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  #1  
Alt 18.04.2004, 11:10
Franziska
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo zusammen,

meiner Mutter(46) wird morgen eine Brust amputiert. Sie kam vor Ostern ins Krankenhaus und eigentlich sollte ein minimaler ganz harmloser Knoten entfert werden. Jetzt stehen wir an ganz anderer Stelle. Momentan ist sie schon zweimal operiert worden, es sei ein ca in situ, aber mitlerweile hat sich wohl rausgestellt das die ganze brust von diesen befallen ist... jetzt wird sie amputiert.
Meine Mutter ist überhaupt nicht informiert wie es jetzt weitergeht. Ich würde ihr gerne ein paar Hilfen zur Hand geben, damit sie die Perspektive nicht aus den augen verliert und sich nicht mehr so viele sorgen machen muss. Ich würde v.a. gerne wissen, wie es zeitlich abläuft, wenn sie sich für einen wiederaufbau oder eine Portese o.ä entscheidet...

Grüße
Franziska
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  #2  
Alt 18.04.2004, 12:21
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo Franziska,
ich verstehe Deine Sorge um deine Mutter. Ich bin selbst BK Betroffene, aber ich weiß das meine erste Gedanken der nachfolgenden Therapie galten. Das andere kommt erst später. Nach der OP muß erst die Narbe verheilen, da war mir nicht nach Prothese. Ansonsten kam bei mir direkt ins Krankenhaus jemand vom Sanitätshaus und das empfand ich (im Nachhinein), als sehr angenehm. Das Rezept dafür kam gleich vom Krankenhaus, später erhielt ich ein Rezept vom Arzt und bin immer noch beim Sanitätshaus von damals. Ich war damals auch 46 Jahre, jetzt 50 Jahre. Ob deine Mutti einen Brustaufbau will, muß sie erstmal selbst entscheiden und sich gut vorher informieren und beraten lassen. Aber sie wird doch auch erstmal Chemo usw. erhalten. Ich wollte damals erst alles hinter mir bringen.
Vielleicht konnte ich Dir etwas helfen.
LG Silvia50.
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  #3  
Alt 18.04.2004, 12:34
Franziska
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo Silvia,

tausend dank für deine Nachricht.
Gestern war ich bei ihr und sie hat mich z.B. gefragt, ob sie nachher speziel BHs von der Kasse bekommt, oder wie sie das machen soll.
Sie will eben auf keinen Fall das jeder sehen kann, was bei ihr los war.

Bislang hat ihr noch keiner gesagt, dass sie nachher noch eine weiterbehandelnde Therapie braucht. Ich studiere Gesundheitsökonomie und habe aber gelernt, dass man auch bei in situ radiotherapie obligatorisch macht. Leider haben wir sonst nicht viel mehr zu BK gelernt, woran man sehen kann, dass auch weiterhin dieses Thema nicht umfangreich in diesem Land angegangen wird.

Ich denke sie lenkt sich ab, indem sie über das Thema wiederherstellung nachdenkt und nicht leben und überleben, aber vielleicht sieht die welt morgen anders aus.

Ich hoffe, sie hat auch das Glück und jemand kommt zu ihr und berät sie. Ich frage mich, ob sie in einem anderen Krankenhaus vielleicht besser aufgehoben wäre... alleine zweimal zu operieren und jetzt erst zu amputieren.

Ich verstehe das alles einfach nicht mehr.

Franziska
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  #4  
Alt 18.04.2004, 13:17
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo Franziska,
bei einer Brustamputation bei DCIS ist eine Bestrahlung hinterher meist nicht nötig. Sollte sich bei der histologischem Untersuchung herausstellen, dass der Krebs aus den Milchgängen herausgewachsen ist, also invasiv ist, kann eine Chemotherapie angesagt sein. (So war es bei mir.) Die Krankenkasse zahlt pro Jahr zwei Prothesen-BHs und alle zwei Jahre eine Prothese. Ich habe bei der Anpassung der Prothese meine Freundin zur Beratung und ein enges T-Shirt dabeigehabt, von außen sieht man nichts!
Alles Gute für deine Mutter liebe Grüße Isabelle
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  #5  
Alt 18.04.2004, 13:29
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo, Franziska !

