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  #1  
Alt 24.08.2004, 22:16
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Standard Aufbau ja oder nein?

Hallo,

nächste Woche ist es soweit. Ich habe mich nun für den Versuch der brusterhaltenden Op entschieden. Sollte sich herausstellen, dass doch amputiert werden muss, stehe ich vor der Entscheidung, kein Wiederaufbau oder Latissimusaufbau. Wie sind Eure Erfahrungen und Meinungen hierzu?
Wie ist das GEfühl bei einem Latissimusaufbau? Wie vorher oder schon anders?
Wie geht es denjenigen ohne Aufbau? Ist das mit einer Prothese eine Alternative?

Freue mich über Eure Meinungen und Tipps.

Liebe Grüße
Elisabeth
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  #2  
Alt 24.08.2004, 22:39
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Standard Aufbau ja oder nein?

Hallo Elisabeth, ich wünsche dir viel Glück....und hoffe du hast eine gute Adresse für diese OP ausgesucht. Ich war da leider nicht so gut bedient als ich mein Krankenhaus aussuchte. Ich rate allen Frauen über den Schock hinaus zu sehen und in aller Ruhe sich anzuschauen welche Kompetenzen im Wunschkrankenhaus vorliegen...wer operiert da? hat das Krankenhaus einen Lehrauftrag? dann könnte also auch ein unerfahrener Arzt drankommen...bzw. was muß man tun bzw. auf den OP-Schein eintragen um zu gewährleisten, daß die eigene OP unter der Erfahrung eines Profi läuft?....was ich auch noch für sehr wichtig halte: du hattest noch nie Probleme mit der Wirbelsäule oder? Schau mal unter Brustwiederaufbau.de
ein Bandscheibenvorfall wäre zum Beispiel eine Kontraindizierung zum Lado. Aber egal wie du dich letzten Endes entscheidest, ich drücke dir ganz fest die Daumen.
gruß sternchen
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  #3  
Alt 25.08.2004, 12:05
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Standard Aufbau ja oder nein?

Hallo Sternchen,

danke für Deine Hinweise. Ich werde in einem Brustzentrum operiert und habe vollstes Vertrauen in meinen Arzt. Er ist sehr erfahren und hat einen sehr guten Ruf.
Da ich tatsächlich Probleme mit der Wirbelsäule habe, habe ich gleich mal auf der Internetseite nachgelesen, kann dort aber nichts von Kontraindikationen finden. Weisst Du, wo ich darüber etwas finden kann, in welchen Fällen von einem Latissimusaufbau abgeraten wird?
Danke und liebe Grüße
Elisabeth
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  #4  
Alt 25.08.2004, 12:36
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Standard Aufbau ja oder nein?

Hallo Elisabeth,

ich persönlich würde mir keinen Latissimus-Dorsi-Lappen operieren lassen. Ich bin Ex-OP-Schwester und habe diese OP-Technik vor ca. 15 Jahren schon instrumentiert. Der dort damalige Oberarzt, jetzt leitender Plastischer Chirurg an einem anderen Krankenhaus, hat mir den DIEP-Flap (als zur Zeit angesagte Aufbautechnik) empfohlen. Ich bin selbst vor 2 Jahren brustamputiert und lasse mich nächste Woche im Markus-Krankenhaus in Frankfurt operieren. Bei dieser OP-Technik wird "nur" das Bauchfettgewebe transplantiert, also ohne Muskelanteile. Also, wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du mir gerne eine email schicken. Ich wohne übrigens im Ruhrgebiet.
LG
Mika
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  #5  
Alt 25.08.2004, 12:46
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Standard Aufbau ja oder nein?

