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  #1  
Alt 16.08.2007, 00:33
TimiTaylor TimiTaylor ist offline
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Standard Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallöchen Ihr,

Ich war mir nicht sicher ob ich wo mit rein posten soll oder doch selbst. Für zweiteres hab ich mich entschieden, bitte seht es mir nach wenn das falsch war.

Zu meinem Problem. Ich versuche mich kurz zu fassen aber dennoch den ganzen Leidensweg zu schildern.
Es geht um meine Mutter. Sie ist jetzt 54 Jahre und vor 4 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Oder besser gesagt wurde dieser vor 4 Jahren entdeckt.
Nach vielen Untersuchungen wurde ihr eine Brust amputiert und sicherheitshalber ein paar Lymphknoten entfernt. Jeder weiß sicherlich wie schwer sowas für eine Frau wegzustecken ist. Das tat Sie aber gut, vllt auch durch unsere Hilfe. Bei den Nachfolgeuntersuchungen wurde festgestellt das der Krebs schon in die Blutbahn gelangt war und sich schon Knochenmetastasen gebildet hatten. Hormonbehandlung und Chemo wurde uns immer gesagt wären bei ihrem krebs nicht möglich. Es wurde uns aber immer der Mut gemacht das man durch diesen nun Knochenkrebs nicht sterben kann, sondern "nur" zum Pflegefall wegen Bewegungsunfähigkeit werden kann wenn sich keine Metas im Kopf oder an der Lunge absetzen.Lunge wurde regelmmäßig geröngt und auch jedes halbe Jahr ein CT gemacht. Lunge war immer sauber und Kopf auch, was uns immer viel Mut und Hoffnung gab. Es gab jeden Monat son Knochentropf wo ich den namen grad nicht weiß und ne Spritze in den Rücken was die Metabildung verlangsamen sollte. Der Tropf war wohl nen Knochenaufbauding. Irgendwie schob man das Thema Krebs beiseite weils ganz gut lief. Am 1 Mai letztes Jahr brach Sie sich dann einfach beim aufstehen den linken Oberschenkel. Dieser wurde dann verschraubt. Nach 4 Tagen begann meine Mum schon wieder mit dem Laufen und ich mußte sie im KH schon wieder bei den Aschenbechern suchen:-) Sie ist echt ne richtige Kämpfernatur und sich auch sonst im Leben nie die Butter vom brot nehmen lassen obwohl das Leben es nie sonderlich gut mit Ihr meinte.
Der Bruch verheilte also sehr gut und ihr wurde vorgeschlagen eine Bestrahlung zu machen. Auch das ihr Knie arg angegriffen sei wurde ihr gesagt.Dabei sollte Sie auch neu medikamentös eingstellt werden um so gut wie möglich schmerzfrei zu sein. Das geschah dann auch mit leichte Morphindosen und Tabbiform und so. Vor dem Bestrahlen gabs natürlich wieder CT und so wo man sah das die Hüfte an vielen Stellen angeknackt sei, an der Schulter. Lunge, Wirbelsäule und Kopf aber nichts. Das gab natürlich wieder nen Schlag aber auch davon hat sich meine Mum erholt. Die Bestrahlung haute voll rein. Sie nahm wirklich alle Nebenwirkungen mit die man haben kann. Nach alle dem aber ging es ihr richtig gut. Kaum 2 Wochen draußen brach sie nur noch und es wurde eine leichte Magenblutung festgestellt. Laut dem KH wegen den bis zur Bestrahlung immer genommenen Diclofenac. Nach einer Woche KH gings ihr aber wieder. Nen gutes jahr ging wieder alles so weiter mit den Tropfs und Spritzen dies immer ambulant gab. Dann (vor 4 Monaten )bekam sie ne mega dicke backe wegen nem eiternen Zahn. Der Zahndoc konnte nix machen weil er wegen der Schwelung nicht drankam und sie kam wieder ins KH. Dort stellte man auf einmal fest das Metas am kiefer seien und haben bei na OP nen Teil des Unterkiefers ersetzt und paar Zähne gezogen. Ebenso wurden metas am Kopf und eine kleine an der Leber festgestellt. AN DER LEBER? war unsere Reaktion? Es hieß doch immer nur Lunge oder Kopf? Das mit der Leber wäre harmlos und solle ambulant mit na leichten Chemo gemacht werden. Schlimmer war die OP die einfach nur schief lief. Angeblich nen Zuckerschock. Meine Mum war 2 Tage nicht zu erreichen am Tele im KH und auf Nachfragen erfuhr man nix. Dann aber im KH sagte man halt Zuckerschock und so. Sie bekam viele Blutkonserven wegen miese Blutwerte. Nur warum die mies waren wußten sie nicht. Sie hatte hallus, Tagträume, nen schiefen mund une nen nicht von alein zugehendes Auge. Da muß übel was schiefgelaufen sein was man aber nie erfuhr. Für alles gabs Erklärungen die aber nie einleuchteten. Mit dem Auge und dem mund ging aber mit der zeit weg. Irgendwann waren die werte wieder top....medikamentös neu eingestellt und entlassung. Wie gesagt das war vor knapp 4 Monaten. Die Bestrahlung lief ja auch gut, Gehirn selbst war ja wohl auch nicht befallen und sie steckte die Bestrahlung am Kopf super weg. "Nur" die haare vielen ihr aus....bis heute noch.
