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  #46  
Alt 25.09.2004, 13:54
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo,

muss mich auch mal wieder melden mit einer halbwegs positiven Nachricht. Mein Vater war gestern in Löwenstein zur Nachuntersuchung. Der (stark geschrumpfte) Primärtumor hat sich seit dem Abschluss der Chemo nicht verändert, die Lebermetastasen verhalten sich auch unauffällig und Blutwerte wie bei einem Gesunden. So weit das Positive.
Am Dienstag beim Masseur hat es bei meinem Vater im Brustkorb geknackt, als er sich auf die Liege legte. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen und ich konnte ihn nicht überzeugen, den Brustkorb röntgen zu lassen. Er wollte die 3 Tage bis zur Nachuntersuchung warten. Ich hab dann selbst nachgeschaut und war mir ziemlich sicher, dass keine Rippe durch ist. Gestern beim CT hat sich herausgestellt, dass eine Rippe angebrochen ist. Bei der Nachuntersuchung wurde kein Knochenszintigramm gemacht, was mich ziemlich verwundert hat. Werde am Montag deshalb mal den behandelnden Arzt anrufen.

@Sabine
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass bei Euch im Oktober auch ein positives Ergebnis rauskommt. Kannst Du mir was über diese Mistel Fiebertherapie schreiben? Ist das was anderes als die üblichen Misteltherapien?

@Silke
Wie geht es Deinem Vater? Melde Dich doch mal wieder.

@Carmen
Lasst bloß den Kopf nicht hängen! Chemo muss gar nicht so schlimm sein. Mein Vater hat insgesamt 8 Zyklen relativ problemlos überstanden. Und wenn der Tumor durch die Chemo geschrumpft ist, vielleicht ist dann sogar doch eine OP möglich.

Liebe Grüße an Alle
Joachim
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  #47  
Alt 25.09.2004, 18:47
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Joachim
Schön von dir zu lesen, und dass es deinem Vater soweit gut geht. Wir müssen uns leider noch etwas gedulden, bis wir neue (hoffentlich positive) Ergebnisse bekommen. Was die Mistel-Fieber Therapie betrifft, ist sie in soweit anders, dass bei den ersten 3 Spritzen Fieber bis ca 40° erwünscht ist, diese Art der Misteltherapie soll sehr gute Erfolge beim kleinzeller haben wenn er schon soweit fortgeschritten ist. Wir waren in Niefern-Öschelbron in der Klinik, der Arzt dort war sehr nett, und hat sich auch Zeit für ein ausführliches Gespräch genommen.

Ich wünsche dir und deinem Vater alles, alles gute .
Sabine

@ Monika
Liebe Monika,
Wie geht es deinem Mann und dir? Ich hoffe doch gut.
Wünsche euch alles gute und viel Kraft.
Lieben Gruß Sabine
allen anderen betroffenen und angehörigen wünsche ich natürlich das selbe.
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  #48  
Alt 25.09.2004, 19:12
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Standard kleinzelliger Tumor

Liebe Sabine,

kann nicht klagen, meinem Mann geht es - mal davon abgesehen, dass ihm der Rücken vom Bandscheibenvorfall her noch schmerzt, und das Schlucken zwar weitaus besser, aber noch nicht wie früher klappt - eigentlich sehr gut.

