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  #1  
Alt 08.05.2008, 13:18
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard Hallo Schatz

Hallo Schatz,
du bist am 17.02. 2008 an einem Bronchialkarzenom gestorben. Leider hast Du es nicht zugelassen dass wir diese schwere Krankheit gemeinsam tragen. Je weiter Deine Krankheit fortgeschritten ist desto mehr hast du dich abgekapselt. Du hast denke ich von Anfang an, als wir Ende September letzten Jahres von deiner Krankheit erfahren haben, wie schlimm es wirklich um dich stand. Die Chemo hat deine Persöhnlichkeit total verändert. Du hast mich deine Lebensgefährtin mit 1000 Fragen und Vermutungen zurückgelassen. Ich bin total durcheinander und verwirrt. Hast du eigentlich gespürt dass deine Tochter und ich die letzten Stunden im Krankenhaus bei dir waren? Dass wir deeine Hand gehalten haben?
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  #2  
Alt 08.05.2008, 23:11
Benutzerbild von ErikaS
ErikaS ErikaS ist offline
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Standard AW: Hallo Schatz

Hallo Bremensie, mein Beileid zu deinem Verlust. Es macht mich immer wieder erneut traurig zu lesen, dass schon wieder jemand an der Sch..Krankheit gestorben ist.
Dein Schatz hat ganz sicher gemerkt das ihr in der letzten Stunde bei ihm ward. Er hat euch sicher gespürt, auch wenn er es nicht verständlich machen konnte.
Ich habe im Moment keine Worte mehr.
Traurige Grüße
Ilona
__________________
Ein Mutterherz ruht sich nun aus, im letzten stillen Erdenhaus. Doch was es tat und was es gab, das leuchtet über Tod und Grab.

In ewiger Erinnerung an
meine Mama 26.09.1933-16.03.2008meinen Papa 19.07.1934-28.06.1988
meine Schwiegermutti 22.03.1922-02.02.1999meinen Schwiegervati 26.04.1911-07.06.1976
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  #3  
Alt 02.06.2008, 17:00
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Hallo Schatz

Hallo Ilona,
danke für Deine Anteilnahme. Ja ich hoffe sehr dass mein Lebensgefährte es gespürt hat dass wir in den letzten Stunden beiihm waren. Er fehlt mir einfach. Ich erwische mich oft dabei dass ich ihm wenn ich nach Hause komme von Dingen berzählen will die ich erlebt habe. Ja und dann stelle ich fest dass er ja gar nicht mehr da ist.
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  #4  
Alt 03.06.2008, 19:48
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Hallo Schatz

Hallo Bremensie!

Zu Deinem Verlust mein aufrichtiges Beileid!
Tja, 10000 Fragen und noch mehr, hatte ich auch, und man muß lernen - und wird es auch - damit leben zu müssen.
Ich bin ganz sicher, dass Dein Schatz gespürt hat, dass er nicht alleine war.

Ich drück Dich mal ganz feste.

LG Röbi
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #5  
Alt 12.09.2008, 17:34
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard Ich komme mit deinem Tod nicht ganz klar

