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  #1  
Alt 20.12.2004, 10:13
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Standard Leben "nach" dem Krebs?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe eine Frage die mich seit längerem schon beschäftigt:

Wie habt Ihr euer Leben umgestellt? Habt Ihr euer Leben überhaupt umgestellt?

Habe beim Lesen dieses Forums und bei Gesprächen mit anderen Betroffenen erfahren das einige die Ernährung umgestellt haben, mehr Sport machen und viele Vitamine essen. Ich mache leider nichts davon :-( Nicht weil ich nicht will, vielmehr habe ich kein Durchhaltevermögen.

Meine Umstellung besteht darin, mich mehr mit mir auseinander zu setzen. Also mit meiner Gefühlswelt und meiner Umwelt (zwischenmenschlich). Da das meiner Meinung nach der Grund für meinen Krebs war.

Nun habe ich aber Angst das der Krebs wieder kommt, wenn ich nicht "gesünder" lebe und ich mich nicht intensiver mit dem Krebs auseinander setze. Ich mache mir jeden Tag Vorwürfe weil ich nicht in der Lage bin "gesünder" zu leben.

Ich bin echt ratlos und würde gerne an euren Gedanken bzw. Erfahrungen teil haben.

Liebe Grüße Cornelia
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  #2  
Alt 20.12.2004, 11:52
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Standard Leben

Liebe Cornelia,
indem Du schreibst, dass Dein Gefühlsleben mit verantwortlich für Deine Erkrankung war, siehst Du schon den Zusammenhang zwischen Deinem körperlichen und geistigen Befinden.
Meiner Meinung nach ist da was dran, wenngleich sicherlich auch viele andere Faktoren eine Rolle spielen.
Aber wenn dem so ist, dann ist es doch vor allem wichtig, dass es Dir gut geht!! Wenn Du für diese oder jene Ernährung kein Durchhaltevermögen hast, dann lass doch das was Du nicht schaffst! Aber mach Dir selbst keinen Vorwurf daraus!! Wenn Du nicht viel Sport treibst, dann mach es doch einfach dann wenn Du Lust dazu hast!
Ein bischen ist mehr als gar nicht :-)

Ich denke, es ist wichtig, dass man sich zu nichts zwingt, sondern, dass man die Dinge so angeht, wie sie einem "leicht von der Hand" gehen.
Dann spielt auch der Kopf mit.

Schlimm wäre es allerdings, wenn Depressionen im Spiel sind!? Dann ist ein geregeltes Programm zum Sport oder anderen Aktivitäten unerläßlich!!

Was Du aber sicherlich problemlos machen kannst - Vitamine nehmen. Wenn Du Deine Ernährung nicht umstellst, dann hol Dir doch wenigstens ein par Vitamine aus der Apotheke. Ich nehme zum Beispiel täglich Orthomol Imun. Ich denke es hilft mir "gesünder" zu bleiben - und es gibt einem das gute Gefühl täglich etwas für seinen Körper zu tun :-)

Liebe Grüße
Claudia
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  #3  
Alt 20.12.2004, 12:05
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Standard Leben