9 Wochen später brauch sie fast nur noch.Nix blieb merh drin oder selten. Noch eine Woche später sollte der Termin sein wo auch mit der leichten Chemo wegen der Leber begonnen werden sollte, bis dahin wollte sie sich durchschleppen und einfach ihre Ruhe vor Docs und so haben. 2 Tage vor dem termin brach ihr der rechte oberschenkel einfach beim stehen in der küche. Wiedermal Notarzt und ab ins KH. Nächsten tag wieder in die parkklinik verlegt. Dort ein tag später die OP und verschraubt. Am Tag nach der OP, was nun 4 Wochen her ist ging es ihr richtig klasse....super geil. Das tat so unendlich gut:-) Sie sah sich schon wie damals bald wieder rumrennen. Aber alles kam anders und nun fang ich wieder an zu heulen:-/
Von Tag zu Tag wurde sie schwächer. Auch weil sie nix essbares drin behielt. Nach einer Woche wars so krass das sie den kopf nichtmal mehr halten konnte oder ihre hände am griff der übern kopf hängt am bett. Natürlich bin ich sofort zum doc und wollte erklärung. Der meinte das sie einfach die OP schwer wegsteckt....je öfter umso schwerer. Dazu habe sie sich eine Harnwegsentzündung eingefangen, die neue umstellung auf andere Medis und morphinerhöhung....das alles schwäht sie extrem aber sie sind dran und ich solle mir keine sorgen machen. War schwer aber ich glaubte das und ein paar tage vergingen. Sie wurde langsam wieder muterer und etwas kräftiger und war geil drauf. Wie gut das tat brauch ich ja keinem zu erzählen. Bekam ja nun übern Port Nahrung und bei einem besuch sah ich dann wieder blutkonserven angeschlossen. Klar ging ich sofort wieder zum Doc. Auf einmal meinte der das jedes organ von Metas befallen sei was nur befallen sein kann....Leber ganz dolle....Milz und nieren...lunge leicht.....man warum?:-/ Ich habe die welt nicht mehr verstanden und hinterfragte alles. Wie kann das sein...ich denk das geht nicht und in so kurzer zeit? Warum gings ihr nach der Op so gut...also einen tag später und nun ist alles so schlecht? in 2 Monaten alles so schlecht?Der Doc meinte noch ne Herzinsuffizienz und ne Verengung von der Korona sind auch noch aktuell. Kann das alles sein?woher kommt das alles? Der Penner...sorry meint dann tatsächlich ich solle mich drauf einstellen das meine Mutter in ein paar Wochen nicht mehr unter uns sei. Neeeee das kann nich sein oder? Meine Mutter weiß es nicht...also nicht wie arg es wirklich um ihr steht. Sie hams ihr nicht geagt und ich auch nich um ihr nich den mut zu nehmen. Bin mir aber sicher sie spürt es. Das kanns doch aber nich gewesen sein. Ich liebe meine Mum über alles. Immer war sie für mich da und ich für sie. Was hat sies es schwer gehabt mit uns....ich will sie doch nich verlieren....ich kann doch nich sitzen und zusehen wie der krebs sie auffrißt.Dekubitus 3 hat se auch, also nen faustgroßes loch überm hinter wo man knochen sehen kann:-( man was muß diese liebe frau erleiden? Klarer Pflegefehler in so einer renomierten Klinik. Seid 7.8. ist sie nun zu hause mit allem drum und dran Ich pflege sie und es wird von tag zu tag schlimmer. 1500ml nahrung....flüssigkeit wegen austrocknung. Frucoxxxx wegen Trombose und wasser überall was schon ab und an aus den poren am bauch und beine tropft.alle 6 stunden morphin (früh und abends 20mg seid heute) ...vorher 10mg....dazu alle 2 tage 75mg morphinpflaster seid heute...vorher 50mg....nen tropf gegen brechen, abführmittel weil kein stuhlgang....alter das kann doch nicht sein.ich hab echt viel gelesen und mich an versch. krebshilfen gewandt. alle sagen nur hospiz und ich brauch seelichen beistand und ich muß mit abfinden....nix brauch ich. Meine Mutter brauch ich und sie hilfe:-( man kacke ich weiß nich was ich machen soll. die schwestern die morgens und abends kommen wegen medi reden von finaler pflege.....frau doktor sagt chemo bringt nix mehr....mehr nebenwirkungen alks nutzen....was soll ich blos machen, was kann ich machen? ich hab doch nur meine mum und ich liebe sie über alles auf der welt...als sohn.egal was kommt, ich zieh das durch und auch nach ihren wünschen. sie sagte wen weg dann weg und daran werde ich mich halten wenns mal soweit ist und auch wenns meinem wollen wiederstrebt. aber daran will ich nicht denken, mich nicht damit abfinden das es aus sein soll.

