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  #1  
Alt 06.08.2009, 20:24
catti catti ist offline
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Unglücklich M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo Leute,

habe erst einmal ein bischen im Forum gelesen.

Ich bin neu hier und brauche einfach jemanden zum Quatschen.
Im Oktober letzten Jahres wurde bei mir Morbus Hodgkin Stadium IV B, ED
diagnostiziert. Alles fing mit popeligen Rückenschmerzen an. Nach endlosen Arztbesuchen (gefühlte 1000) landete ich im KH.

Nach vier Zyklen beakopp esk. wurde die Therapie ( PET war negativ ) abgeschlossen. Staging mit CT, komplette Remission...

...eigentlich ein Grund zur Freude...

...aber ich werde das Gefühl nicht los, der Krebs hat mich besiegt.....

wollte immer Kinder haben und habe mehrere Fertilitätsbehandlungen vor der Erkrankung, leider ohne Erfolg - oder zum Glück, durchgeführt...

und jetzt soll es traurige Gewissheit sein, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann, die Ovare haben ordentlich einen abbekommen, und eine Adop. kommt jetzt wegen MH auch nicht mehr in Frage

Also wer hat hier wen besiegt???????????????
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  #2  
Alt 06.08.2009, 21:27
BeBeBalaton BeBeBalaton ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo Catti,

ein herzliches Willkommen hier, nach dem Du ja schon vieles hinter Dir hast.

Wie alt bis Du eigentlich? Du hörst Dich ja noch sehr jung an, obwohl Du Dir die Tragweite Deiner gut behandelten Krankheit sehr bewust bist.

Da jetzt bei Dir definitiv eine Unfruchtbarkeit vorliegen soll ist ja nachvollziehbar. Ich kenne Deine Verhälnisse nicht, aber eins kann ich Dir versuchen zu vermitteln.

Vielleicht kannst Du Dich(/und Partner?) dazu überwinden, einem Kind oder sogar zwei eine finanzielle Unterstützung zu geben gut aufzuwachsen und begleitend ins Erwachsenenleben zu führen.

Aber in Berlin gibt es eine Kindertafel bei einem Pfarrer, den Namen weiß ich aber nicht (habe mehrere Berichte von seinem Projekt im Fernsehen gesehen), der den Kindern zumindest eine warme Mahlzeit am Tag gibt, weil es die Eltern aus den verschiedensten Gründen nicht realisieren können. Dieser Pfarrer mit seinen freiwilligen Mitarbeitern wird nur mit Spenden finanziert.

Übernehmt doch z.B. eine Patenschaft an einem Kind, dessen Elternteil es nicht geschafft hat den Krebs Paroli zu bieten und dadurch der andere Elternteil ins soziale Abseits geriet.

Oftmals im Leben bekommt man einen auf den Deckel, das sind dann Denkanstöße zu überlegen, was man erneut mit seinem Leben anfangen will.

Dass Du weiterhin gesund bleibst wünsche ich Dir von Herzen

schönen Abend noch

Angelika
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  #3  
Alt 06.08.2009, 22:16
catti catti ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo BeBebalaton,

danke erst einmal für Deine Antwort. Klingt ja ganz interessant, werde mal googlen, ob ich etwas dazu finde.

Bin übrigens vor ein paar Tagen 37 Jahre alt oder auch jung geworden. Es ist schon schön noch einen oder vielleicht mehrere Geburtstage erleben zu dürfen, allerdings schwingt auch bei so guten Gedanken im ein bischen Wehmut mit. Man hat im Grunde genommen alles und trotzdem fehlt etwas. Ich wollte immer eine große Family. Naja, jetzt muß ich damit zufieden sein was ich habe.

Wünsche Euch alles Gute

Liebe Grüsse
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  #4  
Alt 07.08.2009, 08:12
Zicke Zicke ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

hallo catti!

das projekt in berlin ist " die arche ". vielleicht magst du auch mal bei eurem jugendamt vorsprechen, womöglich kommst du mit deinem partner als dauerpflegefamilie in betracht und kannst auf diese art ein kind bei dir aufnehmen und betreuen wie ein eigenes. oft gehen diese pflegschaften bis zur volljährigkeit.

fühl dich mal lieb gedrückt!

dat zickchen
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  #5  
Alt 07.08.2009, 13:40
catti catti ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo Zicklein,

ja von dem Projekt habe ich auch schon gehört. Werde nochmal ein paar Infos
über die anderen Möglichkeiten einholen. Mal sehen, ob es doch noch irgendeine Möglichkeit gibt. Ist schon verrückt, die Sache mit dem Gesundheitsnachweis.
Jetzt bin ich ja 'gesund' und trotzdem wird da unter anderem nach solchen Kriterien entschieden.Will allerdings, bevor ich mich da ganz in dieses Thema vertiefe noch ein, zwei Nachsorgeuntersuchungen abwarten. Nur zur Sicherheit.

Liebe Grüsse Catti
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  #6  
Alt 08.08.2009, 13:47
Benutzerbild von alina1
alina1 alina1 ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo catti,

erst einmal wünsche ich dir von Herzen alles Gute und freue mich, dass du deine Krankheit besiegt hast.

Ich kann gut nachvollziehen, dass dich dein unerfüllter Kinderwunsch aber traurig macht, verstehe aber nicht weshalb du wegen MH keine Kinder adoptieren kannst. Ich habe in einem anderen Forum erst kürzlich einen Beitrag dazu gelesen, wo eine Adoption möglich war.

