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  #31  
Alt 07.09.2004, 21:24
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Ihr Lieben,

endlich komme ich mal wieder dazu ein wenig zu berichten.
Die Nebenwirkungen bei meinem Dad fingen auf einem Sonntag an und hörten den Donnerstag drauf wieder auf. Er Hat nicht gegessen, da er sich geekelt hat und hatte Durchfall. Sonst ist alles o.k., und er isst jetzt wieder ganz normal.
Man hatte ihm gar nicht gesagt, dass er auf sein Bierchen
(auch antialkoholisch), Kaffee, Schweinefleisch und Hülsenfrüchte verzichten sollte. Das sagte uns unsere Homöopathin, die auch eine Liste mit LM hat, die man als Chemo-
Patient meiden sollte.
Ich versuch sie zu beschaffen!

Die Sache mit dem Bein bzw. Fuss wird langsam besser.
Der Dr. war 2x bei ihm zuhause und meinte, dass es wahrscheinlich vom Ischias käme. Er hat ihm jedesmal eine Spritze in den Po gejagt und ihm Diclofenac-Tabletten gegeben.
Das war totaler Quatsch, denn immer wenn das Schmerzmittel aufhörte zu wirken, ging er von Krämpfen im ganzen Bein geplagt an der Wand hoch.
Liegen konnte er gar nicht mehr, weil dann der Fuss innerhalb einer halben Stunde komplett taub wurde, d.h. er hat 2 Nächte im Sitzen in der Küche auf einem Gartenstuhl geschlafen oder auch nicht.
Diclofenac hätte er wegen der Chemo schonmal gar nicht nehmen dürfen, und seit er Kügelchen nimmt wird es besser.
Man kann davon halten was man will, aber bisher hilft es gut.
Er hat die letzte Nacht auch wieder normal im Bett schlafen können. Das ist doch schon etwas.

Am 19. muss er übrigens zum 2. Block antanzen.
Mal sehen was dann kommt.
Vorher melde ich mich auf jeden Fall wieder.

@Simone

Deine Mutter wird das packen! Unsere Homöopathin hat eine Patientin, die einen 16cm Tumor hatte, der auch auf das Herz drückte. Mit Chemo ist er auf 2cm!!! geschrumpft und hat sich verkapselt. Der Frau geht es gut. Wenn das nichts positives ist.
Berichte ihr von solchen Fällen! Gruss Silke


@ Gesa

Sei froh, dass die Ärzte schon mit der Behandlung angefangen haben. Mein Papa musste viel länger warten, und das hat ihn zermübt. Seit die Chemo angefangen hat ist er wieder optimistischer auch wenn es ihm nicht immer klasse geht.
Berichte ihr von den positiven Krankheitsverläufen, das baut auf. Gruss Silke


@ Joachim

Schreib ruhig was Du denkst, dafür bin ich dankbar. Es macht mir keine Angst, denn ich will hier doch Wahrheiten erfahren und keine Beschönigungen hören.
Übrigens war es toll in Süddeutschland. Wir haben in Bad Waldsee übernachtet. Kennst Du vielleicht. Netter Ort
zu Bummeln. Gruss Silke

Ich grüsse Euch alle und denke an Euch!

Ihr seid nicht allein!!! Silke
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  #32  
Alt 08.09.2004, 10:29
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Standard kleinzelliger Tumor