Liebe Elisabeth,
ich stand vor 2 Jahren vor der gleichen Entscheidung und bei mir ist alles schiefgegangen, obwohl mein Operateur als Kapazität bei Latissimusaufbauten gilt. Heute weis ich folgendes: Der Latissimusaufbau gilt als die Methode, die für Frauen nur ein suboptimales Ergebnis bringt, da in den meisten Fällen mangels Masse zusätzlich ein Silikonkissen eingesetzt werden muß. Du hast also nach der OP eine große Narbe am Rücken, weil dort der Lati abgetrennt werden muß. Dann hast du 2 große Schnitte an der Wiederaufgebauten Brust und zusätzlich das Silikonkissen drin, das nach einer Anzahl von Jahren ausgewechselt werden muß. Wegen des fehlenden Rückenmuskels haben viele Frauen ständig Schmerzen, weil eine Dysbalance am Rücken entsteht, die orthopädisch nicht korrigiert werden kann. Richtig schlimm wird es, wenn frau eine Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) hat. Das heißt konkret, frau hat ständig Verspannungen, die Rippen auf der operierten Seite können sich nach vorne drücken, die Nacken und Schultermuskulatut schmerzt ständig usw. Es gibt hier eine Menge Frauen, die liebend gerne diese Art von Wiederaufbau wieder loswären und eine hat es tatsächlich gemacht. Hallo Monika, wo bist du? Das ist hier dein Thema! Mein Rat: Informiere dich erst gründlich über alle Methoden, denn es gibt eine Menge Möglichkeiten. Dann suche nach einem Arzt, der diese Methode beherrscht. Man muß sich klarmachen, dass Brustkrebsoperateure in erster Linie Ärzte sind, die den Krebs behandelt. Die Wiederaufbauten erfordern eine Zusatzqualifikation. Das beste soll z.Zt. der Wiederaufbau aus Bauchfett sein, da hierbei kein Muskel beschädigt wird und die neue Brust ganz ohne Fremdmaterialien auskommt. Sie soll sogar ganauso altern, wie die gesunde Brust. Übrigens fühlt sich der Expander, der bei der Lati- OP zunächst anstatt des Silikons eingesetzt wird, wie ein kleiner Fußball an. Und ich habe jedenfalls in der Zeit, als ich diesen Fußball drinhatte, überhaupt keine Empfindungen auf der aufgebauten Seite gehabt. Auch das soll bei der Bauchfettmethode anders sein. Herzliche Grüße und viel Glück
Chris
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  #6  
Alt 25.08.2004, 21:05
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www.brustwiederherstellung.de
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  #7  
Alt 27.08.2004, 02:01
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Standard Aufbau ja oder nein?

