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Alt 15.11.2004, 15:56
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Standard Aufenthalt mit HT in der Veramed-Klinik

Ich werde jetzt einfach mal versuchen meine Erfahrungen in und mit der Veramedklinik am Tannenberg in Meschede wiederzugeben und hoffe, daß es nicht zu lang und weilig wird... Sicherlich vergesse ich wieder einiges, deshalb bitte ich Euch, daß Ihr ruhig fragt, wenn Ihr noch was wissen wollt. Wir haben auch einige Fotos dort gemacht, die ich gern an Interessierte weitergeben werde.

Am Anfang ging gleich einiges schief:
Ich hatte angerufen, wie es denn aussieht, wenn ich am Donnerstag, den 28.10. in die Klinik gehe, ob dann über das lange Wochenende (Montag war ja Feiertag) auch noch etwas passiert oder ob ich die Zeit bis Dienstag dann nur absitzen müsse. "Nein", wurde mir gesagt, "es finden auch am Samstag Therapien wie z.B. Hyperthermie usw. statt". Na gut, wir sind dann halt am Donnerstag früh die 450km nach Meschede (in der Nähe von Dortmund) gefahren. Da wir nicht wußten, daß Angehörige auch in der Klinik übernachten können (ÜF € 27,-, Ü/VP € 44,-, schöne Zimmer mit TV usw, aber nur mit Waschbecken, ohne Dusche und WC), hatte mein Mann sich in einer Pension im Nachbarort bis Sonntag ein Zimmer genommen. Die Klinik liegt absolut in der Pampa. Es ist eine ehemalige Lungenheilstätte und liegt einsam mitten in einem großen Laubwald. Wir kamen bei strahlendem Sonnenschein dort an. Es sah wirklich traumhaft schön dort aus und die Luft war unglaublich!
Das Haus selbst ist echt schön. Die Flure sind breit und hell. Überall stehen große Tontöpfe mit Pflanzen und abends stehen Duftlampen in Nischen. Auf einem Wagen sind Tassen, Teekännchen und ein Wasserkocher und zwei große Kisten mit den verschiedensten Tees, an denen man sich selbst bedienen kann. Außerdem stehen zwei Sorten Mineralwasser auch kostenlos zur Verfügung. Es gibt nur 2- und 3-Bett-Zimmer - allerdings die allermeisten mit Bad und Toilette auf dem Flur. Ich hatte meine Sehbehinderung bei der Terminvereinbarung angegeben und bekam im Parterre (damit ich so wenig Treppen wie möglich steigen muß) ein supertolles Zimmer mit ca. 35 oder 40 m² MIT Bad! Es gibt dort keine Krankenhauseinrichtung. Die Zimmer sind mit normalen Betten und Nachttischen vor einer wohnlichen Holzpaneele und mit einer Sitzgruppe eingerichtet. Bei uns war sogar ein großer Eßtisch und drei Sessel/Stühle drin. Wir hatten auch eine Art Vorraum mit großen Einbauschränken, einer Gardarobe und einem körperhohen Spiegel. Nicht so schön war, daß pro Zimmer nur ein Telefon zur Verfügung steht, daß man dann auch nicht erreichen kann, wenn man bettlägerig ist. Meine MItbewohnerin hatte ein Pankreas-CA und bekam Chemo und regionale HT.
Der Knalleffekt kam aber gleich nach der Begrüßung... Die Stationsärztin war krank und ich wurde von einem neuen Arzt, der erst einige Tage in der Klinik war, aufgenommen. Dieser Knabe (aus dem Sudan) hatte wirklich überhaupt keine Ahnung! Ich hab ja zusätzlich noch diese Retinitis pigmentosa und er wollte allen Ernstes mit der Taschenlampe (!) mein Gesichtsfeld prüfen... - ich hab wirklich überlegt, ob ich dort bleiben soll! Am nächsten Tag wurde mir dann Blut abgenommen und die Oberärztin Frau Rath kam und entschuldigte sich mehr oder weniger für den neuen Kollegen. Als "Entschädigung" hat sie mir dann quasi alle anderen Therapien, die ich unabhängig vom MM haben wollte, genehmigt und dafür gesorgt, daß ich am gleichen Tag wenigstens noch eine wunderbare Massage bekam. Am Samstag haben wir uns dann Meschede angesehen, wobei es da nicht wirklich was zu sehen gibt. Es ist ein kleines Städtchen mit 17000 Einwohnern, wo am Samstag um 14h die Bürgersteige hochgeklappt werden... Die Umgebung ist aber wirklich wunderschön!
Samstag/Sonntag/Montag haben wir dann mit Karten- und Brettspielen die Zeit totgeschlagen.
Die Klinik legt Wert auf gesunde Ernährung und man bekommt Vollwertkost, wenn nicht aus medizinischen Gründen irgend etwas anderes verordnet wird. Das Essen wird in Buffetform angeboten. Mir hat es immer sehr gut geschmeckt, allerdings esse ich auch nur selten mittags und andere Patienten, die öfters oder länger dort waren, haben sich darüber beschwert, daß es beim Frühstück und Abendbrot kaum Abwechslung gibt. Nachdem es dort kein Schweinefleisch gibt, gibt es nur 3 oder 4 verschiedene Puten- bzw. Rindfleischwurstsorten, die aber wirklich sehr gut schmecken, dazu halt verschiedene Käsesorten usw..
Unabhängig vom MM hatte ich folgende Therapien genehmigt bekommen:

Wirbelsäulen-Gymnastik

Mamma-Gymnastik (ich hatte um möglichst viel Gelegenheit zum Bewegen gebeten)

CHU-Massage
Eine spezielle Massageform aus China, die auch mit Akupressur arbeitet - mmmmmmmmmmmmmmmmh!!!! Herr Noht hat goldene Händchen!

