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  #1  
Alt 18.04.2014, 11:22
bianca78 bianca78 ist offline
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Registriert seit: 18.04.2014
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Standard überfordert mit pflege der an bauchspeicherdrüsenkrebs erkrankten oma

ist mein erster eintrag hier, bin beim googeln auf diese seite gestoßen. meine oma wurde gestern 76 und hat bauchspeicheldrüsenkrebs und metastasen in der leber. vor 3 wochen bin ich noch mit ihr spazieren gegangen, seit 2 wochen kann sie nur mehr liegen und ihr zustand verschlechtert sich von tag zu tag, sie kann inzwischen nicht mal mehr selbstständig trinken, die medikamente krieg ich nur runter wenn ich sie ihr zermörser und in den pudding rühre, sie hat auch viel wasser im bauchraum und in den beinen, sie ist ständig verwirrt und unruhig, wirft sachen um oder aus dem bett, ich mache bis auf 2 mal die woche die pflege meiner oma ganz alleine, bin total überfordert, und fühl mich als schrecklicher mensch weil ich mir wünsche das sie bald stirbt.
wenn meine eltern nicht in der arbeit sind, unterstützen sie mich natürlich in der pflege, aber ich mach mir ständig sorgen, das ich was falsch mache oder nicht genügend, und das verstehen sie nicht und dann kommt es ständig zum streit, ich mag einfach manchmal nicht mehr.
wir haben eigentlich auch ein palliativ team, das für uns bzw die oma zuständig ist, doch fühle ich mich ein wenig im stich gelassen von ihnen, ich meinte gestern ob es nicht besser für die oma wäre auf der palliativ station, und sie sagten, das das ohne die einverständnisserklärung der oma nicht geht, dann wollte ich das sie vorbeikommen, doch dann meinte die dama am telefon zu mir, sie haben sie viele hausbesuche wo leute wirkliche probleme haben, aber vielleicht mal nächste woche. meine oma benötigt rund um die uhr pflege, isst nicht mehr und trinkt vielleicht mit mühe und not ein halbes glas am tag, sie stöhnt vor sich hin, ich bekomme die medikamente schwer bis gar nicht runter, bin überfordert und das ist kein wirkliches problem?
ich kann nicht mehr schlafen und mein leben dreht sich nur noch um meine oma, ich will hier auch nicht rumjammern aber vielleicht gibt es hier leute die ähnliche erfahrungen, gemacht haben, haben. bin für jeden rat dankbar.
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  #2  
Alt 18.04.2014, 11:37
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: überfordert mit pflege der an bauchspeicherdrüsenkrebs erkrankten oma

Liebe Bianca,

Zitat:
ich mache bis auf 2 mal die woche die pflege meiner oma ganz alleine, bin total überfordert, und fühl mich als schrecklicher mensch weil ich mir wünsche das sie bald stirbt.
das ist nicht fair Dir gegenüber.
Und auch Deine Oma kommt zu kurz dabei.
Sie soll doch die letzten Tage/Stunden keine Schmerzen haben, also soll das Palliativteam bitte dafür sorgen dass Deine Oma keine Schmerzen mehr hat.
Wenn Deine Oma zuhause sterben soll, dann muss dafür gesorgt werden.

Wenn das Palliativteam das nicht leisten kann, dann solltet ihr unbedingt dafür
sorgen, dass die Oma entweder ins Krankenhaus zurückkommt-
denn da ist dann möglich dass sie an einen Morphiumtropf mit
Beruhigungsmitteln kommt-
oder sie soll die letzten Tage ihres Lebens in einem Hospiz verbringen.

Pflege soll von Pflegern geleistet werden, Betreuung von lieben Menschen/Angehörigen.
Zusehen müssen wie jemand leidend stirbt ist furchtbar- das muss doch auch
Deinen Eltern klar sein.
Rede mit Ihnen, macht es dringend beim Palliativteam !!!


Zitat:
meine oma benötigt rund um die uhr pflege, isst nicht mehr und trinkt vielleicht mit mühe und not ein halbes glas am tag, sie stöhnt vor sich hin, ich bekomme die medikamente schwer bis gar nicht runter, bin überfordert und das ist kein wirkliches problem?
Ruft den Notarzt, wenn es keine entsprechende Hilfe für Euch gibt.
Ich hoffe meine klaren Worte sind eine Hilfe für Dich .
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015