Hallo, alle zusammen und besonders an Chris48!
In der Tat, als Fachfrau zu diesem Thema kann ich nur sagen: bloß keinen Latissimus-Aufbau machen lassen, wenn auch nur die geringsten Probleme mit dem Rücken bestehen. Ich habe genau wie Chris eine Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) von 40 Grad, die haben sich 31 Jahre lang so gehalten. Nach der Brustaufbau-OP mit dem großen Rückenmuskel hat sich in ganz kurzer Zeit die Skoliose verschlechtert auf 46 Grad nach Cobb. Tja, und nun die schlechte Nachricht: ich wollte einen Rückbau machen lassen! Das geht aber nicht, denn niemand traut sich an die Sache ran und auch der letzte Arzt, der mir eigentlich versprochen hatte er macht es, hat am Abend vor der OP diese abgesagt. Da bin ich in ein ganz tiefes seelisches Loch gefallen und mußte das erstmal eine ganze Zeit lang verdauen. Es gibt nach den bisherigen medizinischen Erkenntnissen keine Möglichkeit, den Latissimus vorne in der Brust wieder loszuwerden. Daher rate ich dir, liebe Elisabeth, wirklich ganz dringend von dieser Aufbau-Methode ab. Könnte ich nochmal entscheiden - und wäre diesmal etwas besser aufgeklärt worden durch die Ärzte -, dann würde ich niemals wieder diese Art von Aufbau machen lassen.
Gegenanzeigen sind in jedem Fall also:
jede Art von Rückenproblemen (Ischias, Bandscheibenvorfall, Skoliose, Beinlängenverkürzung etc.)
Übergewicht - weil wie oben beschrieben, der Muskel in der Tat meist nicht ausreicht für die ganze Brust und Silikon beigepackt werden muss und wenn frau dann zunimmt, entsteht ein ganz schlimmes Spannungs- und Druckgefühl auf der betroffenen Seite. Das wird frau nie wieder los. Denn außerdem schrumpft der Muskel auch noch, auch wenn er aktiviert bleibt. D.h. der Nerv bleibt aktiv, und dann kannst du - wie ich - mit der Brust zucken als wärst du Arnold Schwarzenegger! Macht sich toll als Zirkustrick. Wird der Nerv gekappt, schrumpft der Muskel nur umso schneller. Was aber auch heißt, der Brustnippel hängt dir irgendwann im schlimmsten Falle fast in der Achsel. Jedenfalls verzieht sich die Brust nach rechts und sie wirken dann assymetrisch. Außerdem werden die Brüste bei Gewichtszunahme ungleich groß, denn die aufgebaute Brust bleibt so wie sie ist und mit der anderen nimmst du zu oder ab! Die Ärzte kommen dann auf die glänzende Idee, doch die andere, nicht betroffene Brust gleich mit anpassen zu wollen (das hab ich aber trotzig abgelehnt und nie bereut!), so daß du dann auch da Operationsnarben hast. Die Anpassung nützt dir aber wenig, wenn du wie gesagt zu- oder abnimmst. Es kommt immer ein ungleiches Ergebnis dabei raus.
Auch befallene Lymphknoten in der entsprechenden Achsel sprechen gegen so einen Aufbau, denn wenn der Muskel einmal durch die Achsel nach vorne durchgezogen ist, ist es schwer, evtl. befallene darunter liegende Knoten noch zu ertasten. Es sei auch dahingestellt, ob der Ultraschall dann noch was bringt, was ich ernstlich bezweifeln möchte. So entsteht ein hohes Risiko, mögliche Rezidive in der Achsel nicht rechtzeitig zu erkennen (außer vielleicht durch MRT, doch die wird wegen der hohen Kosten meistens von den Ärzten verweigert!)

Vielleicht wartest du besser erstmal mit so einem Aufbau? Ich wünsche mir jeden Tag, ich hätte es nie gemacht und würde liebend gerne ohne diese aufgebaute Brust herumlaufen. Doch zu meinem Leidwesen werde ich sie wohl nie mehr los.
Auch das ist nämlich ein Argument: Ein Aufbau der nicht rückgängig gemacht werden kann, ohne daß dadurch noch mehr Schaden am Körper angerichtet wird, ist kein guter Aufbau! Den bei einem möglichen Rückbau würde der Latissimus-Muskel vor der Achsel durchgeschnitten, rollt sich dann wie eine Handtuchrolle zusammen und liegt als Wulst in der Achsel. Muss ein tolles Gefühl sein! Die Ärzte machen dies deshalb, um nicht in der Achsel herumstochern zu müssen, dabei könnten sie ja leicht empfindliche Nerven und Sehnen des Armes treffen und dann bleibt ein lahmer Arm zurück. Von den Problemen mit zusätzlichen Lymphödemen ganz zu schweigen!

All das gilt es zu bedenken. Ich bin durch diese Aufbaumethode am Körper kaputt operiert worden und mir droht jetzt die Erwerbsunfähigkeit. Noch eine gute Seite zur Informationsvermittlung ist www.brustwiederherstellung.de.
Klar ausgesprochen heißt das: Es geht auch ohne Brust und eine Prothese ist immer eine Alternative. Von all den Frauen, die keinen Aufbau haben machen lassen, habe ich nie ein Jammern wegen Schmerzen oder Beschwerden mit dem Rücken gehört und ich denke, sie haben die bessere Entscheidung getroffen.