Atemtherapie in der Gruppe

Magnetfeld-Therapie

Migräne-Therapie
Eine Art spezielle Kopf- und Nackenmassage, die zwar m.E. nicht wirklich was bringt, aber seeeeehr angenehm ist

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie
Die SMT
Der fehlende Sauerstoff wird dem Körper über eine Atemmaske zugeführt. Die Wirkung einer 3-wöchigen Kur kann monatelang anhalten. Eine Sauerstoffkur kann beliebig oft durchgeführt werden.
Heilanzeigen
zur Behebung von Sauerstoff-Mangelzuständen, bei Arteriosklerose, bei Otosklerose, Tinnitus, zur Hörsturzbekämpfung, Zeit nach einem Schlaganfall, zur Senkung der Krankheitsanfälligkeit, Beschleunigung von Wundheilung, bei Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Des weiteren bei bei Schlafstörungen, bei Bluthoch- und unterdruck, zur Behandlung von Folgen des Diabetes mellitus, aber auch bei bei Kreislaufstörungen und Herzarrythmien

Das Ganze läuft so ab, daß man über eine Maske mit 98%igem Sauerstoff versorgt wird, während man auf einem Ergometer 20 min lang strampelt. Der Puls soll möglichst lange um 130 liegen, damit der Sauerstoff möglichst gut im ganzen Körper verteilt wird. Der Witz ist, daß man auch als völlig untrainierter Mensch wie ich radeln kann ohne Ende - die Beine werden nicht müde und man bekommt keine Luftnot. Macht richtig Spaß!



Ich hatte außerdem noch die Gelegenheit an vielen verschiedenen Sachen teilzunehmen, die nicht genehmigt werden müssen. Die Angebote reichen von Ergotherapie (Seidenmalerei, Töpfern, Malen) bis hin zu psychoonkologischen Gruppen- und Einzelgesprächen, einer Simenton-Gruppe, Qi Gong, Stadtausflügen, einer Singgruppe, Vorträgen uvm. Oft war es aber wirklich eine Sache der Zeit und auch der Kondition.

Das MM betreffend hatte ich eine große Liste mit allen Enzymen, Vitaminen usw. die ich nehme, dabei. Die Oberärztin war recht angetan davon. Besonders begeistert war sie von meinen beiden jährlichen Kanne Brottrunk-Kuren. OPC kannte sie gar nicht und bat um Infos. Mein Mann hat von Bine und Sybille Infos bekommen und ausgedruckt. Sie hat sich sehr bedankt. Ich bekam während meines Aufenthaltes dort (aus Kostengründen) nur Bromelain, Selen und Vitamin C. Außerdem bekam ich 3 x wöchtenlich eine

Ozon-Therapie

Arthrosen aller Gelenke
Arterienverkalkung der Herzkranzgefäße (Herzschmerzen bei Belastung und Ruhe)
Sämtliche Leberschädigungen durch Alkohol oder Viren
Durchblutungsstörungen der Arme, Beine (offene Beine) und des Gehirns
Nachbehandlung bei Schlaganfall (auch bei Lähmungen)
Rheumatische Erkrankungen, z.B. Muskel- oder Gelenkrheumatismus, Hexenschuss, Ischiasbeschwerden
Zu hoher Harnsäurespiegel (Gicht)
Verzögerte körperlich Erholung nach schweren Erkrankungen
Bei Krebs als Zusatztherapie (Therapieerfolg nachgewiesen)
Hauterkrankungen verschiedenster Art (Akne, Ekzeme)
Alle Augenerkrankungen, die durch Durchblutungsstörungen entstanden
Migräne
Viele Arten von Schwindelanfällen
Allgemeine Abgeschlagenheit
Dabei wird mittels einer dünnen Plastikkanüle Ozongas aus einem Beutel in den Darm eingespritzt. Das hört sich schlimmer an, als es ist, denn eigentlich merkt man nur einen leichten Druck. Allerdings kommt man sich während dieser Prozedur schon ganz schön blöd vor, wenn man mit runtergelassenen Hosen und auseinandergezogenen Pobacken nach vorne gebeugt dasteht... Aber man gönnt sich ja sonst nix...

Es wurde ein kompletter Immunstatus gemacht, bei dem herauskam, daß mein Immunsystem ganz ok, aber etwas lahma...ig ist (die Monozythen sollen >65% sein, meine lagen bei 41%). Dr. Kalden, der Leiter der Veramed-Klinik sagte mir bei einer der wöchentlichen Chefarzt-Visiten (morgens um 7 Uhr!!!!!!! ), daß ich deshalb Thymus und nicht Mistel bekommen, aber auch deshalb weil weil bei MM immer Thymus gegeben werden sollte! Witzig ist aber, daß in meinem Entlassungsbrief (s..u.) steht, daß ich weiterhin Thymus- und Mistelinjektionen im monatlichen Wechsel bekommen soll... Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich... Ich will deshalb nochmal in der Klinik anrufen.

Eine Vitamin-C-Hochdosis-Therapie i.v bekam ich nicht, weil sich das u.U. angeblich negativ auf meine Augen hätte auswirken können.

Am Dienstag war dann die eigentliche Stationsärztin, Frau Hübner wieder da und hat sich nochmal dafür entschuldigt, daß die Aufnahme so ungut gelaufen ist. Wenn sie da gewesen wäre, hätte ich nach der Aufnahme am Donnerstag am Freitag die erste HT bekommen. So bekam ich am Dienstag sicherheitshalber noch ein Belastungs-EKG, um festzustellen, ob ich für eine HT überhaupt geeignet bin. Dann wurde die erst HT für Mittwoch angeordnet.