Auch ich bin "Betroffene" - im vergangenen Jahr wurde meine Brust amputiert. Wie bei Silvia auch, kam zu mir eine Dame vom Sanitätshaus, sodass ich die Klinik mit BH und Prothese versorgt verlassen konnte. "Aussenstehende" haben selbst bei etwas dekolltierteren Kleidungsstücken nichts gemerkt. Deiner Mutti stehen 2 Prothesen zu (eine für den BH und eine für einen Badeanzug oder Bikini). Jährlich erhält Deine Mutti 2 x ein Rezept für einen neuen BH und alle 2 Jahre kann sie sich einen Badeanzug verschreiben lassen. Es besteht auch die Möglichkeit in vorhandene BHs vom Sanitätshaus "Taschen" für die Prothese einnähen zu lassen - das übernimmt ebenfalls die Kasse. Allerdings ist das nicht bei jedem BH möglich. Hier kann man sich aber Rat in einem guten Sanitätshaus holen. Im übrigen möchte ich Dir das Buch "Brustkrebs - Wissen gegen die Angst" von Lilo Berg sehr empfehlen. Du kannst es über amazon.de bestellen, ist aber auch im Buchhandel erhältlich. Hier bekommt Ihr alle Informationen, die Ihr benötigt. Für Deine Mutti wünsche ich alles Gute. Vielleicht noch zur Anmerkung: Ich erkrankte bereits vor 11 Jahren an BK. Damals habe ich einen Aufbau mit Silikon vornehmen lassen. Das war auch wunderbar. Was nur leider niemand bemerkte, dass sich der Krebs hinter dem Silikon 10 Jahre ausgebreitet hat (Mammopraphie ist bei Silikon gar nicht bzw. nur begrenzt möglich), so dass nun in 2003 zuerst die Brustdrüse und dann in einer weiteren OP noch der Brustmuskel, der ebenfalls befallen war, entfernt werden mussten. Wenn also Aufbau dann würde ich nach meinem heutigen Kenntnisstand diesen nur mit Eigengewebe machen lassen. Da das aber mehrere OPs sind, habe ich mich entschlossen, meinen Körper nun so zu akzeptieren und ich fühle mich sehr wohl. Auch mit einer Brust lebt es sich phantastisch ! Also - Kopf hoch !
Liebe Grüsse
Regina Beate
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  #6  
Alt 18.04.2004, 13:46
Franziska
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Standard Brustamputation und dann?

Vielen Vielen Dank Regina, Isabelle, Silvia!!!

Ich werde die ganzen Antworten mal ausdrucken und meiner Mutter mitbringen wenn sie aufnahmebereit ist...
Es hilft mir sehr eure Erfahrungen aufzunehmen, besonders das mit dem CA hinter dem Silikon. Ich habe mir schon mal diese Frage gestellt, aber bisher nicht so konkrete Informationen erhalten. Ich denke, dass ist ein wirklich schwerwiegendes Argument das zu beachten ist. Meine Mutter sagt sie habe noch viel vor und daher hat sie sich auch so schnell zu der Amputation entschlossen um keine Zeit zu verspielen. Vielleicht wird es ihr möglich sein sich auch so zu akzeptieren. Sie ist eine realisitsche und starke Frau.

Und mein Kopf ist auch schon wieder etwas höher. Vielen Dank.

Ganz liebe Grüße Franziska
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  #7  
Alt 18.04.2004, 14:03
Elfe Elfe ist offline
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo, liebe Franziska,:-) und Mutter
sicherlich ist für Deine Mutter die Situation überraschend und sehr neu.
Ich kam mir im Dez. 2000 bei der Diagnose vor, wie ein Hamster im Rad, der nicht wieder rauskommt. Auch ich hatte eine Ablatio. Direkt im Krankenhaus kam eine Vertreterin eines Sanitätshauses, die mir einen BH mit "Füllmaterial" an der betroffenen Stelle anpasste.
Ich habe meine Narbe schön mit Calendula-Salbe "gepflegt". Obwohl eine Bestrahlung empfohlen war, habe ich mich dagegen entschieden, weil ich einen Wiederaufbau mit Eigengewebe wollte. Nach der CEF-Chemo, 6 Zyklen, und 1/2 Jahr "Pause" habe ich mir dann im Martin-Luther-Krankenhaus, hier in Berlin, aus meinem bauch einen DIEP machen lassen.
Schaut einfach einmal nach unter
www.brustwiederherstellung.de
Ich war bei meiner Diagnose 45 und bin jetzt, glücklich und zufrieden mit meinem "neuen" Busen 49 Jahre alt!
Die Zeit, die ich auch zur Verarbeitung brauchte, war gut.
DEine Mutter bekommt wohl 2 solcher BHs von der Krankenkasse, allesdings muss sie 25% dazubezahlen.
Nachdem ich mich dann, nach 3 Monaten, für eine Klebeprothese entschieden habe, konnte ich "normale" BHs, ohne Bügel, sog, "Sport-BHs" tragen, die sind billiger und erfüllen ebenfalls ihren Zweck! ;-) Und die Klebeprothese wird ja direkt auf die Haut geklebt und füllt somit den BH aus. Allerdings fehlt der Brustansatz für ein "tolles" Dekolltee.
Für die Zwischenzeit war es für mich jedoch eine gute Lösung!!!
Ich wünsche Deiner Mama und Dir viel Kraft!! ;-)
Liebe Grüße
aus Berlin
Elfe
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  #8  
Alt 18.04.2004, 14:43
Franziska
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo Elfe,

auch dir vielen dank für deine antwort. was mich hierbei noch sehr interessieren würde ist deine nachbehandlung. du sagst, bestrahlung wäre empfohlen worden und du hast chemotherapie gemacht. waren beide sachen empfohlen und du hast dich nur für eines entschieden, oder wie lief das. und bei bestrahlung wird der eigengewebeaufbau ausgeschlossen?

