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  #1  
Alt 16.03.2008, 14:29
Lonly Lonly ist offline
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Ausrufezeichen Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo zusammen,
ich bin im Okt. 2007 operiert worden, Diagnose: Plattenepithel Karzinom im Mundboden.
In einer 12 stündigen Operation wurde der Mundboden ausgeräumt, der vordere Teil des Unterkiefers entfernt und mit einem Implantat aus dem Aussenbein des Schienbeins ersetzt,
sowie die Zähne unten(ausser die jeweils hintersten) gezogen.Tracheo Stoma sofort, Peg Sonde im November eingesetzt.
Bin dann am 20, Nov. entlassen worden.
Im Dez. und Jan. dann Bestahlung und ergänzende Chemo, welches zum Schluss die Hölle waren.
Bei der OP wurde auch ein kleiner Teil der Zunge(unten, vorne) entfernt, seit dem habe ich keine Geschmacksnerven mehr.
Suche auf diesem Wege Menschen mit der gleichen Vorgeschichte sowie ergänzende Informationenüber den weiteren wedegang der Krankheit, weil ich mir noch immer nicht im klaren bin, wie ich so weiter leben soll und kann.
Alles was ich bisher erfahren habe musste ich den Ärzten in kleinen Stücken aus der Nase ziehen, wobei ich meistens mit irgendwelchen Halbwahrheiten abgespeist wurde, die sich später als Lüge herausstellten.Darauf angesprochen wurde mir nur lapidar gesagt „Das haben sie wohl falsch verstanden“.
Wer hat ähnliches erlebt oder ist schon weiter und kann mir etwas dazu sagen?

Lonly
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  #2  
Alt 17.03.2008, 21:45
Benutzerbild von Mullii
Mullii Mullii ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo,

leider kann ich Dir auch nicht sorecht helfen, obwohl ich es gerne wollte, ich weiss wie schwer man Informationen über MKG Krebs findet :-(

Mein Papa hatte eine Plattenepithelkarzinom in der Kieferhöhle! Natürlich auch die PEG und den Tracheo Stoma! Oral konnte er ab der Op (also ca. 1 Jahr bis zu seinem Tod) gar nix aufnehmen, alles nur über die PEG!

Wie genau ist es denn bei Dir? Der Stoma Verschluss ist doch sicherlich schon wieder verschlossen oder ? Kannst Du oral etwas zu Dir nehmen? Kannst Du klar und deutlich sprechen? Ich denke da wirst Du auch Deine Schwierigkeiten haben !?

Ich drück Dich ganz lieb, Steffi mit ihrem Papa ganz tief im Herzen!!
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  #3  
Alt 24.03.2008, 11:56
Lonly Lonly ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo Steffi,
erst einmal Entschuldigung dass ich mich erst jetzt melde, aber habe erst einmal eine Auszeit gebraucht um mir über meine Situation im klaren zu werden, und um etwas Mut zu tanken.
Danke für deinen Beitrag, ja, mein Loch im Hals ist schon wieder zu und sprechen kann ich auch einigermassen.
Und ich werde weiter kämpfen um meine Situation zu verbessern.
Ich hatte letzte Woche ein langes Gespräch mit meinem Arzt und habe mich mit seinen Aussagen auseinander gesetzt, und hoffe, dass es auch einigermassen so eintrifft wie er es gesagt hat und werde werde vielleicht in 2-3 Jahren mal wieder etwas festes Essen können
Es ist nur so, dass ich früher sehr gern gegessen habe, wie wahrscheinlich jeder,
und heute MUSS ich zusätzlich zu 2 pürierten Mahlzeiten noch 3-4 mal hoch- kalorische Drinks zu mir nehmen um nicht noch weiter abzunehmen.
Aus einem kulinarischen Genuss im Leben wurde mittlerwise eine zwingende Notwendigkeit zum Überleben, da der gesamte Tagesablauf auf die Einnahme des Essens abgestimmt wurde.
Vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere, der schon weiter ist wie ich und mir noch etwas zum Verlauf sagen kann.
Habe mitte April den nächsten Termin beim Onkologen und in der Kiefer- Chirurgie, aber weiter operiert wird erst im Herbst.
Gruss Reiner
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  #4  
Alt 25.03.2008, 18:37
Lonly Lonly ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo medical- men,
danke für die Info, ich werde gleich mal ein paar Nachrichten versenden, auch wenn manche Beiträge schon etwas älter sind.
bitte sei nicht so streng mit Steffi, denn immerhin sind erst ein paar Wochen seit dem tode ihres Vaters vergangen, und nichts tut mehr und länger weh als einen geliebten Menschen zu verlieren Das braucht eben Zeit .

