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  #1  
Alt 06.03.2007, 19:01
Mills Mills ist offline
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Registriert seit: 17.01.2006
Ort: Frankfurt und München
Beiträge: 18
Standard Partnerverhalten bei Krankheit

Ihr Lieben!
Habe heute ausführlich im Forum gesurft auf der Suche nach diesem Thema, aber noch keinen Thread gefunden.
Bei mir wurde September 2005 ein Cervix-Karzinom entdeckt, worauf ich die Wertheim-OP und Bestrahlung hatte. Aufgrund diverser Komplikationen blieb ich ich 5 Wochen im Krankenhaus. Zu der zeit hatte ich seit 1 Jahr einen Partner, mit ich eine nicht gerade harmonische Beziehung führte, aber immerhin - wir liebten einander, wenn man den Worten trauen darf.
In den Monaten nach meiner Klinikentlassung und während ich langzeit-krankgeschrieben wwar, glitt ich in eine leichte Depression bzw. entwickelte Minderwertigkeitsgefühle gegenüber meinem Partner und fand mich selber auch nicht gerade attraktiv, Gewichtsabnahme, mich-gehen-lassen u.a. Mein Partner wiederholte auf meine Zweifel stets, es habe sich durch meine Krankheit nichts geändert etc. Das wars' zu dem Thema. Doch hatte ich immer das Gefühl, diese Erkrankung und meiner (innere) Entstelltheit - so kam es mir vor - könne ihn doch nicht so unberührt lassen. Wie ich damals hörte, wirkte er auch im Job aufgeräumt und fröhlich wie immer - fand ich auch seltsam.
Jener Partner trennte sich ein Jahr nach der Klinikeinweisung von mir, was für mich ein Schock war und sehr überraschend. Lapidare Begründung: wir verstünden uns nicht mehr. Zwar war ich zu der Zeit wieder fit, aber ich habe das demütigende Gefühl, er wollte seinen Pflegefall (mich) loswerden und dass er eben doch mit dem Sch*krebs nicht klarkam und eine schwer-krank-gewordene Partnerin nicht mehr ertragen wollte. Diese Unaufrichtigkeit ...
Gab es in Eurer Partnerschaft - vor allem, wenn sie noch nicht so lange bestand - Probleme, als Eure Krankheit herauskam? Oder ein Ignorieren von Problemen seitens des Mannes? Freue mich auf Eure Antworten.
Betrübt, Mills
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  #2  
Alt 08.03.2007, 11:00
Dinsche Dinsche ist offline
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Registriert seit: 01.03.2007
Ort: Herford
Beiträge: 5
Standard AW: Partnerverhalten bei Krankheit

Hallo Mills,

das tut mir wirklich leid für Dich!ABER Du schaffst das !
Als ich die Diagnose Krebs bekam war ich fünf Jahre verheiratet.Er besuchte mich auch immer im Krankenhaus! Alles Gut!
Dann wurde ich nach einer Hysterektomie, etlichen komplikationen und einer total lädierten Psyche entlassen!
Zwei tage nachdem ich aus dem KH raus war bekam ich mit, dass meine Schwester schwanger war! Da hatte ich einen totalen Nervenzusammenbruch und das einzige was mein damaliger Ehemann sagte war : "Du bist doch jetzt operiert worden, jetzt muss ja wohl gut sein!" Dann rechnete er mir noch vor was es ihn gekostet hätte mich täglich im KH zu besuchen.Der Sprit, die Zeit, die Abnutzung des Autos....!!!
Das dauerte so etwa ne Stunde, da hatte ich meine Sachen und die Sachen meiner Tochter gepackt und bin gegangen!Auf nimmer Wiedersehen!
Dann kamen Minderwertigkeitsgefühle: krank, ein Kind, kannst keine weiteren Kinder mehr bekommen (ich war damals 25 und da fangen die meißten ja erst mit Familie an!)Als ich eine Woche später zur Sparkasse gefahren bin, gab mir ein junger Mann beim einsteigen ins Auto nen Zettel: Er fände mich hübsch und so und wollte mich treffen! Hab ich nicht gemacht, aberes baute mein Selbstwertgefühl enorm auf!
Nun heirate ich am 22.06.2007 ein zweites mal! Einen wirklich tollen Mann! Er steht hinter mir und unterstützt mich wo er kann! Gestern war ich zur Darmspiegelung weil ich Blut im Stuhl hatte: Keiner weiß woher das kam aber es ist nix! Und er war mit mir da und stand mir bei!

Liebe Mills, auch für Dich gibt es sojemanden! Ganz sicher!
Fühl Dich geknuddelt!

Diana
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  #3  
Alt 08.03.2007, 11:45
Benutzerbild von Katrin A.
Katrin A. Katrin A. ist offline
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Registriert seit: 02.11.2006
Beiträge: 377
Standard AW: Partnerverhalten bei Krankheit

Hallo Mills,Hallo Diana.

@Mills:Es tut mir auch sehr leid für dich,dass diese Trennung kam,und dann noch so überraschend.Ich hoffe du kannst damit irgendwie umgehen...??
Ich drück dir die Daumen,dass du einen neuen,viel besseren Partner findest.
Man liest ja öfter von Trennungen während der Krankheit,aber auch das danach ein neuer Partner ins Leben tritt,vielleicht der "Richtige".

@Diana:Wunderbar das du einen neuen Partner gefunden hast und ihr heiratet.
Das freut mich sehr für euch.