Guten Morgen,

bin jetzt jeden Abend bei meiner Mama und esse mit ihr zusammen Abendbrot, jeder eine halbe Scheibe Brot, mehr schafft sie momentan leider nicht. Wasser trinkt sie zum Glück genügend. Sie konnte gestern etwas besser laufen und konnte alleine auf die Toilette. Ihre Knochen sind schwach, deshalb hat sie gestern Abend noch einen Tropf bekommen, der sie stärken soll. Vom Kopf her war sie gestern etwas wirr, wusste nicht welche Tageszeit und solche Dinge. Der Arzt hat gesagt es müsse jetzt auch wirklich mit der Chemo losgehen...
Denke am Freitag startet sie, der Port wurde gestern gelegt.
Sie hat gesagt: Och Püppi, du gibst mir so viel Kraft und Ruhe, wenn du da bist. Schön das wir zusammen Abendbrot essen.
Wird auch wieder besser!
Ich hoffe sie behält diese Einstellung und macht mir nicht nur was vor!?
Habe ihr gestern ein Buch mitgebracht, mit Fotos von meinem Bruder und mir vorne drauf. Da soll sie jeden Tag, wenn sie kann und mag, ein paar Zeilen über ihr Befinden usw. reinschreiben. Das soll ihr in ein paar Wochen zeigen wie viel sie schon überstanden hat und das der Rest jetzt auch noch überstanden werden muss.
Fand sie toll die Idee. Sie hatte selbst auch schon an so etwas gedacht.
Dann habe ich ihr noch so ein Knautsch-Kuscheltier geschenkt.
Das heißt "Viva"(steht auf dem Schild auf seinem Bauch), passt doch total oder!? Habe ihr das auch so erklärt mit: du sollst leben!!! Außerdem kann sie seinen Bauch kneten und drücken, wenn sie sauer, enttäuscht oder so ist. Sie hat ihn gestern nicht mehr loslassen wollen.
Die ganzen zwei Stunden in denen ich bei ihr war habe ich mich zusammmengerissen und nicht geweint, aber zum Schluss ging es nicht mehr. Ein paar Tränen wollten nicht mehr drin bleiben.
Mein Freund hat mich anschließend so toll aufgebaut, mich zum Lachen gebracht oder mich einfach nur im Arm gehalten.
Mal sehen wie es heute Abend läuft. Die Ärzte konnten bisher nicht rausfinden woher die ganzen Schmerzen kommen, weil ja eigentlich keine Metastasen zu finden waren. Muss die Ärzte dazu nachher mal befragen.

Ich danke Euch für Eure Zusprüche und Eure realistischen Meinungen.
Vorgaukeln sollten wir uns nichts, da habt ihr Recht!

Hoffen, hoffen, hoffen, das ist wirklich das wichtigste im Moment.


@Simone
Hoffe es geht deiner Mama schon besser und sie hält sich wacker.
Meine Mama macht sich auch die totalen Sorgen um uns Kinder, ihren Freund und ihre Mama.
Ich sage ihr dann immer sie muss einfach wieder gesund werden, damit sie sich keine Sorgen mehr machen muss und wieder alles selbst in die Hand nehmen kann.
Sie schafft das, das weiß ich ganz tief in meinem Herzen!
Klar, habe alles von dir verstanden. Kein Wunder, diese Situation ist für uns alle unsagbar schwer und geht mir auch tierisch nah. Sitze teilweise mit der Hand vor dem Mund vor dem Bildschirm und kann diese vielen Schicksalsschläge kaum fassen.

@Joachim
Ja, leider wieder eine "Neue"!
Im KH meiner Mutter gibt es eine Onkologie, da wird der EGFR-Blocker verabreicht. Denke das läuft im Rahmen einer Studie, sonst müsste man das ja alles bezahlen. So wie ich es verstanden habe bekommt meine Mutter das in ca. 2 Wochen auch, wenn der erste Chemozyklus durch ist. Hoffe er hilft ihr!
Du hast Recht, sie braucht Zeit. Habe es gestern gespührt.
Es wird langsam, lansam besser. Ich bleibe am Ball...
Drücke deinem Paps ganz fest die Daumen!

@Silke
Leider haben sie ja noch nicht angefangen mit der Chemo, hoffen am Freitag, wird Zeit sagt der Arzt!
Schön, dass es deinem Papa wieder besser geht. Das baut auf und macht mir Hoffnung. Die Liste würde mich sehr interessieren.
Weiterhin alles Liebe und Gute für deinen Paps und Eure Familie.