über eine erneute antwort würde ich mich echt sehr freuen und natürlich leite ich auch alle deinen infos an meine ma weiter. vielen vielen dank!!!

franziska
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  #9  
Alt 18.04.2004, 16:23
Elfe Elfe ist offline
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Standard Brustamputation und dann?

Liebe Franziska und Mutter,
bei mir war beides empfohlen, weil der Tumor oberhalb des Rippenbogens, unteren Quadranten der Brust saß und nicht sehr viel gesundes Gewebe weggeschnitten werden konnte :-(.
Normal wäre bei mir CMF-Chemo dran gewesen. Ich habe mich aber dann für die "Hammer-Chemo" mit E=Epirubicin entschieden.
Na ja, die Bestrahlung verändert die Gefäße im Brustraum negativ. Da ich ohnehin mit meinen zarten Gefäßen sehr vorsichtig sein muss, habe ich mir gedacht "Wenn Chemo, kann ich auch den 'Hammer' nehmen", denn die Haare hätte ich sowohl bei der CMF, wie auch bei der CEF verloren!;-)
Ich hatte 6 Zyklen = 12 mal Chemo, quasi zwei Wochen hintereinander, dann 14 Tage Pause.
Es ging mir mit "Zofran" relativ gut :-).
Der Wiederaufbau mit Eigengewebe (Diep oder S-Gap) wird nach Bestrahlung ein wenig schwieriger, weil ja mikrochirurgisch ein neuer Gefäßkreislauf gebildet wird, um die neue Brust zu durchbluten!!! Da ist es für die Chirurgen günstiger, sie finden intakte Gefäße, wenngleich ich auch Frauen kenne, die nach Bestrahlung einen DIEP bekommen haben :-)
Es ist zwar möglich, aber für mich wäre es zusätzlich sehr schwierig geworden! :-(
Das Ergebnis ist super geworden und ich bin sehr glücklich mit meinem Diep!
Ich habe nach der letzten Chemo 1/2 Jahr gewartet, bis ich mich zum Wiederaufbau mit Eigengewebe entschieden habe.
Da ich sowieso Wundheilungsstörungen habe, bzw. zu erwarten waren, wollte ich den Heilungsprozess nicht erschweren.
In dieser zeit habe ich mich über Aufbaumöglichkeiten informiert!
Für mich war es eine sehr informative Aufklärungsarbeit, weil ich absolut KEIN Silikon haben wollte.
Liebe Grüße Elfe
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  #10  
Alt 18.04.2004, 16:33
Franziska
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo liebe antwortenden,

ich habe gerade mit meiner ma telefoniert und ihr die guten sachen aus euren beiträgen gefiltert und mitgeteilt. sie hat sich sehr sehr gefreut jetzt ein paar unsicherheiten weniger zu haben.
ihre tasche ist gepackt und sie wird sich gleich aus ihrer beurlaubung zurück ins krankenhaus begeben.
ich hoffe, morgen wird alles so gut wie möglich über die bühne laufen.

vielen vielen herzlichen dank euch allen.
was die informationen bezüglich der nachbehandlung radio/chemo angeht so bin ich nun froh ein paar mehr informationen für die nächsten wochen und entscheidungen zu haben.

alles liebe!
franziska
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  #11  
Alt 19.04.2004, 06:16
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Standard Brustamputation und dann?

Hallo Franziska,

hatte gestern zwar schon auf deinen Beitrag geantwortet aber irgenwie ist er nicht erschienen.

Wichtig ist vor allem das deine Mutter sich gut über alles Möglichkeiten informiert. Dazu hört auch eine anschließende AHB (Anschlußheilbehandlung) die meist schon in der Klinik beantragt wird. Es kommt allerdings auch auf die nachfolgende Therapie an.

Ich schicke dir einmal einen Link mit der sehr gut ist und viele Hilfsmöglichkeiten aufzeigt.
http://www.mamazone.de/08_links/mamazonelinks.html

Wünsche dir und vor allem deiner Mutter alles Gute und ganz viel Kraft.

Viele Grüße
Brigitte
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  #12  
Alt 19.04.2004, 08:27
Franziska
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Standard Brustamputation und dann?

Vielen lieben Dank Brigitte,

heute ist es also nun soweit. Ich werde mal deinem Link folgen und auch mal schaun welche Buchtips hier so stehen.

Es wird schon weitergehn.

Liebe Grüße
Franziska
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