Hallo Steffi, fühle dich von mir ganz fest in den Arm genommen und gedrückt.

Gruss Reiner
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  #5  
Alt 27.03.2008, 23:13
Lonly Lonly ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo Maria,
wenn du nur ein kleines Stück des Kiefers eingebüsst hast, hast du wahrscheinlich mehr Glück gehabt als ich.
Wie sieht es bei dir mit dem kauen und Essen allgemein aus? Ich kann die nächsten 2-3 Jahre keine feste Nahrung zu mir nehmen, bis ich wieder Zähne im Unterkiefer habe. Das macht die ganze Sache für mich noch schwieriger.
Und da ich auch noch die Peg- Sonde habe ist an Urlaub und dergleichen eigentlich nicht zu denken, was mich schon ein wenig traurig stimmt, denn es macht eben keinen Fun wenn mann die ganze Zeit von etwas abhängig ist und auch nicht ins Wasser kann.
Aber ich zehre von dem Gedanken, dass auch dies irgendwann zur Vergangenheit gehört und lasse mich nicht unterkriegen.

Gruss Reiner
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  #6  
Alt 28.03.2008, 23:18
Lonly Lonly ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo Maria,
zuerst möchte ich mich bei dir bedanken, dass du dir so viel Zeit für mich nimmst.
Also, ich bin 48 Jahre und habe bis mitte 2004 geraucht wie ein Kamin.
Hab dann auch von heute auf morgen aufgehört und der Krebs hat sich bei mir erst 2007 breit gemacht. Zuerst dachte ich an wildes Fleisch oder so (unter der Zunge im Mundboden) aber das Ding wurde immer grösser. Dann tat mir die Lymphdrüse auf der rechten Seite weh und am selben Tag kam ein Arbeitskollege mit den gleichen Schmerzen ins Geschäft mit der Diagnose Angina.
Aber irgendwann musste ich mir dann doch eingestehen, dass da etwas nicht in Ordnung ist, und insgeheim wusste ich bereits was ich habe. Hab mich dann 2-3 Wochen im Netz schlauer gemacht, und nochmal etwa 3-4 Wochen verdrängt, bevor ich zum Arzt gegangen bin.
Insgesammt kann man sagen es sind von den ersten Symthomen bis zur OP am 12,10,07 etwa 3-4 Monate vergangen.
Das mit der Psyche ist auch so eine Sache. Ich lese immer von der positiven Einstellung die man haben muss, und versuche auch diese an den Tag zu legen und zu leben, aber manchmal kann ich nicht mal in den Spiegel sehen ohne laut losbrüllen zu wollen.
Ich suche viel Ablenkung in der Arbeit und werde von meiner Umwelt deswegen manchmal für Verrückt erklärt, aber ich mache meinen Job sehr gerne und er ist keine Belastung für mich. Nur bin ich am Abend immer so kaputt, weil es sich eben doch bemerkbar macht,dass ich ca.16 kg zu wenig auf den Rippen hab.
Ich hoffe aber dass sich das in den nächsten Monaten noch etwas bessern wird.

Meine Zunge ist wie ein Fremdkörper in meinem Mund und fühlt sich an wie ein dicker Schwamm,
weil ich ja auch keine Geschmacksnerven mehr habe.
Ja und Essen ist bei mir nur püriert möglich, wegen der fehlenden Zähne.

Mittlerweile habe ich ein erstes CT hinter mir mit positiver Aussage(keine Metstasen), und im April habe ich den ersten Termin beim Onkologen zur Nachuntersuchung und weiss leider bis heute noch nicht was die bei diesem termin genau bei mir machen.
Manchmal habe ich das Gefühl in der Klink wird man bewusst dumm gehalten, damit mann auch ja alle Sachen mitmacht die sie einem raten.
Aber ich lasse mich nicht unterkriegen, weder von den Ärzten novh von diesem Sch.. Krebs. Und deshalb wünsche ich dir auch, dass deine Motorik sich bld bessert. Ich kenn mich damit nicht aus, aber ich denke, dass du da eisern drann arbeiten musst, dann wird das auch wieder.

