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  #1  
Alt 04.05.2015, 15:30
Mondschatten01 Mondschatten01 ist offline
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Registriert seit: 26.04.2015
Beiträge: 2
Standard V.a. Vulva-Ca

Hallo! Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier Söhne.
Mit 19 Jahren wurde ich nach einer Vergewaltigung schwanger. Ich verlor das Kind in der 24. SSW. Bei der OP wurden Condylome entdeckt, die danach mit einem Laser beschossen wurden. Ich habe an einer Studie teilgenommen zum Auftreten von Papillomaviren bei Studentinnen, dabei zeigte sich eine Infektion mit HPV 6 und 16. Mit 23 wurde eine CIN III gefunden, die per Laser behandelt wurde.
Aufgrund der schweren traumatischen Störung habe ich eine schwere Essstörung entwickelt und fast 70 kg zugenommen. Ich habe mich in psychologische und psychiatrische Behandlung gegeben, den Hang zur Depression habe ich behalten, ansonsten geht es mir recht gut.
Bis jetzt habe ich 2 Kinder geboren und insgesamt 4 Fehlgeburten gehabt. Weitere Schwangerschaften sind nicht geplant. Noch eine Fehlgeburt halte ich psychisch nicht aus.
Wegen meines immensen Übergewichts und Folgeerkrankungen (Diabetes, Schlafapnoe, Bluthochdruck, PCO) wurde mir im Februar 2014 der Magen bis auf einen Rest von etwa 100 ml entfernt. Inzwischen habe ich 56 kg abgenommen und nur noch 5 kg Übergewicht.
Vor 2,5 Wochen erkrankte ich an einem Bartholini-Abszess. Bei der OP wurde ein Tumor am vulvo-vaginalen Übergang gefunden, hochgradig verdächtig auf ein Carcinom. Die entnommenen Proben zeigten eine VIN III und VAIN III. Der Tumor war etwa 2 cm groß. Die Nachresektion wurde vor 1 Woche durchgeführt. Der untere Teil der Vagina, die untere Hälfte der linken Schamlippen sowie ein 5 cm großer Würfel zwischen Vagina und After wurden entfernt. Die Naht geht komplett vom After nach vorne durch, glücklicherweise ohne Beeinträchtigung der Kontinenz. Durch die große Gewichtsabnahme war genug Haut übrig, um das Ganze gut plastisch zu decken.
Am Freitag bekomme ich das Ergebnis der Histologie. Ich hab noch arge Schmerzen beim Sitzen, es suppt auch noch. Mein Kreislauf macht mir Ärger, und ich bin sehr müde. Viel mehr stört mich aber das elende Rumgeliege, ich hab viel zu viel Zeit, mir Sorgen zu machen. Natürlich habe ich Angst vor Krebs, vor Bestrahlung und Chemotherapie, davor, dass noch mal operiert werden muss, auch Angst vor Amputation. Letzteres etwas, das mein Mann nicht so ganz versteht ("Sieht doch keiner außer mir, und mich stört das nicht"). Wenn ich mir überlege, wie viele Menschen in den letzten 3 Wochen auf mein Unterteil geschaut haben...
Erstaunlicherweise bin ich nich depressiv, teilweise sogar sehr euphorisch, und ängstlich und wütend.
Ich würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.

Andrea
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  #2  
Alt 10.08.2015, 20:02
Mondschatten01 Mondschatten01 ist offline
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Registriert seit: 26.04.2015
Beiträge: 2
Standard Sex nach Vulva-OP?

Ich weiss gar nicht so genau wie ich anfangen soll. Ist mir irgendwie peinlich, aber irgendwie belastet mich das ganze doch sehr.

Ende April wurde bei mir ein Carcinoma in situ im vulvovaginalen Übergang diagnostiziert. Ein Teil der linken Schamlippen, der untere Teil der Vagina und der gesamte Dammbereich wurden entfernt. Weil beim ersten Mal nicht genug Sicherheitsabstand ist, musste nachoperiert werden. Tumor ist jetzt im gesunden entfernt. Leider hat die Dammnaht nicht gehalten, und es ist zu einer Wundheilungsstörung gekommen.