Ich habe hier schon mal einen Beitrag verfaßt, und muss gestehen dass ich mit dem Tot meines Lebensfefährten(63 Jahre) einfach nicht klar komme. Er stab dieses Jahr am 17. Februar an Lungenkrebs. Von der Diagnose bis zu seinem Tod hat es ein halbes Jahr gedauert. Wie schlimm es wirklich um Ihn stand hat er mir verschwiegen. Ich konnte es nur erahnen. Die Chemo und die Krankheit haben seine Persöhnlichkeit sehr stark verändert. Ich wusste an manchen Tagen nicht wie ich mit ihm umgehen soll. So bin ich auch ab und zu richtig wütend geworden.Ich konnte einfach nicht mehr. Ich selber bin nämlich auch nicht so ganz gesund. Ich habe Polyneuropathie. Ich bin zudem noch berufstätig. Da mein Lebensgefährte sich fast bis zum Schluss gegen fremde Hilfe gestaäubt hat war er vormittags wenn ich arbeiten war alleine in der Wohnung und ich wußte nie was mich erwartet wenn ich nach Hause kam. Viele seiner Verhaltensweisen kann ich mir nur im nachhinnein zusammenreimen. Schmerzen von der Krebskrankheit hat er mir als Ischiasschmerzen verkauft. Ich habe aber gesehen dass es ihm von Tag zu Tag schlechter ging. Er ist dann eine Woche vor seinem Tod zum wiederholtenmal ins Krankenhaus gekommen. Er bekam schlecht Luft und brauchte sein Sauerstoffgerät Tag und Nacht. Als es dann zu Ende ging rief mich der Krankenhauarzt an. Ich bin dann dann mit seiner mittleren Tochter ins Krankenhaus gegangen und wir haben sieben Stunden an seinem Bett gesessen und seine Hand gehalten bis er ganz ruhig eingeschlafen war. Er hat noch zwei Kinder zu denen er aber schon kein Kontakt mehr hatte und wollte nicht dass diese von seiner schweren Krankheit erfahren. Sie sollten davon erst nach seinem Tod erfahren. Als ich mit seiner Tochter im Krankenhaus ankam war er schon nicht mehr bei Bewußtsein und bekam hohe Dosen Morpium und Beruhigungsmittel. Ich habe auch zum ersten Mal einen sterbenden begleitet und ich sehe diese Szene oft vor mir. Es macht ich auch fertig dass ich so wenig Informationen vorher hatte sodass ich mich in manchen Situationen anders verhalten hätte können. Vom Arzt konnte ich da wir ja nicht verheiratet waren auch keine näheren Infos bekommen. Es hat mir gut getan dass ich mir hier mal alles von der Seele schreiben konnte.
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  #6  
Alt 12.09.2008, 17:48
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Lilian101 Lilian101 ist offline
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Standard AW: Ich komme mit deinem Tod nicht ganz klar

hallo..
ich drücke dich ganz dolle
ich bin noch ziehmlich neu hier kann also nicht so viel schreiben wie all die anderen die schon länger ihren partner verloren haben...
auch ich denke.... hätte ich doch einiges anders machen können....
aber man kann die zeit leider nicht zurückdrehen LEIDER.... dein partner wollte dir nie wehtun..oder er hätte es nicht ertragen dich so traurig zusehen...
ich finde es schlimm keine informationen zu bekommen das erschwert die Trauerarbeit...ich wünsche dir alles Kraft der Welt....
__________________
geboren.am 17.09.1970
verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom
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  #7  
Alt 12.09.2008, 19:00
heistof heistof ist offline
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Standard AW: Ich komme mit deinem Tod nicht ganz klar

Hallo,

ich kann verstehen was du meinst,....
....das Gefühl, irgendwas getan zu haben, was man nicht mehr gut machen kann, hätte man doch gewußt wie die Krankheit ausgeht, dan....
Aber ich denke dein Lebensgefährte weiß das du ihn geliebt hast, denn du warst ja schließlich für ihn da.
Und in seinen letzten Stunden warst du auch bei ihm, und ich denke (und wünsche mir) dass unsere Männer mitbekommen, wenn wir sie in dieser Schweren Stunde begleiten.
Auch ich habe meinen Mann begleitet, er war lag im künstlichen Koma, aber ich denke mir, und hoffe, dass er gemerkt hat dass ich bei ihm war, bis zu letzt, und das gibt mir Kraft.
- Ich ließ ihn nicht allein. -

Ich wünsch dir ganz viel Kraft.

Heistof
__________________
Mein Schatz 07.03.78 - 11.07.08
~Paare die sich lieben, sagen 1000 Dinge ohne miteinander zu sprechen~
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  #8  
Alt 11.09.2009, 13:32
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard Komme immer noch nicht klar

