Mama hat Brustkrebs, jetzt Knochenmetastasen

[piepmatz76]

Hallo an alle,
ich habe mich gerade hier angemeldet, da ich absolut hilflos und machtlos bin.
Meine Mama (58) hatte 2003 Brustkrebs (HER2-3xpositiv).
Sie hat sich beide Brüste abnehmen lassen.
Danach folgte Bestrahlung und Chemo (ECC glaube ich). Zusätzlich hat sie dann noch Herceptin bekommen.
Hat sie alles toll gemeistert und überstanden. Seit einem Jahr hat sie nichts mehr bekommen. Sie ist immer regelmäßig zu ihren Untersuchungen geganen. Und die verliefen immer gut.
Dann bekam sie plötzlich starke Schmerzen im Rücken (Ostern 2008). Daraufhin wurde Skelettzyntigramm gemacht und es wurden schwarze Flecken im Becken und Wirbelsäulenbereich festgestellt.
Am Freitag dann die niederschmetternde Nachricht: Metastasenansiedlungen!!!

Ich war am Ende. Sie ist eine so lebensfrohe Frau und meine beste Freundin. Alle meine Bekanntenj wünschen sich eine solche Mama. Ich kenne sie nur als die Powerfrau schlechthin. Aber so eine Tortur wirft den stärksten Menschen aus der Bahn.

Glücklicherweise hat man heute beim Ultraschall keine Metastasen in Lunge und Leber festgestellt.
Meine Mutter mit dieser Angst zu sehen, macht mich und natürlich meine Geschwister und meinen Dad fertig.
Ich habe solche Angst, dass sie die Kraft und den Mut verliert. Sie versucht sogar uns aufzubauen.

Die Ärztin hat ihr gesagt, dass sie keine positiven Hormonrezeptoren habe und deswegen nur eine Chemo in Frage käme zusammen mit Infusionen. Ich habe schon das ganze Internet gewälzt.
Sitze seit drei Tagen Tag und Nacht vor diesem Rechner und suche wie ein Wahnsinniger. Kann mir jemand Hoffnung / Mut geben. Und vielleicht auch aus eigener Erfahrung sprechen? Die Schmerzen sind für meine Mutter gerade unerträglich. Sie kann sich nicht mal mehr bücken.
Was sind Eure Erfahrungen, Erkenntnisse? Welche Therapie? Zweite Meinung? Wo? Bitte helft mir.

Es ist hart. Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg.
Habe schon viel in diesem Forum gelesen und mußte bei so vielen Erzählungen weinen.
Ich wünsche Euch allen alle Kraft der Welt. Und bitte Euch: Gebt nie auf. Kämpfen!!! Und ich wünsche mir so sehr, dass meine Mama nicht aufgibt. Sie ist so ein toller Mensch! Und ich brauche sie so sehr.

Ich bedanke mich jetzt schon mal, und hoffe auf Antworten!
piepmatz76

[Ilse Racek]

@ piepmatz76

Dass es Deiner Mama derzeit so schlecht geht, tut mir sehr leid. Es ist wirklich hart.

Meine Krankheitsgeschichte ist nicht ganz vergleichbar mit der Deiner Mama, weil ich vor 5 Jahren brusterhaltend OP hatte. Danach das volle Programm - Chemo, Bestrahlungen, AHT. Zur Zeit ist nach menschlichem Ermessen nichts Neues aufgetreten.......

Meine Erfahrungen und Erkenntnisse sind : Bei mir wurden 30 Lymphknoten entfernt; davon waren 3 "befallen". Das heißt, so besonders ruhig schlafen kann ich - trotz umfassender Therapie - eigentlich nicht..........
Wenn möglich würde ich auch künftig wieder jederzeit einem Brustzentrum vertrauen. Natürlich geschehen auch dort keine Wunder, aber die Ärzte und anderen Fachkräfte können auf ein relativ großes Wissen und viel Erfahrung zurückgreifen.

Deiner Mama, Dir und Deiner Familie wünsche ich alles erdenklich Gute

LG

[mascha2600]

Hallo Piepmatz,
kann Deine Verzeiflung gut verstehen; auch meine Mutter hatte BK und seit April 2007 bin auch ich betroffen.
Ich würde Dir auch auf jeden Fall zur Einholung einer Zweitmeinung raten (hab ich selbst auch gemacht).
Ich weiß leider nicht, wo Du wohnst. Für Baden-Württemberg kann ich auf jeden Fall zum einen die Klinik für Tumorbiologie Freiburg und und zum anderen die Uni-Klinik Heidelberg empfehlen. Beide sind in Sachen Krebsforschung- u. Behandlung meines Wissens nach führend. Ich selbst war in Freiburg.

LG und alles Gute für Deine Mutter
Christiane

[Milly]

Hallo Piepmatz
zuerst einmal möchte ich sagen das es mir leid tut für deine Mama aber sie soll den Kopf nicht hängen lassen.
Ich bin 1992 brusterhaltend operiert worden hatte danach Chemo und Bestrahlung. 2004 hatte ich dann ein Rezetiv und da wurde auch Knochenmetastasen festgestellt. Ich bekam 12 Taxol Chemo und bekomme seit dem Bispos einmal im MOnat. Als die Schmerzen zu stark wurden bin ich bestrahlt worden, das war jetzt zwei mal der Fall. Seit Januar 2007 habe ich auch ein Schmerzpflaster ich habe mich zuerst dagegen gewehrt weil ich glaubte das sei wieder ein Schritt nach unten, aber ich habe die leichteste Dosierung und komme nach anfänglicher Übelkeit jetzt gut damit klar.
Ich habe fast gar keine Schmerzen mehr, nur wenn die vier Wochen vor meiner Bispos fast um sind habe ich Schmerzen im Rücken die aber zu ertragen sind, wenn ich dann meine Infusion habe sind die Schmerzen auch weg.
Du siehst also mit Knochenmetas kann man gut leben deine Mama soll den Mut nicht verlieren .