Bin für jede hilfe, rat oder so mega dankbar.

Gruß Mikel
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  #2  
Alt 16.08.2007, 01:00
nitylu nitylu ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Lieber Mikel,

oh je, ich würde dir so gerne etwas positives schreiben. Ich habe keinerlei medizinische Kenntnisse, aber das, was du schreibst, hört sich wirklich nicht gut an. Ich denke mal, in eurem Fall müßt ihr tatsächlich das glauben, was euch die Ärzte sagen. Es sieht so aus, als ob du Abschied von deiner Mama nehmen mußt. Sorge dafür, daß sie so wenig wie möglich Schmerzen hat, das kann man heutzutage alles regeln. Du schreibst ja selbst, daß sie wohl weiß, daß man nichts mehr tun kann. Bitte gib ihr das Gefühl, daß du sie loslassen kannst und daß sie in Frieden gehen kann. Oft genug habe ich schon gehört, daß es für die Betroffenen sehr schwer ist, in Ruhe gehen zu können, weil die Angehörigen sie nicht loslassen können. Tu ihr das nicht an. Begleite sie in diesen schweren Zeiten, soweit es dir möglich ist. Das wird ihr ganz sicher helfen.
Ich weiß, wie schwer das für dich sein wird; aber das ist wohl der letzte Liebesdienst, den du deiner Mutter erweisen kannst.

Dennoch hoffe ich, daß es vielleicht noch einen Hoffnungsschimmer für euch geben wird und ein Wunder geschieht!

Fühl dich ganz doll gedrückt! Und schreibe hier alles, was dir auf dem Herzen brennt!!!! Es ist immer jemand hier, der dich auffängt!

