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  #106  
Alt 18.02.2008, 07:36
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Guten Morgen alle zusammen,

lange war ich nicht hier. Jetzt leider mit keinen guten Neuigkeiten
Der Zustand meines Vaters hat sich quasi über Nacht drastisch verschlechtert, ich glaube es geht zu Ende.
Ich versuche es zusammenfassend zu erzählen:
6 Chemozyklen sind beendet, die letzte war am 8. Februar. Letzte Woche war er zur Blutbildkontrolle in der onkologischen Ambulanz im KH, Leukos wie immer nach der Chemo zu niedrig. Donnerstag soll er wieder zur Blutbildkontrolle, er wird immer Vom KTD abgeholt und zurückgebracht, weil er kontinuierlich Sauerstoff braucht. Bis dahin ging es ihm noch "gut". Mittwoch war er sogar noch bei uns oben (eine Etage höher), sogar ohne Sauerstoff. Donnerstag Abend fing die Verschlechterung an. Husten, Fieber und vor allem unerträgliche Schmerzen! Das Fieber ist wieder runter, gegen die Schmerzen nimmt er schon einige Zeit Novalgintropfen, die aber wohl nicht mehr helfen. Er ist total schwach geworden, Papa kann nicht mal alleine ins bett, weil er die Beine aus eigener Kraft nicht ins Bett kriegt. Den Weg vom Schlafzimmer zur Toilette schafft er nur unter schwerdter Anstrengung und mit Pause. Er lehnt jegliche andere Medikation ab, lehnt ebenso ärztliche Behandlung ab. Ich weiß nicht mehr weiter. Wir können doch nicht zusehen, wie er dahinsichert. Meine Mutter ist letzten Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen worden und ist selber noch sehr schwach. Vor allem macht es sie total fertig meinen Vater so leiden zu sehen.
Das die Zeit meines Vaters begrenzt ist, das wußte ich. Aber das es jetzt so schnell geht, quasi von heute auf Morgen so eine akute verschlechterung, damit habe selbst ich nicht gerechnet.
Hat das schon mal jemand bei einem Angehörigen so erlebt?
Ich kann gar nicht mehr klar denken. Hatte auch seine behandelnde Ärztin im KH schon mal angerufen, wegen der Schmerzen. Sie sagte nur, da müsse er schon selber was sagen, sonst kann sie da nichts machen! Ich sagte ihr auch, daß mein vater "ein schwieriger Fall" ist, da er jegliche Medikation ablehnt. Aber die ging die Ärztin gar nicht drauf ein.Ich werde gleich noch mal mit meinem Dad reden und den Hausarzt rauskommen lassen. Der Hausarzt kann meinen Dad doch bestimmt mit Medikamenten zu Hause einstellen!? Donnerstag zur Blutbildkontrolle in die onkologische Ambulanz, das schafft mein Vater nicht mehr.
Es tut weh, ihn so leiden zu sehen.

Doris
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  #107  
Alt 18.02.2008, 11:24
Benutzerbild von Marita C.
Marita C. Marita C. ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,
es tut mir leid,das dein Vater so leiden muss/will. Der Hausarzt kann ihm Morphin verschreiben,rede mit ihm darüber.Er kennt deinen Vater am besten.Lass dich umarmen.

Alles Liebe für euch....Marita
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  #108  
Alt 18.02.2008, 11:26
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

was sagt man in so einem Fall. Mir fehlen da immer die richtigen Worte.
Ihr habt mein Mitgefühl. Ob das reicht? Was kann man als Außenstehender mehr tun..... es ist einfach eine Sch....krankheit
Von ganzem Herzen wünsche ich dir, dass dein Papa nicht leiden muss und er sich Medikamente gegen die Schmerzen geben lässt. Euch als Angehörigen wünsche ich ganz viel Kraft und alle Liebe der Welt, die ihr eurem Papa geben könnt.

Liebe Grüße
Jutta
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  #109  
Alt 18.02.2008, 13:45
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Der Hausarzt war gerade hier.... Mit meinem Dad geht es zu Ende. er kann jederzeit sterben, der Blutdruck ist schon ziemlich niedrig 90/60. Er bekam jetzt noch was stärkeres gegen Schmerzen Tilidin und was zur Beruhigung, das Rezept hole ich gleich ab. Ich könnte schreien!!!!!!!! Ich sitze hier und heule mir die Augen aus dem Kopf, verdammt!!!!!!!! Er war doch Mittwoch noch so gut zurecht! Aber der Arzt sagte, das kann bei der Diagnose manchmal sehr schnell gehen und das es ihm zu wünschen wäre, wenn er schnell einschläft. Hoffentlich muß er sich nicht mehr lange quälen, kann das jetzt noch lange dauern?
Ich habe Angst.

Doris
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  #110  
Alt 18.02.2008, 13:58
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Doris,

ich bin zwar im Leberkrebsforum unterwegs, hab aber hier auch schon geschrieben, weil meine Mama einen Kleinzeller hat.
Was mich an der Medikation des Hausarztes wundert ist das Tilidin.
Was ist, wenn der Vater die Tropfen nicht mehr schlucken kann?
In solch einem Statioum gibt man doch Morphin, das gibt es als Pflaster oder auch subcutan.
Ich verstehe so manche Ärzte nicht, dass sie einen Menschen in solch situation so leiden lassen.
Sollte das mit den Tropfen nicht klappen Doris, sofort beim Hausarzt anrufen und fragen, ob Vater nicht Morphin bekommt.

