Kleinzelliges Bronchalkarzenom ....und doch geschafft!!!

[mimi1]

Sehr oft schon habe ich in diesem Forum gelesen und heute muß und möchte
ich meinen Beitrag an all die erkrankten Menschen als auch an die Angehörigen richten.
Auch ich hatte eine Geschichte die von tiefster Verzweiflung bis hin über Haß auf mich selber und depressiver Erstarrtheit reichte.
Meine Diagnose war ein kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lymphknotenbefall im Halsbereich und einer schlechten Prognose, ich war gerade 49 Jahre alt.
Damals konnte ich meinen verräterischen Körper nicht verstehen und trauen konnte ich ihm schon gar nicht .
Als Behandlung gab es für mich keine Operation mehr,da ich schon eine Metastase im Halsbereich hatte. Meine Behandlung beschränkte sich auf Chemotherapie und Bestrahlung.
Nach dieser Prozedur hatte ich genug Zeit und so fing ich an, mich mit meinem Tumor zu unterhalten. In vielen Zwiegesprächen fragte ich nach dem Sinn seines Daseins und dennoch bat ich ihn ,sich irgendwann auch wieder zu verabschieden.
Auf Dauer hatte ich so einen Weg gefunden mit dem Tumor umzugehen und mir klar zu werden daß diese Erkrankung ein Neubeginn sein kann.
Ich habe mich oft gefragt, ob der Krebs mich um jeden Preis vernichten will ,oder ob er mir nur einen anderen Weg aufzeigt ,den ich im Leben gehen kann.
Ich habe mich für die zweite Varriante entschieden.
Mit der Zeit verlor ich die schreckliche Angst vor dem Krebs und wollte ihn nicht mehr als meinen Feind,sondern ich wollte ,daß wir uns arrangieren.
Heute glaube ich, daß mir das auch einigermaßen gut gelungen ist.
Meine Krebserkrankung wurde 2001 festgestellt,ich bin seit 10 Jahren Tumorfrei.
Ich hoffe sehr.daß ich mit meinem Erfahrungsbericht vielen von euch ein kleinwenig oder auch ein bisschen mehr Mut machen konnte.
Ich möchte euch ganz fest drücken und wünsche mir daß jeder einzelne von euch seinen Weg findet und alles wieder gut wird(es ist nicht unmöglich!)
Liebe und herzliche Grüße sendet euch Mimi1

[Moononyx]

Liebe Mimi!

Vielen Dank, daß Du Deine Erfahrung mit uns teilen magst.

Ich hatte gerade beim Vorlesen Deines Berichtes ne richtig fette Gänsehaut bekommen.
Jetzt haben mein Mann (Nichtkleinzelliges BC mit 14 Hirnmetastasen) und ich wieder ein bißchen Licht am Ende des Tunnels.

Ich finde es bewundernswert, wie Du mit Deinem Schicksal umgegangen bist / umgehst. Weiter so!

Mit vielen lieben Grüßen aus dem Westerwald
Andy und Maike

[mimi1]

Lieber Andy und Maike,
ich wünsche euch von ganzem Herzen daß aus dem kleinen Licht ein riesengroßes wird!Ich hoffe und wünsche mit euch, daß aus Verzweiflung
Mut und Entschlossenheit wird( das mag der Tumor überhaupt nicht)
Ich grüße euch ganz herzlich und bin mir sicher,
daß ihr das hinkriegt.

Liebe Grüße aus Dortmund Mimi

[Sonja1963]

Liebe Mimi, ich selber habe grade so einen Thread geschrieben. Aber ich bin nur ein Angehöriger. Um so toller finde ich wenn eine Betroffene ihre Erfahrung nieder schreibt. Das lässt hoffen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Glück der Welt.

LG Sonja

[mimi1]

Liebe Sonja,
danke für deinen Zuspruch.
Ich bin mir sicher ,daß noch viele Geschichten mit gutem Ausgang gibt.

Liebe Grüße Mimi1

[einfach-ja]

Hallo, Mimi1
10 Jahre ohne Rezidiv, w o w , voller Freude habe ich Deine Botschaft gelesen.
Es ist wirklich wunder-bar !!
Deine Zeilen kamen mir so vertraut vor.