Er plant für`s nächste Wochenende mit Bekannten zusammen einen dreitägigen Motorrad-Trip in den Harz und ist eigentlich sehr motiviert. Ein Ct wird bei ihm in ca. 4 Wochen durchgeführt und bis dahin genießen wir mal die nachrichtenfreie Zeit. Für den 4.10. drücke ich deinem Mann selbstverständlich die Daumen, bis dahin wünsche ich euch ein paar schöne Tage, lasst euch nicht verrückt machen (sag ich einfach mal, obwohl ich weiß, dass es nicht funktioniert -grins-), lieben Gruß von Monika
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  #49  
Alt 25.09.2004, 20:54
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo,
ich bin heute zum ersten Mal auf dieser Seite und sehr überreascht, wie vielen Menschen es geht, wie mir. Mein Vater hat vor fünf Wochen die Diagnose bekommen: kleinzelliger Lungenkrebs, bisher nur Metastasen in der Leber. Die Ärzte haben von vorne herein gesagt, dass er inoperabel ist. Sie sind aber optimistisch, dass die Metastasen in der Leber noch in den Griff zu bekommen sind. Allerdinsg geben Sie ihm nicht mehr als ein bis zwei Jahre. Das war natürlich hart für unsere ganze Familie. Wir versuchern optimistisch zu bleiben. Nach der ersten Chemo ist mein Dad ganz gut drauf. Er hat wieder Appetit...was er vorher nicht hatte....und keine Schmerzen. Ich habe gehört, dass Kräutertees nach Maria Treben helfen könnten, das Wachstum der Tumore zu verringern und Helfen könnten, die Chemo besser zu überstehen??!! Weiß jemand da etwas drüber?? Meinem Dad ging es bei den ersten Infusionen nicht so gut...deshalb hat er natürlich Angst vor nächster Woche..da soll es weitergehen. Vielleicht kann mit jemand helfen??

Liebe Grüße, Astrid.
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  #50  
Alt 26.09.2004, 12:59
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Standard kleinzelliger Tumor

Liebe Astrid,

zu den Krätertees kann ich dir nicht viel sagen, mal davon ab, dass mein Mann auch schon einige davon probiert hat. Schaden können sie auf jeden Fall nicht. Ja, diese Diagnose ist wirklich ein Hammer. Auch mein Mann hat einen Kleinzeller mit Lebermetastasen. Auch ihm haben sie maximal 2-3 Jahre gegeben. Er war derzeit 43 Jahre alt. Inzwischen sind 1 Jahr und 1 Monat vergangen und es geht ihm nach wie vor ziemlich gut. Die Lebermetastasen waren inzwischen weg, nun ist aber eine wieder da. Er hatte noch keine Pause, sondern das ganze Jahr über Chemo und Bestrahlung und wieder Chemo. Trozdem, nicht unterkriegen lassen.

Ich wünsche dir und deinem Vater alles Gute, liebe Grüße von Monika
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  #51  
Alt 26.09.2004, 14:32
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Astrid,

kann mich Monika nur anschließen. Kräutertees schaden bestimmt nicht. Ob sie wirklich was bringen, das weiß ich nicht. Ganz wichtig ist aber sicher eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Trinken, trinken, trinken! Ob nun Kräutertees, Mineralwasser, Obst- oder Gemüsesäfte... Hauptsache viel Flüssigkeit.
Vielleicht findest Du unter "Andere Therapien" mehr Infos zum Thema Kräutertees. In dieser Rubrik steht aber meiner Meinung nach leider auch sehr viel Unsinn. Überdosierte Vitamine, zweifelhafte Kuren und Nahrungsergänzungsmittel, die zu Wucherpreisen angeboten werden.
Wir sind alle auf der Suche nach dem rettenden Strohhalm. Trotzdem sollten wir den gesunden Menschenverstand bewahren und in der Verzweiflung nicht auf Scharlatanerie und Abzocke hereinfallen.
Wir haben auch die behandelnden Ärzte gefragt, was man denn noch zusätzlich machen kann, egal was es kostet. Die Antwort war, solange eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salat, Milch- und Vollkornprodukten, magerem Fleisch (in Maßen)und Fisch möglich ist, gibt es einfach nichts Besseres und zusätzliche Vitamine/Mineralien und so sind schlicht weg unnötig und unsinnig. Diese Aussage macht für mich Sinn und mein Vater hat nach insgesamt 8 Chemozyklen ein Blutbild wie ein Gesunder.
Du hast geschrieben, dass es Deinem Vater nach der ersten Chemo nicht so gut ging. Was war das Problem? Ich vermute mal die Übelkeit. Mein Vater hat nach der ersten Chemo auch zwei oder drei Tage darunter gelitten. Beim zweiten Mal bekam er Medikamente gegen die Übelkeit und dann war das kein Problem mehr.

Lieb`s Grüßle an Dich und viel Glück für Deinen Vater!

Joachim
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  #52  
Alt 28.09.2004, 18:57
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Hallo Ihr Lieben,

danke für Euere Info´s! Das tut wirklich gut!