Mein Mann hat, als es zu ende ging, sofort eine Spritze bekommen, so dass er mit seinem Leberkrebs sanft einschlafen konnte.

Liebe tröstende Grüße
Mel
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  #111  
Alt 18.02.2008, 20:12
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Mel,

mein Dad wollte nichts anderes, er wollte erst nicht mal andere Tropfen. Wir sind froh, daß er die Tilidin akzeptiert, und das auch erst nach vielem zureden. Die sind ja auch schon ziemlich stark. Sollte es soweit kommen, daß er nicht mehr schlucken kann, kriegt er natürlich sofort Morphiumpflaster. Unser Hausarzt kommt dann auch sofort raus.

Ich habe am meisten Angst, daß er sich noch lange quälen muß. Vieleicht könnte jemand mal aus Erfahrungen bei seinen Angehörigen berichten. Mir würden jetzt Antworten hier sehr weiter helfen.

Ich habe Angst, weil ich hier ziemlich alleine bin. Mein Mann ist nur Abends da, weil er arbeiten ist. Meine Mutter und mein Vater brauchen jetzt meine ganze Unterstützung.

Würde mich über Antworten freuen.
LG
Doris
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  #112  
Alt 19.02.2008, 23:50
Angela07 Angela07 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

lass dich erst mal umarmen. Es ist noch nicht so lange her, wie du mir Trost gespendet hast.

Uns ist ist es auch so ergangen. Es ist alles recht plötzlich abgelaufen zum Schluß. Mir drückt es gerade schon wieder die Tränen in die Augen .Wir wollten meinen Vater in seinen letzten 8 Tagen auch "nur" zur Schmerzeinstellung und zum "Abführen" ins Krankenhaus geben. Sie haben ihn dann auch abgeführt, mit Schmerzmitteln auch eingestellt und gleichzeitig auch wieder Diagnostig betrieben. Das CT ergab dann, dass der Krebs massiv weitergemacht und gestreut hatte Mein Vater wurde darauf auch wieder aufgeklärt ( mehrfach, er wollte es nicht wahrhaben). Es hat dann nicht mehr sehr lange gedauert, bis er wirklich gestorben ist, in der Phase selbst hatte man aber das Gefühl es zieht sich ewig, noch dazu, weil er so viele Atemaussetzer hatte.

Wenn ich eines in der Zeit gelernt habe, dann dieses, jeder Mensch braucht seine Zeit zum gehen. Das einzige was man in dieser Zeit machen kann ist, begleite ihn, dass er merkt, dass er nicht allein ist. Das tut Deinem Vater gut und Dir auch.

Noch was zur Schmerzmedikation. Solange Dein Vater Tilidin bekommt, kann nicht problemlos auf Morphin-Medikamente umgestellt werden, das erfordert zuerst das absetzen von dem Tilidin. Beises zusammen darf nicht verabreicht werden.

Ich hoffe für Euch, dass es auch für Deinen Vater kein allzulanges Leiden wird.

Ich wünsche Euch viel Kraft

Liebe Grüße Angela07
__________________
Was Du im Leben hast gegeben,
dafür ist jeder Dank zu klein.
Du hast gesorgt für Deine Lieben,
von früh bis spät; tagaus, tagein.
Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen,
Du wolltest doch so gern noch bei uns sein.
Schwer ist es, diesen Schmerz zu tragen,
denn ohne Dich wird alles anders sein.


Meinem lieben Papi

*11.03.1932 - 13.12.2007
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  #113  
Alt 23.02.2008, 12:36
Doris41 Doris41 ist offline
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Beiträge: 78
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Angela,

laß Dich mal ganz dolle im Arm nehmen.

Papa bekommt seit gestern Abend Morphium. Das Husten und alles hört sich sehr nach Wasse in der Lunge an.(Es brodelt so)
Er war heute ziemlich aggresiv, als meine Mutter und ich da waren, wie am Anfang, als der Krebs diagnostziert wurde.
Gestern konnte nicht mal mehr den Po anheben, um die Bettdecke wegzuhiehen, heute setzte er sich selber auf die Bettkante. Er ist ziemlich unruhig.

Leider hat er keine Patientenverfügung, er hatte Angst davor. Will aber auch nicht unnötig leiden.
Montag habe ich einen Termin beim Chefarzt, dort werde ich dann erst mal alles besprechen, auch in welcher Phase er sich befindet.
Nichts ist schlimmer, als sich anzusehen wie er sich rumquält.

LG
Doris
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  #114  
Alt 27.02.2008, 18:07
Angela07 Angela07 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

wie geht es bei Euch. Ich hatte Schwierigkeiten ins Forum zu kommen. Ich hoffe so für Euch, dass dein Vater nicht leiden muss. Melde Dich doch kurz bei mir.

Viel Kraft und herzliche Grüße Angela07
__________________
Was Du im Leben hast gegeben,
dafür ist jeder Dank zu klein.
Du hast gesorgt für Deine Lieben,
von früh bis spät; tagaus, tagein.
Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen,
Du wolltest doch so gern noch bei uns sein.
Schwer ist es, diesen Schmerz zu tragen,
denn ohne Dich wird alles anders sein.


Meinem lieben Papi

*11.03.1932 - 13.12.2007
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