Ich kann ähnliches berichten:
Nachdem mein Mann im Juni 2008 seine Diagnose bekam, sprach er mit seiner
Lunge, entschuldigte sich bei ihr und versprach ihr, dass sie keinen Rauch
mehr abbekommt.
Als feststand, dass er den "Kleinzeller" mit Lympfknotenmetastasen hatte,
strahlte er mich an und sagte: "Wie schön, ich darf meine Lunge behalten!"

Es hat mich sehr berührt, er wußte genau Bescheid u. es war auch kein Ver-
drängen.
Von Juli - Sept. 2008 bekam er 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, danach war
sein ca. 7 cm großer Tumor nicht mehr zu sehen. Die Lympfknotenmetastasen gingen um 10 % zurück.
Anschließend sollte die Bestrahlung erfolgen. Als jedoch 4 Wochen später
alle Lympfknoten im Normalbereich waren, entschloss sich mein Mann, sich
nicht bestrahlen zu lassen.
Von Dez.2008 - Jan. 2009 hatte er eine Super-Reha in einer Immunbiologischen Klinik, die den Körper entgiftet und mit Hyperthermie
usw. arbeitet.
Im Februar 2009 gingen wir das erste Mal zur Kontrolle, der Arzt war nicht
glücklich über die Entscheidung. Er meinte, er könne sich ja immer noch be-
strahlen lassen.

Er spricht weiterhin mit seinen Zellen, die entarteten bittet er, dass sie sich
wieder zurückbilden usw. Es wäre sonst zu lang, alles zu schreiben.

Im Sommer 2009 fuhr er allein mit dem Fahrrad über 1100 km vom Süden
zur Nordsee in 9 Tagen. Bitte versteht mich nicht falsch, es soll nur eine
Information sein, was möglich sein kann. Ich schreibe es in großer Dankbar-
keit.
Es gibt so schöne Filme, z.B. "Intelligente Zellen" von einem Wissenschaft-
ler mit neuem Denken.
Im Fernsehen kam nun schon ein paarmal "Das Geheimnis der Heilung", der
mich auch total begeistert.
Bei " u n s" war diese Woche Kontrolle: kein Rezidiv - 3 Jahre sind erreicht!

Ich hoffe von ganzem Herzen, keine Gefühle verletzt zu haben, ich habe
nur "unseren Weg" beschrieben. Mimi 1, du hast mich einfach motiviert, hier
zu schreiben, sonst lese ich "still" mit. Ihr könnt mir glauben, ihr seid mir alle
sehr ans Herz gewachsen.
Es ist ,wie ihr alle immer wieder schreibt, jede Krankheit verläuft anders, jeder
hat andere Gedanken, andere Gefühle, kurzum: jeder ist in seiner ganz beson-
deren Art "einmalig".

Nun seid ganz herzlich gegrüßt
von Ellen
Ps. Ich habe nicht alles geschrieben, was wir gemacht haben, ich bin nur
auf Mimis Zeilen eingegangen.
Da ich hier noch keine Erfahrungen gesammelt habe, weiß ich leider nicht,
wie ich die Zeilen breiter bekomme!
Nochmals Ellen

[mimi1]

Hallo Ellen,
habe gestern schon eine Antwort auf deinen tollen Bericht geschrieben, der aber gar nicht übermittelt wurde und so probier ich es heute noch einmal.
Also, ich freue mich so sehr,daß ihr von ähnlichen Erfahrungen berichtet habt und drei Jahre ohne Rezidiv sind super!!!
So wie dein Mann mit seinen Zellen heute noch spricht,so beobachte ich meine zwei Helfer auch nach 10 Jahren noch.
Ich mache immer noch "Visite" zu sämtlichen Organen mit ihnen und schaue nach dem Rechten;ich laufe die Blutbahnen ab und wenn ich an meinem Herz vorbeikomme umarme ich es und drücke ihm einen dicken Schmatzer auf bevor ich dann zu meiener Lunge gehe.
Die Mistel ,die ich auch nach so vielen Jahren noch spritze, verteilen die beiden auf die erkrankte Seite der Lunge und ich muß sagen, sie sieht prächtig aus.