Drücke Euch und wünsche Euch allen ganz viel Kraft für die nächste Zeit! Gebt die Hoffnung wirklich niemals auf!!!
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  #33  
Alt 08.09.2004, 14:08
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Ihr Lieben,

ein lieber Motivationsschub, Kraft und Stärke an alle, die hier lesen! Es tut mir gut, hier von Euch zu lesen. An manchen Tagen schaffe ich es nicht hier rein zu schauen, weil es mich runterzieht. Zur Zeit macht es Mut und ich weiß, dass ich meinen derzeitigen ERfahrungen mit Euch teilen kann, die ihr alle ähnliches durchlebt.

@Joachim...: Ja leider - unser Kreis wird größer- Es ist wirklich unfassbar. Und trotzdem, vor einigen Jahren hätte man diese Chance des Austausches, mal eben in der Mittagspause oder ähnliches nicht gehabt.
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa meine Mutter ist wieder zuhause, mein Mann hat heute morgen sofort gemailt (wir wohnen im gleichen Haus und er arbeitet oft zuhause), sie ist sehr glücklich aber müde. Naja nach 4 Wochen Krankenhaus ist auch eine Autofahrt von 6 km und hin her schon echt heftig. Bin so froh, dass sie jetzt zuhause ist, sie hatte so viel Heimweh!
Wie gehts deinem Pa? Noch im Urlaub?

@silke: Schön, dass es Deinem Vater wieder ein bißchen besser geht. Genau wie meine Ma, wird es Deinem Vater auch besser gehen!!!!! Danke für Deine Worte.
An dieser Liste wäre ich auch sehr interessiert.

@Gesa: An Deinem Schreiben merkt man auch, dass Deine Mutter schon auf dem Weg ist die Kraft zu finden. Total süß mit dem Knautschtier - Finde ich eine schöne Idee. Muß ich auch mal nachgucken! Kopf hoch, bei meiner Mutter ging es mit Anfang der Chemo körperlich und psychisch bergauf. Sie braUCHTE Wohl das Gefühl, dass endlich was gemacht wird.


So, ich freue mich schon auf heute abend, wenn meine Ma zuhause ist. Endlich ist mein Vater nicht mehr allein, der aber alles grandios packt. Waschen, putzen, bügeln alles kein Thema. Gestern hatte mein Mann Geb. und er hat noch bis 1 mit uns gefeiert, es hat sich schön ablenken lassen!

Liebe Grüße an Euch alle!!

Ihr seid nicht allein !! Simone
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  #34  
Alt 08.09.2004, 20:21
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Standard kleinzelliger Tumor

Ich möchte mal als relativ frischer Lungen-Krebspatient etwas dazu sagen. Natürlich habe ich nur quer lesen können und bin ein bisschen verwundert über die Haltungen der Angehörigen. Kann es sein, dass man sich stellenweise psychisch schlimmer fühlt als der Betroffene selbst?
Mir wurde es jetzt auch schon ein bisschen zuviel, dass die "Anderen" immer da sein wollen, einem behüten und helfen wollen und einem eben mitleidvoller ansehen müssen.

Plötzlich ist man ein anderer Mensch, keiner traut sich mehr mit einem ganz normale, streit- und/oder lustvolle Gespräche zu führen; man ist eben anders als früher, nicht mehr der alte. Das missfällt mir aber sehr. Ich habe ein Leiden - ja, ich habe Krebs, damit müssen die anderen aber auch umgehen können.

Mein Leben, wie lange auch immer, möchte ich in etwa wie vorher weiterleben dürfen und brauche keine Sonderbehandlungen. Ich denke, dass das nun meine vier Kinder , die Enkel und auch meine Frau verstanden haben. Natürlich ist es nicht mehr ganz so wie vorher, das wird sich aber wieder legen müssen.
Wir sind nicht endlich und das Leben ist eben tödlich. Wir wissen das, aber man muss sich das auch einmal wirklich vergegenwärtigen.