Hallo,
ich habe mich nach sehr langem Zögern entschlossen hier im Hinterbliebenen Forum nochmal einen eigenen Beitrag zu verfassen. Am 17. Februar letzten Jahres verstarb mein Lebensgefährte, mit dem ich 6 Jahre zusammen war, an Lungenkrebs(Asbestose). Ich muß dazu noch sagen dass mein Lebensgefährte schon 15 Jahre an Morbus Bechterew litt. Außerdem war er starker Raucher. Er hat mit 15 Jahren angefangen zu rauchen. Das erst einmal zur Vorgeschichte.
Wegen seiner Morbus Bechterwkrankheit war mein Lebensgefährte bei einem Reumatologen in Behandlung. Soweit so gut. Durch die MB hatte mein Lebensgefährte u.a. viel mit Rückenschmerzen zu tun. So weit so gut.
Anfang 2007 bekam mein Lebensgefährte so einen richtigen hartnäckigen Husten. Für mich hatte dies nichts mehr mit dem nRaucherhusten zu tun. Ich bat ihn doch einfach mal zum Arzt zu gehen. Doch sein Spruch war: Was von selbst kommt kann auch von selbst wieder gehen. Ich hatte damals schon den Verdacht dass dieser Husten auch eventuell auf LK hindeuten könnte. Auch traten vermehrt , wie mein Lebensgefährte sagte Ischiasschmerzen auf. Hat er aber auf seine MB geschoben. Mitte August 2007 kam dann noch häufigere nächtliche Atemnot dazu. Auch wenn wir getrennte Schlafzimmer hatten habe ich dies mitbekommen. Wieder bin ich mit der Bitte an ihn herangetreten doch bitte zum Arzt zu gehen. Er war damals 62 Jahre alt und wegen seiner MB im Vorruhestand. Er hat trotz aller Luftbeschwerden weiter geraucht. Ende August kam ich dann von der Arbeit nach Hause und da sagte mein Lebensgefährte mir dass er eine überweisung zu einem Lungenfacharzt hätte und sein Arzt dort auch schon einen Termin für ihn ausgemacht hätte mit Verdacht auf Lungenentzündung. Nachdem der Lungenfacharzt mit seinen Untersuchungen durch war hat er meinen Lebensgefährten sofort in die Lungenklinik hier am Ort eingewiesen. Mein Lebensgefährte sagte mir wegen beidseitiger Lungenentzündung. In der
Lungenklinik kam er sofort an den Antibiotikatropf. Es wurden dann noch weitere Untersuchungen gemacht. Laut meines Lebensgefährten um LK auszuschließen. Doch als alle Untersuchungsergebnisse beisammen waren war das Ergebnis dass es doch Lungenkrebs ist. Was mich geeärgert hat ist das er trotzdem weitergeraucht hat. Mein Lebensgefährte hat u.a. alles was Krankheit betraf mit sich selbst ausgemacht hat. Er hat darüber weder mit seiner verheirateten Tochter gesprochen noch mit mir. Er hatte ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom Stufe IV.
Er fing dann mit einer ambulanten Chemo an. Durch forschen im Internet habe ich natürlich herausbekommen dass es gar nicht gut um meinen Lebensgefährten stand. Ich wusste auch dass so eine Chemo kein Spaziergang ist. Mein Lebensgefährte hat auch erstmal keine Hilfe(sprich Pflege von außen zugelassen).Auch seine Tochter konnte ihn nicht dazu überreden. Also habe ich auf der Arbeit(Schule) die Situation geschildert und drum gebeten dass ich mein Handy eingeschaltet lassen darf. Jeden Tag wenn ich von der Arbeit nach Hause kam hatte ich Angst dass er nicht mehr lebt. Sein Allgemeinzustand wurde ja immer schlechter nach jeder Chemo. Er nahm auch ab. Morgens wenn ich zur Arbeit ging habe ich in sein Zimmer geschaut ob er noch lebt. Krankenhaus und zu Hause wechselten sich ab. Wegen der Schmerzen(Aussage meines Lebensgefährten wegen seiner MB).
bekam er dann Morphiumtabletten. Davon fing er dann auch an zu halluzinieren. Irgendwann durfte auch eine häusliche Pflege beantragt werden. Mei Lebensgefährte machte auch eine starke Persönlichkeitsveränderung durch. Das gipfelte dann mit darin dass er sagte als es ins Krankenhaus ging zu mir sagte:"Du kannst mich ja nicht schnell genug los sein." Ich muss sagen das ich nicht immer solche Aussagen hinnehmen konnte und ich auch ab und an geplatzt bin. Arbeit und die Sorge um meinen Lebensgefährten sind auch bei mir nicht ganz spurlos vorüber gegangen.
Dann kam der 16.02.07. Ein paar Tage vorher wurde mein Lebensgefährte wieder ins KH eingewiesen weil er trotz Sauerstoffgerät kaum Luft bekam.
Am 16.02.07 habe Ich meinen Lebensgfährten wie jeden Tag im KH besucht. Diesmal allerdings am Vormittag.Trotz Sauerstoffzufuhr stand er ständig auf und ist ans Fenster gegangen und hat es geöffnet um mehr Luft zu bekommen. Gegen Mittag habe ich mich dann von ihm verabschiedet und er sagte mir was ich ihm am nächsten Tag mitbringen solle. Ich habe dann noch eine Bekannte besucht die dort auch im Krankenhaus lag. Allerdings in einer ganz anderen Abteilung. Nach dem Besuch bei ihr habe ich noch kurz was eingekauft und bin dann nach Hause gefahren. Ich saß noch nicht mal richtig im Sessel da ging das Telefon. Am anderen Ende war der Stationsarzt um zu sagen dass es mit meinem Lebensgefährten zu Ende geht. Ich habe dann noch seine Tochter informiert und wir sind zusammen ins KH gefahren. Als wir ankamen war mein Lebensgefährte schon nicht mehr bei Bewußtsein. Er bekam über einen Tropf starke Beruhugigungsmittel und Morphium. Der Mann der noch mit ihm im Zimmer war war in ein anderes Zimmer verlegt worden. Ich habe dann mit der Tochter meines Lebensgefährten am Bett gesessen und jeder hat eine Hand von ihm genommen. Die Betreuung durch die Nachtschwester war liebevoll sowohl uns gegenüber als meinem Lebensgefährten gegenüber. Ich habe mit seiner Tochter zusammen meinem Lebensgefährten gegenüber signalisiert dass er gehen darf wenn er das möchte. Am 17. 02.08 um 01.30 Uhr ist er dann für immer eingeschlafen. Ich hbe dann nochmal mit dem Arzt gesprochen und der sagte mir dass mein Lebensgefährtr wusste wie es um ihn steht er aber nicht wollte dass seine Tochter oder ich darüber informiert werden. Aber wenn ich genau um seinen Zustand gewusst hätte wären vielleicht manche Reaktionrn anders ausgefallen.
So jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben aber einmal musste alles raus. Auch wenn ich eine liebe Freundin habe der ich alles sagen kann. Aber hier im Forum gibt es sicherlich Menschen die ähnliche Erlebnisse hatten und wissen wie es in mir aussieht.
LG Erika
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  #9  
Alt 11.09.2009, 14:24
Anemone Anemone ist offline
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Standard AW: Komme immer noch nicht klar

