BK Verzicht auf Chemo G3

[Resi HST]

Liebs Forum.
Hat jemand von Euch einen G3 Tumor und sich gegen eine Chemo entschieden?
T1c, operiert, kein weiterer Befall/ keine Methastasen.
Wenn ja, warum?
Ich muss mich noch entscheiden.
Bisher werde ich auch mit EndoPredikt Test als Hochrisiko eingestuft. Vorgeschlagene Therapie, Chemo 4x EC, 12x Taxal, danach Bestrahlung und Antihormontherapie
50% Östrogenabhängigkeit, Teilungsrate über 25%
Bin in den Wechseljahren bzw. "Durch"
Bin gespannt
Resi

[gina 2003]

Liebe Resi,
bitte entschuldige wenn ich etwas hart antworte.
Hier im Forum gibt es so viele Frauen die trotz und mit mehreren Chemos kämpfen.....ums Weiter- und Überleben.
Ich kann es nicht verstehen warum man diese Chance auf Überleben nicht nutzen will. Gerade der G3 ist doch besonders agressiv! Meine Erfahrungen gehen dahin dass all die Frauen, die keine Chemo gemacht haben ( entgegen der Empfehlung ) jetzt nicht mehr bei uns sind.....das müsste dir zu denken geben.
Aber jeder kann ja für sich selbst entscheiden und muss letztendlich dann auch die Konsequenzen tragen.
Ich habe die Chemo gemacht, obwohl es auch "Stimmen dagegen" gab. Und ich bin froh dass ich alles versucht habe diese schlimmen Zellen zu vernichten. Letztendlich weiß keiner ob es jemals wieder kommt, ich muss mir dann aber nicht vorwefen nicht alles versucht zu haben.
Du wirst bestimmt die richtige Entscheidung für dich treffen! Ich wünsche dir alles Gute
Gina

[gilda2007]

Na ja, Gina, ganz so ist es nicht. Meine Mutter und meine Schwester machten auch keine Chemo und sind nach 7 bzw. 9 Jahren immer noch unter uns und das auch recht munter

G3 sollte nicht die einzige Entscheidung sein. Meine Schwester hatte G3, der war aber nur knapp 1 cm groß, sie hatte 12 (100%) Hormonabhängigkeit und einen niedrigen ki67. Sie entschied sich mit ihren Ärzten gegen die Chemo und hat es nicht bereut.

Wenn aber wie bei Resi Hochrisiko festgestellt wird, ist das eine andere Sache. Chemo ist ja quasi der Versuch, streunende Krebszellen, die man noch nicht nachweisen kann, zu vernichten. Warum willst du darauf verzichten? Es ist wirklich die Chance, der Sache frühzeitig den Garaus zu machen. Sind erst mal Metas da, ist diese Chance für immer verspielt.

[juwi]

Hallo Resi,
G3 habe ich auch, Ki67 5-10 Prozent, hormonpositiv, jenseits der Wechseljahre
vor 6 Jahren Malignes Melanom...

Ich habe mich gegen eine Biopsie entschieden, gegen eine brusterhaltende Op,(Ablatio wurde mir erst in 2. Op "genehmigt", wegen der Leitlinien)
gegen eine Chemo, gegen eine Strahlentherapie und jetzt auch die Antihormontherapie
abgebrochen...

Ich habe mir eine Frauenärztin gesucht, die auch Homöopathin ist, bzw. mir von der Krankenkasse nennen lassen!

Alles Gute!

[suze2]

liebe resi,
wenn du als hochrisiko eingeschätzt wirst, was spricht dann jetzt gegen die chemo? der ki 67 ist ja mit über 25 auch nicht so niedrig.
klar, wenn der benefit einer chemo sehr klein ist, ist das schon ein grund, sich das zu überlegen.
aber in deinem fall, da gehe ich mal davon aus, wurde der test gemacht, um eine entscheidung treffen zu können, und er ergab ein hohes risiko. da verstehe ich jetzt dein zögern nicht?
alles gute!
suzie

@juwi: klar, es KANN immer gutgehen, dein risiko ist halt einfach höher, wenn du diese therapien nicht nützt. alles gute!

