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Alt 04.09.2007, 12:18
Alexa R. Alexa R. ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 2
Standard Mein geliebter Vater

Hallo ihr Lieben,

mein Name ist Alexa (30) und schon seit einiger Zeit hole ich mir Rat in diesem Forum und es gibt mir ein bisschen Trost mitzuerleben, dass man nicht alleine ist…vielen Dank
Zu meiner Situation:
Mein Vater (69) wurde vor 11/2 Jahren am Darm operiert aufgrund eines Tumors. Leider war es unumgänglich einen künstlichen Darmausgang zu legen. Alle Befunde der Proben, die bei der OP entnommen wurden waren ohne Befund. Also kein Krebs, wie man uns damals mitteilte. Es gab auch keinerlei Nachbehandlung. Man sagte uns nur, es sollten regelmäßige Nachuntersuchungen stattfinden. Das geschah auch ein halbes Jahr später, dann nicht mehr.

Vor ca. 2 Monaten bekam mein Vater dann starke Rückenschmerzen. Nach vielen Untersuchungen stellte sich nach einem Szyntigramm dann heraus: es sind Knochenmetastasen. Fast die gesamte Wirbelsäule ist voll damit. 2 Lendenwirbel waren schon angebrochen und er kam sofort ins Krankenhaus. Dort wurden die Wirbel „einzementiert“, was eine reine schmerztherapeutische Maßnahme war.
Seit der OP ist mein Vater nicht mehr auf die Beine gekommen und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Es hat ewig gedauert Ihn halbwegs schmerzfrei zu bekommen.
Mein Vater hat bereits 20 Bestrahlungen der Lendenwirbelsäule bekommen, dann wurde die Halswirbelsäule bestrahlt. Die Bestrahlung hat ihm sehr zugesetzt: Schluckbeschwerden, starke Müdigkeit, Übelkeit... Erfolge waren nicht zu erkennen. Im Gegenteil: erst wurden
die Beine taub, so dass sei ihn nicht mehr tragen können, dann kamen die Arme hinzu und seit einigen Tagen ist auch das Kinn taub. Selbst Ihn ab und zu in den Rollstuhl zu setzten ist jetzt nicht mehr möglich, weil es Ihn zu sehr anstrengt.
Gestern hat man nun beschlossen , die Bestrahlung vorzeitig zu beenden und auch fast alle Medikamente bis auf die Schmerzmedikamente abzusetzen.

Nach 7 Wochen Krankenhaus ist mein Vater jetzt seit 2 Wochen zu Hause und wird von seiner Frau aufopfernd gepflegt.
In der Ganzen Zeit hat er eine unheimliche Stärke bewiesen, er hat immer daran geglaubt, dass es zu einer Besserung kommt. Keiner hat ihm in der ganzen Zeit gesagt, wie schlimm es wirklich um Ihn steht, weder die Ärzte noch die Familie. Er kennt zwar die Tatsachen, aber er hat nie Fragen gestellt. Das Thema sterben kam nie zur Sprache. Wir dachten, das wäre besser, da wir die Befürchtung hatten, er würde sich sonst aufgeben.
Es ist sehr schwer für mich, mit der Situation umzugehen. Wir stehen uns sehr nah und es tut mir so unendlich weh, Ihn so leiden zu sehen. Ich weiss nicht was ich Ihm sagen soll, soll ich das Thema Tod ansprechen? Manchmal denke ich, wenn er es doch nur zulassen könnte und nicht verdrängen würde…man könnte die verbleibende Zeit ganz anders nutzen.
Keiner der Ärzte hat sich je dazu geäußert, wie lange seine Lebenserwartung noch sein wird. Ich weiss, das ist wahrscheinlich schwer zu sagen, aber manchmal wünschte ich mir man hätte wenigstens eine ungefähre Vorstellung.
Ich danke euch fürs zuhören und würde mich über Antworten und Meinungen sehr freuen.
Liebe Grüße Alexa
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