LG
Renate
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  #3  
Alt 16.08.2007, 10:30
TimiTaylor TimiTaylor ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo und danke Dir.
Krass wieviel liebe Menschen hier sind und auch wenn sie selber viel erleiden noch anderen mut und kraft zu geben versuchen. Mega Respekt von mir an Euch.
Heute um 9 war wieder die Schwester da, welche das grobe medizinische macht.
Sie fragte mich ob ich mir schon gedanken gemacht habe wo ich anrufen muß und wegen Beerdigung und so.....
warum geht das auf einmal alles so schnell? Ich habe mich absolut noch nicht mit abgefunden. Nur gestern bekamen wir von allen Seiten den Wink das das Ende immer näher rückt und heute ja auch. Man versucht sich mit auseinanderzusetzen und sich vorzustellen wie es ist wenn sie nicht mehr da ist, aber ich kanns nicht....gleich laufen die tränen und die hilflosigkeit weicht der wut,angst und nichtwollen.
ich hab doch auch echt nur meine mum was family angeht. mein bruder hat ihr immer nur sprgen gemacht und kümmert sich auch jetz nicht. sonst gibts keinen aus der family weiter.
ich weiß nicht wie ich mit ihr reden soll.....wie ich ihr sagen soll das alles kacke ist wenn sie sagt das sie sicher bald wieder laufen kann:-(
ich hab das gefühl sie verdrängt es....sie spürt und weiß es aber wills nicht wahrhaben, so wie ich. ich sage ihr jeden tag das sie mit mir reden kann, keine angst haben soll mir weh zu tun oder so....ich bin da und rede mit ihr über alles. sie solle nich denken die klappe halten zu müssen mits mir besser geht. aber sie redet nicht drüber. wenn man versucht sie zu überreden zu etwas wird sie sofort maulig und zickig, was sicher an der ganzen situ und so liegt. darum nehm ich ihr das auch nich übel. die schwester sagt selbst sie wird fast nur noch schlafen wegen der dosiserhöhung vom morphin.....ach mama ich liebe dich und vermiße die Zeit mit dir wo noch alles "okay" war.

Gruß Mikel
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  #4  
Alt 16.08.2007, 13:39
Benutzerbild von lima-mali
lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

TimiTaylor,

du machst das alles doch schon ganz wunderbar - deine Mum kann stolz auf dich sein! Und glaub mir: Sie ist es. Und sie ist dir dankbar - einfach weil du für sie da bist.

Timi, du kannst sie nicht zwingen, sich mit ihrem Schicksal auseinanderzusetzen. Du hast ihr angeboten, mit dir zu reden. Aber wenn sie das nicht möchte, ist es auch o.k. und man muss es akzeptieren, dass sie ihren Weg auf ihre Weise geht. Auch wenn's dir weh tut.

Du weisst, was das Schlimmste ist, wenn wir einen Menschen lieben: Dass wir für diese Liebe einen Preis zahlen müssen; den Schmerz, wenn wir den geliebten Menschen leiden sehen und nichts dagegen tun können. Du zahlst jetzt einen hohen Preis. Aber du weisst auch, dass Liebe unsterblich ist...

Deine Mum scheint auf der letzten Wegstrecke angekommen zu sein und sie hat großes Glück, dich dabei an ihrer Seite zu haben. Denk nicht daran, was morgen ist - sei heute da. Für sie und für dich. Versuche, den letzten gemeinsamen Tagen vieles abzugewinnen, woran du dich später immer gern erinnern wirst. Das ist verd... schwer - aber du schaffst das! Nicht jeder, aber du!

Ich denk oft an dich und deine Mum.

Liebe Grüße,
lima-mali
__________________
Weitergehen - und nach dem Wunder Ausschau halten.
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  #5  
Alt 16.08.2007, 15:02
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staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Lieber Mikel,

es tut mir so unendlich leid, dass es Deiner Mum so schlecht geht.

Leider kommt es immer wieder vor, dass sich Krebs förmlich explosionsartig im Körper vermehrt. Ich bin zwar kein Arzt, aber nach dem lesen Deiner Worte möchte ich Dir sagen, dass Du versuchen solltest die Zeit mit Deiner Mutter so weit wie möglich noch auszunutzen, denn was Du da schreibst tönt ganz und gar nicht gut.
Du solltest versuchen im Hier und Jetzt zu leben und die gemeinsamen Stunden wenn möglich zu geniessen.