Ich habe meine Schmerzmittel selber auf Null runtergefahren, und auf die Frage wegen den Schmerzen habe ich gesagt: die Schmerzen die ich habe kann ich aushalten ausserdem erinnern sie mich daran dass ich noch lebe, denn ich fühle.

Ja, und du hast recht wenn du sagst „ Alles wird gut“

Gruß Reiner
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  #7  
Alt 31.03.2008, 23:42
Benutzerbild von Mmute
Mmute Mmute ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo Rainer,
hoffe mich kurz mal einklinken zu dürfen: Warum glaubst du keinen Urlaub machen zu können? Ich verstehe, dass du gern baden gehen würdest, aber
Nahrung kannst du doch auch als Trinksondennahrung zu dir nehmen. Zum einen ist sie verschreibungsfähig u. zum andern gut mitzunehmen ( Resource 2,0 Faser z.B. im Tetra- Pack mit 200 ml - 1 Pck. hat 400 Kcal. ). Ausserdem isst du doch pürrierte Sachen, das ist doch schon die halbe Miete... Versuch doch mal 5 Tage irgendwo zu entspannen, tut dir bestimmt gut.
@Maria: Meine Ma hatte nicht so viel Glück mit ihrer Wange, sie hatte bereits
einen T3. Erste Bestrahlung 2005 u. Radio/ Chemo Januar 2008. Sie hat auch
noch ihre PEG und versucht alles mögliche zusätzlich zu essen. Sie ist nämlich
eine Fleischpflanze... Ich finde toll, dass du das auch so praktizierst ( Kuchen
u.s.w. ). Ich meine, man sollte zunächst alle 4 Wo. zum HNO ( Sono ), alle 3 Mo. ins Krankenhaus ( Sono ) u. Blutentnahme beim Hausarzt u. pro Halbjahr ein CT. Sprich doch noch mal mit dieser Onkologin....
Bleibt stark
lg. Mmute
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  #8  
Alt 08.06.2008, 14:10
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ed1962 ed1962 ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo Lony habe gerade deinen Bericht von dir und Maria gelessen und würde gerne mit euch Kontakt aufnehnen weil ich seit Oktober das selbe Proplem habe. Und ich irgend wie nicht weiss wie es weiter gehn soll?????
Vieleicht könnt ihr mir auch Helfen um Nährers zu Erfahren.Ich hoffe du bekommst das Schreiben und wir können einen Kontakt aufnehmen???
Kenne mich nicht so gut aus mit den Internet.
Mit Freundlichen Grüssen Ed
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  #9  
Alt 15.07.2008, 00:19
Evelyne75 Evelyne75 ist offline
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Daumen hoch AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Liebe Maria, lieber Reiner

Jetzt habe ich euch soeben eine ganz lange Nachricht geschrieben, doch ich war nicht angemeldet.... *neiinn....* alles weg....

Mache es fürs erste kurz.

Maria, ich hatte die genau gleiche Operation im letzten Herbst (2007): Innenwange raus, Knochen weg, Zähne weg (alles nur links), Lymphknoten weg, Teil der Lippe weg (jetzt teilweise zugenäht, damit Lappen richtig anwachsen konnte). Lappen vom Unterarm mit Blutgefässen transplantiert. Haut vom Oberschenkel um Loch im Arm zu stopfen. Im Nov/Dez. war dann die Bestrahlung (ein absoluter Alptraum).

Habe auch immer noch Mühe den linken Arm zu heben (vom linken Ohr weg, über den Hals bis zur Schulter z.T. Taubheitsgefühle). Mache viel Physiotherapie und Osteopathie, besonder Osteo ist super und hilft mir sehr.

Das Problem mit dem Essen kenne ich lieber Reiner (wenn auch nicht so krass wie bei Dir, bzw. so krass langanhaltend). Da bei mir die Lippe z.T. noch zugenäht ist (Wiederherstellung nicht vor einem Jahr, sprich knapp zwei Jahre nach erster Operation), kriege ich den Mund fast nicht auf. Habe dadurch sehr Mühe zu essen. Bei mir dauert es auch oft Stunden. Konnte eine Mahlzeit allerdings schon von 4h über 2-3h auf eine 1h reduzieren!!! Yupi :-)

Ich war Anfangs 4. Monat schwanger, als ich mit der Diagnose konfrontiert wurde. Deshalb war für mich Essen auch immer key. Es war so ein Kampf, ständig gute Nährstoffe aufzunehmen (während der Bestrahlung konnte ich auch fast nichts mehr essen) und kein Gewicht zu verlieren (was mir natürlich nicht gelang...), damit das Baby sich gut ernähren konnte. Ich war so dankbar für diese hochkalorischen Energiedrinks. Nehme sie auch heute noch oft, weil ich mir dadurch oft eine Mahlzeit ersparen kann (gehörte auch zu den leidenschaftlichen Essern....!!!!).