Hallo liebe Erika,
wir "kennen" uns schon vom Stammtisch, wo Du auch ab und zu hinkommst. Ja, es tut gut, sich diese belastenden Erlebnisse von der Seele zu reden oder schreiben. Du weißt ja, dass Du hier immer jemanden findest, der Dir zuhört und Dich versteht. Ich habe auch liebe Freunde, mit denen ich reden kann. Sie haben (glücklicherweise) aber alle noch ihren Partner(in), und ich denke, dass sie nicht so richtig verstehen können, was uns eigentlich bedrückt, warum wir immer noch nicht klar kommen, wie Du in der Überschrift zu Deinem Thread schreibst. So richtig trösten kann ich Dich auch nicht, kann Dir nur versichern, dass ich, obwohl mein Schatz nun schon mehr aus 3 1/2 Jahre tot ist, auch immer wieder Phasen habe, in denen ich nicht "klar komme".
Aber es gibt doch auch Zeiten, in denen mir mein neues Leben schon fast normal vorkommt, und diese Zeiten werden länger und mehr. Es tut dann nicht mehr so schrecklich weh, sondern lässt sich ertragen, gehört halt zu dem neuen Leben dazu. Ich wünsche Dir, dass es in Deiner Seele ´nach und nach immer ein bißchen mehr Frieden gibt.
Ein erträgliches Wochenende, mit Sonne, die die Haut und die Seele wärmt,
wünscht Dir
Anemone
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  #10  
Alt 11.09.2009, 19:52
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Komme immer noch nicht klar

Hallo Erika,

ich glaube dich bedrückt vor allem die Ignoranz deines Lebensgefährten.
Dir und seiner Tochter gegenüber als auch seiner Krankheit.

