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  #1  
Alt 28.12.2010, 16:44
Ayesha Ayesha ist offline
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Beiträge: 66
Standard "Meine Mama kämpft gegen die Drecksackzellen"

das war die Beschreibung meines 9-jährigen Spongebob-Fans zu meinem Krankenhausaufenthalt. Recht hat er ;-)

Nachdem ich nun schon seit Wochen hier still mitlese, habe ich mich nun doch entschlossen, mich anzumelden und aktiv am Austausch teilzunehmen.
Im September diesen Jahres wurde bei mir durch Zufall ein invasorisches, ductales Mammacarcinom entdeckt. Auch wenn wir erst von einem reinen DCIS ausgingen, wurde eine subkutane Mastektomie geplant, da die Mikroverkalkungen in der ganzen Brust zu finden waren - zum Glück! Im entfernten Gewebe fand der Pathologe später zwei kleine, aber fiese Tumore.

Die Diagnose im Onko-Code: pT1C (13 + 4mm) + pTis (20mm) pN0 (0/2 sn-) G2 L0 V0 R0 M0.
Die Rezeptoren: ER pos IRS 8, PR pos IRS 2 und Her2 neg.
Keine Metastasen, Tumormaker CEA und CA 15-3 im Normbereich.

Begonnen wurde die Behandlung mit einer Sentinel-OP am 12.10., gefolgt von der Mastektomie mit sofortigem Wiederaufbau per DIEP am 18.10.. Der Lappen ist schön angewachsen, das Ergebnis ist soweit ganz gut, von einer großen Beule im Dekolleté-Bereich abgesehen, von der wir uns noch nicht schlüssig sind, ob es sich um einen Bluterguss oder eine Fettgewebsnekrose handelt. Die Bauchwunde hat leider eine fiese Wundheilungsstörung entwickelt, die morgen per Wundrevision behoben werden soll.

Am 10.12. hab ich mit der Chemo begonnen, geplant sind jeweils vier Zyklen EC und T, gefolgt von Tamoxifen und Zoladex. Unterstützend zur Chemo/ gegen die Nebenwirkungen nehme ich: täglich Orthomol I-Care (auch wenn ich die blöden Kapseln fast nicht runterbekomme!) und 3x Kräuterblut; am Chemotag selbst hochdosiertes Selen / Emend, Ondansetron 8mg, Dexamethason 8mg, Uromitexan und MCP-Tropfen. Daran werden wir aber vermutlich noch arbeiten müssen, weil mich die erste Chemo wirklich aus den Socken gehauen hat: die Nebenwirkungen kamen langsam (am Chemotag nur Müdigkeit, Tag 2 und 3 ähnlich wie eine leichte Magen-Darm-Grippe), aber mit Wucht (ab Tag 3 massive Ekelgefühle vor allen Nahrungsmitteln und Getränken, dazu wässrige Durchfälle im Minutentakt ergaben zusammen recht schnell Dehydration mit Kreislaufproblemen.) Ich brauchte fast zehn Tage, um wieder einigermassen auf den Beinen zu sein, das funktioniert dauerhaft nicht, schon wegen der Kinder.

Hier im Forum erhoffe ich mir einen regen Austausch von Informationen, vielleicht sogar ein kennenlernen anderer Betroffener, gegenseitige Unterstützung ... mal sehen ;-)

Allen hier Anwesenden auf jeden Fall ein herzliches Hallo,

ayesha
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  #2  
Alt 28.12.2010, 19:40
Benutzerbild von sunshine*
sunshine* sunshine* ist offline
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Ort: BAYERN, Nähe München
Beiträge: 227
Standard AW: "Meine Mama kämpft gegen die Drecksackzellen"

Liebe ayesha,

Deine Geschichte hat mich teilweise an meine erinnert, wenn Du magst kannst Du hier lesen:

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=47634

Da ich große Angst vor der Chemo hatte, habe ich damals den Thread
Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!
aufgemacht... wenn Du Lust hast und es Dir hilft, kannst Du gerne auch bei uns schreiben.

Inzwischen habe ich die Chemo überstanden, melde mich aber weiter dort und versuche zu unterstützen, wenn ich kann... die Mädels sind mir ans Herz gewachsen.

Alles Gute für Dich!!!

Liebe Grüße
sunshine*
__________________
Immer möge das Sonnenlicht auf deinem Fenstersims schimmern
und die Gewissheit in deinem Herzen, dass ein Regenbogen dem Regen folgt.