Währen der Bestrahlung habe ich viel Zunge und Lachs (geräucht) gegessen. Da die ganze Innenwange und Zunge bei mir komplett verbrannt war, hat alles sehr weh getan (konnte wegen der Schwangerschaft keine Schmerzmittel nehmen) und ich kriegte den Mund überhaupt nicht mehr richtig auf. Beides ist extrem zart (man muss halt exklusive Qualität einkaufen) und liess sich praktisch ohne beissen zu sich nehmen, ansonsten habe ich es oft auch in hauchdünne Streifen geschnitten, um das mangelnde Beissen zu kompensieren...).

Im März ist mein Sohn auf die Welt gekommen (habe ihn auf natürliche Art gebährt!!! Bin sehr stolz :-). Er ist ein sehr zufriedener, aufgeweckter Junge. 'Gsund und gfrässig' :-)

Ich wünsche euch beiden viel Mut und Zuversicht. Das positive Denken hilft mir enorm. Also, schön dran bleiben und kämpfen!!!!

Herzliche Grüsse

Evelyne
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  #10  
Alt 16.07.2008, 22:39
Evelyne75 Evelyne75 ist offline
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Daumen hoch AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Liebe Maria

Herzlichen Dank für Deine lieben Worte! Habe mich sehr darüber gefreut. Ja, das ganze ist ganz schön verrückt. Aber das ist es ja eigentlich bei uns allen, oder?

Ich bin sehr naiv in das ganze gestartet. Eigentlich hatte ich von nichts eine Ahnung. Ehrlich gesagt, wusste ich auch nach der Operation gar nicht recht was Krebs ist und bedeutet. Erst also die Ärzte sagten, wie lange die Operation dauert, realisierte ich, dass das was grösseres sein könnte... Aber irgendwie hat es mich auch nicht so interessiert. Als das Stichwort Krebs und bösartiger Tumor fiel, dachte ich eigentlich mehr wie komme ich da wieder raus und dass sich das Schicksal wohl die falsche Person ausgesucht hat. Nicht mit mir war meine Überzeugung. Wegen dem Baby im Bauch hatte ich auch die Überzeugung, dass das Ganze nur gut gehen kann (weil es einfach muss). Alles andere ist einfach unvollstellbar und ich bin einfach nicht bereit, mein Baby alleine zurück zulassen. Dieser Kampfesgeist und die positive Denkweise hat mir wahnsinnig geholfen alles durchzustehen. Weil ich immer die Geburt vor Augen hatte, musste ich einfach immer weiterkämpfen. Ich hätte Angst gehabt, wenn ich mich gehen gelassen hätte, dass sich mein Baby umentschieden hätte. Obwohl das Baby vieles erschwert oder sagen wir nicht vereinfacht hat, war das Baby auch immer meine grosse Antriebsfeder.

Ich dachte, dass nach der Geburt dann der Zusammenbruch kommt. Aber irgendwie funktionierten die Duracell-Batterien immer weiter und weiter. Vor einem Monat hat es etwa Angefangen. Mit der physischen Erschöpfung aus all dem, was ich im letzten Jahr erlebt habe, kam dann immer wieder auch ein psychischer Zusammenbruch. Zum Glück konnte ich mich immer wieder auffangen. Ich denke es ist oke, dass nun die Ganze Sache über mich kommt. Vorhin brauchte ich einfach alle Ressourcen für den Körper und jetzt langsam, langsam kann ich anfangen das ganze psychisch zu verarbeiten.

Ich habe eine sehr gutes Umfeld, das mich toll unterstützt. Schon für die Operation habe ich alle Freunde und Bekannten informiert, weil ich wusste, dass ich ja nachher nicht mehr schwatzen kann. Mein Spitalzimmer glich manchmal einem Blumenladen :-) hey, das war so ein schönes Gefühl, von den Leuten so toll getragen zu werden.