Die anfänglichen psychischen Probleme haben sich inzwischen auch wieder einigermaßen gegeben. Die Wundheilung ist abgeschlossen, soweit ist (bis auf einen immer noch aktiven HPV 16) alles gut. Nur leider ist alles narbig verändert und sehr stenosiert. Da geht überhaupt nichts mehr rein, gerade eben ein Tampon, und das auch noch mit sehr viel Druck. Lust auf Sex wäre eigentlich da, und laut Frauenärztin dürfen wir das auch probieren - klappt nur nicht, weil es einfach viel zu eng ist. Habt ihr das auch? Wie geht ihr damit um? Ich merke, dass mich das einfach sehr belastet, ich werde eifersüchtig und traurig und fange bei jeder Liebesszene im Fernsehen an zu weinen. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin froh, dass ich (noch) keinen Krebs habe und dass rein technisch (erst mal) alles gut ist. Da der Virus aber noch aktiv ist, und ich schon mal ein Carcinoma in situ des Gebärmutterhalses hatte, ist es leider sehr wahrscheinlich, dass sich irgendwann wieder Dysplasien einstellen.

LG,

Andrea
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  #3  
Alt 07.03.2016, 14:54
bellajo bellajo ist offline
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Registriert seit: 04.04.2015
Beiträge: 6
Standard AW: Sex nach Vulva-OP?

Liebe Mondschatten,

leider sehe ich deinen Beitrag erst jetzt und wohlmöglich schaust du gar nicht mehr ins Krebsforum?! ich versuchs trotzdem.

1. Dir muß das mal so überhaupt gar nicht peinlich sein!

2. Ja es ist ganz schlimm und ich frage mich auch seit Wochen wie frau damit klar komen soll. Hatte selber einen Vaginaltumor, der durch seine Entfernung im Juli 2015 2 künstliche Ausgänge, eine Neovagina(die auch noch zugewachsen ist) und eine taube Klitoris verursacht hat. Also kein praktischer Sex mehr möglich und das mit Mitte 40.

Ich persönlich glaube dass es mehr genitale Verstümmelungen gibt als man liest, ich glaube aber auch das es ganz wichitg ist, den Mut zu haben, sich darüber auszutauschen.

Falls Du das liest schreib doch noch mal.
Liebe Grüße
Bellajo
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  #4  
Alt 11.11.2016, 11:51
Coco81 Coco81 ist offline
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Registriert seit: 11.11.2016
Beiträge: 3
Standard AW: Sex nach Vulva-OP?

Guten Tag

Ich bin auf der Suche nach Erfahrungsaustausch da ich aufgrund einer Strahlenterapie im Beckenbereich ebenfalls eine Stenose der Vagina habe und Sex nur sehr eingeschränkt möglich ist.

Ich habe jetzt eine Beckenboden- Entspannungstherapie. Ich frage mich wie weit mir so geholfen werden kann. Ich bin sehr ohnmächtig, da es für mich sehr wichtig ist weiterhin noch normal und lustvoll Geschlechtsverkehr zu haben. Ich bin 35, ohne Partner und irgendwie hilft es nicht eine Partnerschaft zu wünschen, wenn das Thema unklar ist.
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  #5  
Alt 07.12.2016, 19:21
bellajo bellajo ist offline
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Registriert seit: 04.04.2015
Beiträge: 6
Standard AW: Sex nach Vulva-OP?

liebe coco,

bin seit langem mal wieder im forum, daher die späte antwort.
ich bin gleich der beitrag über dir, aus eigener erfahrung kann ich leider nur sagen ein solches schicksal ist in jedem fall schlimm, behinderungen, sind im allgemeinen schwer zu verkraften und genitalverstümmelung ganz besonders, aber es kommt leider oft noch schlimmer als man gerade denkt, deshalb ist das wichtigste, das du vom krebs geheilt wirst, damit du noch eine zukunft hast,

über deine gyn könntest du medizinische silicon, bzw, gummi "dildos" bestellen,
die gibt es in unterschiedlichen größen und sind zum dehnen (über nacht) gedacht,
vagisan kennst du sicher, zum feucht und geschmeidig halten
eine zweit und dritt meinung bei guten plastischen chirugen hilft dir vielleicht auch weiter...

liebe grüße
bellajo
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