Klaus-W.
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  #35  
Alt 08.09.2004, 23:30
Angi Angi ist offline
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo KLaus-W.,

ja, das hast Du gut erkannt.DAs Problem aber ,dass ich damals als Angehörige hatte ,war die absolute Hilflosigkeit irgendetwas tun zu können und so macht man halt das, wo man meint oder weiß, man kann etwas helfen oder ändern. Ich habe Informationen gesammelt und mich zur "Hobbymedizinerin" ausgebildet und, ich habe mir aber auch alles zu Herzen genommen und meinen ganzen Rythmus und den meiner Familie auf die Krankenbesuche bei meiner MUtter ausgerichtet. Und, ich wußte alles "Besser" als sie wie sie sich verhalten müsse. Puh ja, es hat lange gedauert bis ich akzeptierte, dass sie trotz Krebs ein erwachsener mündiger selbstbestimmender Mensch ist. Und dass ich nicht für alles verantwortlich bin, was sie will oder nicht will.EIne zeitlang war sie ja aber auch tatsächlich nicht Herrin ihrer Sinne und wir mußten für sie krankheitsbedingt die Dinge entscheiden und regeln, das prägt auch .
Vieles am Verhalten miteinander liegt. denke ich heute, im kommunikativen Draht zueinander. Mir persönlich haben hier im Forum die Gespräche mit Betroffenen, insbesondere damals Winfried, sehr geholfen einen Einblick in das Verhalten meiner Mutter aus einer "objektiven ", betroffenen Seite zu bekommen, denn meine Mutter hat mit mir nicht viel geredet, sie ist eher ein sehr introvertierter Typ. So wie Du, der genau sagt was und wie er etwas von seiner Familie hofft und / oder erwartetet, ja , das hätte ich mir damals auch gewünscht, aber das kann auch nicht jeder, viele sind auch wirklich selbst ganz hilflos. Erst ganz allmählich haben wir gegenseitig gelernt miteinander zu reden und der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Ich finde es KLasse , dass Du hier aus Deiner Sicht schreibst, denn so haben auch Angehörige die Chance auf einen anderen Blickwinkel und so die Möglichkeit und den Anreiz mit ihren eigenen "Betroffenen" ein offenes Gespräch zu suchen.
Ich persönlich wünsche Dir weiterhin alles Gute und dass Du Dir Deine offene Art beibehältst, schön dass Du hier schreibst,

Liebe Grüße ANgi
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  #36  
Alt 08.09.2004, 23:46
Angi Angi ist offline
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Standard kleinzelliger Tumor

Ergänzung....

LIeber KLaus-W.,

und, ja, weißt Du, es ist wirklich das allerschlimmste jemanden helfen zu wollen, etwas mittragen zu wollen und es doch nicht zu können. Und letzendlich ist es auch der Gedanke ,der den man liebt und der einem Nahe steht verlieren zu können. Diese (durchaus egoistische aber liebende ) Verlustangst gepaart mit Hilflosigkeit also ist es die einem als ANgehörigen zu schaffen macht und einen alles versuchen lässt und einen Betroffenen auch dazu bringen möchte alles zu versuchen und zu kämpfen. Ich tat mich schwer alles ganz rational zu sehen, wie gesagt, das offene Reden miteinander ist der Schlüssel, aber leider gelingt das nicht immer weil natürlich jeder Mensch ganz individuell reagiert.
Und wie jeder Betroffene von der Wesenart ganz anders ist so gilt das natürlich für uns ANgehörige auch.
Ich wünsche uns allen viel Kraft und Verständnis und auch Stärke im Umgang miteinander und mit der Krankheit und ihrer Situation,
LIebe Grüße ANgi
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  #37  
Alt 09.09.2004, 08:09
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Lieber Klaus W.,

finde es gut, dass Du deine Meinung hier kundgetan hast und sie hat mich zum Nachdenken animiert....