Ich habe von der Krankenkasse bezahlte Haushaltshilfe, meine Eltern schauen mit viel Begeisterung und Freude zu dem Kleinen (wenn er mal 2-3 Tage nicht bei ihnen ist, rufen sie an und beklagen sich, wann er wieder kommt... :-) Wirklich schön. Dem Kleinen gefällt es auch super bei meinen Eltern. Meine Eltern haben auch während der Bestrahlung jeden Abend für mich 'gekocht' und sich wahnsinnig bemüht, dass ich irgend ein Gemüse und Eiweiss zu mir nehmen konnte.
Trotz all der Hilfe bin ich immer noch total kaputt. Wenn ich es mal schaffe selber einzukaufen, muss ich nachher immer schlafen, weil es mich so erschöpft. Auch überholen mich immer noch alle Rentner mit den Einkaufswägelchen und Gehstöcken... :-( Aber das braucht halt Zeit.

Mein Mann ist super und unterstütz mich wo er kann. Nur ist er halt selber auch total am Anschlag. Ist ja auch für ihn eine verrückte Zeit.

Ich habe nie geraucht und nie Alkohol getrunken. Ich habe überhaupt keine medizinische Vorgeschichte, die Krebs begünstigend ist. Niemand in meiner Verwandtschaft hatte Krebs.
Die Ärzte meinten, dass ich ws weil ich nicht geraucht hätte, so stark auf die Bestrahlung reagiert hatte. Irgendwie war das ganze Gewebe noch 'jungfräulich'. Die Bestrahlung war wirklich ein Alptraum. Schon nach der ersten Bestrahlung hat das Gewebe reagiert und innert kürzester Zeit war alles voller Blasen und dann komplett weiss und verbrannt (die ganze Innenwange und die ganze Zunge auf der linken Seite).

Einen Onkologen habe ich nicht.... Gehe einfach monatlich in die Mund- & Kieferchirurgie zur Kontrolle. Eigentlich habe ich nicht mal einen Hausarzt... Ich weiss, das sollte man alles haben. Aber ich habe einfach nicht die Zeit für alles. Die vielen Arzt- und Therapiebesuche fressen soviel Zeit weg..

Ich weiss nicht, wie es mit weiteren Untersuchungen aussieht. Irgendwann kommen die Folge- bzw. Wiederherstellungsoperationen. Die machen mir schon etwas Angst. Aber sie sind nicht heute und nicht morgen und so schiebe ich sie aus meinen Gedanken. Momentan kann ich einfach nur Tag für Tag bewältigen. Und was heute nicht geht, versuche ich morgen. Läuft halt alles nur im Schneckentempo...

Ganz herzliche Grüsse

Evelyne
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  #11  
Alt 06.08.2008, 00:07
Lonly Lonly ist offline
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Cool AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

I AM BACK,
Ja, es gibt mich noch.
Zu erst möchte ich mich bei allen hier im Forum Entschuldigen, dass ich erst so einen Blog öffne, und mich dann so lange nicht mehr melde.
Aber das Leben schreibt eben bei jedem seine eigene Geschichte.
mal der Reihe nach:
An Mmute:Also das mit dem Gordon-Bleu hat mittlerweile super geklappt, nur bin ich durch das "normale Essen" mit den Drinks etwas faul geworden, was zur Folge hat, dass ich nicht wirklich weiter zunehme( bin im Augenblick bei 52,5 Kg und immer schwankend)
Aber ich hoffe doch stark, dass ich das auch noch in den Griff bekomme.

An Tommi007: Nachdem ich den Ärzten sagte, dass ich schlecht höre, haben sie mich mit 3 Behandlungen( Anfang, Mitte; Ende der Bestrahlung) in geringer Zusammensetzung davon kommen lassen.
Ja, du hast absolut Recht:"Mann muss den Ärzten wirklich auf den Wecker gehen und immer wieder Die Rosinen aus der Nase Ziehen um zu erfahren, was wirklich geht.