Ich war völlig platt, als ich hörte, daß es bei mir eine sgg. aktive HT werden würde, bei der das Fieber ganz ohne Geräte usw. mit Bakterien (Streptokokken) ausgelöst würde. Diese Form der HT wäre schonender und bei mir, da ich ja keine Metas habe, die richtige. Na gut, mir war das erstmal egal, Hauptsache

HT.

Ich bekam dann Mittwoch vormittag einen Venenzugang gelegt und mußte mich anschließend ins Bett verfügen. Ab diesem Zeitpunkt durfte ich nichts mehr essen und vor allem auch nichts mehr trinken. Als erstes bekam ich ein Vomex-Zäpfchen (gegen Übelkeit und Erbrechen) verpaßt. Meine Frage an die Schwestern (ich hasse Zäpfchen!!!), ob ich Vomex nicht auch i.v. kriegen könnte wurde mir verneint. Dann wurde Blutdruck gemessen (bei mir immer sehr niedrig: 100:60), Puls (um die 70) und Temperatur (36,5). Das sollte ab jetzt halbstündlich kontrolliert werden. Anschließend bekam ich eine kurze Infusion (ca. 50ml) mit diesen bewußten Streptokokken.

Das erste das ich merkte war, daß ich auf das Vomex recht müde wurde und döste so vor mich hin, bis mich ein heftiger Durchfall aus dem Bett scheuchte. Während ich auf dem Klo noch damit und auch mit der Müdigkeit kämpfte stellte sich Schüttelfrost (ca. 2 Stunden nach der Infusion) ein. Eine tolle Situation! Mir war dann schon alles wurscht und ich bin wieder ins Bett getorkelt. Ich sollte rektal Fieber messen! Ich war zwar ziemlich neben der Kappe, aber dagegen hab ich mich vehement gewehrt, zumal es für mich kaum einen Unterschied macht, ob man oral oder rektal mißt - eben nur in der Zumutung, denn dann hätte ich wegen des Durchfalls für nichts garantiert! Nach einigem Hin und Her wurde das dann auch großmütig genehmigt. Der Schüttelfrost war derart heftig, daß das ganze Bett wackelte und klapperte und hat ca. zwei Stunden mehr oder weniger stark angehalten! Sowas hab ich noch gar nicht gleich erlebt! Die Schwestern haben mir dann noch drei dicke Decken gebracht, mich warm eingepackt und mir heiße Moorpacks (Wärmflaschen sind im Krankenhaus nicht mehr erlaubt und die Moorpacks bleiben länger heiß) an die Füße und auf die Leistengegend gelegt. Herrlich!!!! Leider bibberte ich immer noch derart, daß meine Bettnachbarin nochmal die Schwestern holte und ich noch um zwei weitere Moorpacks bat. Fieber hatte ich noch keines. Ich bin dann weggedöst und als ich wieder ein bißchen aufwachte, waren 70 min ohne Kontrolle um und ich klapperte immer noch vor Schüttelfrost. Endlich ließ sich wieder eine Schwester blicken, die mir dann auf meine nochmalige Bitte zwei weitere Moorpacks brachte und auch wieder Blutdruck (80.50), Puls (138) und Temperatur (39,1!!!!!) maß. Ich freute mich total, daß es mit dem Fieber geklappt hatte, weil ich von anderen Patienten gehört hatte, daß es manchmal zwar zu den ganzen Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen etc. kommt, aber die Leute kein Fieber kriegen! Ganz blöd war aber, daß die Kontrollen so lange nicht durchgeführt wurden, sodaß man nicht sagen konnte, ab wann genau ich Fieber hatte und ob es nicht vielleicht schon höher als 39,1 war! Es war gerade die Zeit in der die Schwestern Schichtwechsel hatten und da haben sie mich scheinbar erstmal einfach vergessen! Leider hat das Fieber in dieser Höhe nur noch ca. eine halbe Stunde angehalten, dann ist es langsam aber sicher wieder gesunken. Man versucht durch die Decken und die Moorpacks das Fieber mindestens zwei Stunden auf der höchsten Temperatur zu halten, das hat bei mir leider nicht geklappt. Ich muß auch sagen, daß mir der hohe Ruhepuls - über mehrere Stunden um die 135 - schon recht zu schaffen gemacht hat. Mein Blutdruck ist dann zeitweise auch auf 75:45 gesunken, sodaß ich schon ziemlich weggetreten war. Komischerweise hat mir die Wärme im Bett aber sehr behagt und ich wollte die Wärmepacks auch in der Abkühlphase nicht hergeben. Ab dem Moment wo das Fieber anfing zu sinken, hab ich angefangen zu schwitzen wie irre! Abends war das Fieber dann wieder auf 37,1 gesunken, aber ich war wirklich absolut schwach, klapprig und völlig groggy. Ich konnte mich nicht auf den Beinen halten und die Schwestern haben mich mehr zu einem Stuhl getragen als daß ich gelaufen wäre, damit sie mein Bett frisch beziehen konnten. Zum Duschen war ich viel zu schwach, aber ich hab mich gefreut wie ein Schnitzel, daß das mit dem Fieber geklappt hatte. Dann durfte ich wieder trinken und auch langsam anfangen zu essen. Ich hab aber nur Obst gegessen, auf etwas anderes hätte ich keinen Appetit gehabt. Das dicke Ende kam dann in Form eines drohenden Einlaufes (es sollen die Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt werden) :0((, den ich dann aber mit Hinweis auf den vorausgegangenen Durchfall abwenden konnte...Ich bin dann so gegen 18h zufrieden in meinem frischen Bettchen eingeschlafen und gegen 20h von neuem Schüttelfrost geweckt worden! Das Ganze nochmal von vorne: Schüttelfrost, Moorpacks, Blutdruckabfall, hoher Puls und - juchu! - nochmal Fieber! Ich weiß nicht mehr genau, aber ich glaube es stieg so ungefähr nochmal auf 38,9! Der ganze Spuk dauerte dann bis ca. 2h nachts, dann wurde mein Bett nochmal frisch bezogen. In der Nacht wurde dann immer wieder Blutdruck usw. kontrolliert. Am nächsten Tag war ich wirklich wie erschlagen. Die Schwester meinte, ich solle mich nicht wundern, denn schließlich hätte ich einen Infekt, der normalerweise eine Woche dauert in ein paar Stunden durchgemacht... Dafür bekam ich dann ein prima Frühstück aufs Zimmer. Ich konnte dann auch allein duschen und hab eigentlich den ganzen Donnerstag mehr oder weniger vertrödelt und verpennt. Am Freitag bin ich dann wieder normal aufgestanden und war eigentlich wieder recht fit. Deshalb bin ich dann auch zur SMT gegangen - das hätte ich besser nicht tun sollen. Ich hatte mich kräftemäßig komplett überschätzt. Aber die Portion extra Sauerstoff wollte ich auf jeden Fall mitnehmen, so habe ich dann nur pseudomäßig geradelt. Trotzdem war mein Puls immer gleich wieder auf 140 und ich hatte hübsche bunte Muster vor den Augen... Ich bin dann noch zur Magnetfeldtherapie gegangen und hab mich dann wieder ins Bett verkrümelt. Abends kam dann mein Mann, der diesmal ein Zimmer im Haus hatte. Ich hab die Schwestern gefragt, wann denn Zapfenstreich wäre und ich in meinem Zimmer sein müßte. Sie hat nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, daß das doch wurscht wäre. Ich hab dann gefragt, ob ich wohl auch oben bei meinem Mann schlafen dürfte, sie hat nur gemeint, ich solle halt im Schwesterzimmer anrufen, wenn irgendwas wäre oder ich was bräuchte! Ist das ein Service???? Allerdings hat mir dann meine Schulter von der Erstverschlechterung der Magnetfeldtherapie derart weh getan, daß ich es in der Nacht von Samstag auf Sonntag dann doch vorgezogen habe, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen.