Meine Eltern waren mein ganzes Leben für mich da. Meine Mutter hat uns im letzten Jahr viel geholfen und uns ständig unterstützt, es ist für mich ganz schwer zu realisieren, dass meine Mutter sehr krank ist.
Ich mache mir ständig Gedanken, wie kann ich meiner Mutter helfen, wie geht's Ihr besser etc... Letzendlich denke ich wie Du, ich möchte mit Ihr ganz normale Gespräch führen, möchte Sie nicht nur in Watte packen. Aber mal ehrlich, was meinst Du wie einfach fällt es mir, normale Dinge zu erzählen wie sonst auch, wenn immer der Gedanke in meinem Kopf kreist "Wie wichtig ist das jetzt eigentlich?", das ist das was mich manchmal hemmt.

Ich versuche immer wieder "normal" zu sein, um ihr gerade das Gefühl zu geben, dass sie sich nicht verändert hat. Wenn sie in Stimmung ist, dann "lästern" wir über meinen Papa, ich ärger sie ein bißchen wie jetzte auch.. Ich weiß sie brauch das.

Was ich nur sagen will, für uns ist auch sehr schwer zu ertragen und es nicht einfach das richtige zu tun!

Danke trotzdem für den Anstoss...

Liebe Grüße
Simone
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  #38  
Alt 09.09.2004, 19:31
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Hallo Simone, Hallo Angi, Hallo ihr Leser,

wenn man versucht weiter zu denkem müsste man annehmen, dass man erst jetzt, nach der Krebskrankheit des Angehörigen versucht, mit dem Betroffenen erst richtig zu leben/ ihn zu lieben/ ihn zu mögen/ ihn anders zu sehen. Hat man vorher nicht richtig gelebt? Warum erst, wenn man weiß/glaubt, dass der Kranke wahrscheinlich nicht mehr 90 werden kann? Wenn ich hier im Forum lese, dass man IHM noch einen Hubschrauberflug über seine geliebten Berge spendiert hat, frage ich mich ganz einfach, warum man IHM seinen Wunsch nicht schon vorher erfüllt hat? Hat man den Egoismus aufgegeben und wird jetzt erst nachdenklicher, menschlicher und angenehmer zu IHM? Ich denke, dass wir in unserem heutigen Kulturkreis nicht mehr richtig leben können und der Tod nur noch als Abstraktion dargestellt wird.
Mir persönlich ist es am liebsten, wenn meine Leute auf meine Krankheit gar nicht mehr eingehen. Natürlich darf man fragen, wie es mir geht. Aber bitte so fragen, wie man es vorher auch tat. Ohne ein sichtbar schlechtes Gewissen zu zeigen. Es geht nämlich nicht um die Krankheit, die ist ja bekannt, sondern um das momentane Wohlbefinden.

Weiterhin habe ich mir auch die Zeit genommen über mein bisheriges Leben nachzudenken und habe dabei schlicht und einfach festgestellt, dass ich ein abwechslungsreiches und erfülltes Leben hatte. Das es nichts gibt, was ich im Nachhinein bedauern müsste. Selbstverständlich gab es auch negative und nicht sooo ruhmreiche Zeiten. Aber das gehört mit zu einem erfüllten Leben.

Ich werde weiterhin dieses Forum begleiten und hin und wieder meine Meinung und weitere Erfahrungen mitteilen.

Gerade wir sollten jeden Atemzug geniesen und uns daran erfreuen, dass Gott uns das noch gestattet, wie lange auch immer. Und ganz wichtig, für das Jetzt und Heute leben. Das habe ich leider auch zu spät erfahren, dass es wichtig ist, an das Jetzt sich zu erfreuen.

Viele Grüße

Klaus-W.
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  #39  
Alt 09.09.2004, 23:50
Angi Angi ist offline
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Hallo Klaus-W.