@Joachim
Ja genau, meinem Vater war ziemlich übel, trotz Medikamenten, die er dagegen bekommen hat. Morgen geht es weiter....da werden wir sehen, wie es ihm dann so geht! Die Zeit zu Hause hat er sehr genossen...uns es ging ihm so richtig gut. Er hat sogar im Garten gearbeitet!

@ Monika
Meinen Vater wollen Sie nicht bestrahlen. Aber wie lange die Chemo dauern wird....wahrscheinlich wie bei Deinem Mann...ohne Pause. Nimmt ihn das nicht sehr mit? Oder erträgt und verträgt er das gut?

Es tut gut, zu sehen, dass man nicht alleine da steht. Ich muß sagen, unsere Familie stand sich sowieso schon nah und rückt immer näher. Aber es tut gut, dass es noch andere geht, die verstehen, wie es einem geht.

Danke!

Liebe Grüße, Astrid.
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  #53  
Alt 28.09.2004, 23:25
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich ewig nicht gemeldet.SORRY!
Mein Vater ist jetzt wieder in Diekholzen, und morgen fängt die 2. Chemo an. Diesmal soll er nicht das starke Platin bekommen sondern eine nicht so aggressive Variante davon.
Zwischenzeitlich wurde er am Bein operiert. Das rechte Bein war ab Becken fast komplett zu, und nun haben sie einen Stent in das Bein gelegt. Seine Schmerzen sind fast weg, und der Fuss war am nächsten Tag schon wieder schön warm.
Diese Woche werden dann noch die Klammern in der Leiste entfernt.

@ Carmen

Mein Vater ist in Haus 3 (Glaube ich).
das ist ganz hinten in der Mitte.
Der Arzt heißt Schünemann, und er hält große Stücke auf ihn.
Diese Woche hat er wieder Chemo, und danach kann er wieder erstmal nach Hause.
Es war ihm nie wirklich schlecht, aber er hatte nie Hunger und ist deshalb schlapper geworden.
Die Haare sind auch weg. Als das anfing hat er sich eine Glatze schneiden lassen, weil ihm das zu doof war.
Humor hat er aber noch, denn er nennt sich jetzt "Locke".
Wo ist denn dein Vater genau?


Ich habe übrigens nun eine Liste mit Lebensmitteln bekommen, die unsere Homöophatin zusammengestellt hat.
Es sind 4 Seiten, und da steht drin, was man vornehmlich essen oder trinken sollte und was man meiden sollte.

Da ich zu doof bin das Material hier einzustellen würde ich es Euch natürlich auch in Kopie per Post schicken.

Bei Interesse schickt mir doch bitte einen frankierten Umschlag zu und dann schreibe ich Euch zurück.
Meine Adresse ist: Silke Troche
Feststraße 3
31787 Hameln

Ab 07.10. sind wir aber 14 Tage in Ägypten, aber vielleicht schafft ihr das ja vorher noch.

Liebe Grüsse an Euch alle und weiterhin die Ohren steif halten

Silke
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  #54  
Alt 03.10.2004, 19:58
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Silke !

Diese Woche war ich das erste mal wieder zu Hause. Ich hatte Urlaub. Es war doch gut mal jetzt richtig mit meinen Eltern zu sprechen. Statt am Telefon. Da ich in Hannover wohne und meine Eltern in Salzgitter.
Mein Vater lag auf der Privatstation. Ist, glaube ich, Station 1. Sein Arzt hiess Hamm oder so. Er ist erst einmal jetzt bis zum 17.10. nach Hause gekommen. Am 18.10.04 muss er wieder nach Diekholzen und dort wird die zweite Chemo begonnen. Insgesamt bekommt er 6 Chemotherapien. Er liegt dann am Tropf. Es ist ein Kleinzellkarzinom. Diese Kleinzellkarzinome müssen sofort mit Chemo behandelt werden. Bei einem Grosszellkarzinom bekommt man noch Bestrahlung dazu. Also das volle Programm. Die Kleinzellkarzinome sind zwar tückisch aber der Arzt sagte das man diesen schrumpfen kann. Gestern ging es ihm gar nicht gut. Er hat immer einen Schluckauf gehabt. Er konnte die ganze Nacht die schlafen. Dann hat er den ganzen Samstag nicht viel gegessen. Er hat "Grünen Tee" getrunken. Am besten schmeckte er ihm kalt. Das tat ihm irgendwie gut. Und er hat Speisen gemieden die fettig, ölhaltig und salzig waren. Plötzlich war sein Schluckauf weg.