Liebe Cornelia
Wem kann man mehr Angst machen, als einem Menschen, der Krebs hatte, die Chemo, OPs, Bestrahlungen hinter sich...? Wen kann man mehr hetzen als so jemanden mit Sprüchen von Heilung, wenn dieser Tee, diese Ernährung, diese Vitamine, diese Umstellungen der Lebensumstände, etc. nicht geschehen???
Ich habe mich sehr intensiv mit diesen Sachen auseinandergesetzt und ernähre mich möglichst vollwertig, naturbelassen, Bio, etc. und gönne mir genussvoll viele Auszeiten von dieser Regelung. Ich mache nicht nichts, nein, aber in erster Linie zwinge ich mich nicht und lasse nicht die Angst mein Ratgeber sein, sondern die Freude und Lust und das Leben! Die Angst soll mich niemals beraten, sondern mein Gefühl, mein Optimismus, meine Lebensfreude.
Das ist meine Linie jetzt. Ich bin gerade fertig mit 10 Monaten Behandlung und sage mir, dass ich am Ende meines Lebens - wann auch immer das sein mag - nicht sagen will "Hätte ich doch, warum habe ich nicht mehr, etc." Das ist das Ziel. Also freue ich mich am Leben, nehme mir Zeit für die mir wichtigen Dinge und verschiebe nicht auf morgen, was mir heute Freude machen könnte. Das macht mich gesund. Sollte ich wirklich an Krebs sterben, dann wird das so wohl richtig sein, ob ich es verstehe oder nicht. Wenn ich nach einem gelebten Leben gehen muss, dann werde ich schon meinen Frieden machen.
Hoffentlich verstehst Du meine Worte... Ich mache auch Sport, aber genau so viel, wie mir Spass macht. Ich rauche nicht mehr, weil ich von jetzt an wirklich gut zu mir schauen will. Ich esse bewusst, aber nur, wenn da auch Freude dabei ist. Ist was gesund und scheusslich, dann lass ich es. Ich fordere meine Zeit und meinen Raum ein, was mir sehr viel Freude bringt. Ich investiere meine Zeit in Menschen, die nicht nur von mir nehmen wollen, sondern mit mir teilen und mir auch mal geben. Ich bin sanft geworden und kämpfe nicht mehr, sondern verlagere meine Zeit, Energie, etc.
Letztlich denke ich, dass wir Betroffenen nicht nur wegen eines Mangels, einem Parasiten, dem falschen Oel, bedenklichen Inhaltstoffen von Kosmetika, zuweing Sport, etc. krank geworden sind. Dazu braucht es mehr. Es müssen körperliche und seelische Voraussetzungen gegeben sein.
So genug jetzt. Ich wünsche Dir, dass Du einen Weg findest, der Dir die Angst nehmen kann und Dich nicht unter Druck setzt.
Alles Gute
Barbara
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  #4  
Alt 20.12.2004, 13:13
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Hallo Cornelia,
tja was habe ich geändert ind meinem Leben?
Ich habe mich und mein ganzes Leben geändert. Ich bin zu mir selbst besser geworden. Ich stelle mich an erster Stelle, lass es mir gut gehen. Ich liebe mich jetzt so wie ich bin, mit allen guten und nicht so guten Seiten. Ich nehme das Leben an wie es ist, oder wie es kommt. Ich frage mich will ich das oder jenes, oder muß ich es. Barbara hat schon das Richtige geschrieben. Ich habe mich so intensiv mit dem Tod auseinander gesetzt, dass ich ihn als meinen Freund willkommen heiße, wenn er da ist. Nicht die Jahre zählen die man gelebt hat, sondern wie intensiv man das Leben genossen hat.Menschen die mir nahestehen meinen, ich sei milder geworden. Das stimmt aber nicht. Es gibt nur viele Sachen, die mich nicht mehr interessieren. Ich setze jetzt andere Prioritäten im Leben.
Also Cornelia, es gibt kein Patentrezept für "das Leben nach Krebs".
Liebe Dich und denke positiv, setz Dich nicht unter Druck. Lebe Dein Leben wie du es möchtest oder wie es dir möglich ist.
Frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahre 2005, auf das alle Deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Liebe Grüße, Rubbelmaus
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  #5  
Alt 20.12.2004, 13:44
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Hallo Cornelia,

mach Dir bloß keine Vorwürfe, weil Du z.B. keinen Sport treibst oder nicht genug Vitamine nimmst oder oder...
Deine wichtigste Therapie für Dich ist z. Zt. das Auseinandersetzen mit Dir selbst, wie Du schreibst. Wenn dies jetzt für Dich wichtig ist, bist Du auf dem richtigen Weg.
Du solltest alles zu seiner Zeit machen, wer sagt denn, dass Du später nicht Lust auf Sport bekommst, oder plötzlich dringend Vitamine nehmen möchtest.
Alle, die hier im Forum schreiben, haben letztendlich ihre eigene Art, mit der Krankheit zu leben und umzugehen. Und wenn Einige besonders vehehment für die eine oder andere Lebens-, Ernährungs- oder Medikamenten-form eintreten, so ist das Deren Methode gegen die Krankheit vorzugehen. Es gibt leider keine Patent-Lösung, auch wenn wir das Alle gerne glauben würden, und Einige dies auch glauben und verkünden.
Hör auf Dich, auf Kopf und Körper, und mach Dir bitte kein schlechtes Gewissen, denn das ist schlimmer für Dich, als keinen Sport zu treiben.

Liebe Grüsse und frohe Weihnachten
Lore
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  #6  
Alt 20.12.2004, 15:34
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Hallo Cornelia,
ich bin 2001 an BK erkrankt. Damals habe ich mir vorgenommen:"Jetzt mache ich alles anders". Leider hat es nicht so ganz geklappt.Meine Ernährung ist in etwa die gleiche geblieben wie damals. Sport habe ich noch nie gemacht und mache auch heute keinen.Für mich ist"Sport Mord".Das einzigste was ich versucht habe zu ändern ist meine Lebenseinstelllung. Ich versuche einfach positiver an das Leben heranzugehen.Es gelingt mir zwar nicht immer ,aber immer öfters. In meinem privatenbereich,halte ich mir alle die Leute von der Pelle,mit denen ich eigentlich noch nie etwas anfangen konnte.Früher habe ich dann aus Anstand manchmal Einladungen ausgesprochen oder angenommen,bei denen ich mich immer so furchtbar quälen musste. Tue ich jetzt nicht mehr. Ich lade heute nur noch Menschen ein,die mir etwas bedeuten.Die da waren als wir alle Hilfe brauchten und die mich so akzeptieren wie ich bin. Mit all meinen Macken(das sind eine ganze Menge).Durch meine Krankheit bin ich auch viel kritischer geworden,auch mir selbst gegenüber. Ich sage heute weniger ich MUSS.Eher heißt es heute WENN ICH KANN.Den normalen Alltagsstress habe ich heute auch noch. Mit Mann und Kindern.Aber trotzdem nehme ich mir manchmal eine Auszeit. Und wenn es auch nur mal eine Stunde ist,in der ich dann ein Buch lese oder einfach auf der Couch liege und gar nichts tue.
Mach dich also bitte nicht verrückt.Denn wichtig ist das du DEINEN WEG gehst. Denn das ist dann für DICH der RICHTIGE WEG.
In diesem Sinne alles ,alles Gute und eine schöne Weihnachtszeit.
Elli
PS.Wenn ich alle gutgemeinten Ratschläge befolgt hätte,die mir liebe Mitmenschen mit auf den Weg gegeben haben,dann hätte ich heute noch viel mehr Stress wie vorher.
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  #7  
Alt 20.12.2004, 15:45
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Hallo Cornelia,