Du erwischt mich heute selber in einer sehr nachdenklichen STimmung und ich dachte über Deine Worte auch lange nach.
Mein Empfinden, als meine MUtter vor über zwei Jahren Knall auf Fall dem Tode näher war wie dem Leben war nach dem SChock eine unheimlich große Verlustangst und ein tief sitzender Schmerz. Ich habe sie vor der Diagnose geliebt und ich liebe sie immer noch , aber mir ist angesichts des Todes klargeworden wie leichtsinnig wir mit unserer gemeinsamen Zeit umgegangen sind und wie wenig wir tatsächlich zuvor miteinander so richtig geredet haben.Und ich habe, nein wir haben nun eine zweite Chance bekommen, ein Glück wie es nur selten Menschen so erfahren und darüber bin ich sehr dankbar. Nach der OP und dem allmählichen Heilungsprozess haben wir bewußt Tag für Tag miteinander verbracht , ich immer Statistik und Diagnose im Kopf, jeder Geburtstag der Letzte, jedes Weihnachten, Ostern voller , oft auch heimlicher TRänen.Dann, gab es aufeinmal ein zweites Osterfest, und , ich wage noch garnicht zu atmen , dieses Jahr das dritte Mal Weihnachten. Ja, die Krankheit verändert, wenn man es zulässt, den Umgang miteinander auch positiv, bewußter, inniger. Ich selbst wurde über NAcht "erwachsen", das heitere unbeschwerte Leben der jungen Frau mit kleinen Neugeborenen war über Nacht vorbei, auf einmal ging es um meine Mutter, sie, die die Familie immer zusammenhielt, sich im Leben kaum was gönnte außer drei Kinder großzuziehen.
Hm, ich denke Du hast zum Teil recht, dass man vielleicht zu nachlässig mit sich selbst, seinem Leben, seinen Wünschen und Vorstellungen ist, geschweige denn mit dem Leben der anderen.Und dass es angesichts einer lebensbedrohlichen Situation auf einmal bewußt wird wie man mit sich und oder anderen umgeht.Und man überdenkt auch für sich selbst die Prioritäten neu, ich zumindest habe das getan.Auch Du sagst ja, "dass es wichtig ist, an das Jetzt sich zu erfreuen" und dass Du es leider zu spät erfahren hast. ja, dass sind diese SChicksalshämmer die einem das deutlich vor Augen führen. Deshalb liebt man den anderen nicht weniger, deshalb bedeutete einem der Betroffene nicht vorher weniger, nein, im Gegenteil, in dem Moment, wo der Verlust droht ist es wie eine blitzartige Gewißheit wie sehr man den anderen braucht und liebt und wie schlimm der Verlust einen träfe.
Und man macht sich vor dem Eintreten der Krankheit ja auch nicht so klar, wie erfüllt nun das eigene oder das andere Leben bisher verlaufen ist. Alles hat doch Zeit bis irgendwann mal. Die Reise in die Berge macht man dann nächstes Jahr, irgendwann mal hat man den Traum von einer Segelturn oder den Ausflug mit der ganzen Familie, den Geburtstag dieses Jahr will man nicht so groß feiern, gibts doch in zwei Jahren einen Runden und so weiter. Erst wenn man auf einmal die dunkle AHnung hat "wer weiß was in ein, zwei oder drei Jahren ist, dann erst , glaube ich, fängt man an umzudenken und das Leben so zu geniessen wie es kommt.Und macht worauf man selbst oder die geliebte Frau, Mutter, Mann, VAter, Freund, Freundin, Familie Lust hat und was nicht mehr verschoben sondern sofort genossen wird.

Ich finde es schön dass Du von Dir und Deinem Leben zufrieden und vor allen Dingen von einem erfüllten Leben sprechen kannst, ich wünsche dass uns allen und dass uns nicht erst immer ein heftiges Ereignis in Form einer Krankheit oder eines SChicksalsschlages es uns einhämmern und bewußtmachen muß. Und dass wir das Leben Tag für Tag so geniessen können und bewußt mit denen verbringen , die uns wichtig sind.
Liebe Grüße ,
Angi
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  #40  
Alt 10.09.2004, 14:35
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Hallo Ihr Lieben,

meine Ma ist jetzt seit ein paar Tagen zuhause, recht schwach, aber ganz ok. Ich hoffe die nächste Chemo durchsteht sie gut.

