Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Leberkrebs

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #26  
Alt 29.10.2007, 11:40
Strubbel Strubbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Hagen
Beiträge: 45
Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo floel,

ich schreibe zum ersten Mal in diesem Forum. Bisher habe ich immer im Prostatakrebsforum gelesen, aber seit kurzem wissen wir, das mein Vater (67) Lebermetastasen hat. 2001 wurde bei ihm PK festgestellt, darauf folgte die übliche Behandlung mit Hormonen. Ende letzten Jahres bekam er ständig Magenschmerzen. Magen- u. Darmspiegelung waren ohne Befund, aber die Schmerzen und die Übelkeit wurden immer unerträglicher. Im Mai hat er seinen Hausarzt gewechselt, der die Sache sofort durchschaute: das Szintigramm zeigten Metastasen im Knochengerüst. Er bekam Bestrahlungen und monatliche Aredia-Infusionen. Die Übelkeit blieb, ich weiß nicht, wie viele verschiedenen Mittel er dagegen bekommen hat. Nichts half tatsächlich. Innerhalb von 6 Wochen nahm er 10 Kilo ab. Da wurde das Problem sichtbar: Wasser im Bauchraum (Aszites), 6 Liter! Im KH ließ man das Wasser raus – und die Übelkeit verschwand fast vollständig, da der Druck auf dem Magen weg war. Leider hat das nicht lange angehalten. Das Wasser läuft rasend schnell nach. Grund für das Wasser sind Lebermetastasen und weitere Metastasen im Bauchraum. Das Ergebnis hat uns umgehauen. Normalerweise streut PK nämlich keine Metastasen in die Leber, deshalb wird heute eine Biopsie gemacht. Vor dem Ergebnis haben wir alle große Angst. Hoffentlich kann man noch etwas machen. Das letzte Krankenhaus, das “nur“ per Sonografie die Diagnose stellte, hat meinen Paps einfach nach Hause entlassen, mit der Anweisung wieder ins KH zu kommen, wenn der Bauch voll ist. Kein CT, keine andere Untersuchungen (!!) Die haben meinen Paps schon abgeschrieben. Er wäre ein kranker Mann, seine Leber sei kaputt und eine neue bekäme er nicht. Kannst Du Dir so etwas vorstellen?? Das hat die Ärztin ihm vor den Kopf geknallt. Zum Glück denkt der Onkologe meines Vaters anders, und handelt noch.
Unsere Nerven liegen blank. Mein Vater, der Starke, ist nur noch ein Häufchen Elend, er weint viel und ist total verzweifelt. Er ist von 100 kg auf 75 abgemagert und sieht aus wie ein alter Mann. Er kann kaum noch laufen, schläft im Wohnzimmer (EG) im Pflegebett.
Wir leben in einem Alptraum, aus dem wir nicht aufwachen. Du kennst das Gefühl sicherlich.

Aber nun zu Dir und Deiner Mutter: Mein Vater bekommt gegen die Übelkeit MCP-Tropfen. Die „normale“ Dosis (ich glaube 3xtäglich 20 Tropfen), die der Hausarzt verschrieben hat, hat der Onkologe nur milde belächelt. Er hat die doppelte Dosis verordnet, und damit lässt sich die Übelkeit in Schach halten. Vorher hatte mein Paps Pflaster: Scopoderm TTS, die haben ihm aber nicht wirklich helfen können. Zu den Schmerzen kann ich nicht viel sagen, mein Vater bekommt gegen seine Knochenschmerzen so etwas wie Novalgin (den genauen Namen weiß ich jetzt nicht), Morphium wird bei ihm wohl die nächste Stufe sein.

Diese ständige Warterei auf Ergebnisse, obwohl die Zeit der Krebspatienten doch so begrenzt ist, ist einfach unfair… da fehlen mir manchmal die Worte. Und es ist überall dasselbe.

Ich drücke Euch ganz ganz fest die Daumen, dass endlich etwas getan wird.

Viele Grüße,
Strubbel
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:19 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55