Geändert von Monika Rasch (18.04.2014 um 11:39 Uhr)
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  #3  
Alt 18.04.2014, 12:09
bianca78 bianca78 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: überfordert mit pflege der an bauchspeicherdrüsenkrebs erkrankten oma

hallo, erstmal danke für deine lieben worte. ich muss da zu sagen, das ich es freiwillig übernehme, weil ich meiner oma versprochen habe, das sie nicht ins heim muss.
für die schmerzen hat sie ein morphiumpflaster, also schmerzen hat sie keine, aber sie ist so unruhig, und sie ist zu mir auch sehr forsch und gemein, wen die hauskrankenpflege kommt ist sie die allerliebste frau der welt, ich muss da zu sagen meine oma war auch vor ihrer erkrankung nicht besonders nett zu mir, ich war immer nur das schwarze schaf für sie bzw schlimmere schimpfnamen, darum hab ich das gefühl alles falsch zu machen bei ihr, keine ahnung ich denke ich versuche noch einmal ein wenig anerkennung von ihr zu bekommen bevor sie stirbt. sorry für meine vielen vertippsler und das ich alles klein schreibe aber mir gehts grad so . oh und zu dem thema krankenhaus, die meinten wenn meine oma nicht ins krankenhaus möchte, dann können wir sie nicht gegen ihren willen dort hinbringen.
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  #4  
Alt 18.04.2014, 12:57
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: überfordert mit pflege der an bauchspeicherdrüsenkrebs erkrankten oma

Zitat:
ich muss da zu sagen, das ich es freiwillig übernehme, weil ich meiner oma versprochen habe, das sie nicht ins heim muss.
Das verstehe ich absolut.
Aber die Voraussetzungen waren anders.
Du hattest nämlich absolut keine Ahnung davon was auf Dich da zukommt.

Zitat:
für die schmerzen hat sie ein morphiumpflaster,
aber reicht die Stärke denn auch aus ?
Wie gehts ihr mit der Verdauung- ist da alles in Ordnung ?
Starke Unruhe kann auch auftreten, wenn sie verstopft ist.

Zitat:
darum hab ich das gefühl alles falsch zu machen bei ihr, keine ahnung ich denke ich versuche noch einmal ein wenig anerkennung von ihr zu bekommen bevor sie stirbt.
Manche Menschen werden leider im sterben nicht freundlicher, im Gegenteil, oft kommt noch eine Wut hinzu.
Wenn Du meinst Du musst das tun- um für Dich noch irgendeinen Sinn aus der Situation mitzunehmen(Dankbarkeit),
dann hoffe ich dass das so sein wird
Aber pass auf Dich auf.
Wenn Oma nicht isst und nicht trinkt, dann dauert es nicht mehr lange- und ich weiß nicht ob Du Dir die Verantwortung aufhalsen musst.
Zuhause sterben im eigenen Bett, den Traum haben wir ja wohl alle.
Aber sich zuhause im eigenen Bett in den Tod zu quälen - egal was man vorher wollte-ich finde es nicht richtig.
Vielleicht versuchst Du mal Deine Oma zu bitten sich einweisen zu lassen-
damit sie wieder aufgepäppelt wird (auch wenn Du weißt dass es so nicht kommt.)
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Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
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  #5  
Alt 19.04.2014, 10:07
bianca78 bianca78 ist offline
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Standard AW: überfordert mit pflege der an bauchspeicherdrüsenkrebs erkrankten oma

dankeschön, für deine worte, ich war gestern nicht mehr fähig zu antworten, ich dachte gestern heute ist es soweit, ich hab meine oma abends nicht mehr aufwecken können, sie lag nur mit halboffenen augen da, hat nicht auf mich reagiert, schwer geatmet,ich bin im kreis gelaufen wusste nicht was ich tun soll, wir dachten alle das sie sterben würde, doch heute morgen war sie wieder ganz wach und klar, und dann hab ich mir ein herz gefasst und allen gesagt das ich nicht mehr kann, wir wollen nun alle an einem strang ziehen und sehen das die oma auf die palliativ station kann, weil die ihr mehr helfen können, und wir nicht wollen das sie qualvoll stirbt. danke nochmal für deine worte, und anteilnahme, sie haben mir mut gemacht zu sagen das es nicht mehr geht, und ich so die oma nicht mehr so gut versorgen kann wie ich es möchte, sie es verdient, braucht.
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  #6  
Alt 19.04.2014, 13:39
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: überfordert mit pflege der an bauchspeicherdrüsenkrebs erkrankten oma

Hallo Bianca,
ich bin von Beruf Krankenschwester,
Pflege ist nicht unbekannt für mich.

Aber trotzdem, ich als Angehörige- ich bin auch an meine Grenzen gekommen
und an den Punkt als ich klar sagen musste- es geht nicht mehr, ich kann nicht
mehr-
und das sind Entscheidungen gewesen, die ich auch jetzt im Nachhinein nicht
bedaure, sondern hinter denen ich stehe.
Gut , dass ihr Euch Hilfe zukommen lasst- lasst Euch nicht abwimmeln.

Deiner Oma steht es zu, dass sie gut betreut und ruhig und schmerzlos gehalten
wird.
Dir steht es zu, unbelastet von der Pflege vielleicht noch eine kleine Weile neben
ihr sitzen zu können um Abschied zu nehmen.

Ich wünsche
Euch alles Gute.
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