Ich wollte mich für die n#ächsten 3 Wochen verabschieden, meine Hochzeitsreise steht an. Werde ein bißchen Abstand gewinnen und neue Kraft sammeln.

@Klaus-W.,
Ich habe meine Mutter schon vorher geliebt und da hat sich durch ihre Krankheit nichts gändert, ja so wie Angi gesagt die Zeit wird kostbarer.
Außerdem, wenn jemand einen Herzenswunsch hat, und ich habe ihn noch nie erfüllt, wann wenn nicht jetzt?
"Und ganz wichtig, für das Jetzt und Heute leben"... Da kann ich Dir nur zustimmen. Mein Mann und ich versuchen dass auch immer zu verfolgen, denn er hat den Tod seiner Eltern viel zu früh erleben müssen und daher ist es schon immer sein Motto.


SEid alle lieb gegrüßt...
Simone
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  #41  
Alt 14.09.2004, 21:48
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Hallo Ihr Lieben,

ich habe auch mal wieder einen Moment Zeit um mich vor den PC zu setzen und eure Berichte zu lesen.
Mein Papa ist gestern wieder in die klinik gekommen ( 1 Woche früher als geplant), da es ihm echt schlecht ging und das schon eine ganze Zeit.
Er wurde sofort an einen Tropf gehängt damit er seine Hungerperiode, die schon wieder einige Tage dauerte kompensiert.
Die Schmerzen in seinem Bein wurden immer unerträglicher, und nun kam heraus, dass es doch an mangelnder Durchblutung liegt und nicht am Ischias wie es der Vertretungsarzt daheim sagte.
Ich könnte platzen vor Wut, denn er hätte schon vor mindestens 10 Tagen wieder in die Klinik gemusst.
Jetzt vor dem nächsten Zyklus müssen wahrscheinlich erstmal die Gefässchirurgen ran. Auch das noch!
Ach ja, die Haare sind auch weg, aber er nimmt es mit Humor.

@ Simone,

ich freue mich, dass bei euch im Moment alles so gut läuft.
Erholt euch gut auf eurer Reise und lasst die Seele baumeln.


@ Gesa

Ich finde, dass Du dich richtig verhältst und denke, dass Du deiner Mutter damit viel hilfst.
Ich muss auch manchmal still und heimlich weinen um mit dem Ganzen klarzukommen und Frust abzulassen.
Mach weiter so und bleib positiv.


@ Klaus-W.

Toll, dass Du uns schreibst!!!
Ich bin auch der Meinung, dass man Kranke nicht in Watte packen sollte, sondern so behandeln wie immer, denn alles andere nervt total.
Ich streite mich wie immer mit meinem Vater und wir frozzeln uns auch genauso gegenseitig an wie immer.
Ich denke, dass er diese Normalität einfach braucht.
Dass ich ihn liebe, das weiss er auch so, da wir uns eigentlich auch vorher jeden Tag gesehen haben, denn meine Eltern sind auch meine besten Freunde.
Dir wünsche ich alles Liebe und weiterhin so eine klasse Einstellung!


@ Joachim

Gibt es Dich noch? Was macht Dein Papa?




Ich versuche noch diese Liste zu beschaffen( mit den Lebensmitteln).

Seid alle gegrüsst! Wir sehen uns!

Silke
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  #42  
Alt 15.09.2004, 11:46
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Hallo Silke,
Es tut mir leid, dass es deinem Dad nicht gut geht, ich hatte aber schon sowas befürchtet mit seinem Bein, da es bei meinem Mann auch so war, und uns in der Lungenklinik gesagt wurde, dass es beim kleinzeller vorkommen kann. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es deinem Vater bald wieder besser geht.