Ich hoffe, diese und die vorhergehenden Aussagen zum Thema Latissimus konnten dir wenigstens konkrete Informationen vermitteln. Entscheiden mußt du natürlich selbst und es ist dir immer freigestellt, wie du dich entscheidest. Um es noch deutlicher zu sagen: Du entscheidest ausschließlich und nicht der Arzt. Bitte lasse dich zu nichts überreden, es könnte wirklich fatale Folgen für dich haben.
Darum drücke ich dir zu allererst mal ganz feste die Daumen, daß eine brusterhaltende OP bei dir machbar ist. Schreib uns mal, wie es dir ergangen ist.

Herzliche Grüße von Monika :=)
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  #8  
Alt 27.08.2004, 14:06
Elfe Elfe ist offline
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Standard Aufbau ja oder nein?

Liebe Elisabeth,
gerade lese ich Deine Zeilen zum Wiederaufbau.
Ich empfehle Dir vorher mit einem Orthopäden Dein "Wirbelsäulenproblem" zu erörtern!
Der Latissimus-dorsi-Muskel bleibt ja enerviert, d.h. es "zuckt" die ersten Jahre ein wenig. Wenn er nicht enerviert bleibt, bildet er sich leider zurück ;-(
Dieser Rückenmuskel ist ein "Flächenmuskel" und breitet sich daher auch immer wieder in die Fläche aus -> daher das Silikon-Implantat darunter!
Besprich doch mal mit Deinem Chirurgen, ob er ihn "fächern" würde, um Volumen ohne Silikon zu schaffen. Diese OP-Technik hatte OA Dr. Päpke (jetzt München) hier in der Charité in Berlin "entwickelt".
Liebe Elisabeth, ich halte Dir für nächste Woche alle Daumen, dass ein Aufbau für Dich nicht nötig werden muß.
Liebe Grüße Elfe
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  #9  
Alt 27.08.2004, 17:58
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Hallo an alle,

danke für eure sehr informativen und langen antworten. ich denke nach all den antworten tendiere ich nicht zum latissimus -aufbau.
naja, einige tage habe ich noch zeit zum überlegen. vielleicht gibt es ja auch jemanden, der von seinen erfahrungen nach amputation ohne aufbau berichten kann?
danke für eure guten wünsche für nächste woche. langsam werde ich schon etwas nervös, nachdem ich die ganze zeit relativ ruhig und gelassen war. aber ihr habt das ja auch fast alle hinter euch und ich werde es auch überstehen.
Mika, ich wünsche dir auch alles gute für deine op nächste woche. ich wohne übrigens ins frankfurt, bin aber nicht im markuskrankenhaus zur behandlung. haben die so einen guten ruf, dass du aus dem ruhrgebiet kommst um dich dort operieren zu lassen?

ein schönes wochenende euch allen

Elisabeth
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  #10  
Alt 27.08.2004, 20:17
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Hallo Monika,
es tut mir leid, dass dein Arzt gekniffen hat. Ich habe mir schon so etwas gedacht, nachdem ich so lange nichts mehr von dir gehört habe. Was du zu der Rolle unter dem Arm nach abgetrenntem Lati geschrieben hast, kann ich leider nur bestätigen. Bei mir mußte infolge der Wundheilungsstörung genau das gemacht werden und ich habe diese Wulst jetzt an dieser Stelle. Ob es mir besser geht als dir, weiß ich nicht. Ich denke beide Varianten sind schlecht, denn auch der abgeschnittene Lati ist nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle und somit hast du auf alle Fälle deine Rückenprobleme. Ich würde dir gerne etwas tröstliches sagen, aber auch ich bin in dieser Sache ratlos. Sei trotzdem gedrückt von einer "Busenfreundin".
Herzliche Grüße Chris
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  #11  
Alt 28.08.2004, 17:43
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Hallo Elisabeth,