Jetzt habe ich erfahren das Krebs bei Uns väterlicherseits in der Familie liegt. Meine Tante hatte Brustkrebs und die andere Schwester meines Vaters hat auch ein Kleinzellkarzinom an der Lunge wie mein Vater. Sie war auch in Diekholzen. Ich habe jetzt zwar keine Panik aber dennoch gehe ich nächste Woche zum Arzt und lasse mich durchchecken da ich auch rauche.

Ich würde mich freuen wenn Du mir mal auf meine E-Mailadresse schreibst.

Carmen
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  #55  
Alt 04.10.2004, 10:32
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Hallo Ihr Lieben,

ich wollte mich vor unserem Urlaub ab 07.10. nur nochmal gemeldet haben
Die 2. Chemo ist jetzt durch und mein Dad hat wieder Durchfall und Appetitlosigkeit. Ansonsten geht es ihm ganz gut, denn sein Bein ist ja nun wieder soweit o.k., dass er ohne Schmerzen gehen kann.
Das hat ihm echt weitergeholfen.

Ich hoffe, dass es Euch und Euren Lieben gut geht und melde mich wieder wenn wir wieder da sind. Bis dann

ganz liebe Grüsse an Euch alle! Ich denke an Euch!!!

Silke
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  #56  
Alt 04.10.2004, 11:47
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Standard kleinzelliger Tumor

Hallo Silke,

schön, dass es Deinem Vater wieder einigermaßen gut geht. Das mit der Appetitlosigkeit legt sich bestimmt in ein paar wenigen Tagen wieder.
Wünsche Euch einen erholsamen, sonnigen Urlaub. Ein bisschen Kraft tanken ist so wichtig.

Lieb`s Grüßle

Joachim
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  #57  
Alt 04.10.2004, 19:25
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hallo! meine mama hat auch lungenkrebs im fortgeschrittenen stadium! sie hat leider schon aufgegeben und plant schon ihre beerdigung, abe rich will sie nicht aufgeben! bin 17 und würde vor dem nix stehen! gibt es hier jemanden, bei dem es auch aussichtslos war, aber doch noch sich gewendet hat? ich breche nämlich bald zusammen!
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  #58  
Alt 04.10.2004, 20:16
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Hallo Natalie,

ob es wirklich aussichtslos ist, das kann glaube ich niemand mit Sicherheit sagen. Aber es ist leider schon so, dass die Chancen beim kleinzelligen Lungentumor nicht sehr gut sind.
Weißt Du denn was genaueres über die Diagnose bei Deiner Mutter?
Ich hoffe, Du hast wenigstens ein oder zwei Menschen auf dieser Welt, mit denen Du über alles reden kannst. Das ist ganz arg wichtig. Du kannst das nicht alles alleine tragen und in Dich reinfressen. Das kann niemand ohne kaputt zu gehen, schon gar nicht mit erst 17. Ich bin wesentlich älter als Du, aber ich weiß auch noch nicht, wie ich damit zurechtkommen soll, dass mein Vater wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben hat.
Hier im Forum wirst Du immer jemanden finden, der ein offenes Ohr und ein offenes Herz für Dich hat. Und schau oder schreib doch vielleicht mal unter dem Forum für Angehörige. Da sind viele großartige liebe junge Frauen, die Dir bestimmt ein bisschen Halt und Unterstützung geben können.