Liebe Grüsse

Daniela
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  #6  
Alt 16.08.2007, 15:20
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mona35 mona35 ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Lieber Mikel


Ich wünsche dir viel Kraft das alles durchzustehen.Deine Mama kann echt Stolz auf dich sein.
Lass dich mal drücken.
Liebe Grüße Ramona
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  #7  
Alt 16.08.2007, 15:35
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo Mikel,
als ich Deine Geschichte gelesen hab, dachte ich sie wäre meine eigene.
Habe meine Mutter mit 52 Jahren an Brustkrebs verloren, nachdem ich sie ebenfalls die letzten Monate mitgepflegt hab.
Wenn Deine Mum ihren tatsächlichen Zustand wirklich verdrängt, dann laß sie. Für viele Todkranke ist das die beste Möglichkeit, mit der Angst zu Sterben umzugehen. Bei meiner Mutter war es auf jeden Fall so.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall sehr viel Kraft und Deiner Mutter - sofern es wirklich gar keine Behandlungsmöglichkeit mehr gibt - einen schmerzlosen und würdevollen Abschied.

Alles Liebe und ich denk an Dich.

Christiane
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  #8  
Alt 17.08.2007, 04:34
Germanfrench Germanfrench ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo Mikel,
lass Dich einfach in den Arm nehmen und trösten.
Marie
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  #9  
Alt 17.08.2007, 08:32
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Manuela46 Manuela46 ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo Mikel,

auch ich möchte dir sagen, dass ich die Art wie du mit deiner Mutter umgehst sehr schön finde. Habe auch zwei Söhne (16 +13) und hoffe, dass ich ihnen noch lange erhalten bleibe. Leider wissen wir das aber alle nicht. So versuche ich jeden Tag mit meiner Familie zu genießen.

Sei einfach nur da für deine Mutter, ich glaube, das ist das Beste was du jetzt machen kannst. Denn allein sein in diesem Zustand will keiner von uns.

Ich wünsche dir Kraft für die nächste Zeit und hoffe, dass noch ein Wunder geschieht.

LG Manuela
__________________
Carpe Diem!

Ich kann, weil ich will, was ich muss! Immanuel Kant
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  #10  
Alt 17.08.2007, 09:09
gaggi gaggi ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo,
ich mache Musiktherapie über meinen Onkologen. Und von der Therapeutin weiß ich, dass in der Palliativmedizin auch die Angehörigen intensiv betreut werden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, suche dir Hilfe. Ich habe meine Mutter beim Sterben betreut und 2 Jahre später hatte ich Krebs. Das Leid war für mich zuviel. Hätte ich von den Hilfen gewußt, ich hätte sie angenommen. Alles Leben auf der Erde hat einen Zyklus, ein Anfang und ein Ende. Ich drück dich ganz fest - ich habe auch 2 erwachsene Kinder, 27 u. 23, die mich unterstützen-. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viel Licht in Deiner Zukunft.
Alles Liebe
gaggi
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  #11  
Alt 17.08.2007, 10:42
TimiTaylor TimiTaylor ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Danke euch allesn ihr lieben,

bitte seht mir nach wenn ich viel mist schreibe, kann mir das heulen nicht verkneifen.
Sie bekommt kaum noch was mit, kann nicht mehr alleine trinken....das wasser suppt aus den poren ganz gelb....jeder tag soll der letzte sein:-(
verdammt ich will sie nicht aufgeben...tue es aber irgendwo indem ich mich mit bestattern in verbindung setze:-( jedes mal wenn man rübergeht hofft man das sie noch atmet.

so das wars erstmal....muß erstma klarkommen und rumtelefonieren.

danke euch erstmal für alles.

gruß mikel

PS sorry an die welche mir liebe pns schicken und denen ich noch nicht geantwortet habe....ich hol das nach, versprochen
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  #12  
Alt 17.08.2007, 16:19
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Claudia C. Claudia C. ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Lieber Mikel,

ich habe Deine Beiträge erst gestern gelesen und möchte Dir auch schreiben.