ich möchte Dir gerne von meinen Erfahrungen ohne Brustaufbau berichten, weil Du danach gefragt hast. (Bin heute 35 Jahre alt.)
Also: für mich stand damals ziemlich schnell fest, dass ich keinen Aufbau wünsche. Ich wollte mir rein gar nichts zumuten, was medizinisch nicht unbedingt nötig ist. Für mich war der Gedanke am wichtigsten, möglichst keine weiteren OPs mit all dem Drum und Dran zu riskieren und möglichst schnell und ohne zu viele zusätzliche Risiken einzugehen meine Mobilität wieder zu erlangen.
Die Ablatio verlief komplikationslos, ich kam schon nach anderthalb Tagen ohne Schmerzmittel aus, bin auch schon am Tag nach der OP zum ersten Mal zur Krankengymnastik gegangen (wg. der entnommenen Lymphknoten in der Achsel). Mit der Narbe habe ich mich noch im Krankenhaus, so ca. am zweiten oder dritten Tag, konfrontiert. Der erste Schritt war getan. Ich habe mir in der Folge dann Zeit genommen, mich behutsam mit dem neuen Körperschema anzufreunden. Der Abschied von und die Trauer um meine Brust machten mir schon noch ein Weilchen zu schaffen. (Um das kommt keine Frau herum, meiner Meinung nach, auch nicht, wenn gleich ein Aufbau gemacht wird.) Da hing ja auch der Abschied von meiner unversehrten Gesundheit mit dran, außerdem Weiblichkeits-Bilder-Fragen und so.
Nach nicht einmal einer ganzen Woche konnte ich wieder nach Hause.
Ein paar Wochen habe ich die zugegebenermaßen furchtbaren sog. 'Erstversorgungs'-BHs mit Watteeinlage getragen. Dann habe ich mir aber ziemlich schnell die Silikon-Epithese besorgt, außerdem mehrere schöne BHs und einen Badeanzug von den einschlägigen Anbietern von Wäsche für brustoperierte oder -amputierte Frauen. Mit den dort angebotenen Badeanzügen stehe ich noch heute ein wenig auf Kriegsfuß. Man muss schon sehr lange suchen, bei denen peppige, schöne, sportliche Badeanzüge zu finden ... Aber die Schwimmer von 'Speedo' tun's übrigens auch, weil die recht hoch geschnitten sind im Brustbereich und sehr eng anliegen. Mit einer selbsthaftenden Prothese getragen ist das also gar kein Problem.

Mit all dem lebe ich sehr gut, sportlich aktiv, vergnügt und auch lustvoll vor mich hin. Ich fühle mich in nichts eingeschränkt deswegen, mache viel Sport, bewege mich nachwievor sehr gern. Also: Bewegungseinschränkung gleich null, außerdem habe ich nie ein Problem mit Schmerzen gehabt. Ich kann aufrecht gehen, mir fehlt wirklich 'nur' diese eine Brust, alles andere ist nachwievor an seinem Platz. Ich persönlich lebe auch mit meinem Bauchfett an meinem Bauch einfach besser, als wenn es mir an die Brust verpflanzt würde (noch viel mehr trifft diese Aussage für mich auf den Latissimus dorsi zu). Aber solche Fragen bewertet wirklich jede Frau individuell ganz unterschiedlich - und setzt dementsprechend ihre Prioritäten. :-)
Diese Entscheidung kann Dir also letztendlich niemand abnehmen. Und auch einen guten oder richtigen Rat kann Dir niemand geben, denn nur Du steckst in Deiner Haut! I.d.R. ist es so mein Eindruck, dass die meisten Frauen mit der Lösung, für die sie sich jeweils entschieden haben, tatsächlich gut leben. Ich möchte Dir aber auch nicht verheimlichen, dass ich durchaus in meinen Kuren Frauen kennengelernt habe, die liebend gern ihre (meist übereilte) Entscheidung für einen Aufbau rückgängig gemacht hätten! Also: wenn Aufbau, dann nur nachgewiesene Profis da dran lassen!

