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Alt 28.04.2004, 23:30
Tina NRW Tina NRW ist offline
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Standard Angiographie

http://www.netdoktor.de/ratschlaege/...giographie.htm

Angiographie

Dr. med. Markus Kirchgeorg


Was versteht man unter einer Angiographie?

Die Angiographie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der mit Hilfe von Röntgen-Kontrastmitteln Gefäße sichtbar gemacht werden. Mit diesem Verfahren können Arterien (Arteriographie), Venen (Phlebographie) und Lymphgefäße (Lymphographie) untersucht werden.


Wie funktioniert die Angiographie?

Bei der Angiographie werden dem Patienten Röntgen-Kontrastmittel in das entsprechende Gefäß gespritzt. Dadurch lassen sich Gefäße vom umgebenden Gewebe deutlich hervorheben. Kontrastmittel erhöhen die Dichte bestimmter Strukturen und machen sie damit besser sichtbar. Der Arzt kann das am Schwarzweiß-Kontrast auf dem Röntgenbild erkennen. Die Gefäße sind hier im Unterschied zur restlichen Umgebung auf dem Röntgenbild weiß. Der weiße Kontrast kommt dadurch zu Stande, dass das Röntgen-Kontrastmittel die Röntgenstrahlung absorbiert.


Wann wird eine Angiographie angewandt?

Besteht Verdacht auf Gefäßeinengungen, Gefäßverschlüsse oder Gefäßmissbildungen, kann der Arzt eine Angiographie veranlassen. Dadurch gewinnt er Aufschluss über die Art und Ausdehnung der Gefäßerkrankung. Diese Untersuchung eignet sich außerdem zum Thrombosenachweis.

In der Tumordiagnostik kann die Gefäßversorgung des Tumors mittels Angiographie nachgewiesen werden. Auch Blutungsquellen aus einem verletzten Gefäß können auf diese Weise genau lokalisiert werden. Zudem dient die Angiographie der Erfolgskontrolle nach Gefäßoperationen und ermöglicht außerdem medikamentöse Behandlungsmaßnahmen wie z. B. die Auflösung einer Thrombose (Thrombolyse).

Häufige angiographische Untersuchungen sind unter anderem:

Herzkatheter-Untersuchung zur Darstellung der Herzkranzgefäße

Arteriographie der Bein- und Beckengefäße zum Nachweis von Gefäßeinengungen z. B. bei Diabetikern

Phlebographie tiefer Bein- und Beckenvenen unter anderem zur Therapieplanung bei Krampfadern

Zerebrale Angiographie: Hier werden Gefäße im Gehirn sichtbar gemacht


Was ist im Vorfeld der Angiographie zu beachten?

Da bei dieser Untersuchung Röntgen-Kontrastmittel verwendet werden, darf der Patient nicht an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Der Arzt sollte auch wissen, ob Allergien gegen das Kontrastmittel bestehen. Bei Nierenfunktionsstörungen oder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) entscheidet der Arzt je nach Schweregrad der Erkrankung, ob eine Angiographie empfehlenswert ist. Zudem muss vor einer Untersuchung der Gerinnungsstatus kontrolliert werden. Der Gerinnungsstatus besagt, in welchem Maße das Blut fähig ist zu gerinnen.


Wie wird die Angiographie durchgeführt?

Indirekte Angiographie zur Darstellung der Herzkranzgefäße

Je nachdem, welches Organ oder welche Körperregion untersucht werden soll, wird in örtlicher Betäubung eine Hohlnadel in eine Arterie, Vene oder in das Gewebe eingeführt. Über diese Hohlnadel wird dem Patienten ein Röntgenkontrastmittel in das Gefäß injiziert. Mittels Röntgendurchleuchtung wird das Kontrastmittel auf dem Röntgenbildschirm sichtbar gemacht und auf diese Weise das zu untersuchende Gefäß gleichfalls. Dies ist die so genannte direkte Angiographie. Bei der indirekten Angiographie wird über ein Gefäß, das als Schleuse dient, ein Kunststoffschlauch (Katheter) in das zu untersuchende Gefäßgebiet vorgeschoben. Über diesen Katheter wird dann unter Röntgendurchleuchtung das Kontrastmittel injiziert. So kann man z. B. die Herzkranzgefäße sichtbar machen (Herzkatheter).


Welche Komplikationen können bei der Angiographie auftreten?

Unter Umständen kann es zu Blutungen, Blutergüssen, Thrombosen (Blutpfropfbildung), Embolien (Gefäßverschluss durch eine abgeschwemmte Thrombose), allergischen Reaktionen gegen das Röntgen-Kontrastmittel, Gefäßverletzungen oder zu einer Infektion kommen.


Welche anderen Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?

Ein anderes Verfahren zum Sichtbarmachen von Gefäßen stellt die Sonographie (Ultraschall) dar. Je nachdem, welche Gefäße untersucht werden sollen, ist einem der beiden Verfahren der Vorzug zu geben. Oberflächlich gelegene Gefäße können gut und schonend mittels Sonographie untersucht werden. Dagegen erfasst die Sonographie z. B. die Herzkranzgefäße nicht. In diesem Fall wird der Arzt eine Angiographie vorziehen.

Redaktion Dr. med. Katharina Larisch
Aktualisierung 27.11.2003
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  #2  
Alt 29.04.2004, 00:18
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard Angiographie

Bedeutung der Angiographie in der Onkologie

Angiographie kann auch notwendig sein, um eine Infiltration in oder Mitbeteiligung des Tumors mit Blutgefässen darzustellen - ist wichtig für Bestrahlung und evtl. Operationen.
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