[wkzebra]

Juwi, dein Ki67

Zitat von juwi

... Ki67 5-10 Prozent...

und Resis

Zitat von Resi HST

... Teilungsrate über 25%...

weichen aber erheblich voneinander ab.

Ich hatte als TN keine weiteren medikamentösen Therapiemöglichkeiten und bei mir lag der Ki67 auch bei satten 90%, insofern kann ich hier auch nicht ganz "mitreden" - ich habe mich für eine Chemo entschieden und habe meine Entscheidung nie bereut, da mir die Chemo das Gefühl gab, evtl. doch noch vorhandene böse Krümel auszuspüren und zu killen.

[Katja1806]

Ich habe auch einen G3, auch T1c und ki 67 bei 20%, außerdem hormonabhängig (beides 9).
2 Lymphknoten waren bei mir befallen und der Onkotyp Test ergab ein mittleres Risiko. Mittleres Risiko ist bis 25. Ich hatte nur 19.
Trotzdem wurde mir eine Chemo empfohlen die ich ab nächster Woche in Angriff nehme.

[Nashorn63]

Hallo Resi.......hmmm.... schwere Entscheidung...ne..,
Sicher sagt Dir dein sachlicher Verstand das der eventuelle "Nutzen" vieleicht nicht all zu hoch ist.... aber was sagt dein Bauchgefühl.... falls es zu einem Rezidiv kommen sollte( was keiner hofft), kommst Du dann damit klar vorab nicht alles gemacht zu haben..? Ich habe mich von der sachlichen Seite her auch erst gegen eine Chemo entschieden, aber nach ein paar Tagen sagte mir mein Bauch
mach es... und ich habe es bis jetzt nicht "bereut" !! Schlussendlich muss jeder für sich die Entscheidung treffen, die kann Dir ja keiner abnehmen.

Ich wünsche Dir alles Gute für deinen Entscheidungsweg !!

LG Nashorn

[Öhrchen]

Habe auch einen G3 Tumor, den KI Wert weiß ich nicht.

Als mir die Chemo empfohlen wurde habe ich sofort abgelehnt, denn ich hatte unwahrscheinliche Angst davor!
Meine Onkologin informierte mich umfassend und gab mir etwas Zeit zum Überlegen.

Ganz ehrlich? Meine Angst vor einem "Krebstod" ist stärker als vor der Chemo.
Ich entschied mich dann für die Neoadjuvante Chemo und bin heute schon sehr erleichtert und glücklich damit!

Ich weiß das ich alles Mögliche dafür tue um dem Mistvieh in den Allerwertesten zu treten. Mit dem Wissen kann ich damit sehr viel besser umgehen!

Ich wünsche Dir, wie auch immer Du dich entscheiden wirst, das es die richtige Entscheidung für Dich ist!
LG

[Jule66]

Zitat von Resi HST

... G3 Tumor ...
Bisher werde ich auch mit EndoPredikt Test als Hochrisiko eingestuft. Vorgeschlagene Therapie, Chemo 4x EC, 12x Taxal, danach Bestrahlung und Antihormontherapie
50% Östrogenabhängigkeit, Teilungsrate über 25%

Liebe Resi,

das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Luminal B Tumor und dieser hat ganz klar die Empfehlung zur Chemo.
Diese wurde Dir - auch aufgrund des Endopredikt-Testes, auch empfohlen,
da Du ein hohes Risiko zu haben scheinst, dass der Tumor erneut auftritt.

Was in aller Welt läßt dich an dieser Empfehlung zweifeln?

Die Hormonabhängigkeit ist nun auch nur 50%, die Zellteilung erhöht...gute Voraussetzungen, dass die Chemo greift.
Aber auch, dass eine alleinige Antihormontherapie vielleicht nicht ausreichend ist.

