Essen am Vorabend bzw. Tag der Chemo?

Hallo miteinander

Meine 61-jährige Mutter hat leider auch vor einem knappen Monat einen Knoten in der Brust operieren müssen. Auf der Routine-Mammo waren aber nur Mikroverkalkungen ersichtlich, ebenfalls im Ultraschall und direkt nach der Stanzbiopsie konnte sie einen Knoten fühlen. Der Leitende Arzt dachte aber zu diesem Zeitpunkt noch an ein entstandenes Blutgerinsel! Nachher diesen Befund, wir waren fassungslos.

Ja, die OP verlief sehr gut, aber happiger als im Voraus geahnt. Der pathologische Befund ergab in der Tat einen Knoten von 2,5 cm mit einer MIKRO-Metastase an einem Lymphstrang. Sie muss sich jetzt einer kurzen (4x) und relativ schwachen Chemo unterziehen gefolgt von einer Strahlentherapie. Ich kann euch leider im Moment noch keine näheren Details nennen betreffend Chemo-Zusammensetzung. Sie hat aber Gewissheit, dass wohl direkt nach der 2. Chemo die Haare ausfallen werden. Wir haben bereits eine Perücke besorgt.

Die Chemo bekommt sie ambulant im Krankenhaus, mit Verabreichung von Kochsalzlösung, etc. ist höchstens eine Dauer von 1 1/2 h jeweils vorgesehen.

Wer kann uns vielleicht mit diesen relativ noch dürftigen Angaben ein paar Details bekannt geben bezüglich zu erwartenden Nebenwirkungen? Wer hat uns irgendwelche Tipps? Ist es richtig, dass man hiermit(Zeitdauer pro Mal und insgesamt = 4x) eher von einer schwächeren Chemo spricht?

Was soll man Abend vor der Chemo am besten essen? Mit was habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Sie muss um 09.30 Uhr das 1. Mal dort sein. Was soll man direkt vorher essen, damit die Chemo vielleicht noch ein bisschen verträglicher ist? Normal Morgenessen mit Milch oder Kaffee?

Bitte entschuldigt diese Fragen, aber wir haben natürlich noch gar keine Erfahrungen zu diesem Thema? Wie lange ist es einem in der Regel danach unwohl?

Wir sind wirklich für alle Tipps super dankbar. Diese Belastung ist für eine Familie einfach riesengross ..... Bin so froh, wenn hoffentlich alles gut überstanden ist.

Ich wünsche euch von allen von Herzen alles Gute und bin enorm froh, in so einem kompetenten Forum gelandet zu sein.

Gruss, Yvi

[Birgit64]

Hallo Yvi,
ob es sich um eine starke oder schwache Chemo handelt kann man nicht sagen, da du nicht schreibst, um welches Schema es sich handelt ( 4 x EC, oder 4 x FEC oder was auch immer, wobei die Buchstaben für die jeweiligen Zytostatika stehen). Ich selbst hab 4 x EC - Epirubicin und Cyclophosphamid bekommen und das lief insgesamt circa 3 Stunden durch, beim 4 x Taxol waren's auch insgesamt circa 2,5 Stunden).
Die Nebenwirkungen können auch sehr unterschiedlich sein, beim EC z. B. Übelkeit, Kopfschmerzen, Entzündungen der Schleimhäute, beim Taxol z. B. Muskel und Knochenschmerzen. Dazu der eigentlich obligatorische Haarausfall.
Ich hab am Abend vor den Chemos immer normal zu Abend gegessen, am Morgen vor der Chemo ein leichtes Frühstück, Kaffee, Toast, Marmelade, O-saft, während der Chemo oft auch ein Stück trockenen Kuchen oder Kekse und natürlich viel trinken. Vielleicht einfach nicht grad schwere Sachen und Lieblingsgerichte essen, weil die einen den Magen zu sehr belasten und gegen das andere womöglich später eine extreme Abneigung entwickelt wird (ging mir so mit Mineralwasser, konnte nicht mal ne Flasche anschauen).
Gegen die Übelkeit bekommt deine Mutter mit Sicherheit vor der Chemo entsprechende Präparate entweder injiziert oder auch über Infusion. Vielleicht laßt ihr euch noch prophylaktisch das Mittel 'Zofran' verschreiben, das sind Tabletten gegen Übelkeit, die aber nur wirken, wenn sie vor der einsetzenden Übelkeit genommen werden, da sich der Wirkstoff wie eine Schutzschicht um die Magenschleimhaut legt.
Auch die Dauer der Nebenwirkungen ist ganz unterschiedlich, abhängig vom Präparat und auch der körperlichen Verfassung des Patienten. Ihr solltet das beim 1. Mal etwas beobachten.
Klar, dass sich deine Familie im Moment in einer Ausnahmesituation befindet, aber gemeinsam werdet ihr das schaffen.
Drück euch die Daumen, liebe Grüße

Hallo Yvi,
habe vor 4 Jahren 4 x EC-Chemo bekommen.Damals war ich von morgens bis abends im Krankenhaus.Gegessen habe ich eigentlich immer normal(alles worauf ich Lust hatte).Da hilft wirklich nur selber ausprobieren.Voriges Jahr gabs dann für mich eine sogenannte "leichte"Chemo (Gemzar)dabei ist meine Haarpracht erhalten geblieben. Im Moment "freue"ich mich wieder über Epirubicin und Navelbine.Diesmal bekomme ich die Chemos aber in einer onkologischen Praxis und bin nach ca 2,5 bis 3 Stunden durch.Ich habe gemerkt ,das ich ,wenn ich während der Chemo z.B. Laugengebäck futtere ,es mir wesentlich besser geht.
Ausserdem bekomme ich vor Beginn der Chemo immer eine Zofran -Tablette und eine Infusion mit Dexamethason.Übelkeit ist ,bis jetzt jedenfalls, noch ein Fremdwort für mich.
Ich denke Birgit hat recht,es kommt viel auf die Verfassung des Patienten und auf das Präparat an.
Ich halte Deiner Mutter ganz fest die Daumen,das Sie alles gut übersteht.
Liebe Grüsse
Elli