Sei ganz fest gedrückt

Joachim
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  #59  
Alt 04.10.2004, 21:35
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Hallo Natalie.

bin nicht viel älter als du. 20. muss jetzt auch lernen damit umzugehen. mein dad hat ein kleinzelliges bronchialkarzinom. und weißt du was, er war am anfang auch fertig (am ersten tag wollte er meiner mutter und mir schon eine wohnung suchen) aber jetzt nix da! wir glauben ganz fest an seine genesung. irgendwie muss man diese sch... krankheit besiegen. wenn du möchtest, kannst du mir privat schreiben.

liebe grüße
angelika AngelikaGruschka@aol.com

ps. auch hier findest du nette menschen mit denen du darüber reden kannst. ich bin froh, dass es dieses forum gibt!
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  #60  
Alt 05.10.2004, 11:49
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Hallo, ich melde mich auch mal wieder.
Die letzten Wochen waren so mit Hochs und Tiefs durchwachsen, komme langsam etwas zur Ruhe...
Meine Mama hat ne Menge Stimmungsschwankungen hinter sich, wir natürlich auch. Verstehe das jetzt, weil ich versuche es mit anderen Augen zu sehen. Mir wurde folgendes ans Herz gelegt:
Schwer
Krebskranke müssen sich sehr schnell mit der Krankheit abfinden/anfreunden, da die verbleibende Zeit erstmal begrenzt scheint. Deshalb fallen sie von einem Loch ins nächste und versuchen alles ganz schnell und übereilt, manchmal unüberlegt, zu regeln. Das löst bei Ihnen und den Angehörigen Panik, Angst, Depressionen, Sorgen und Wut aus. Das scheint alles normal zu sein, so wurde es mir gesagt.
Wir als Angehörige sollen versuchen Verständnis zu haben und einfach mit zwei offenen Ohren zuhören. Wir müssen versuchen die Ängste und Sorgen zu teilen, gleichzeitig aber auch Kraft und Zuversicht bzw. Hoffnung spenden. Das ist so schwer, aber es klappt. Meine "Grenzen" erweitern sich jeden Tag etwas mehr.
Eine Psychologin hat mich gefragt:
Kann es sein das sie so traurig sind, weil sie solche Angst haben alleine zu sein oder trauern sie wirklich nur um ihre Mutter? Darüber musste ich erstmal nachdenken. Klar, ich bin 23 Jahre alt und meine Mutter ist der wichtigste
Mensch in meinem Leben, meine Vertraute, meine Freundin und meine Beschützerin und Ratschlaggeberin und einfach nur meine Zuhörerin.
Ich kann mir nicht vorstellen ohne sie leben zu sollen. Sie hat mich geboren und uns verbindet alles, mein ganzes Leben.
Aber, ich habe verstanden was ich ihr nun schenken kann, womit ich ihr ernsthaft helfen kann. Ich muss versuchen sie gehenlassen zu können. Ich lebe seit zwei Jahren in meiner eigenen Wohnung, plane und gestalte mein Leben wie es mir gefällt, aber meine Mama ist immer, wirklich immer da, wenn ich sie brauche. Sie ist mein Schutzengel, jetzt und wenn sie nicht mehr da ist.
Ich mache ihr den ganzen harten, schmerzhaften Krankheitsweg nur noch schwerer, wenn ich ihr das Gefühl gebe nicht ohne sie leben zu können.
Es zerreist sie förmlich, wenn sie sieht wie ich und der Rest der Familie leidet. Das will sie nicht! Das will keiner!
Wir versuchen zu Hause alles alleine so gut es geht zu organisieren, klappt natürlich nicht immer so 100%, aber es reicht. Das freut sie und entlastet sie psychisch unheimlich. Ich denke wir als Angehörige sollten uns ernsthaft fragen, was ist es, das uns so blockiert loszulassen? Natürlich: Liebe! Aber was noch? Haben wir Angst nichts leckeres zu Essen mehr zu bekommen, keine Seelsorgerin mehr zu haben oder solche Dinge?
Wir kriegen das sicher alles ohne die betroffene Person hin, dazu brauchen wir sie nicht. Sie als Mensch wird uns fehlen, in tausend Situationen sieht man sie lachen, tanzen, meckern und einfach nur da sein, das tut weh, weil man die Person vermisst. Aber Trauer ist auch nur ein Gefühl, davor muss man keine Angst haben, das tut einem eigentlich nichts.
Ich weiss es wird meiner Mama irgendwann besser gehen, wenn die Zeit gekommen ist und sie gehen möchte. Dann hat sie keine Schmerzen mehr und soll in Frieden einschlafen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, ob zu Hause alles läuft.
Man sagt das immer so einfach... ich habe da auch so meine Probleme, ich versuche es aber, ihr zu Liebe. Denn dann ist die kranke Person von allen äußeren Gefühlen frei und kann sich auf sich konzentrieren, auf eine Besserung oder sogar Heilung. Wir müssen alle unsere Kräfte richtig einsetzen, um zu helfen, zu unterstützen und zu hoffen, nicht um ständig zu verzweifeln oder zu weinen. Das nimmt die Kraft so sehr weg.
Natürlich muss man auch weinen und seine Gefühle rauslassen, man muss nur wieder positiv denken.