Alles Liebe
Monika
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  #7  
Alt 10.08.2009, 21:28
Mirijam Mirijam ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo Catti,

ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Als bei mir im letzten Jahr die Diagnose kam, waren wir (mein Mann und ich) gerade an dem Punkt, wo wir unsere Familienplanung ernsthaft angehen wollten. Und dann kam erstmal die Sch... Krankheit dazwischen.
Vor allem wenn man sich Kinder und eine große Familie wünscht, ist es schrecklich, zu wissen, dass dies wahrscheinlich nie Realität werden wird. Ich glaube, an diesem Punkt helfen auch keine "Ersatzkinder", die finanziell unterstützt werden können oder andere Projekte. Die Kinderlosigkeit ist ein riesen Schmerz in deinem Leben, dem du dich jetzt erstmal stellen musst. Dafür ist Trauerarbeit nötig, die echt hart ist. Abschiednehmen von den eigenen Träumen, die Sehnsucht nach eigenen Kindern loslassen... Das geht nicht von heute auf morgen.
Dazu kommt noch deine Krankheit, die zwar zum Glück überstanden ist, die aber sicher auch Spuren hinterlassen hat, die erstmal geglättet werden müssen.
Wahrscheinlich musst du dich dem Ganzen jetzt erstmal stellen. Vielleicht mit Hilfe von Freunden oder deiner Familie oder dem Partner, vielleicht aber auch mit professioneller Hilfe. Viele berichten hier, dass ihnen das sehr gut getan hat. Ich hatte ganz oft das Bedürfnis über die Krankheit und alles was damit zusammenhängt zu reden und habe dies auch getan.
Irgendwann bekommt man dann das Gefühl, dass der Boden wieder trägt, man dem eigenen Körper doch trauen kann und tastet sich so Schritt für Schritt der Heilung der Psyche entgegen.
Erst wenn du das geschafft hast, kannst man ernsthaft darüber nachdenken, wie man die Lücke "Kinderlosigkeit" füllt. Da gibts dann sicher auch Möglichkeiten.

Ich wünsch dir einfach, dass du vorwärts gehen kannst und lernst, mit der Kinderlosigkeit zu leben. Aber ich weiß, wie schwierig das ist, für mich wäre diese endgültige Gewissheit, ohne Kinder leben zu müssen, auch furchtbar.

Liebe Grüße und fühl dich mal umarmt. Mirijam
__________________
follikuläres NHL, Grad 1, Stadium 4, seit März 2008
Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie
Ergebnis: Rückgang der LK um 30-50%,
Jetzt "watch and wait"
Nachuntersuchung Aug.08: nur noch wenige LK zu sehen, weiter "watch and wait"

aktueller Stand 2019: keine vergrößerten LK zu finden
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  #8  
Alt 11.08.2009, 00:52
catti catti ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo Mirijam,

vielen Dank für Deine lieben Worte. In der Tat, mir hat das den erstmal den Boden unter den Füssen weggrissen und das ist wirklich nicht so leicht zu reparieren. Ich weiß die meisten hier wären froh, gesundheitlich an dem Punkt zu sein an dem ich bin. Kam mir auch erst ein wenig albern vor mit meinem Problem, aber Du gibst mir wieder ein bischen Mut. Hatte ja vor meiner Erkrankung schon einige Kinderwunschbehandlungen, was ja auch nicht spurlos an einem vorbei geht und die Seele belastet. Tut richtig gut wenn es jemanden gibt der das versteht.

Warum hast Du die Chemo abgelehnt? Ich hatte ja gar keine Wahl. Bei mir hiess es nur Chemo oder mir kann nicht mehr geholfen werden.

Liebe Grüsse

catti
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  #9  
Alt 11.08.2009, 10:02
Mirijam Mirijam ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Hallo Catti,

albern brauchst du dir bestimmt nicht vorkommen. Gerade die Auswirkungen stärkerer Chemos auf die Fruchtbarkeit ist meiner Meinung nach ein massiver Einschnitt in die eigene Lebensplanung.

Ich konnte die Chemo damals ablehnen, weil ich ein sehr langsamwachsendes, niedrigmalignes Lymphom habe. Bei hochmalignen geht an der Chemo tatsächlich kein Weg vorbei. Es gab verschiedene Gründe, warum ich die Chemo nicht wollte, einer davon war auch, dass ich Angst hatte, hinterher unfruchtbar zu sein (allerdings war das nicht der Hauptgrund). Genaueres kannst du in meinem Tread "Kinderwunsch bei follikulärem NHL, warten ja oder nein" nachlesen. Er ist im Forum schon bissl weiter nach hinten gerutscht, ich glaube auf Seite 3 (oder4?) kannst du ihn finden. Ich habe schon länger nicht mehr geschrieben, weil es bei mir außer den Nachuntersuchungen momentan keine großen Neuigkeiten bezüglich NHL gibt.

Dir erstmal alles Gute! Die nächsten 2 Wochen bin ich im Urlaub, dann kann ich wieder schreiben.

Liebe Grüße! Mirijam
__________________
follikuläres NHL, Grad 1, Stadium 4, seit März 2008
Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie
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  #10  
Alt 11.08.2009, 10:59
catti catti ist offline
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Standard AW: M.Hodgkin besiegt - oder doch nicht???

Liebe Mirijam,

wünsche Dir erst mal noch einen schönen Urlaub und gute Erholung.

Bon voyage

catti
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