Zungengrundkarzinom u. Zähne ziehen !

Hallo,
bei meiner Schwester besteht Verdacht auf Zungengrundkarzinom mit Tonsillenbeteiligung. Gestern wurden die Tonsillen entfernt und eine Gewebeprobe entnommen.
Nun ist davon die Rede, ihr "alle" Zähne zu ziehen. Sie hat panische Angst und will nur noch nach Hause.
Vielleicht kann mir jemand etwas zur OP sagen und vor allen Dingen den Grund, warum die Zähne gezogen werden müssen.
Herzlichen Dank
Gerty

Hallo Gerty,

möglicherweise soll nicht nur operiert werden, sondern auch bestrahlt. Das wäre für mich eine Erklärung, aber nur wenn alle Zähne kariös oder evtl. Wurzelbehandelt sind. Kommt sicher auch auf das Alter des Patienten an. Ich bin 35 Jahre alt und mir wurde vorsichtshalber vor der Bestrahlung ein wurzelbehandelter Zahn gezogen.
Am besten Du fragst im Krankenhaus nochmal genau nach.
Das Ausmaß der OP hängt vom Stadium des Tumors ab. Auch hier würde ich nochmal im KKH nachfragen.
Ich hatte einen Tumor am linken Zungenrand (T2, N0, M0)und mir wurde die halbe Zunge und der Mundboden entfernt, danach dann Bestrahlung. Wie schon geschrieben, die OP ist abhängig von der Größe des Tumors, also unbedingt nachfragen, auch ob evtl. noch bestrahlt werden soll!

Alles Gute und viele Grüße

torsten

Hallo Gerty,
nur ganz kurz.
Bei mir solten auch ( vor dem Bestrahlen) die Zähne gezogen werden.
Habe mir dann aber >> schnell << ( vor dem bestrahlen) neue Brücken bzw. Kronen machen lassen - dann gings auch so.
Meine Zähne waren vorher schon einigermaßen in ordnung.

Liebe Grüße

:-)raipa:-)

Ps. frag mal nach, warum die Zähne gezogen werden sollen ???

Hallo Gerty,
kann auch mit so einem blöden Tumor aufwarten und wurde auch bestrahlt - mir wurde ein Weisheitszahn, der noch im Kiefer lag und an den sich bis dato keiner so recht ran traute, da ich Weltmeister im Entzündungen kriegen bin, gezogen und zwei Zähne noch später, da die Herren in Weiß die Zungenreste so seltsam vernäht haben, dass mir meine Zähne im Weg waren ...
Bestrahlt wurde ich übrigens auch und die meisten meiner Zähne haben Wurzelfüllungen, Brücken, Schrauben, an denen Kronen hängen - ist jetzt gut drei Jahre her und meine Zähne sind nicht unbedingt schlechter geworden - nur furchtbarst empfindlich ...
Also ich würde da nochmal nachfragen und gegebenenfalls eine zweite Meinung einholen - es ist halt doch ein Tumor, der erst in den letzten Jahren auf dem Vormarsch ist und bis dato galt: dies ist ein Krebs, den alkoholkranke Raucher in schlechtem Allgemein- und Pflegezustand im fortgeschrittenen Alter kriegen.
Alles Liebe
Birgit

Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten !!

Da ich selbst 99 die Diagnose Brustkrebs bekam und ich mich sehr mit meiner Krankheit auseinandergesetzt habe, würde ich natürlich auch gerne wissen, wie bei dieser Krebsart die Prognosen sind. Ich weiß, dass es vom Grading und Staging des Tumors abhängt. Kann mir denn jemand Links nennen bezgl. dieser Krebsart ??
Danke noch mal für Eure Hilfe.
Gerty

Hallo Gerty,

hier ein paar links:

www.mkg-berlin.de/ger/klinik/tumor/#2.
www.m-ww.de/krankheiten/krebs/zungenkrebs.html

Alles Gute

torsten

Herzlichen Dank torsten !!
Gerty

Hallo liebe kundige Forumsteilnehmer,
meiner Schwester werden nun nach und nach die Zähne entfernt, die der Strahlentherapie nicht standhalten können. Sie wird also bestrahlt und zugleich wird ihr eine Chemo verabreicht. Könnt Ihr mir sagen, um welche Chemo es sich handeln könnte ? Evtl. Platin ?
Außerdem wiegt sie nur noch 49 kg und ich habe große Angst, dass sie das alles nicht schaffen wird. Kann man denn nicht jetzt auch künstlich ernähren ? Man will also die Strahlentherapie neoadjuvant geben, sicherlich mit dem Ziel den Tumor zu verkleinern, bevor operiert wird. Die Klassifikation hört sich auch nicht gut an: T4 Mx N2b - Das histologische Ergebnis liegt noch nicht vor.
DAnke schon mal für Eure Antworten !
Gerty

Hallo Gerty,
hat Deine Schwester keine Ernährungs-Sonde gelegt bekommen - in ihrem Fall ist Nasensonde vermutlich die schlechtere Wahl, also eine PEG (durch die Bauchdecke direkt in den Magen - nicht wirklich angenehm, aber zu überleben)???