Am Montag war ich dann wieder so ziemlich hergestellt, auch was die SMT betraf. Bei der Visite erklärte mir die Oberärztin, daß die Fieberblockade jetzt durchbrochen wäre. Viele Leute würden es als gutes Zeichen werten, wenn sie bei einem Infekt kein Fieber bekommen, dabei ist das eher als ganz schlechtes Zeichen zu werten. Laut ihrer Aussage hört sie von 98% aller Tumorpatienten, daß sie jahrelang kein Fieber hatten. Bei mir trifft das jedenfalls zu!

Am Mittwoch sollte dann der nächste Fieberschub stattfinden. Ich hatte aber vorher mit Frau Hübner vereinbart, daß ich das Vomex doch i.v. kriege und von rektal Fiebermessen war keine Rede mehr. Meine Bettnachbarin war morgens nach Hause gegangen.

Also erst Vomex-, dann Bakterieninfusion. Scheinbar bin ich ein Vomex-Junkie, denn nach einer halben Stunde war ich derart high, daß ich nicht mehr von dieser Welt war!!!! Das war die volle Dröhnung!!! Irgendwann war dann die Oberärztin Frau Rath bei mir. Ich hab das nur sehr schemenhaft in Erinnerung. Sie sagte mir dann später, daß ich das nächste mal nur noch die halbe Dosis kriegen solle... Was finden manche Leute an Drogen nur schön - ich fand diesen Zustand absolut eklig!!! Wie gehabt: nach ca. zwei Stunden Schüttelfrost, aber bei weitem nicht so heftig wie das erste mal. Decken, Moorpacks, Kontrollen - und wieder wurde ich in der Übergabezeit der Schwestern vergessen! Ich finde das nicht wirklich lustig, zumal ich ja alleine im Zimmer war und wegen meines Vomexrausches gar nicht gecheckt hab, was puls-, Blutdruck- und temperaturmäßig so abging. Jedenfalls war die höchste Temperatur, die gemessen wurde 38,9 und hat leider auch nicht wirklich lange angehalten. Allerdings kann man das wegen der über einstündigen Meßpause auch wieder nicht ganz richtig beurteilen. Das hat mich echt erbost! Ich wäre nicht mal fähig gewesen, den Schwesternruf zu drücken und hätte durchaus am akuten Kreislaufkollaps eingehen können, das hätte niemand gemerkt... Dafür war ich aber abends dann deutlich besser drauf als am Mittwoch vorher, konnte alleine duschen und zum Essen auch am Tisch sitzen. Nur bin ich diesmal dem Einlauf nicht entgangen... Es war aber dann doch nicht wirklich schlimm. Ich hatte sowas erwartet, wie vor einer Geburt, dabei war das dann eher wie ein Klistier, so vielleicht 200 oder 300ml. War schon auszuhalten, außerdem war ich diesmal ja ganz flott zu Fuß...:0)) Wie schon nach der ersten Fiebertherapie ist meine Migräne, die ich kurz vor dem Krankenhausaufenthalt mit Akupunktur gut im Griff hatte, wiedergekommen. Ein superkompetenter und dazu noch very charmanter :0)) Arzt hat mir dann einige Akupunkturen gemacht. Ich hatte Glück, daß er nach der zweiten HT Nachtdienst hatte und so hat er mir nachts um 22h noch eine Akupunktur gemacht! Am Donnerstag hab ich dann aufgrund meiner ersten Erfahrungen auf das Sauerstoffradeln verzichtet, hab mir nur eine herrliche Massage geholt und mich ansonsten ausgeruht. Leider hab ich an diesem Tag eine neue Mitbewohnerin bekommen. Ich weiß jetzt, warum es in der Sahara keine Wälder gibt - die hat die alle in dieser Nacht abgesägt! Es waren dann noch ein paar andere unerquickliche Vorfälle mit dieser Dame, über die ich mich dann aber nicht mehr aufgeregt hab, weil ich am Freitag ja heim durfte.