Ich habe selbst meinen Vater vor fast 2 Jahren verloren, alles ging damals recht schnell, zwischen Diagnose des Lungenkrebses und der vielen Metastasen und seinem Tod lagen grade mal 6 Wochen. Und irgendwie wussten wir damals alle, dass es verdammt ernst ist...und zum Glück war auch er die letzten 4 Tage zuhause.
Zwar konnte er auch nicht mehr viel reagieren, aber an seinen Augen habe ich gesehen, dass er weiß, dass wir da sind. Nachts habe ich abwechselnd mit meiner Mutter 'Nachtwache' an seinem Bett gehalten. Das waren traurige, aber doch auch sehr schöne und innige Momente, die ich immer in Erinnerung behalten werde.

Ach Mensch, ich könnte viel dazu schreiben...aber für mich ist das Allerwichtigste, das was mir auch heute noch Trost gibt, dass er zuhause gestorben ist, dass wir bei ihm waren, dass wir seine Hand gehalten haben und er keine körperlichen Schmerzen ertragen musste (mein Vater hatte auch Morphiumpflaster). Dass uns das möglich war. Dass er einen - auch wenn's paradox klingt - 'schönen' Tod hatte.

Mein Bruder war damals ziemlich anderer Meinung als ich, er hatte auch große Ängste, wie er sich erst hinterher selbst eingestehen konnte. Oder dass wir meine Mutter überfordern könnten mit der "Pflege" zuhause. Dabei war eigentlich klar, dass es keine wochenlange Pflegesituation werden würde... Er konnte das aber wohl damals so nicht akzeptieren. Keine Ahnung, warum ich da so anders mit umgehen konnte. Ich aber wiederum wollte meinem Vater einfach nur seinen letzten Wunsch ("gestorben wird zuhause") unbedingt möglich machen und bin dann eben auch mit meinem kleinen Sohn diese 4 Tage gekommen. Sein einziger Enkel dazu, zu dem er eine besondere Beziehung hatte.

Im Nachhinein war mein Bruder natürlich auch sehr froh, wie es dann gekommen ist und dass mein Vater so friedlich von uns gehen konnte. Mir hat es auch sehr geholfen, dass mein Mann mich unterstützt hat in dem was ich tue und für richtig halte.

In diesen letzten Tagen, Stunden...kann und darf alles möglich sein. Es gibt beim Sterben kein falsch oder richtig! So wie es für Dich und Deine Mutter gut ist, so ist es auch für Euch richtig. Egal, was andere Menschen sagen.

Ich weiß, wie weh es tut, zum ersten Mal ein Elternteil zu verlieren, aber genau aus diesem Grund möchte ich Dir gern sagen, dass Du versuchen solltest, es zu akzeptieren. Dass Du Dir bewusst machst, dass es wohl kein Zurück gibt, dass Du Deiner Mutter unbedingt das noch sagst oder ihr zeigst, was Du loswerden möchtest. Damit Du nicht wegen der verpassten Gelegenheit noch trauriger wirst.

Ich habe damals einiges über Tod und Sterben gelesen, während mein Vater noch in der Klinik lag und mit Bestrahlung palliativ behandelt wurde...u.a. Bücher von Elisabeth Kübler-Ross (Interviews mit Sterbenden), das half mir. Mein Bruder wollte davon auch nichts wissen. So geht eben jeder anders mit seinem Schmerz, seiner Trauer um.

Damals hab ich sogar gedacht, dass ich für mein eigenes Sterben ein bisschen was gelerbt habe...aber ganz so ist es doch nicht. Jetzt hatte ich letztes Jahr selbst die Diagnose (Brust)Krebs und komme bisher sehr gut damit klar. Ich sehe manchmal meinen Vater vor mir, der so gar keine Angst vorm Sterben zu haben schien. Das finde ich heute noch sehr beeindruckend.