Ich staune etwas, wie unterschiedlich die Menschen sind; ich hatte gar gebettelt, die Chemo noch "härter" zu bekommen, nämlich dosisdicht. Das ging in meinem Fall nicht, denn ich hatte schon neoadjuvant angefangen und zwar mit TAC- die kann man nicht dosisdicht geben.
War letztendlich auch nicht nötig, aber niemals hätte ich auf die Chemo verzichtet, diese Option stand niemals für mich zur Debatte.

Denn eins eint uns doch alle: wir wollen leben!

Und tut man nicht alles dafür, jede Chance mitzunehmen?
Die Chemo ist jetzt eine einmalige Chance, dies zu tun.

Was sind denn Deine Gründe, die empfohlene Chemo abzulehnen?
Hast Du soviel Negatives darüber gehört?

Glaube mir, ohne dass Du Dich wochen/- monatelang mit dem Thema beschäftigt hast, kannst Du das Ausmaß einer solchen Entscheidung gar nicht wirklich ermessen.
Warum verläßt Du dich dann nicht auf die Erfahrung Deiner Ärzte?

Und Deine Situation mit der Anderer zu vergleichen, bringt überhaupt nichts, denn jeder Tumor ist anders, so wie auch jeder dahinter steckende Mensch anders ist.
Es gibt weder für die Chemo eine Garantie, zu den Genesenden zu gehören, noch für Diejenigen, die eine Chemo abgelehnt haben.
Vielleicht haben die einfach Glück gehabt?
Darüberhinaus haben Tumore noch unendlich viele Eigenschaften, die man noch gar nicht (zumindest routinemäßig) untersuchen kann.
Schon von daher bringt ein Vergleich mit anderen Betroffenen rein gar nichts.
Der Endopredikt- Test, sowie auch andere Teste, kommen der Sache da schon näher. Diese sind in der Lage, weitere pathogene Faktoren zu untersuchen.

Und der Test hat bei Dir ganz klar die Empfehlung zur Chemo gegeben, da Du ein erhöhtes Rückfallrisiko hast!

Die Chemo ist schneller rum als man denkt, ferner gibt es gute Medikamente, die die Nebenwirkungen in Schach halten.

Wenn du immer noch Zweifel hast, könntest Du auch eine 2. Meinung einholen.

Ich wünsche Dir die richtige Entscheidung und denk dran: die Chance zur Chemo hat man nur einmal, nämlich jetzt.

Liebe Grüße, die grippegeplagte Jule

Zitat von Resi HST

Ich lebe alleine auf einem Bauernhof ziemlich weit draußen und muss meine Tiere versorgen. Da ist natürlich Angst, das alles nicht zu schaffen

Liebe Resi, jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten...

Gut, dass Du Dich dem Thema Chemo geöffnet hast.
Ich habe zum Zeitpunkt meiner Chemo alleine mit meinen damals 13- und 14jährigen Kindern gelebt und habe es auch geschafft.
Es ist keine leichte Zeit, aber es geht.
Wenn man muß, schafft man sehr viele Hürden. Auch alleine.

Dir alles Gute.

Jule

[NicoleZ]

Hei Resi,
während der Chemo ist so ziemlich das einzige Mal im Leben, wo man eine Notfallhandynummer seiner Onkologen bekommt mit der Anweisung, dort anrufen, falls -irgendwas- ungewöhnlich sein sollte, also ich fand das schon sehr beruhigend, auch wenn ich es zum Glück nicht nutzen musste. Aber man wird wirklich gut überwacht.
Zweitens, abbrechen kann man immer noch, falls irgendwas ist.
Drittens, Thema Tiere : du solltest dir irgendeine Hilfe suchen für die Zeit. Ich habe zwar keine Großtiere zu versorgen, aber auch mit den nur-Kleintieren war es zeitweilig arg anstrengend, weil im Verlaufe der Chemo alles irgendwie sehr zäh wurde. Die Dinge, die ich normalerweise zwischen 7 und acht Uhr morgens erledige, haben da schon mal bis mittags gedauert.
Glücklicherweise hat man nicht jeden Tag irgendwelche Nebenwirkungen, sondern zeitweilig geht es einem sogar ganz normal und man kann normal "schaffen". Aber alleine die Tatsache, dass das Immunsystem ja etwas angekratzt wird, bedeutet : such dir Hilfe zum Misten und mach das mal eine zeitlang nicht selbst.

