Nur positive Dinge!!!!

[maukile]

Hallo ihr lieben!

Ich finde den Austausch von Informationen in solchen Foren echt super, aber mir geht es dann leider immer so, dass ich nach etwas bestimmten suche, dann abschweife, andere Einträge lese u danach immer fertig bin, weil ich mir denke: Kommt das auch noch alles auf mich zu???

Deshalb möchte ich jetzt eine Rubrik eröffnen in dem jeder nur erzählt, wie sich der Krebs "positiv" auf ihn ausgewirkt hat. Es gibt ja sicher Leute die das ganze Prozedere ohne großartige Probleme überstanden haben, nur die findet man leider meist nicht in solchen Foren.

Also legt los und erzählt mal was erfreuliches!

Ich darf beginnen:
Ich hatte Gebärmutterkrebs und daraufhin noch einen Darmverschluß, bin seit 15. September wieder aus dem Krankenhaus und schaffe es seither mein Leben so richtig zu genießen!
Ich habe gelernt darauf zu hören, was ich will und mein Körper will. Ich mach nur noch Sachen die mir Spass machen. Ich umgebe mich nur noch mit Freunden die mich nehmen wie ich bin und halte Abstand von "Energievampieren". Ich nutze meinen Krankenstand um mich neu zu orientieren und habe beschlossen nicht in meinen alten Job zurück zu kehren sondern etwas zu suchen in dem ich aufgehe. Weiters besuche ich schon Seminare die ich längst machen wollte, aber leider immer aufgeschoben habe. Letztes Wochenende war ich bei einem von Brandon Bay "Die Reise zur Quelle". Echt genial und einfach empfehlenswert!

Ich bin 27, kann keine Kinder bekommen und hatte Krebs, aber das ist doch kein Grund zum verzweifeln. Es gibt soooo viel andere schöne Sachen, die man erleben kann. sobald ich einen Job habe der mir gefällt, lege ich mir auch einen Hund zu, den ich immer haben wollte, denn wieso damit warten???

Ich kann nur sagen: macht alles was ihr schon immer machen wolltet sobald ihr irgendwie könnt! Es ist sooo aufbauend und man vergißt dann ziemlich schnell die qualen aus dem Krankenhaus!

Freu mich von mehr positiven Menschen zu hören!

Liebe Grüße aus Kärnten
Petra

[Flips]

Hallo, liebe Petra aus Kärnten

Erstmal herzlich willkommen

ich freue mich für Dich, wenn Dir die Diagnose nicht den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Weiter so....

Frage mich aber, wie Dein Leben vor dem Krebs gewesen sein muß, wenn Du erst schwer krank werden mußtest, um zu "verstehen"?

Hoffe sehr für Dich, daß Dich die Realität nie einholen wird.

Alles Liebe Moni

[maukile]

Hallo Moni,

na so ist es ja nicht, dass mich meine Krankheit nicht getroffen hat. Klar war ich am Anfang fertig, am Boden zerstört! Aber grad als Krebspatient sollte einem klar sein, dass das Leben zu kurz ist um es nicht ausgiebig auszukosten.
Mein Leben war vor der Diagnose unbeschwert und absolut genial und jetzt soll es erst recht so werden und noch besser.
Ich bin halt kein Mensch der sich unterkriegen lässt und immer die positiven Dinge im Leben sucht. Jammern tut zwar ab und zu gut, aber besser wirds im Endeffekt davon auch nicht!

Also auf zurück ins Leben!!!

[Evche]

Hallo Petra,

ich finde es toll, daß du trotz der Nachwirkungen deiner Erkrankung zu so einer positiven Lebenseinstellung gefunden hast.

Mir selber fällt es noch ein wenig schwer, aber ich stecke auch noch mitten drin. Die Hysterektomie kommt erst noch, dazu das Bibbern, ob sich das Zellbild weiter verschlechtert hat. Aber ich denke schon, daß sich meine Lebenseinstellung durch die Krankheit verändern wird. Denn mit der Diagnose Krebs wurde ich ja auch mit meiner eigenen Vergänglichkeit konfrontiert.

