"Mammasplitting" zum Brustaufbau -- warum wird das eigentlich nicht gemacht?

[cebulon]

Nach einer Mastektomie möchte ich auf jeden Fall einen Wiederaufbau mit Eigenfett machen lassen. Ich hatte noch keinen Termin mit einem Plastischen Chirurgen, erst in einigen Monaten. Da werde ich das natürlich auch fragen:
Die gesunde Brust bietet eigentlich genug Masse und ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, mir den Bauch aufschneiden zu lassen, um von dort Masse zu entnehmen.
Ich habe von einer Operation des "Mammasplitting" gelesen, die wohl eine ziemliche Weltneuheit gewesen sein sollte, das wurde in München gemacht.
Ich frage mich nun wirklich, warum das eigentlich nicht in die engere Wahl gezogen wird und was es hier für medizinische Komplikationen geben könnte? Für mich als Laiin ist doch das Fett aus einer gesunden Brust die denkbar geeignetste Masse, um eine neue Brust aufzubauen.
Habt Ihr Euch damit schon mal befasst?

[Birgit64]

Zitat von cebulon

Ich frage mich nun wirklich, warum das eigentlich nicht in die engere Wahl gezogen wird

Ich denke diese Frage musst du deinen Ärzten stellen. Grundsätzlich ist das Mammasplitting ja auch eine Operationstechnik, die noch nicht häufig erprobt wurde, demzufolge auch noch nicht so bekannt ist (und meines Wissens auch bislang nur an dem Klinikum in München praktiziert wird) und zu der noch Daten gesammelt werden. Und eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen ist sicherlich, dass die verbliebene Brust tatsächlich groß genug ist um daraus zwei Brüste zu machen.

Warum erkundigst du dich nicht beim entsprechenden Klinikum in München ob du als Patientin für diese OP-Methode in Frage kommst. Und natürlich solltest du auch mit deiner Krankenkasse sprechen, ob für diese OP-Methode überhaupt eine Kostenübernahme erfolgt.

Freundliche Grüsse

[Jule66]

Hallo,
da ich in 4Wochen auch einen Aufbau aus Eigenfett bekomme,habe ich mich mal mit der Idee auseinander gesetzt.
Und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

-Beim "Mammasplitting" laufe ich Gefahr,dass die verbliebene gesunde Brust hinterher auch Gefühlstörungen aufweisen kann.
- die Brüste werden definitiv kleiner
- Ich habe so oder so 2Baustellen(entweder beide Brüste oder Brust/Bauch)
- Mein Bauch bleibt wie er ist,wird also nicht gestrafft,was ich durchaus als Vorteil ansehe

Ferner bin ich nicht unglücklich darüber,wenn nur noch auf einer Seite Drüsenkörper ist,der kontrolliert werden muß.Beim Splitting sind es dann ja wieder zwei...


Das sind wie gesagt meine Überlegungen zum Thema.Also für mich stellt das keinen Vorteil dar.

LG,Jule

[Milly]

Hallo Jule

ich habe gelesen das du einen Aufbau mit Eigengewebe gemacht bekommst.
Bist du bei Dr. Warm in der Uniklinik, ich war 2004 dort und habe es von ihm machen lassen, ist sehr schön geworden. Wenn du da bist, bist du in guten Händen.

Zu dem Mammasplitting kann ich auch nur sagen das ich froh bin nur noch auf einer Seite BK zu bekommen. Bei mir war es bei Ablatio nämlich ein Rezetiv.

Ich wünsche euch beiden alles Gute für eure OPs egal wie ihr euch entscheidet.

Liebe Grüße Ute

[Jule66]

Hallo Ute,

nein,ich lasse den Aufbau in Düsseldorf-Gerresheim machen,bei Dr.Andree.Ein äußerst sympathischer Mann,dem Großes nachgesagt wird.
Ich war auch nicht in der Uniklinik in Behandlung(arbeite da nämlich ),sondern im St.Elisabeth-Krhs und war dort seeeeeehr zufrieden.

Ich wußte gar nicht,dass die Uniklinik auch Aufbau aus Eigenfett macht
Na,nun ist es in D´dorf geplant,ich bin guten Mutes.

Dir auch alles Gute LG,Jule

[cebulon]

Gute Rückmeldungen, vielen Dank

Besonders das ist ein Argument:

Zitat von Milly

Zu dem Mammasplitting kann ich auch nur sagen das ich froh bin nur noch auf einer Seite BK zu bekommen. Bei mir war es bei Ablatio nämlich ein Rezetiv.

!!!

[*sunny*]

Das scheint ja bisher erst einmal gemacht worden zu sein, insofern kann man da wohl wenig zu sagen, auch zum Rezidivrisiko. Das wird wohl noch einige Jahre dauern, bis man überhaupt Aussagen dazu machen kann, ob es eine sinnvolle Methode ist und ob es für Brustkrebspatientinnen sinnvoll ist. Die Methode muss sich ja auch erstmal bewähren, es ist nicht gesagt, dass es grundsätzlich so gut verläuft und dass die Ergebnisse grundsätzlich besser sind als bei den anderen Lappenplastiken.

Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz, finde ich.

[Gledi]

Wissenschaftlich interessant ja, aber in der Realität nützlich???
Das ist IMHO eine Methode, die von vornherein nur bei einer bestimmten Frauengruppe durchgeführt werden kann. BRCAnegativ, geringes Zweiterkrankungsrisiko, (sehr?) große Brust. Die Nachteile der anderen Lappenplastiken bleiben aber auch - Risiko von Durchblutungsstörungen am Transplantat, Wundheilungsstörungen an der Entnahmestelle, OP an einem gesunden Organ....

LG Gledi