So, mehr will ich gar nicht schreiben. Deine Zeit ist zu kostbar, nutze sie mit Deiner Mum und ich schick Euch beiden tausend liebe Gedanken!

Sie kann jedenfalls sehr glücklich sein, so 'n tollen Sohn zu haben!!!

Alles Liebe für Deine Mutter und für Dich!

Claudia
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  #13  
Alt 17.08.2007, 17:26
TimiTaylor TimiTaylor ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Zitat:
Zitat von gaggi Beitrag anzeigen
Hallo,
ich mache Musiktherapie über meinen Onkologen. Und von der Therapeutin weiß ich, dass in der Palliativmedizin auch die Angehörigen intensiv betreut werden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, suche dir Hilfe. Ich habe meine Mutter beim Sterben betreut und 2 Jahre später hatte ich Krebs. Das Leid war für mich zuviel. Hätte ich von den Hilfen gewußt, ich hätte sie angenommen. Alles Leben auf der Erde hat einen Zyklus, ein Anfang und ein Ende. Ich drück dich ganz fest - ich habe auch 2 erwachsene Kinder, 27 u. 23, die mich unterstützen-. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viel Licht in Deiner Zukunft.
Alles Liebe
gaggi
Hey,

Hilfe? Was denn für Hilfe? Die Frau vom mobilen Hospiz ist krank....Frau Doktor war vorhin da und meinte sie käme montag wieder, glaube aber nicht das meine mum dann noch da ist. die schwestern die das notdürftigste machen(medizinisch) kommen einmal früh und einmal abends...das wars.
ich weiß nich wie und ob ich das ende verkraften soll...ich will es nicht:-(
Jeder redet einem zu ob man schon mit nem bestatter geredet hat. Hallo meine mum lebt noch....über alle kosten will ich garnich nachdenken. Meine mum war immer ne arme sau wie auch ich. Ich bekomme alg2 und hab noch 20 euro inna tasche weil meine mum ja innerhalb von 2 wochen zum pflegefall wurde....jeder weiß ja was das kostet.nun wollt ich an ihr konto wie sie es wollte und kann nicht, sind 3 pfändungen drauf. ich weiß echt nicht wo mir der kopp steht. aber im grunde is mir das alles sowas von egal im moment. im moment zählt nur meine mutter die laut ärztin jede stunde von mir gehen kann. ich weiß nich weiter, will aber auch nich mehr jammern. muß erstmal klarkommen.....
seid mir nich bös wenn ich kaum auf posts von euch eingehe. das hol ich ganz sicher nach. ich muß erstmal selber klarkommen und später dann mal möchte ich hier für leute wie ihr für mich dasein. auch irgendwie helfen mit erfahrungen und trost. hab normal die stärke meiner mum geerbt, nur wenns einen selber betrifft....tja dann....

also erstmal danke an euch alle...fühl mich dolle gedrückt. ich danke euch von ganzem herzen und hau erstmal wieder ab...setz mich neben meine mum und halt ihre hand...


Mikel
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  #14  
Alt 18.08.2007, 14:56
gaggi gaggi ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

Hallo,
wann immer du die Antwort liest, es tut mir sehr leid, dass du deinen Schmerz so ertragen mußt. Vielleicht können dir die Leute vom Sozialdienst im Krankenhaus weiterhelfen. Ich würde dir so gerne etwas tröstliches schreiben aber mir fehlen die Worte.
Alles Gute
gaggi
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  #15  
Alt 18.08.2007, 15:34
lillifee39 lillifee39 ist offline
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Standard AW: Hoffnungslos? Die sicherlich immer wiederkehrende Frage

lieber mikel,


ich möchte mich nur kurz äussern ,tolle mutter wunderbarer sohn und das bleibt für ewig

super schön ,dass sie dich an ihrer seite hat ich glaube und fühle das sie jetzt nichts glücklicher machen könnte .

fühl dich lieb die lillifee
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