@ Joachim
Wie geht es deinem Vater?
Mein Mann ist seit 2.9. mit der Strahlentherapie fertig, und hat sie ohne größere Nebenwirkungen überstanden, am 29.9. ist "große" Untersuchung in Löwenstein angesagt, wir hoffen, dass es was gebracht hat. Gestern hat er mit Mistel-Fieber Therapie begonnen, daher fühlt er sich heute nicht so gut, was normal ist, da sein Körper stark darauf reagiert.

Ich wünsche euch allen (auch nicht ganannten), alles gute und viel, viel Kraft zum Kämpfen.
Ein dickes knuddeln Sabine
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  #43  
Alt 20.09.2004, 12:33
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Hallo zusammen,

tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Hatte beruflich viel um die Ohren.
Mein Vater ist jetzt genau zwei Wochen aus dem Urlaub zurück. Er hatte ein bisschen Rückenschmerzen von der langen Autofahrt und Muskelkater vom Radfahren. Er dachte, dass sei nach ein paar Tagen wieder vorbei. Aber es wird nicht besser, im Gegenteil. Der Hausarzt und der Masseur meinen aber, das käme nicht von den Knochen, sondern sei ein Schub von Weichteil-Rheumatismus (mein Vater hat schon einige Jahre Rheuma). Aber ansonsten geht es ihm nach wie vor gut. Die Haare wachsen auch schon wieder recht kräftig. Hoffentlich wirklich nur die Haare.
Die Angst ist schon ziemlich groß, dass bei der Nachuntersuchung am Freitag nichts Gutes rauskommt. Mal wieder dieses zermürbende Hin und Her zwischen Bangen und Hoffen...

@Sabine
Was macht Dein Mann? Ist ja auch nicht mehr lange bis zur Nachuntersuchung... Ich drücke Euch jedenfalls ganz fest die Daumen!

@Silke
Ich hoffe, Deinem Vater und seinem Bein geht es auch wieder besser. Manchmal könnte man schon Wut- und Verzweiflungsanfälle bekommen, wenn unfähige Ärzte mal wieder was verbockt haben.

Liebe Grüße an Euch alle, besonders an die, die ich vergessen habe
(ich habe natürlich keine(n) von Euch vergessen!)

Joachim
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  #44  
Alt 20.09.2004, 15:48
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Hallo Joachim,
schön von dir zulesen, meinem Mann geht es zur zeit relativ gut, er beginnt jetzt mit einer Mistel-Fieber Therapie (wir hoffen, dass es ihm hilft). Die Nachuntersuchung wurde auf den 4.10.04 verschoben. Das beklemmende Gefühl vor den Untersuchungen kennen wir auch zu gut, aber wir lassen uns nicht mehr von der Angst auffressen, wir genießen jeden Tag den wir zusammen verbringen dürfen.
Liebe Grüße und viel Kraft an alle Betroffene und Angehörige.
Sabine
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  #45  
Alt 25.09.2004, 08:30
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Hallo Silke !

Bin heute das erste Mal hier auf den Seiten und habe Deinen Beitrag gelesen !
Auch mein Papa, wird im Oktober 61, liegt zur Zeit in der Klinik in Diekholzen. Bei Ihm wurde festgestellt, das er auch einen Tumor in der Lunge hat. Dieses Karzinom ist inoperabel und 4,5 cm gross. Am Montag, 27.09.04 geht es bei ihm mit einer Chemo los. Dieses Karzinom hat aber noch nicht gestreut. Alle umliegenden Organe sind nicht befallen. Es ist mir am Anfang sehr schwer gefallen dieses zu akzeptieren. Aber Du weisst ja sicher wie das ist. Wir sind guter Hoffnung das dieser Krebs eingedämmt werden kann. Da er wie gesagt noch nicht gestreut hat. Könntest Du mir bitte schreiben und sagen wie es Deinem Papa jetzt geht und ob er immer noch in der Klinik ist bzw. zur Nachsorge muss.

Gruss

Carmen

Rotfuchs500@gmx.de
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