Meine Mama hat auch schon versucht an Medikamente zu kommen um keinen Erstickungstod zu erleiden oder solche Dinge. Sie hat nur noch von morgen gesprochen, nicht mehr von nächster Woche. Jetzt redet sie vom Frühling. Sie denkt wieder positiv und das ist die halbe Miete.
Ihre Haare fallen und fallen... Habe ihr gestern den Rest Haare auf ca. 2 cm gekürzt, weil sie eh ausfallen und unter den Klamotten und im Bett jucken. Sie hat am Mittwoch 16 Bestrahlungen hinter sich, ihr Hals ist von innen ganz wund, sie kann nur Suppe schlürfen. Dadurch ist sie geschwächt und hat somit einen Karteter (?) , damit sie zum Pinkeln nicht aufstehen muss. Ihre Muskeln sind echt schlapp, kein Wunder nach wochenlanger Bettruhe. Sie bekommt jetzt wieder Krankengymnastik und "lernt" an einem Rollator wieder Gehen. Nächste oder übernächste Woche startet dann der zweite Chemozyklus. Wir und sie hoffen das sie vorher nochmal nach Hause kommt, nur dazu muss sie vom Tropf loskommen und sich in allem sicherer fühlen. Sie freut sich schon so auf zu Hause!!!
Wir sind alle positiv gestimmt und glauben nicht an einen schnellen Tod, sondern noch an ein paar Jährchen mit ihr und wenn ein Wunder geschehen sollte, kommen noch ein paar Jahre dazu. Wer weiß...

Liebe Natalie, ich verstehe dich so gut. Ich war wütend und zu tiefst enttäuscht, als meine Mutter über ihre Absicht sprach sich, wenn es soweit ist, mit Tabletten das Leben zu nehmen.
Vielleicht versuchst du ihr klar zu machen, das sie die Kraft die sie aufbringt ihre Beerdigung zu planen lieber dafür aufbringen sollte zu leben. Hmmm, sie fühlt sich auch im Krankenbett verantwortlich für alles was zu Hause passiert, aber das liegt momentan nicht in ihrer Hand. Das können und werden andere Personen erledigen. Versuch ihr das Gefühl zu geben, das du vieles alleine schaffen kannst und ihr einiges abnehmen kannst. Und du kannst es wirklich, glaub mir. Natürlich müssen wir uns mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass unsere Lieben vielleicht bald nicht mehr bei uns sind, aber solange sie die Chemos, Bestrahlungen usw. über sich ergehen lassen, sind sie im tiefen Inneren bereit beim "Kampf" gegen den Krebs mitzumachen. Habe auch gedacht meine Mutter würde nicht mehr leben wollen, Fehlanzeige!
Redet über alles, auch über den Tod, versucht es wenigsten. Wenn einige Dinge geregelt sind, fällt es einfacher mit dem Verlauf der Krankheit umzugehen. Wir reden viel und meine Mutter möchte einfach nur wissen, was man für Vorkehrungen im Fall der Fälle treffen kann. Das ist ihr gutes Recht.

Redet über alles was Euch bedrückt, das hilft wirklich allen Beteiligten, das bringt Euch einander näher als man für möglich gehalten hätte.

Seid tapfer und gebt die Hoffnung niemals auf.
Auch die Mediziner können sich täuschen bzw. es geschehen immer wieder Wunder. Daran glaube ich aus tiefstem Herzen!

Ich drücke Euch alle ganz fest!!!
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