Zumindest nutze ich die Wartezeit bis zu nächsten OP, um mich hingebungsvoll den profanen Tätigkeiten des Alltags zu widmen und nicht, um in der Ecke zu sitzen und zu jaulen.

Viele Grüße - Evche

[Sugarbowl]

Hallo,
sicher ist die Diagnose Krebs an sich nichts Positives. Aber man kann auch daraus Positives ziehen. Ich gehöre zu den Gücklichen, die diese Diagnose nicht aus der Bahn geworfen hat. Vielmehr hat sie Kräfte in mir geweckt, von denen ich nie etwas geahnt habe. Ich hatte Gebärmutterkrebs ( Wertheim OP ) in 2001. Meine Tochter war gerade 14, und ich hate einen Tag bevor ich einen vollkommen neuen beruflichen Weg eingeschlagen habe, von der Diagnose erfahren. Um diesen Job, den ich unbedingt haben wollte, zu behalten, habe ich so einiges glaube ich verdrängt. Auch für meine Tochter wollte ich stark sein. Nach der Koni bin ich sofort wieder (2Tage We waren dazwischen ) arbeiten gegangen. Nachdem feststand, dass die Koni nicht ausreichte, habe ich die Wertheim entgegen dem Anraten der Ärzte noch um 2 Monate verschoben, um alle erforderlichen beruflichen Seminare zu absolvieren. Meine Tochter hatte auch noch Konfirmation in der Zeit, und auch dafür wollte ich fit sein. Meine Ärzte sind fast ausgerastet. Die OP selber war fast 5 Stunden. Nach einer Woche folgten noch 2 Bluttransfusionen. Kurz vor der Entlassung kam dann noch die Zyste dazu, die meinen Krankenhausaufenthalt dann nochmal verlängerten. Mit Blase und Darm hatte ich von Anfang an keine Probleme. Liegt bestimmt auch an der ärztlichen Kunst. Bin dann noch 1 Woche zu Hause geblieben und dann wieder voll arbeiten (Bankkauffrau ) gegangen. War nicht immer ganz einfach, aber meine Kollegen haben mich sehr unterstützt. Und es hat sich gelohnt. Trotzdem alles in der Probezeit war, hat man mir noch im Krankenhaus die Übernahme mitgeteilt. Ich habe wegen dieser Geschichte nicht einen Tag mehr in den letzten 5 Jahren gefehlt. Manchmal frage ich mich wirklich, woher ich die Kraft im Jahr 2001 genommen habe. Aber es war gut so. Wie schon gesagt wurde hier, Heulen nützt keinem etwas. Klar sind bei mir auch Tränen geflossen, allerdings bezog sich das mehr auf die Zeit im Krankenhaus, wo sich durch die Umstände, meine Entlassung ständig verzögerte. Muss noch eines nachtragen. Nach meiner Trennung ( 1999) war ich doch ein wenig angeschlagen und hatte 2 Wochen vor der Diagnose eine Therapie beendet. Selbst mein Arzt hat damit gerechnet, dass die Diagnose mir den Rest gibt. Aber alle haben sich getäuscht. Ich glaube fest daran, dass man in Krisenzeiten ungeahnte Kräfte entwickeln kann. Heute lebe ich wie andere auch schon gesagt haben, wesentlich bewusster und ein bisschen egoistischer. Eigentlich genieße ich mein Leben, und mein Dasein als Frau in einem wesentlich erhöhtem Maß als vorher.
MUT und KRAFT für alle!!!!

[Nicola]

Hallo ihr Lieben

Eine tolle Idee nur mal zu schreiben, dass es auch positive Dinge gibt.

Ich habe es hier zwar schon reingeschrieben, aber das ist schon eine Weile her. Dann erzähle ich auch mal meine Geschichte, die, wie ich finde, auch sehr gut ausgegangen ist.