Liebe Grüße Ute

[Sanni77]

Hallo Piepmatz,

ich bin auch recht neu hier und mir geht es wie dir, Christiane und oma2. Auch meine Mama (62 J.) hat nun, 15 Jahre nach ihrer Ersterkrankung, Metastasen.
Im November 2007, 1 Woche nach der Geburt meines Sohnes (mein erstes Kind), wurden bei ihr Metastasierungen im Bauchraum festgestellt, die sehr viel Bauchflüssigkeit produzieren. Sie erhielt eine Chemo und jetzt Ostern, sind Knochenmetastasen (überall verstreut) hinzugekommen.
Die Chemo wurde abgebrochen, weil das Knochenmark schon so sehr angegriffen ist und ihre Blutwerte lebensgefährlich werden unter Chemo (aber schon von Anfang an, wir vermuten es waren bei Beginn der Chemo schon sehr viele kleine Metas da).

Ich bin wie du völlig verzweifelt, ängstlich und traurig. Eigentlich brauche ich meine Mum gerade so sehr und auch so lange noch, doch nun braucht sie mich und ich würde mich am liebsten klonen können, denn der Kleine beansprucht mich schon sehr.

Muttis Krebszellen haben eine „mittelgute“ Hormonabhängigkeit. Ihr Her2neu Status ist negativ, d.h. wir setzen jetzt alle Hoffnungen in die Antihormonbehandlung mit Femara, so dass hoffentlich zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine Chemo möglich wird.

Piepmatz, bekommt deine Mama Biphosphonate zu Knochenstärkung? Meine Mutter hat heute ihre erste Infusion bekommen.
Wird zur Chemo wieder mit Herceptin behandelt?
Wurde schon über die Möglichkeit einer Gabe von Angiogenesehemmern (Avastin) gesprochen? Diese Angiogenesehemmer unterdrücken ja die Neubildung von Blutgefäßen bei Metas. In Verbindung mit der Gabe von Docetaxel (Chemomittel) habe ich gute Studienergebnisse gelesen.
Liebe Piepmatz, ich drücke dir und vor allem deiner Mum ganz doll die Daumen, dass die Therapie gut helfen wird.
Ich las hier im Forum schon oft, dass man mit Knochenmetas lange leben kann!

Liebe Grüße ,
Sanni

[piepmatz76]

Hallo an alle ,

als erstes möchte ich mich für Eure Nachrichtigen, Eure Anteilname herzlich bedanken. Auch wenn ich niemandem dieses Schicksal wünsche, fühlt man sich besser, wenn man nicht alleine ist, bzw. wenn einfach Menschen da sind, die einem Kraft, Hoffnung und Mut spenden.
Es tut gut.
Danke Euch allen.
Allen, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben, ob Betroffene oder Angehörige: Ich wünsche Euch die Kraft und den Mut durchzuhalten. Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

Tut mir auch leid, dass ich erst jetzt wieder antworte, aber ich hatte seit meinem Eintrag keine Möglichkeit mehr an den Rechner zu kommen.
Ich hoffe, Euch erreicht die Nachricht trotzdem.

Meine Mutter hat inzwischen eine gute Nachricht bekommen.
Nachdem das Gremium in ihrer Klinik in Würzburg alles nochmals genau unter die Lupe genommen hatte, gaben sie uns wieder Hoffnung:
Die Metastasen sind "nur" klein und haben sich an drei bis 4 Wirbeln angesiedelt. Des Weiteren auch in einer Rippe. Und leider hat man wohl auch minimale Metas in der Lunge festgestellt.
Das Gute an der Nachricht ist, dass das Becken, wo sie so starke Schmerzen hatte, keine Metas sind. Diese Schmerzen müssten sehr wahrscheinlich von ihren, sowieso schlechten Knochen kommen. Dafür muss ise jetzt mal zum Orthopäden.
Für die Metas braucht sie jetzt erst mal, laut Klinik, keine Chemo.
Sie soll jetzt wieder Herceptin bekommen und Bisphosphonate.
Dafür muss sie jetzt erst mal allgemeine Untersuchungen (Herz-Echo, Mundhygiene etc.) machen. Und wir hoffen alle, dass da alles in Ordnung ist, damit man die Behandlung starten kann.

Ein Lichtblick am Himmel !!!!
Für uns heißt es jetzt Kraft und Mut nicht zu verlieren.
Aber meien Mama hat Kraft. Und ich bin mir sicher, dass sie Euch allen die gleiche Kraft wünscht!!!

Ihr seid toll. Auch von meiner Schwester soll ich Euch viel Kraft wünschen. Sie war begeistert, als sie die Antworten auf meine Nachricht gelesen hat.

Bis zum nächsten Mal
Euer Piepmatz (Corinna)

[mausbaer_1970]

Hallo Piepmatz,
ich wünsche Dir uns vorallem Deiner Mum alles erdenklich Gute und vorallem viel Kraft.
Auch meine Mum ist zugleich meine Freundin und ich fühle eigentlich wie Du! Mir hat die Diagnose auch wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen.
Aber wir sind stark, mindestens so stark wie unsere Mütter und wir packen das schon.
Ganz liebe Grüße
Alexandra