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