Obwohl uns/meinem Mann bereits vor der OP gesagt wurde,
dass nur noch eine palliative Behandlung möglich ist,
hat er bis wenige Tage vor seinem Tod daran geglaubt wieder gesund zu werden.
„Das schaffen wir schon“.
Das alles hatte für mich zur Folge, dass über ein „was ist wenn“
bzw. „wie sieht meine Situation im Falle eines Falles aus“ nicht gesprochen werden konnte.
Nicht von meiner Seite – denn „glaubst du ich will sterben“.

Das ich mich jetzt alleine „durchwurschteln“ muss, das kann ich ihm nicht übel nehmen
– schließlich wollte er nicht sterben.
Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er mir etwas übel nimmt, keine Ahnung.
Dabei hatte ich in dieser Zeit Angst wie nie zuvor in meinem Lebens
– Angst um sein Leben.

Was mich beruhigt – mir hilft:
er konnte daheim sein -
wir (die Familie) waren alle da und auch seine besten Freunde
haben sich an seinem letzten Tag noch von ihm verabschiedet.

Manchmal denke ich, vielleicht würde uns ein feedback helfen - von unserem Lieben,
den wir haben gehen lassen müssen - leider eine Utopie.

Wir sitzten wohl alle im gleichen Boot - mal mehr - mal weniger.

Und ich glaube einfach mal daran, dass die Zeit doch so manche Wunde heilt.

Ireen
(wir kennen uns auch vom Stammtisch)
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #11  
Alt 12.09.2009, 08:58
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Komme immer noch nicht klar

Hallo Anemone, hallo Ireen,
danke für euren mitfühlenden und aufbauenden Worte.Ja was mir zu schaffen macht ist einmal die Ignoranz mir und seiner Tochter gegenüber zum Anderen aber auch mein Verhalten. Erst nach seinem Tot hatte ich den Mut mich im Internet weiter schlau zu machen. So kann ich erst im Nachhinein einige seiner Verhaltensweisen besser verstehen. Hätte ich es zu seinen Lebzeiten gewußt wären einiger meiner Antworten und Verhaltensweisen meinerseits anders ausgefallen. Doch damals hatte ich einfach nicht die Kraft weiter zu forschen. Denn heute weiß ich auch dass die Kräftezehrende Chemo die Restzeit an Lebensqualität nur noch quälender gemacht für meinen Lebensgefährten gemacht hat. Ja auch ich hatte das Gefühl dass mir mein Lebensgefährte irgendwas übel nimmt. Ich hatte damal auch nur Angst und nochmal Angst. Angst auch wie verhalte ich mich wenn wenn es dann wirklich mal zu Ende geht. Ich hatte doch zuvor nie einen Sterbenden bis zum Schluss begleitet. Es war gut dass seine Tochter auch dabei war.
Hier scheint z.Z. die Sonne darum sonnige Grüße von Erika
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  #12  
Alt 12.09.2009, 09:54
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Komme immer noch nicht klar

Hallo Erika, guten Morgen,

ich denke du solltest dir wegen zu wenig Recherche im Internet keine Vorwürfe machen.

Bei uns ging ja alles sehr schnell.

Erste Diagnose durch Ultraschall: wahrscheinlich Metastasen in der Leber am 3. April
Darmspiegelung mit "Tumor gefunden" am 7. April
die Op war dann bereits am 14. April

In der KH-Zeit habe ich sehr viel gesurft und es hat mir auf jeden Fall nur Angst gemacht, was ich da gefunden habe.
Es war für mich einfach unglaublich schlimm und hat mir da schon jeden kleinen Hoffnungsschimmer zu nichte gemacht.

Es ist einfach schlimm, wenn man erlebt, wie ein Mensch,
der fest entschlossen ist 105 Jahre alt zu werden,
binnen 8 Wochen zu einem Häufchen Elend zusammen schrumpft.

Dabei immer seine Hoffnung, die man ja unterstützt,
obwohl man weiß, dass es umsonst sein wird.

Man möchte mit aller Macht helfen
und kann es doch nicht bzw. nur sehr eingeschränkt.

Also: mach dir keine Vorwürfe.
Es sollte so sein - auch wenn wir keine Lust auf so etwas hatten.

Vielleicht sollten wir auch sagen :
KISMET - UNABÄNDERLICH - und es so akzeptieren.

Mir fällt das auch schwer und es gibt schlimme Zeiten
- ich versuch es halt.

... hier scheint heute auch die Sonne - schöner Herbsttag

Alles Gute

Ireen
__________________
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Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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