Ja das wars jetzt eigentlich. Es gab sicher einiges zu bemängeln, aber unter dem Strich ist eigentlich nur Positives übriggeblieben und ich wäre froh, wenn ich das Ganze in einem knappen Jahr nochmal machen könnte. Das ist gar nicht so selbstverständlich, weil ich mitgekriegt habe, daß die Klinik mit den Krankenkassen derartige Schwierigkeiten haben, daß schon zwei Stationen geschlossen werden mußten! Es scheint so zu sein, daß auch wenn eine Genehmigung der Kasse vorliegt, nicht immer gezahlt wird. Dann geht das zum Sozialgericht und nicht selten bleibt die Klinik auf den Kosten einfach sitzen! Das muß man sich mal vorstellen!!!!!

Extra hervorheben möchte ich nochmal das supergute Klima in der Veramed-Klinik. Die Ärzte und Schwestern duzen sich von der Lernschwester bis zur Oberärztin ohne Ausnahme. Obwohl es sehr viele wirklich schlimme Fälle gab - es ist ja eine reine Tumorklinik - und auch einen Todesfall, herrschte immer und überall gute Laune und Fröhlichkeit. Auch morgens um 7h habe ich kein einziges muffiges Gesicht gesehen. Ich mußte ja zu jeder Anwendung durch eine Begleitperson hingebracht werden - und das war u.U. 6 x am Tag. Ich habe nie auch nur ein Stirnrunzeln gesehen! Die Schwestern waren zu jeder Zeit ausgesprochen lieb und freundlich, auch wenn ich sie zu "Taxidiensten" während ihrer Pause oder der Übergabezeit brauchte. Zum Abschied haben mich alle reihum gedrückt und umarmt - auch der charmante Arzt *gggg*...

Zum Abschluß tippe ich jetzt noch schnell die Epikrise aus meinem Arztbrief ab:

Frau Junold ist im Mai 2003 an einem NMM im Bereich des li. Ohrläppchens erkrankt. Die stat. Aufnahme erfolgte unter immunbiologischen Gesichtspunkten bei uns zur Durchführung einer aktiven HT. Diese wurde erstmalig am 3.11.04 durchgeführt, wobei Frau Junold eine Temperaturspitze von 39,1° C erreichte. Das Immunprofil zeigte nach dieser Therapie erfreulicherweise eine Zunahme der NK-Zellen von 103 auf 124 und der zytotoxischen T-Lymphozyten von 254 auf 316, sodaß wir eine weitere aktive HT am 10.11.04 durchführten. Hierbei erreichte Frau Junold als Spitzentemperatur 38,7° C Wir empfehlen diese Therapie frühestens in 6 Monaten, spätestens jedoch in einem Jahr nach entsprechender Kontrolle der Immunparameter zu wiederholen. Zwischenzeitlich empfehlen wir die unspezifische Immunstimulation mit BRM-Substanzen. Hier empfiehlt es sich Mistelextrakt im monatlichen Wechsel mit Thymuspeptiden 2-3 x wöchentlich s.c. zu verabreichen.
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  #2  
Alt 15.11.2004, 17:32
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Mensch, Claudia, das ist ja ein super-ausführlicher Bericht. Danke!!!

Ich überlege ja auch, ob ich im nächsten Jahr nach dem Interferon sowas machen soll. Da weiß ich ja schon mal, was mich erwartet: derselbe Schüttelfrost, wie ich ihn nach der 1. Interferonspritze hatte. Hast du eigentlich mal was mitgekriegt, ob durch solch künstliches Fieber die körpereigenen Interferone aktiv bzw. vermehrt werden? Müsste doch eigentlich so sein, oder?

Interessant finde ich auch, dass lt. Aussage der Schwestern Krebspatienten kaum Fieber haben. Das stimmt bei mir auch! Ich glaube, meinen letzten Infekt mit richtig hohem Fieber hatte ich in den 80er Jahren.