Ich wünsche Dir alles Gute für Deine OP! Und: die für Dich richtige Entscheidung!
Herzliche Grüße von Emilia
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  #12  
Alt 28.08.2004, 23:21
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Liebe Emilia,

danke auch dir für deine ausführliche antwort. es ist einfach wichtig zu wissen, wie es anderen ergeht, die gleiche erfahrungen gemacht haben. weder meine ärzte noch freunde haben diese erfahrungen und können deshalb auch nur bedingt mitreden. ich glaube, dass ich mich, sollte es überhaupt so weit kommen, gegen einen aufbau entscheiden werde.
wie lange ist das jetzt bei dir her?
liebe grüße
Elisabeth
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  #13  
Alt 29.08.2004, 17:37
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Liebe Elisabeth
Mir steht im Oktober die Ablatio bevor. Ich hatte mittlerweilen mehr als ein halbes Jahr Zeit, mich mit dem Gedanken des Aufbaus auseinanderzusetzen. Darüber bin ich sehr froh, denn ich hätte auf jeden Fall zu einem sofortigen Aufbau tendiert zu Beginn. Einfach, weil es so unsäglich ist, eine Brust zu verlieren und ich noch so jung und mein Kind so klein und und und. Jetzt nach all dieser Zeit und ganz viel Informationsbeschaffung und Nachdenken, werde ich die Ablatio machen lassen und dann erst mal gar nichts. Mein Körper soll heilen, soll erfahren, dass ihm etwas genommen wurde und dann sehen wir mal. So kann ich diesen Prozess bewusst durchleben und verarbeiten (hoffe ich zumindest) und vielleicht kann ich ja ganz gut mit einer Brust leben? Vielleicht muss ich meinem Körper keine weiteren Schmerzen zumuten und kann doch glücklich sein? Ich lass mir diese Zeit und hab damit meinen Weg gefunden. Er lässt mir alles offen. Ich habe übrigens auch Rückenprobleme und traue den so optimistischen Aerzten nicht wirklich. Kann irgendwie nicht sein, dass das keinen Einfluss auf den Rücken hat, wenn der Dorsi durchtrennt wird...
Ich schick Dir liebe Grüsse
Barbara
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  #14  
Alt 29.08.2004, 23:02
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Hallo!

Ich muss hier mal eine Lanze für den L-Aufbau brechen! Ich habe diesen letztes Jahr sofort machen lassen und bin bestens zufrieden. Klar wird da mal eben gegen die Natur gearbeitet. Wenn ein Muskel verpflanzt wird und nicht mehr da ist wo er hingehört hat man nun mal eine große Narbe am Rücken und es kann auch sein dass dieser Muskel in der Brust zuckt, schließlich will er wieder "an seinen Platz". Bei mir zuckt er aber nicht und auch mit der Narbe am Rücken kann ich gut leben, wer sieht die auch schon?! Ich selber ja noch nichtmal.
Ich bin froh es gemacht zu haben und auch andere betroffene Frauen aus meinem (mittlerweile) Freundeskreis bereuen ihre Entscheidung nicht. Mir blieb zum Glück das Erlebnis einer amputieren Brust erspart und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Und wie die Toten Hosen schon gesungen haben"...und wenn das irgendwann mal anders ist, ist mir das heute doch sch... egal". Wichtig ist nur dass in unserem Körper nie wieder irgendwo was wächst, was da nicht hingehört und nicht ob ein Muskel zuckt oder in ein paar Jahren ein Silikonkissen gewechselt werden muss.
Aber natürlich muss diese Entscheidung jede selber treffen und dass es Frauen gibt, die damit Probleme (Rücken) haben und darunter leiden möchte ich auch nicht bestreiten und nicht schön reden. Versteht mich nicht falsch. Jedoch gibt es auch Frauen die bislang keine Probleme damit haben und froh sind, dass es das gibt und sie es gemacht haben.
Viele Grüße
Franzi
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  #15  
Alt 30.08.2004, 13:45
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Hallo Elisabeth,

zu Deiner Frage: meine Ablatio war am 6.6.2000. Es ist nunmehr über 4 Jahre her.

Ganz herzliche Grüße!
Ich wünsche Dir, dass Deine Brust erhalten bleiben kann und Du gar nicht entscheiden musst, ob nun mit oder ohne Aufbau.
Emilia
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