Schwanger nach Chemo

[Waldi2010]

Hallo,ich habe vor 2 Monaten die Diagnose Hodenkrebs bekommen.Hatte aber noch Glück da es ziemlich im anfangsstadium war und somit heilbar.

Meine Diagnose war:

Seminom des linken Hodens CS1

Therapie:

1.Zyklus Carboplantin-Monochemothreapie

Applikation von 780 mg Carboplantin

Kumulativdosis: 780 mg Carboplantin


2.Zyklus Carboplantin-Monochemothreapie

Applikation von 780 mg Carboplantin

Kumulativdosis: 1570 mg Carboplantin

Das hab ich nun alles hinter mir und hatte auch keine probleme,und auch nicht welche erwartet da mir man ja sagte das es eine ganz leichte Art der Chemo ist.

Nun ist der Mensch halt wie er ist und meine Frau und ich hatten auch kurz danach wieder Sex. Ich muss dazu sagen das wir verhütet haben schon alleine aus dem grund das wir angst hatten das noch nicht alles raus ist von der Chemo.Aber irgentwas ist wohl schiefgelaufen denn zu unserem erstaunen stellte meine Frau vor 3 Tagen fest das sie wohl schwanger ist.Es muss wohl 5 Tage nach der Chemo gewesen sein. Wie das passieren konnte,keine ahnung.Natürlich wollten wir noch ein 2. Kind,aber nicht jetzt.

Unsere grosse angst ist nun,das mein Erbgut nach der Chemo ja wohl nich so dolle ist, und falls sich die Schwangerschaft bestätigt,das Kind irgentwelche schäden davontragen könnte.

Hatt da irgentjemand schonmal so eine erfahrung gemacht, oder kann man anhand der Therapie da irgentwelche Rückschlüsse ziehen was das für das Kind bedeuten könnte?

Im moment sind wir echt ratlos was das heissen könnte und meine Frau nimmt das jetzt doch sehr mit.

[DaBen83]

Ich bin kein Arzt, aber ist es nicht so, dass Spermien länger als 5 Tage brauchen um gebildet zu werden?

Ergo dürfte das Erbgut das deine Frau befruchtet hat, nicht aus einer Chemo-belasteten "Neuproduktion" sein.

Ich bin kein Arzt und das ist nur meine laien-Meinung!

Ich würde empfehlen das hier noch zu lesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Spermium

und natürlich einen Facharzt zu fragen!!!!! Nur der kann es letztendlich fundiert sagen!!!

[Jaymz]

Meines Wissens sollte man eigentlich mind. 6 Monate bis sogar 2 Jahre nach der Chemotherapie mit dem Kinderwunsch warten.

Hierzu würde ich jedoch dringendst einen Facharzt fragen.

Alles Gute.

[Ilmarinen]

Hi Waldi,

ich kann mir gut vorstellen, dass einem da ganz schlimme Sachen durch den Kopf gehen. Auch die Angst, Schuld an einer möglichen Schädigung zu sein. Ich habe das Thema, wann man nach Chemos wieder Vater werden darf, vor einiger Zeit versucht zu recherchieren und bei zwei Urologen zu erfragen. Ich habe nichts handfestes rausbekommen ausser den Empfehlungen zu warten (meist ca. zwei Jahre), für die ich jedoch keine Nachweise, Gründe o. ä. bekam. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es viele Studien zu so einem Thema gibt - wie sollte so ein Studienversuch aussehen? Dazu wird es schwer, für die verschiedenen Chemos (z. B. das Carboplatin) und Anwendungszeiten differenzierte Aussagen zu finden.
Auf einer solch schwierigen Basis könnte ich wohl keine Entscheidung fällen, die wahrscheinlich/vielleicht ein Kind verhindert. Ich denke, dass die Natur da auch schon ne Menge vorsieht, so á la survival of the fittest bei den Spermien. Da ist halt dann die gesündeste noch stark genug gewesen. Und es hängt auch nicht also vom Supersamen ab. Klingt vielleicht komisch, aber bei einigem Nachdenken (habe Deinen Thread gestern schon gelesen), finde ich persönlich, ein Glückwunsch an Dich / Euch ist angebracht!
Gruß

[Andi Frenzel]

Hallo Waldi,

ich möchte mich Ilmarinen anschließen und zunächst mal gratulieren!

Mir geht es bei dem Thema so wie meinem Vorredner: Die Zwei-Jahres-Regel nach Chemotherapie gilt im Allgemeinen als reine Vorsichtsmaßnahme, bei der alle Beteiligten, eben auch die beratenden Mediziner, sich auf der sicheren Seite wähnen. Meines Wissens kommt es im Falle eines erheblichen genetischen Defektes erst gar nicht zur Befruchtung bzw. zu einer frühzeitigen Abstoßung des Fötus.

Ihr werdet euch ja ohnehin noch fachärztlich beraten lassen. Ich wünsche euch, dass ihr euch bis dahin ein bisschen entspannen könnt. Die Natur geht halt seltsame Wege: Manche Paare arbeiten jahrelang am Nachwuchs, ohne dass es klappt, andere wiederum werden in den unmöglichsten Situationen schwanger. Das ist immer auch ein bisschen Schicksal.

Die Angst vor Mißbildungen und anderen angeborenen Anomalien spielt bei jeder Schwangerschaft eine Rolle. Da ist aber heutzutage auch viel Hysterie im Spiel, die durch das ganze diagnostische Klimbim (Pränataldiagnostik, Fruchtwasseruntersuchung, Feinultraschall etc.) eher noch verstärkt wird, so dass man schnell aus dem Blick verliert, wie gering die entsprechenden Risiken tatsächlich sind - zumal wir ohnehin in einer Umwelt leben, die voller mutagener Substanzen ist.

Alles Gute,
Andi

[Jaymz]

Ich möchte natürlich auch recht herzlich gratulieren!