Danke nochmals für den Bericht!
LG Monika

PS: Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich den Hyperthermie-Teil deiner Ausführungen in den nächsten Tagen kurz im US-Forum erwähne. Dort ist doch die eine MM-Patientin, die als Programmiererin bei einem Hyperthermie-Hersteller (lokale HT) arbeitet. Sie ist bestimmt sehr interessiert, wie das so mit den Bakterien läuft.
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  #3  
Alt 15.11.2004, 18:27
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Hallo, liebe Claudia,

auch von mir ein dickes Dankeschön für den ausführlichen Bericht.Jetzt wissen wir wenigstens, was auf uns zukommt, wenn wir die HT in Angriff nehmen. Prima, dass alles so gut gelaufen ist und dass es mit dem Fieber geklappt hat.
Ich hatte auch seit über zwanzig Jahren kein Fieber mehr. Ich dachte aber immer, es sei normal bei Erwachsenen. Ich habe ja auch ganz selten mal grippale Infekte....woher soll denn das Fieber auch kommen?
Liebe Grüße
Cornelia
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  #4  
Alt 16.11.2004, 09:33
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Hallo Claudia

Danke für den ausführlichen Bericht mit vielen grins, smile, oweh und und und. Also das mit dem Fieber ist schon komisch. Ich habe von Natur aus eher eine tiefe Körpertemperatur so um 36 Grad, so dass ich bereits bei knapp 37 Grad das Gefühl habe Fiber zu haben. Das höchste woran ich mich erinnern kann, waren glaube ich so 37,8. Handelt es sich hierbei bereits um Fieber wenn die Grundtemperatur eher tief ist? Wenn nicht, dann hatte ich wahrscheinlich in den letzten 15 Jahren auch nie Fieber...

Hast du die anderen Einträge bezüglich HT auch schon gelesen? War zuerst bei den falschen Seiten gelandet und schier verzweifelt, weil ich deinen Beitrag nicht gefunden hatte.

Auf jeden Fall freut es mich tierisch, dass es dir so gut geht!

Liebe Grüsse und Bussi
Baba
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  #5  
Alt 16.11.2004, 14:59
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Liebe Monika,
zuerst nochmal ein Dankeschön für Deine Willkommensgrüße im "Hauptforum" - irgendwie ist das zwar untergegangen, aber nicht unbeachtet geblieben! :0)
Was körpereigene Interferone betrifft, weiß ich leider nur, daß die durch Thymus aktiviert und auf genau den Level bebracht werden sollen, den der Körper braucht.
Klar kannst Du meine Erfahrungen überall erwähnen!


Liebe Cornelia,
interessant wird es sein Alex' Bericht und meinen zu vergleichen. Sie ist mit ihrer Methode auch ganz happy, obwohl ihre GHT auch nicht gerade ein Zuckerschlecken war. Übrigens hatte ich zwar ein ganzes Grad mehr Fieber als Alex, dafür konnte es bei ihr länger gehalten werden.
Das mit dem Fieberkriegen war natürlich schon so gemeint, daß (evtl. künftige) Tumorpatienten während eines akuten Infekts kein Fieber entwickeln.


Liebe Baba,
es kommt auf die "Ruhe-Temperatur" an, also auf die Temperatur, die man morgens möglichst immer um die selbe Zeit vor dem Aufstehen mißt. Da hatte ich auch schon immer eine sehr niedrige Körperwärme. Ich weiß das so genau, weil ich, als wir Kinder wollten, schon mal über längere Zeit die Basaltemperatur gemessen habe. Damals und heute habe ich eine Morgentemperatur von irgendwas zwischen 35,8° und 36,3° - bin also in dieser Hinsicht auch nicht gerade "heißblütig". Nach dem Aufstehen steigt die Körperwärme an. Ich denke das der Begriff "Fieber" schon unabhängig von der Grundtemperatur definiert ist. In der Regel spricht man erst bei Temeraturen von über 38,5° von Fieber.
Welche anderen Beiträge zur HT meinst Du denn?

Viele liebe Grüße an Euch alle!

Claudia J.
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  #6  
Alt 17.11.2004, 12:48
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Huhu!! Hallo Claudiaaaa!

Ha! *stolzsei* Hab Zeit und es geschafft, Deinen ausführlichen und super-interessanten Bericht zu lesen!! Da haste ja was mitgemacht. Allerdings hätte ich den Einlauf zur Ausleitung von Giftstoffen machen lassen - wenn man schon mal leidet kommt's ja da auch nicht drauf an.

Da ich gerade mit meiner Lymphozytendifferenzierung zu tun habe, hier ein paar Daten: (Referenzbereiche)

Normbereich:
T-Lymphozyten gesamt 75 - 93 % (2500 / µl)
T-Helfer-Lymphozyten (T4): 35 - 60 % (650 - 1.200 / µl)
T-Supressor-Lymphozyten (T8): 30 - 38 % (500 - 800 / µl)
B-Lymphozyten gesamt: 7 - 17 % (70 - 350 / µl)
Natürliche Killerzellen (NK): 5 - 15 % (50 - 300 / µl)
T4 - T8 Verhältnis: 1,1 - 2,3

Weißt Du zufällig, welches die zytotoxischen Lymphozyten sind?
Würd mich mal interessieren.

Ich kann mich übrigens nur mit großer Anstrengung daran erinnern, wann ich das letzte Mal Fieber hatte ... muss wohl auch mind. 20 Jahre her sein. Dachte auch immer, das sei gut - aber denkste, gar nicht gut, wenn man nie Fieber bekommt.

Nochmal danke für die Mühe, das war wirklich ein interessanter Bericht - vor allem für die vielen Leute, die auch eine HT machen wollen und dann wissen, was so ungefähr auf sie zukommt!

Bis dann!!
Sabine
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  #7  
Alt 17.11.2004, 14:44
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Hi Bine,
hähä, danke, ich klopf mir auch schon dauernd auf die Schulter... *gggg*
Nee, so schlimm war das auch wieder nicht, kann man schon aushalten.
Den ersten Einlauf hab ich mir nicht geben lassen, weil ich eh schon mit dem "Flotten Otto" das Bett geteilt habe (hatte schon angenehmere Bettgenossen...) und nach der zweiten HT bin ich meinem Schicksal ja auch nicht mehr entgangen...
Nein, leider hab ich auch keine Ahnung wegen der "zytotoxischen Lymphos".
Was mir aber aufgefallen ist, sind die verschiedenen Meßwerte, da scheint jedes Labor sein eigenes Meßsystem zu haben. Bei mir steht bei den NKs ein Referenzwert von 50 - 235, vor der ersten HT hatte ich 103, danach 124.