Ich wollte nur damit sagen, daß ich auch nach so vielen Jahren nicht unachtsam geworden bin sondern wachsam ,im Gegensatz zu früher als ich noch" gesund" war.
Jetzt bin ich eben anders gesund und es gefällt mir gar nicht schlecht.
Liebe Ellen, grüße deinen sportlichen Mann recht herzlich und was er bis jetzt geschafft hat ist nur ein Bruchteil von dem was noch kommt!
Nochmals vielen Dank für eure Erfahrungen und dem Mut sich auf diese Weise mit der Krankheit auseinanderzusetzten.
Liebe Grüße Mimi1

[lilly101]

Ich bin neu hier,habe Dein Bericht gelesen,er läßt uns hoffen.
Mein Mann bekam vor 3 Monaten die Diagnose Lingenkrebs.
Nach unzähligen Tränen,Wut und Verzweiflung,haben wir uns arrangiert.
Wir sagen uns jeden Tag schön das wir uns haben,anfangs haben meine Tochter und ich versucht Günter meinen Mann in Watte zu packen,soviel von ihm fern zu halten,aber irgendwann sagt er, ich lebe noch also haltet nicht alles von mir fern.

Inzwischen hat er 2 Chemo hintersich,es geht ihm ganz gut,was uns bei der ganzen Sache hilft,reden,reden.
Weiter am Leben teilnehmen,Famielie,Freunde treffen.

Lilly54

[mimi1]

Hallo Lily 54
schön daß Du dich gemeldet hast!
Mit der Diagnose Lungenkrebs bricht von jetzt auf gleich die komplette Welt zusammen, nichts ist mehr wie es war.
Auf einmal muß jeder seinen eigenen Weg finden, mit der Erkrankung umzugehen und auch die Angehörigen brauchen unendlich viel Kraft.
Dein Mann Günther und Du sind sicher auf einem guten Weg diese schwierige Zeit zu meistern;dazu wünsche ich euch beiden alles erdenklich gute und viel Kraft für die Zukunft. Mimi1

[lilly101]

Hi,Mimi

Danke, es ist gut zu wissen das man nicht alleine ist,das man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann. Günter ist ein sehr positiver Mensch, er zieht uns oft mit seiner fröhlichen Art mit, dafür bin ich ihm sehr, sehr Dankbar.

[lilly101]

Hallo Mimi,mein Mann hatte gestern die 3.Chemo,es geht ihm soweit ganz gut,
machen jetzt 2 Wochen Urlaub auf unseren Campingplatz,etwas ausruhen,
kommen jetzt ganz gut mit der ganzen situation klar,auch unserer tochter kommte gut zurecht. Wir sagen uns, nach vorne schauen die hoffnung stirbt zu letzt. Wir geben nicht auf.

[mimi1]

Hallo Lilly und Familie,
ich wünsche euch erholsame Ferientage und daß ihr ordentlich Kraft auftanken könnt, für die weitere Behandlung .Alles Liebe Mimi

[Michaela1962]

Hallo Mimi1, Moononyx usw.

Ich möchte mich für eure aufbauenden Zeilen bedanken, es macht Mut, bringt Kraft und läßt einen nach vorne schauen.
Von ganzem Herzen danke an euch für die positiven Zeilen.

Michaela

[mimi1]

Liebe Michaela,
ich weiß nicht ,ob Du selber oder ein Angehöriger erkrankt ist-aber wie dem auch sei, ich bin so froh daß es Dir ein wenig weiterhilft!
Ich wünsche Dir alles alles Gute und villeicht hören wir ja nocheinmal voneinander.
Liebe Grüße Mimi1

[Münsterland]

Familienangehöriger, Kleinzeller mit Metastasen in Leber und Metastinum (=Lungenzwischengewebe)

Hallo Mimi !

Kannst du genauer beschreiben, welche Chemowirkstoffe du damals bekommen hast ? Waren es Cisplatin und Etoposide ? Und welche Mengen bekammst Du ?

Und wurde deine Bestrahlung zeitgleich zur Chemo gemacht oder erst danach ?

Beschreibe doch bitte den genaueren Ablauf deiner Therapie.

Gruss

Münsterland