Ich bin eigentlich aus dem BK-Forum.Ich habe während der Chemo geheiratet.
Bin 11 Jahre mit meinem Mann zusammen.Seit der Diagnose hat er sich geändert.
Er war immer für mich da,sehr aufmerksam,immer lieb und gefasst.Einfach traumhaft.
Nun sind meine Therapien vorbei(CHemo,Bestrahlung) und plötzlich kriselt es bei uns.
Wir holen galub ich den ganzen Streit nach,den wir ca. 1/2 JAhr nicht hatten.
Ich spüre dass in meinem Mann etwas vor sich geht,aber er redet nicht.
Ihm wird im Moment schnell alles zu viel,er kritisiert mich plötzlich und heftig,
er ist gereizt,hat Alpträume usw.
Ich denke das er sich fallen läßt,da er so gefasst war seit Beginn der Erkrankung.
Noch glaube ich ganz fest,dass wir es schaffen......

Aber ich kenne die Minderwertigkeitsgefühle,und hasse sie.
Vor der Diagnose hatte ich 20 kg abgenommen,hatte meine Traumfrisur,Traumklamotten und fühlte mich rein körperlich pudelwohl.

Nun hab ich 10 kg wieder drauf,paß in nix mehr rein,hab keine Haare,hab Narben,öfter schlechte LAune,weiniger Lust auf Sex,kann erstmal keine Kinder bekommen......
Das trägt nicht dazu bei das ich mich wohl fühle......
Letzendlich zählt für mich natürlich das ich gesund bin und bleibe.
Aber ich vermisse öfter das Gefühl mich wieder richtig zu "lieben".
Ich hoffe die Zeit bringt dieses Gefühl zurück.

WÜnsche euch allen alles Liebe,Katrin
__________________
]
Mach kaputt-was dich kaputt macht
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  #4  
Alt 10.03.2007, 23:50
Benutzerbild von Katrin78
Katrin78 Katrin78 ist offline
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Registriert seit: 30.12.2006
Ort: Niederrhein
Beiträge: 108
Standard AW: Partnerverhalten bei Krankheit

Hallo zusammen!!

Irgendwie "erleichtert" es mich zu lesen, dass es auch in anderen Beziehungen krieselt und ich nicht völlig alleine bin..

Als ich meine Krebsdiagnose (Anal-CA) im August 06 bekam waren mein Freund und ich gerade 5 Monate zusammen und er war gerade 4 Wochen vorher zu mir gezogen (wohnten vorher 130 km auseinander). Er hatte alles aufgegeben und nun eine krebskranke Freundin.

Wir wurden so schnell aus dem verliebt sein heraus gezogen und diese wunderschöne "Kennenlern-Phase" endete schlagartig.
Dabei hatten wir doch so viel vor!! Kennengelernt hatten wir uns in der Disco, in der ich damals arbeitete. Da jedoch Partnerschaft (auf Distanz) und sowohl normaler Job und Wochenend-Job nicht wirklich zusammen passten habe ich Ende Mai diesen an den Nagel gehängt. Im Juni gönnten wir uns einen traumhaften Urlaub und dann wollten wir doch eigentlich auch nur normale Dinge machen. Uns einen netten Freundeskreis aufbauen etc.

Mein Freund ist bei mir geblieben! Aber leider ist wirklich nichts mehr wie vorher.
In jeder Frau sehe ich Konkurrenz, da ja schließlich alle gesünder sind als ich. Mittlerweile bin ich zwar krebsfrei, aber trotzdem... Ich habe noch mit etlichen Komplikationen zu kämpfen und muss auch Dienstag wieder ins Krankenhaus. Ich bete, dass nichts schlimmes gefunden wird, denn ich glaube ich wäre nicht ein 2. mal stark genug für zwei. Ich musste während der akuten Phasen oftmals stark für uns Beide sein.

Wir streiten auch sehr, sehr viel. Ich weiß noch nicht mal ob es tatsächlich übermäßig an meinem Freund liegt. Er sagt oft ich sei verbittert. Ja, vielleicht bin ich das in der Tat. Es ist doch schließlich nichts mehr wie es war und so wird es auch nie mehr werden!!

Jetzt habe ich hier nur rumgeheult.. Sorry!!!

Eine gute Nacht wünsche ich euch...

Träumt süß...
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  #5  
Alt 11.03.2007, 09:58
Juli2006 Juli2006 ist offline
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Registriert seit: 05.09.2006
Beiträge: 120
Daumen hoch AW: Partnerverhalten bei Krankheit

Hallo zusammen,

aufmerksam habe ich Eure Beiträge zu diesem Thema gelesen ... und nun, die Tatsache, dass einige Beziehungen während oder auch nach der Erkrankung enden, spricht vielleicht einfach dafür, dass "wir" - die Betroffenen - sich auch geändert haben. Meint Ihr nicht? Ich lebe bewußter seit der Diagnose, fröhlicher und intensiver. Ich erfreue mich mehr an täglichen Dingen, als dass ich mich ärgere und treffe seit dem auch mehr positive Menschen. Einige in meinem Umfeld finden diese Veränderung positiv und leben diese mit mir, andere können bzw. konnten damit nicht um und gingen.

Schlussendlich geht es aber doch darum, dass jeder glücklich ist ... an alten Dingen festhalten, die belasten ... das macht in meinen Augen wenig Sinn. Und identifizieren wir uns wirklich über eine Beziehung? Ich denke eher nicht. Laßt uns so sein, wie es uns Freude bereitet. Dann wird auch derjenige kommen, der aufrichtig diese Freude mit uns teilen möchte.

In diesem Sinne ... alles Gute für jeden von uns und sein Umfeld ... herzliche Grüße Mari
__________________
Carpe diem
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