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Alt 22.05.2013, 23:48
Meiki Meiki ist offline
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Standard AML M5a => möchte Mut machen

Hallo,

da in diesem Forum verständlicherweise oft Krankheitsgeschichten mit negativem Ausgang beschrieben werden, habe ich mich (endlich) dazu entschlossen über meine Erfahrung mit AML zu schreiben, um Mut zu machen im Kampf gegen diese beschissene, heimtückische Krankheit. Ich hoffe damit ein klein wenig Motivation zu schenken, die jeder braucht.

Am 15.04.2011 habe ich mit 41Jahren die Diagnose AML bekommen.

Etwa drei Wochen vorher gings los den typischen Symptomen wie Schwäche, Atemlosigkeit, blauen Flecken, Nachtschweiß usw.

Das allererste sehr! detailierte Blutbild bei meinem gründlichen Hausarzt lautete: Leukos 2,2 - HB10 - Thrombos 100 und ein LDH von 600. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine es waren auch schon Blasten im Blut diagnostiziert worden.

Die erste KMP (Punktion) im Klinikum sehr kurz danach brachte die Einteilung AML M5a, NPM1 pos. FLT3 neg., Trisonomie 8 und noch ein Gen-Defekt. Meine AML und ich bekamen die Kategorie intermediäres Risiko. Also die mittlere Schublade des "Prognoseschrankes" der Ärzte.

Sofort wurde das "Gegenfeuer" eröffnet mit 2xInduktionszyklen (ICE) gefolgt von 3x Konsolidierungszyklen (Hochdosis araC ). Die erste Chemo schlug bereits ganz gut an und bei der zweiten sprach man bereits von einer gesicherten Remission (das war nachbetrachtet mit der wichtigste Step im Kampf gegen die Krankheit - Remission - die Blasten sind zurückgedrängt!!!). Bei mir hatten sich die Ärzte in der Folge dazu vereinbart es (erst einmal) nur mit Chemo zu probieren und die große Keule SZT aufzusparen (O-Ton !!!).

Die Chemos nach AMLSG 07-04 (ist das Schema der Therapie) habe ich im Großen und Ganzen soweit ganz gut verkraftet (Die üblichen Begleiterscheinungen wie Fieber, Geschmacksstörungen, Infektionen des ZVKs, Pilze, Schlappheit, etliche Bluttransfusionen, Depressionen etc. mal ausgenommen - Übelkeit hatte ich zu keinem Zeitpunkt). Während der Therapie hatte ich das Glück täglich einen Physiotherapeuten zu bekommen, der sofern es der HB-Wert es irgendwie zugelassen hat div. Trainingsübungen (oft im Bett) durchführte. Auch bin ich, wenn ich nicht an den Tannenbaum (voller Infussionsständer) gefesselt war, mit Schutzmaske (langsam) ums Klinikum gelaufen. Ich bin mir heute sehr sicher, dass mir dieses geholfen hat in der Zeit im KH nicht komplett abzubauen.

Ende Sep 2011 bin ich dann (15KG leichter) entlassen worden. Mein Blutbild hatte sich danach innerhalb von 6 Wochen wieder einigermaßen erholt. Ich habe langsam!!! begonnen wieder zu trainieren (Kraft&Ausdauer).

Bereits im Dez11 habe ich wieder halbe Tage gearbeitet. Würde ich nicht nochmal machen, ist aber ein anderes Thema....

Anfänglich musste ich wöchentlich zur Untersuchung dann monatlich. Nach einem Jahr nur noch quartalsweise. Das nächste mal Ende diesen Monats ! Jedes Mal habe ich ein riesigen Bammel, wenn die nette Dame aus dem Labor mit dem Zettelchen kommt...

Ja, ich habe großes Glück, dass bis dato alles so gut läuft (DANKE lieber Gott). Meine Onkologin sagte mal, dass ich nie zu 100% geheilt sein werde, dass aber das Risiko ab etwa 5 Jahre nach Behandlungsende einen Rückfall zu erleiden, sehr sehr klein ist und von Tag zu Tag ein klein wenig abnimmt......also durchhalten und die geschenkte Zeit und das Leben genießen !!!!

Aus der Zeit im Klinikum kenne ich einige, die Ihre Leukämiebehandlung ebenfalls erfolgreich überstanden haben. Nur hat eben keiner von Ihnen die Lust und den Antrieb hier zu berichten, wofür ich Verständnis habe. Deshalb gehe ich mal in Vorleistung...

Ich würde mir sehr wünschen hier weitere positive Berichte zu lesen. =>>>> ES GIBT SIE !!!!!

Wünsche Euch viel Kraft und Mut. Gebt den Glauben an ein gutes Ende nie auf !!!

Meiki

Geändert von Meiki (26.04.2014 um 19:02 Uhr)
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