Ciao!

Claudia J.
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  #8  
Alt 17.11.2004, 18:44
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Claudia, falls es dir eben in den Ohren geklingelt hat: habe soeben deinen Veramed-Bericht ins US-Forum gestellt - nachzulesen unter http://www.mpip.org/bb/messages/249691.html
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  #9  
Alt 18.11.2004, 14:48
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Hallo liebe Monika,
Mann, Du hast Dir ja richtig Arbeit gemacht! Toll! Und es hat in meinen Ohren geläutet wie das ganz Geläute vom Kölner Dom - und ich dachte schon es wäre mal wieder mein Tinnitus... *gggg*
Was ich nicht genau weiß, ist ob man die Behandlung so oft wiederholen kann/soll/muß bis wirklich Fieber auftritt. Ich habe nur von einer Patientin gehört, bei der es erst im zweiten Anlauf geklappt hat. Ich weiß nicht, ob es auch noch ein drittes mal versucht worden wäre.
Ich war heute bei meinem Doc. Der spielt mit, daß ich Thymus auf ein Mistelrezept bekomme - solange die Kasse ihn nicht wegen zu vieler Mistelrezepte anmotzt. Na mal sehen. Nächste Woche fange ich wieder mit Mistel an, diesmal mit Helixor und hoffe, daß ich das besser vertrage als Lektinol.

Ich wünsch Dir einen recht schönen Tag! Liebe Monika, Du bist für unser Forum wirklich wie ein 6er im Lotto! Schön, daß wir Dich haben!!!!

Liebe Grüße

Claudia J.
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  #10  
Alt 18.11.2004, 18:36
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Ui-ui-ui, Claudia, da hab ich was angestellt mit meinem nicht ganz so perfekten Englisch! Hätte ich wohl besser von Bine korrekturlesen lassen sollen.
Ich wollte im US-Forum beschreiben, dass du 2 Wochen in einer Klinik verbracht (to pass = verbringen) hattest. Aber "to pass" heißt halt leider auch: sterben! Einer - der anonym seinen Kommentar abgegeben hat - hat von unverantwortlichem Verhalten der Klinik gesprochen, weil sie dich mittels Bakterien absichtlich in den Tod rennen ließen!
Eine andere hat in ihrer Antwort dann mitgeteilt, dass ich das wohl nicht so gemeint habe. Ich habe es auch heute morgen gleich richtig gestellt.
Ich hoffe, du nimmst mir diesen makabren Sprach-Faux-pas nicht übel! Einen Abgang durch Bakterien - nee, dann hätte ja dein intensiver Einsatz gegen das Melanom gar keine Früchte mehr tragen können! Und schließlich brauchen wir hier jeden Kämpfer an unserer Front!

Die Reaktion auf diesen Fiebertherapie-Bericht war leider sehr mager. Da das US-Forum ja so groß ist, hatte ich auf etliche Antworten gehofft, in denen etwas über eigene Fieber-/Nicht-Fieber-Erfahrung berichtet worden wäre. Schade!

LG Monika
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  #11  
Alt 19.11.2004, 12:28
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Hallo liebe Monika,
*grins*kicher*schmunzel*
Da mach Dir mal nix draus! Du hast das sehr wohl gut übersetzt und - ehrlich - man muß wohl schon Ami sein, um das so übel auszulegen! Wir sind in Florida mit einem älteren Herrn ins Gespräch gekommen, der 1946 eine Frau aus unserer Nachbarstadt Bamberg geheiratet hatte. Zum Abschluß sagte er: she ist gone... Hmmm, ich hab mich umgedreht und sie gesucht, bis mir mein Mann den Ellbogen in die Rippen gestoßen und gezischt hat: Mann, die ist gestorben... So kanns gehen... :0))
Wenn es bei mir (frommer Wunsch!) mal wieder etwas ruhiger ist,werde ich mir dieses US-Forum mal anschauen und auch gucken, was die Lieben anläßlich meines jähen Dahinscheidens denn so geäußert haben. Ich hoffe, sie waren gebührend traurig!!!
Ich finde es klasse, daß Du zumindest probiert hast, hier mehr Infos zu bekommen, danke!

Liebe Grüße

Claudia J.
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  #12  
Alt 26.11.2004, 09:50
Gast
 
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Standard Aufenthalt mit HT in der Veramed-Klinik