Dez. 2005 Diagnose Cervix Ca. Tumor 4cm groß
Therapie: Wertheim, Chemo, Bestrahlung

Ich bin aber erst 28 möchte gerne noch ein Kind haben. Irgendwie hat mich die Diagnose nicht aus der Bahn geworfen und ich habe mich erstmal zurück gezogen und mir Infos geholt.
Dann habe ich von der Trachelektomie erfahren(eine Gebärmutter erhaltende Op bei bestehendem Kinderwunsch)
Das besprach ich mit meinem Arzt. Allerdings kann aus Risikogründen diese Op nur bei Tumore gamecht werden, die max 2cm groß sind.
Zusammen mit meinem Gyn fanden wir einen Prof, der bereit war, sich das ganze wenigstens mal an zu sehen.
Er schlug mir vor erstmal eine Lymphadenektomie zu machen, dann eine Chemo mit dem Ziel den Tumor kleiner zu bekommen.
Die Lymphad. war im Feb. 06----kein Lymphknotenbefall
Im März ging unter Zoladex die Chemo los. Cisplatin und Taxol Das war echt hart. Und in dieser Zeit hat mein Mann (der ach so gerne Kinder wollte) sich vom Acker gemacht (weil die Therapie eh nix bringt und ich keine Kinder mehr bekommen kann.) Zugegeben die Chancen, dass diese Therapie was wird lagen bei 15-20%
Nach dem ersten Zyklus Chemo----MRT Kontrolle. Tumor 2cm kleiner geworden. Nach dem zweiten Zyklus im April war der Tumor tatsächlich ganz weg. : mein Mann zwar auch, aber was soll man mit einem Menschen, der einen in der schlimmsten Zeit im Stich lässt? Ich bin übrigens in der Chemozeit noch in eine eigene Wohnung gezogen.
Ende April kam dann direkt die Trachelektomie. Ich hatte noch ein paar Blasenprobleme weil ich Harnleiterschienen liegen hatte, aber 6 Wochen später war alles wieder fast beim Alten. Das Zoladex war abgebaut und ich bekam auch meine Tage wieder.

Inzwischen sind meine Haare wieder (ich hatte alle verloren) das was man Frisur nennt. Ich habe einen normalen Blutungszyklus, habe meine Ausbildung die ich auf Eis gelegt hatte wieder aufgenommen. Und was noch besser ist, einen neuen Partner und ich kann noch Kinder bekommen.

Wenn das nicht positiv ist!!!

Ps. Die erste Nachuntersuchung (Ausschabung) war auch O.K, ich hoffe das es so bleibt.

Ich wünsch Allen hier alles Gute.

[leda]

hi nicola,
eine schöne geschichte. Es gefällt mir dass du trotz der schwierigen zeit die situation in der hand genommen hast und die kontrolle behalten hast. RESPEKT Das war mir leider nicht möglich weil mir die ärzte gar keine zeit gelassen haben an alternativen überhaupt zu denken. Freitag endgültige diagnose montag schon op(!). In jedem fall hätte ich mich erkundigt wäre das für mich bestimmt auch ein weg gewesen.
Tja was positives: Die zeit nach der op ist gar nicht so schlimm wie man es sich vorstellt. Ich habe ganz normal meinen alltag und es gibt stunden(immerhin wo ich das ganze vergesse und mich daran erinnern muss, das ich eine so schwerwiegende op hinter mir hab.
Hoffe ich kann morgen mehr positives berichten, da habe ich nämlich ein mrt termin.
lg leda

[Sarah24]

hallo,

ich wollte mal ein bisschen Mut machen. Ich war vor ein paar Tagen mal wieder zur dreimonatlichen Kontrolle und der Arzt konnte mit der Kolposkopie nichts mehr entdecken. Ich habe zwar noch nicht das Abstrichergebnis, aber es sieht wohl so aus, als ob ich die Viren bekämpft habe.
Zumindest sagte er, dass er nichts mehr sehen könne, was man operieren müsste.

Vor drei Monaten hatte er mir noch zu einer Konisation geraten, aber ich hatte mich dagegen entschieden.
Ich bin normalerweise ein totaler Pessimist und hätte nie gedacht, dass mein Körper die Viren tatsächlich bekämpfen könnte. Ich habe eine totale PAnik gehabt und mich von niemandem wirklich beruhigen lassen.
Im Februar wurde pap 3d zum ersten Mal festgestellt und nun hat es sich definitiv verbessert.

Vielleicht kann ich damit irgendwem ein bisschen die Angst nehmen.
Ich drücke euch allen ganz fest die Daumen und wünsche euch nur das Beste.

Liebe Grüße
Sarah