[suze2]

liebe resi,
ich verstehe deine sorge wegen dem augenlicht. ich hatte sorge wegen dem gehör, da ich eben schon ein sehr schlechtes ohr habe und ich erhielt platin, das die ohren schädigen kann. aber es ist nichts passiert. die nebenwirkungen können, aber - mit ein bisschen glück, das ich dir sehr wünsche, schaffst du es, so wie viele von uns, ohne gravierende nebenwirkungen.

ja klar, taxan, das gift der eibe. so gesehen sind ja viele medikamente, vielleicht sogar die meisten, der natur zu danken.
ich habe auch viele kritikerInnen der schulmedizin im bekanntenkreis, aber, die sind mehrheitlich halt gesund und da sagt es sich leicht, dass man keine chemo braucht.

ich finde es gut, wenn du eine ärztin des vertrauens hast und wenn du auf naturheil-wegen deinen körper unterstützen kannst. was die chemo betrifft, so schließ ich mich jule an, die großes fachwissen hat und der ich danke schön sage, dass sie dieses mit uns teilt.

und: du schaffst es!

alles liebe
suzie

[Resi HST]

Liebes Forum, so jetzt ist es entschieden, am 10.3. 8h (Hilfe, gar nicht meine Zeit, bin eine Eule...) geht es los mit der Chemo. 4 x EC. Nach allem, was meine Ärztin gesagt hat, wird mein Arbeitgeber ein bisschen auf mich warten müssen. Nach dem Stress der letzten 2 Jahre und den vielen Überstunden weil ich 2 Stellen bedienen musste, tut das mir sicher mal ganz gut. Der Bauernhof ist Hobby, kein Hauptberuf. Was das Ausmisten betrifft, kann mir da jemand helfen. Zumindest habe ich genug Ablenkung.
Morgen wird der Port gesetzt. Freu mich nicht wirklich drauf, aber bin überzeugt, das das besser ist. Was die Chemo betrifft, bin ich jetzt neugierig, was das mit mir macht. Meine Augenärztin meinte dass mir notfalls der Abbruch bliebe. Blind war ich kurzzeitig im Frühjahr, dass will ich mir dauerhaft nicht vorstellen. Ich liebe meine Arbeit und möchte diese weiter ausführen. Meine Tochter ist zwar schon 21, aber ich finanziere ihre Ausbildung und möchte das weiter schaffen.
Heute war ich schon im Perückenstudio. Ich bin dankbar, dass wir hier in Deutschland so gut versorgt werden.
Das Krankenhaus wo die Chemo läuft habe ich mir auch angesehen. Mit dem richtigenSitzplatz hat man über die Dächer den Blick aufs Meer.
Die Praxis ist sehr schön, da kann ich es aushalten. Meine Ärztin hat mich heute schon darauf vorbereitet, dass ich nicht nur schönes sehn werde, sondern auch Leid und Menschen den es nicht so gut geht.
Sie meinte: Denken sie immer daran: zu 84% sind sie schon geheilt (16% hat der Test als Rückfallrisiko ergeben...
Morgen kann ich schon wieder vom nächsten Schritt berichten
Jetzt will ich noch was essen, da ich für Morgen ab heute Abend nüchtern bleiben muss.
Liebe Grüße
Resi

[NicoleZ]

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es dir so ergeht wie mir : dem Mistkerl einmal ordentlich etwas auf die Mütze geben und danach nie wieder etwas von ihm hören .