Ungewissheit... :-(

[phantastica]

hallo,
mein name ist julia und ich bin 19 jahre alt. meine mutter ist vor ca. 8 jahren erstmals an krebs erkrankt (lymphom). allerdings hat sie alles sehr gut übersatnden und musste in den folgenden jahren in regelmäßigen abständen zu kontrollen. das ergebnis war meist in ordnung, sodass ich davon augegangen bin, dass alles in ordnung sei. nun hat man bei der letzten kontrolle wieder vergrößerte lymphknoten festgestellt, wobei die ursache nicht klar war, weil ihre blutwerte sich nicht großartig veränderten. in dieser woche wird sie operiert und man sagte mir, dass eine erneute erkrankung nach den neuen untersuchungsergebnissen nicht auszuschließen sind.
ich habe nun furchtbare angst und die alten erinnerungen kommen immer wieder hoch. außerdem weiß ich nicht wie ich mit ihr umgehen soll, weil wir im allgemeinen einen eher emotionslosen umgangston pflegen. ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll. bislang habe ich meine gefühle immer völlig aus dem spiel gelassen, sodass sie in der beziehung immer im mittelpunkt stand, was sie mich auch hatspüren lassen. ich komme mit der situation einfach nicht zurecht und die erinnerungen an damals machen mir immernoch sehr zu schaffen. ich weiß einfach nicht was ich machen soll.....

lg, julia

[Dani243]

Hallo Julia,

also ich war zwar noch nie in so einer Situation wie Du, aber ich glaube, ich würde an Deiner Stelle offen mit Deiner Mutter über Deine Gefühle und Ängste reden. Ich glaube, keiner verlangt von Dir, stark zu sein!!
Bei mir bestand letztes Jahr der Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs und ich hätte mir damals gewünscht, mein Mann hätte mehr "Gefühle" gezeigt, in der Zeit der Ungewißheit. Als ich ihn dann mal darauf ansprach, ist er in Tränen ausgebrochen und meinte: "Einer muß doch stark sein". Ich habe dann zu ihm gesagt, daß ich das gar nicht erwarte. Ich bin stark genug und das schaffen wir schon. Danach lief es auch besser. Ich vermute auch, daß die Angehörigen oftmals mehr mit so einer Diagnose zu kämpfen haben, als die Betroffenen selber..

Ich wünsche Dir und Deiner Mom auf jeden Fall alles Gute !!!

Liebe Grüße
Dani

[PaulaGreen]

Liebe Julia,

da kann ich Dani nur beipflichten. Wenn du dich emotionslos verhältst, hilft es keinem von euch beiden. Spring über deinen Schatten und zeig deiner Mutter, dass du für sie da bist in "allen Lebenslagen". Versuch dich in sie hineinzuversetzen und überlege, wie du an ihrer Stelle gern behandelt werden möchtest.

Als mein Freund damals an einem NHL erkrankt war, hab ich versucht ihm zu zeigen, dass wir es gemeinsam schaffen. Nachdem die Medizin heute so viel weiter ist, gibt es so viele Möglichkeiten. Hilf ihr dabei, diese zu finden!

So eine schlimme Krankheit kann Menschen zusammenschweißen. Vielleicht habt ihr ja auch Glück und es hat nichts mit der "alten" Krankheit zu tun.

Alles Gute für dich und deine Mutter

Anke

[phantastica]

hallo,

erstmal vielen dank für eure antworten.
es ist ziemlich schwer über seinen eigenen schatten zu springen, aber so verschwende ich mindestens genauso viel energie. das stimmt schon.
ich hoffe sehr, dass sich die vermutungen nicht bestätigen...
bis dann,
julia

[Sonja - Gast]

Hey Julia, habe Dir eine private mail geschrieben.
vielleicht willst du sie lesen.
kopf hoch, du machst das schon.

lg sonja