Irischer Segenswunsch

_______________________________________
2008 DCIS high grade li., brusterhaltende OP beidseits, 36 Bestrahl.
2010 Neubefund, Diep-Flap-OP=Brustabnahme+Wiederaufbau aus Bauchfett, 2 kl.invasive Herde,G3,Hormon-unabhängig,HER2 positiv:seit 02.09.Chemo TCH dann 1 Jahr Herceptin
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  #3  
Alt 28.12.2010, 19:50
Benutzerbild von bobbele
bobbele bobbele ist offline
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Ort: am letzten schwanzhaar des bayrischen löwen
Beiträge: 157
Standard AW: "Meine Mama kämpft gegen die Drecksackzellen"

hallo ayesha!

drecksackzellen!!! könnte glatt von meinem sein...

dein befund liest sich ja eher entspannt, da hast du ja nochmal glück im unglück gehabt. noch klein, keine lymphknoten befallen, G2...
so einen ähnlichen hatte ich auch dieses Jahr und gegen befund vor 6 jahren kam mir das vor wie "gar nichts". (was natürlich blödsinn ist)

hast du mal mit dem arzt gesprochen wegen der NW der chemo?
vielleicht kann man eine extra-infusion dagegen geben?
oder andere medis?

10 tage schachmatt mit kindern, das geht natürlich ganz schlecht. du hast anrecht auf eine haushaltshilfe - das weißt du vermutlich?
mir hat damals meine mutter sehr viel geholfen. mein sohn war gerade 7.

lg bobbele
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  #4  
Alt 29.12.2010, 12:27
merle57 merle57 ist offline
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Ort: Nähe Coburg
Beiträge: 13
Standard AW: "Meine Mama kämpft gegen die Drecksackzellen"

Liebe ayesha,

kenne das Problem des Kreislaufzusammenbruchs wegen Dauerdurchfall an Tag-X. Bei mir löste das MCP den extremen Durchfall aus. Habe es dann weggelassen. Gegen die Übelkeit kann man auch mit Ingwer angehen. Mir hat es geholfen. Habe bei meiner letzten Chemo (Juli - Ende Nov. 2010, Taxol + Avastin) kein MCP mehr genommen.
Bin mittlerweile "chemoerfahren", habe die 4. Chemo hinter mir und lebe seit mehr als 16 Jahren bewusst mit der Diagnose (den Verdacht hatte ich schon 2 Jahre zuvor, wurde aber nicht ernst genommen), seit gut 7 Jahren mit Lebermetastasen.
Auch meine Kinder waren zu Beginn klein(4 und 9 Jahre). Während der Chemo brauchst du Hilfe, allein schon um entspannter zu sein. Kleine Kinder sind aber auch ein großer Vorteil. Man ist ordentlich beschäftigt und denkt ans Weiterkommen, hat kaum Zeit und Raum zum Grübeln. Die Familie lebt so oder so in einer Art Ausnahmezustand. "Normalität" wird durch Leben erreicht, weitermachen so gut es geht. Ich habe auch immer wieder gearbeitet, bin z.T. auch während der Chemo an "guten" Tagen in den Job gegangen. Nur dieses Jahr hatte ich eine große OP (Teilentfernung der Leber, leider ohne Erfolg) und habe ein Jahr ausgesetzt. Wenn möglich, arbeite ich im Februar nach einer Reha weiter.
Du musst ausprobieren, was dir bekommt und gut tut. Und gegen die Durchfälle sofort ein Gegenmittel nehmen, bzw. verschreiben lassen!
Ich wünsche dir MUT und trotz der Krankheit viel FRÖHLICHKEIT mit deiner Familie!
Alles Gute
Merle
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  #5  
Alt 30.12.2010, 17:24
Ayesha Ayesha ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: "Meine Mama kämpft gegen die Drecksackzellen"

Hallo Ihr Lieben,

danke für die aufmunternden Worte! Ich versuche, meine Diagnose positiv anzunehmen: es wurde früh entdeckt, die Tumore wurden rückstandsfrei entfernt, kein Lymphknotenbefall - klingt ja eigentlich alles shiny, ist trotzdem sch...e. Aber das brauche ich Euch vermutlich nicht erzählen ;-)

Gestern wurde meine nicht verheilte Bauchwunde nochmal geöffnet und neu vernäht, jetzt wird die nächste Chemo um mindestens 14Tage verschoben. Einerseits freu ich mich über den Aufschub, andererseits rückt das Ziel damit auch wieder weiter weg ...

Werd mich jetzt erstmal nochmal hinlegen, bin noch müde und verballert, gestern nach der Narkose war ich hellwach und puppenlustig, sehr seltsam. Immerhin durfte ich nach Hause!

Liebe Grüße,

ayesha
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