Hallo Gerty,

ich hatte auch eine Magensonde (PEG), von der Birgit schon berichtete. Ich war ganz froh darüber, da ich während der Bestrahlung kaum essen konnte und auch nicht wollte (wg. meiner Zähne).
Ich habe damals übrigens 50kg bei 180cm Länge gewogen. Bin jetzt bei 66kg. Über die Chemeo kann ich Dir leider nichts sagen......

Alles Gute für Euch

torsten

Hallo Ihr Tapferen Menschen!

Mein Partner hat vor 5 Wochen auch eine OP - Zungenrandkarzinom hinter sich bringen müssen, aber wohl von der kleineren Art, wenn ich eure Berichte so lese...! Also es sind keine Zungenanteile entfernt worden, er hat kaum Beschwerden. Die zahnäztliche "Renovierung" war auch nicht groß. Nun hate er aber weitere Metastasen, nicht unbedingt von diesem Krebs, aber auch Plattenepithele. Nachdem er jetzt noch zwei andere OP`s hatte, soll nun die Bestrahlung im Halsbereich fortgesetzt werden. Er hat durch die OP´S schon viel abgenommen - muss er wirklich zwangsläufig mit Ernährungsproblemen rechnen? Welche Nebenwirkungen haben euch am meisten zu schffen gemacht und was konntet (wolltet) ihr noch zu euch nehmen?

Ich bewundere sehr, wie ihr mit diesen Einschränkungen umgeht und den Mut nicht sinken lasst!

Liebe Grüße Petra

Hallo Petra,
ja, wer im Halsbereich bestrahlt wird, darf mit dem einen oder anderen, zum Teil auch gravierenden Ernährungsproblem rechnen, bitte schau Dir doch auch mal die Beiträge unter "Tonsillenkarzinom" an (ist ziemlich umfangreich). Durch die Bestrahlung werden die Schleimhäute geschädigt und die Folge davon sind Schluckbeschwerden, Schmerzen etc. .Informationen findest Du auch bei "Postoperative Bestrahlung nach Zungenrandkarzinom".
Alles Gute
Birgit

Vielen Dank Birgit - im Moment überschlagen sich die ereignisse - nun wird evtl. doch zu einer Chemo geraten, da der andere Krebs so fies Metastasen "streut"! Ich werde mich aber trotzdem schlauer machen lt. deinem Tipp!
Viele Grüße Petra

Hallo an alle !
Bei meiner Ma wurde vor 3 Wochen Hypopharynx-Ca diagnostiziert.
Nach einer Biopsie steht nun aber der Verdacht nahe, dass sie an einem Zungengrundkarzinom leidet, mit Verdacht auf Metastase im Lyphbereich.
Ein Kieferchirurg hat sie auch schon untersucht, aus welchem Grund habe ich Dank der Antworten hier erfahren.
Morgen bekommen wir das Ergebnis der Entnahme.
Die behandelnden Ärzte machen uns keine Hoffnungen was das Ausmaß anbelangt, man geht von der schlimmsten Einstufung aus.
Sie ist völlig am Ende, erstens, weil sie kaum noch schlucken kann (der Tumor stört) und zweitens weil man ihr bei der Biopsie zwei Zähne im Frontzahnbereich kaputt gemacht hat.
Ich habe keine Ahnung, was nun auf uns zukommt-- morgen wird erstmal die Therapie aubgesprochen, insbesondere auch das Ausmaß der OP.
Ich wünsche allen die dem Krebs die Zähne zeigen und sich nicht unterkriegen lassen alles erdenklich Gute !!!
Gruß an alle, Nicole

Hallo Nicole,
meine Schwester hat zwischenzeitlich eine Teil-OP in Essen hinter sich (Entfernung der Tonsillen). Es stellte sich also heraus, dass der Primär-Tumor in der rechten Tonsille lag. Dann wurden ihr rechtseitig 7 Zähne gezogen und morgen ist die andere Seite dran. Sie bekommt Cisplatin und 5FU-Chemo, mit der in der nächsten Woche begonnen wird. Parallel dazu noch Bestrahlungen. Sie ißt wie ein Scheunendrescher, damit sie evtl. noch an Gewicht zunimmt.
Ich habe mir schon viele Tipps hier aus dem Archiv gezogen, besonders was die Ernährung und die Mundtrockenheit angeht.

Danke "Euch" Allen dafür !
Sie ist guten Mutes und ich versuche ihr so gut es geht die Angst zu nehmen.

Alles Gute
Gerty