Hallo,
hier nun mein Bericht aus der Veramed Klinik in Brannenburg.
Gleich zu Anfang sei erwähnt das ich wie Claudia sehr viel positives zu berichten habe.
Mein Aufenthalt war ja ein wenig länger.
Brannenburg liegt sehr schön in Oberbayern. Nah an der Grenze zu Österreich.
Das Haus ist schon ein wenig älter, aber sie sind dort sehr bemüht, einen den Aufenthalt angehm zu gestalten.
Es sind in der Regel 2 Bett Zimmer aber immer mit eigenem Bad.
Man kann auch gegen einen Aufpreis sich in ein Einzelzimmer legen lassen.(58,-€)
Ich bin am Mittwoch erst spät angekommen, trotzdem wurde ich gleich an diesem Tag noch aufgenommen und habe die einzelnen Therapien erklärt bekommen.
Donnerstags hatte ich dann die erste regionale Hyperthermie, die bei mir am Oberschenkel gemacht wurde.
Die Ärzte fanden das sinnvoll da ich dort ja schon häufig Metas hatte.
Insgesamt hatte ich 5 regionale Hyperthermien.
Dann hatte ich wie Claudia Magnetfeld, was ich sehr gut vertragen habe, und Sauerstoff Mehrschritt Therapie...also radeln mit Sauerstoff.
Und die Füsse wurden mir massiert...mmmhhhh.....
Fussreflexzonenmassage.
Nachdem dann mein Immunstatus da war, wurden mir auch noch Ganzkörperhyperthermie verordnet.
Das war nicht angenehm aber was solls.
Bei mir lief es etwas anders ab wie bei Claudia.
Ich musste mich ausziehen und wurde mit Laken eingewickelt in einen " Backofen" gelegt.
Dieses Teil war an den Seiten aus Alumatten und innen extreme Wärmelampen.
Nun sagte die Schwester zu mir das ganze würde 2 Std. dauern und davon eine Stunde aufwärmen und eine Std. abkühlen.
Nun lag ich in dem Backofen und mir war richtig heiss und ich habe wie wild geschwitzt.
Nach einer Std. dachte ich na was ein Glück...aber dann kam die Schwester machte die Aluseitenwände ab und wickelte mich darin ein.
Dann fing das mit dem schwitzen erst richtig an.
Meine Körperkernthemeratur stieg zwar nur um 1 Grad aber die Ärzte meinten das das schon ein Erfolg sei.
Das ganze hatte ich 2 mal.
Auch mir wurde gesagt das meine Schwitzblockade jetzt gelöst sei und ich muss auch sagen das ich mich an Fieber garnicht mehr erinnern kann.
Ansonsten habe ich auch Enzyme, Vitamine und Seleen bekommen.
Das Essen war noch ein wenig anders, es gab Schweinefleisch.
Also immer reichlich Abwechslung.
Abends immer noch was warmes.
Ach so ich hatte noch eine Ernährungsberatung, das war auch sehr interessant.
Jetzt weiss ich zumindestens wieviel Fett in meinem Körper rummacht.Zahlen werden nicht genannt.hihihi

Liebe Grüsse,
Alexandra
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  #13  
Alt 29.11.2004, 18:46
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Standard Aufenthalt mit HT in der Veramed-Klinik

Hallo Alex

willkommen zuhause und Danke für Deinen Bericht. Das hört sich zwar schon etwas anders an als bei Claudia, aber auch nicht so wirklich schlecht. Ich will mich ja auch mal beraten lassen - auch wenn meine Ärztin dagegen ist. Aber besser mal mit den Fachleuten reden.

Liebe Grüße von
Sybille
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  #14  
Alt 04.12.2004, 14:41
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Beiträge: n/a
Standard Aufenthalt mit HT in der Veramed-Klinik

Unsere Bine hat mal wieder im Netz gekramt und ist auf folgenden Link wegen meiner Thymusspritzen gestoßen. Vielleicht ist das für den oder die eine/n von Euch auch interessant.

http://www.naturheilzentrum-alsterta...e_thymus.shtml

Liebe Grüße

Claudia J.
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  #15  
Alt 23.12.2004, 16:20
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Beiträge: n/a
Standard Aufenthalt mit HT in der Veramed-Klinik

http://www.journalonko.de/newsview.php?id=1026

Update - Hyperthermie bei malignen Melanomen
N.H. Brockmeyer, S. Rotterdam, Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum, erläuterte, dass die Prognose des malignen Melanoms abhängig sei von der Tumordicke sowie von einer möglichen Metastasierung. Bei Fernmetastasierung sei die Prognose in der Regel infaust, die mediane Überlebenszeit betrage ohne Behandlung nur ca. 4-6 Monate. Durch Monochemotherapien mit Zytostatika wie Dacarbazin (DTIC), Temozolomid oder Fotemustin würden in randomisierten Studien übereinstimmend Remissionsraten von 10 bis 20 Prozent erzielt. Über geringgradig besseres Ansprechen durch Polychemotherapien wie BHD-, BOLD- und DVP–Schema werde berichtet. Allerdings könne durch höhere Remissionsraten nicht unbedingt auf eine signifikante Überlebensverlängerung geschlossen werden. Eine Heilung erfolge nur bei 1-2% der Patienten.

Im Rahmen multimodaler Behandlungskonzepte fände die lokale Hyperthermie Anwendung. Signifikante Verbesserungen des Outcomes seien für die Behandlung des kutanen Melanoms als auch von Lymphknoten- und Organmetastasen dieses Tumors beschrieben, wobei dauerhafte kontrollierte Temperaturerhöhungen auf 40-44 Grad Celsius angenommen würden. Ein additiver Effekt erfolge, da durch die Überwärmung zytotoxische Prozesse induziert würden, die überwiegend im schlecht durchbluteten, sauren Tumormilieu aufträten.
Sensitizing von Radio- und Chemotherapie hätte nachgewiesen werden können, eine Verbesserung der Radiotherapie um das 2fache könne erreicht werden.

Neben direkt zytotoxisch wirkenden Mechanismen würden durch die Überwärmung immunmodulierende Effekte erzeugt. Beispielsweise käme es zur extrazellulären Expression von verschiedenen intrazellulär liegenden Heat Shock Proteinen (HSP), und verschiedene DNA- Reparaturmechanismen würden inhibiert. Ein Review der beim Melanom bisher bekannten Hyperthermie induzierten Wirkmechanismen wurde gegeben und bisherige Studienergebnisse wurden dargestellt.

Quelle: „Hyperthermie auf dem richtigen Weg“, Symposium vom 15. bis 16.Oktober 2004 in Köln; Hot-Oncotherm
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