Hallo Yvonne,

also wenn die Chemo in 1,5h durchlaufen soll, dann kann es eigentlich keine EC oder FEC Chemo sein. Meine Frau hat nach der EC noch 4*Taxotere bekommen und die Taxotere dauerte immer ca. 1,5h. Eine EC oder FEC dauert wesentlich länger.

Bezüglich der Nebenwirkungen und was man essen soll und was nicht würde ich mir nicht zu grosse Gedanken machen. Ich würde empfehlen zu essen auf was man Lust hat und nicht darauf zu warten dass Nebenwirkungen kommen. Ich war jetzt 7 Monate bei meiner Frau bei jeder Chemo immer mit dabei und habe auch viele andere Frauen kennen gelernt - eigentlich kamen fast alle sehr gut mit den Chemos zurecht.

Grundsätzlich war es bei meiner Frau egal ob und was sie gegessen hat und was nicht und auch ob was und wie viel sie getrunken hat, hatte eigentlich nie einen Einfluss darauf, wie sie die Chemo vertragen hat.

Die einzige Nebenwirkung die bei den standard Chemos wie EC, FEC, Taxotere/Taxol etc. mit ziemlicher Sicherheit kommen wird ist der Haarausfall. Alles andere kann dir niemand im Voraus sagen. Es ist aber überhaupt nicht zwingend dass es sonst noch zu irgendwelchen gravierenden Nebenwirkungen kommen muss.


Gruß modi

[kocki]

Hallo Yvi
Vor der Chemo habe ich immer gegessen worauf ich Apetit hatte, denn da ging es mir immer am Besten.
Nach der Chemo sieht das anders aus, da kann man nur essen was einem bekommt. Ist ähnlich wie in der Schwangerschaft fand ich. Manches kann man noch nicht mal riechen und auf anderes hat man Heißhunger. Der Körper sagt einen schon was gut ist. Mein Onkoploge hat mir zu viel Obst und Gemüse geraten, aber ich konnte z.B. nur Salat und Weintrauben vertragen.
Ist bei jedem anders, da kann man nicht groß Tips geben.
Einen lieben Gruß Ilona

Hallo,

also wie es vor der Chemo aussieht, ob da etwas besser oder schlechter ist, könnte ich jetzt so nicht sagen. Nachher würde ich eher Schonkost empfehlen, von Pürree bis leichter Brühe für die Dauer von drei, vier Tagen, je nachdem. So Sachen, die eher schwerverdaulich sind würde ich eher weglassen.

Aber ansonsten habe die anderen natürlich recht, daß man schauen sollte, was man verträgt, worauf man Appetit hat, was einem bekommt.

Die Länge des Durchlaufs des Medikaments hat wenig zu sagen. Chemos können eine Stunde dauern oder auch vier, fünf, das hängt auch damit zusammen wie gut die Adern sind, wie gut es durchläuft.

Ich wünsche von Herzen möglichst wenig Beschwerden und einen guten Erfolg für die Behandlung.

Gruß,

Mona.

[Elke8]

Hallo Yvi,
also ich habe vor jeder Chemo ganz normal gegessen.(4xEC dauerte ca.3 1/2 Std.)Danach war ich so platt,das ich erst einmal 2 Stunden geschlafen habe.Dann habe ich meistens nur eine Brühe getrunken.Mehr bekam ich nicht runter.Aber man muss viel trinken,das ist wichtig.Habe nach der Strahlentherapie noch einmal in 3 Zyklen CMF bekommen,das ist die so genannte leichte.Da konnte ich alles essen,auch danach.Aber wie gesagt,das ist bei jedem anders.Man muss ausprobieren was einem bekommt.
Liebe Grüße
Elke

Hallo Yvi

Ich esse einfach das, worauf ich Lust habe. Bei der erstem CMF habe ich immer Drinks von der Fa. Wander eingenommen. Die machten so schön satt ohne zu belasten. Nachher war ich froh schlafen gehen zu können und hab ein leichtes Schlafmittel genommen. Heute benötige ich weder das eine noch das andere. Man muss wirklich ausprobieren und merkt bald, was einem bekommen. Ganz sicher ganz viel Ruhe und einfach das tun, worauf man Lust hat! BViel Gutes für Euch!
Christina

Hallo

Vielen herzlichen Dank für eure netten Tipps. Es hilft schon sehr, wenn man sich mit Betroffenen unterhalten kann und einem Mut zugesprochen wird.

Nun dauert's noch 1 1/2 Wochen und dann wird es losgehen. Ja, bin froh, wenn es endlich soweit ist, denn die Warterei macht einem halt auch ziemlich nervös.

Ich werde euch gerne wieder berichten.

Vielen Dank nochmals für alles und ich wünsche euch von Herzen nur das Beste.

Gruss, Yvi

[Elke8]

Hallo Yvi,
ich drücke Deiner Mutter ganz fest die Daumen und hoffe das sie nicht so viele Beschwerden hat.Guten Erfolg für die Behandlung.
Liebe Grüße Elke