ich hatte vor 4 Jahren die Erstdiagnose und mir geht es seit dem eigentlich besser als vorher. Habe mich auch mit mir selbst auseinandergesetzt und Leute, die mir nicht guttun, aus meinem Leben verbannt;-)

Die große Ernährungsumstellung ist mir auch nicht gelungen...halte das auch immer nicht durch..Das einzige, was ich jetzt mache ist, Vitamine zu nehmen. Das mach ich gleich morgens nach dem Frühstück.
Bin auch eher unsportlich, aber schaffe es jetzt doch, ab und zu mal wandern zu gehen. Liegt aber auch daran, dass ich früher niemanden für solche Aktionen gefunden habe. Jetzt gehören zwei Frauen zu meinem Freundeskreis, die da auch Spaß dran haben.
Ich bin jetzt auch netter zu mir;-) Obwohl ich nur noch eine Brust habe, mag ich mich jetzt mehr als vorher und das denke ich, ist mit das wichtigste.

Also mach dir keinen Kopf und versuche fröhlich durchs Leben zu gehen. Jammern können wir immer noch, wenn wir die Krankheit nicht in den Griff bekommen;-)

Alles Gute
Gruß
Angelika
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  #8  
Alt 20.12.2004, 18:49
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Hallo Cornelia,
Lore hat schon recht wenn sie meint, dass jeder wohl seine eigene Art finden muss, damit umzugehen. Ich habe nach der Diagnose im letzten Jahr nicht den Gedanken gehabt, alles 'anders machen' zu müssen. Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass ich mein bisheriges Leben in Frage stelle und das tue ich ganz gewiss nicht, weil ich vorher ein schönes und interessantes Leben hatte, das wie alle seine Höhen und Tiefen hatte. Die gehören aber nun mal zum Leben dazu. Ich habe auch mein Leben nicht komplett umgestellt. Ich bin vielleicht bewußter geworden im Umgang mit mir selbst, achte mehr auf mich als früher, esse jeden Tag Obst, gehe mehr spazieren etc. Aber das ist nichts, was ich bewußt geändert hat, es hat sich einfach so entwickelt. Ich habe auch festgestellt, dass der Krebs mich dazu gebracht hat, mit anderen geduldiger zu sein.
Wie Angelika habe ich auch nur noch eine Brust, aber ich fühle mich wohl mit mir und meinem Körper und das ist die Hauptsache.
Ich kann dir also auch keinen Rat geben, welches der beste Weg ist.
Aber ich wünsche dir natürlich, dass du deinen Weg findest, damit dein Leben wieder lebenswert ist. Beherrsche den Krebs, aber lass nicht zu, dass er dein Leben beherrscht.
Liebe Gruesse und eine schöne Weihnachtszeit
Birgit 64
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  #9  
Alt 20.12.2004, 18:52
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Oh Ihr seid alle sooooo lieb. Danke :-)

Ist halt alles ein bissi schwer und vielleicht will ich einfach alles viel zu schnell. Dabei bin ich sehr gut im Seele "aufräumen". Ich komme mir mittlerweile so nah, wie ich mir noch nie war.

Es ist schön zu hören, daß nicht jeder die Ernährung umstellt und Sport macht. Ihr habt mich darin bestätigt, daß in erster Linie die Seele wichtig ist.

Dazu hat mir meine Mama heute was gegeben (meine Mama ist die tollste Frau, und die, die mich in der ganzen Zeit begleitet hat, OHNE wenn und aber) :-)

"Geh du vor," sagt die Seele zum Körper.
"Auf mich hört er (sie) nicht. Vielleicht hört er(sie) auf dich?"

"Ich werde krank werden, dann wird er (sie) Zeit für dich haben," sagt der Körper zur Seele.

(Ulrich Schaffer, dt. Schriftsteller).
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