An Maria: Danke für die lange Zeit, die du für "UNSERE" Sache opferst, und Danke für alle Fragen und Antworten die du stellst.
Dies ist für mich die wirkliche Hilfe und wahrscheinlich auch Selbsthilfe, die WIR benötigen um immer wieder neuen Mut und Vertrauen zu finden um in dieser "Turbulenten Zeit" ( habe diesen Satz glaube ich bei Evelyne75 gelesen)
nicht das Selbstvertrauen und den Mut zum Weiterleben zu verlieren.
ÜÜÜÜÜbrigends: wie ist dein CT am 19,5 verlaufen, ich hoffe doch gut?????

An Ed1962: Hallo Ed, es tut mir Leid, dass du dich unter diesen Umständen mit uns in Verbindung setzen musst. Würde dir aber gerne helfen wenn ich kann.
Nur habe ich einen ganz gemeinen Virenscanner auf meinem Rechner, damit mir nicht das gleiche wie vielen anderen passiert und alles weg ist bevor ich es speichern kann.
Deshalb für dich und alle anderen, die mit mir persönlichen Kontakt aufnehmen wollen meine E- Mail: "reinerseitz@hotmail.com"

An Evelyne75:Bei deiner Geschichte steigt meine Traurigkeit ins Bodenlose, denn auch ich habe eine Tochter und ein Enkelkind und würde mein Leben dafür geben um Sie nicht das durch machen zu lassen, was WIR durgemacht haben, aber wie gesagt, das Leben schreibt bei jedem seine eigene Geschichte, und deshalb "Kopf hoch" das wird wieder.
Wie geht es dir heute, und was macht dein Nachwuchs?
Ich hoffe er wächst und gedeiht und macht euch allen viel Freude.
Schreib mal wieder.

Also ich muss nun endlich ins Bett, aber morgen schreib ich euch, wie es mir di letzten Wochen ergangen ist. Versprochen.


ZITAT: Sei offen für alles Neue, denn wer in der vergangenheit schwelgt hat keine Zukunft.
In diesem Sinne bis Morgen
Gruss Reiner
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  #12  
Alt 06.08.2008, 22:55
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hallo Reiner,
du treulose Tomate.....wie du schon vo Maria gehört hast:
Wir haben uns Sorgen gemacht ... Auch wenn du weiter nix zugenommen hast, schön wieder von dir zu hören !!

lg Ute ( Mmute )
__________________

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
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  #13  
Alt 06.08.2008, 23:30
Lonly Lonly ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

I AM BACK 2

So Leute, und nun die versprochene Fortsetzung.

Nach dem ich merkte, dass ich doch beissen kann, hab ich die Sache mittlerweile gnadenlos ausgenutzt.
Ich arbeite immer noch zu 100%, was mich voll und ganz auslastet(leider auch physisch, ich merke ab und zu, dass ich mal auch an meine Grenzen stosse),aber es macht mir viel Spass und lenkt zudem auch noch ein wenig ab.
Und weil ich sonst nichts zu tun hatte, hab ich mich noch in einem Organisationskomite als Vize engagiert.
Körperlich habe ich es geschafft alles im Lot zu halten, aber nachdem ich auch in anderen Foren mittlerweile zu immer mehr Menschen Kontakt bekommen habe, die mehr als einen Krebs hatten und haben, frisst sich in meinem Gehirn immer mehr der Gedanke fest, von meinem Arzt ein ganz- Körper- CT oder MRT zu verlangen.
Der Gedanke lässt mich nicht mehr los, dass es sein könnte dass noch mehr zu Tage kommt, als im Augenblick sichtbar ist, und das belastet mich im Augenblick sehr.
Die 2 CT`s, die seither gemacht wurden waren Ergebnislos, jedoch beschränkten diese sich doch auch nur auf den Mund und Halsbereich.
Schreibt mir doch mal eure Erfahrungen, Meinungen- oder Gedanken dazu, ich bin für alles Dankbar, was mich weiter bringt
Auf jeden Fall werde ich versuchen diesen Monat noch ein Jahr zu meinen (??????17) hinzu zu fügen und werde meinem Arzt anfang Oktober wieder mal auf die Nerven gehen, bis ich mein Ziel erreicht habe.
Mittlerweile hat mein Arzt mir gesagt, dass ich dieses Jahr nur noch ein mal operiert werde, was mich etwas traurig gestimmt hat, weil das Ganze dann noch länger dauert, aber ich muss mich wohl damit abfinden.
So, nun seit ihr auf dem neuesten Stand, und ich hoffe auch von euch ein Feedback zu bekommen.
Wünsche allen eine schöne Nacht und eine schöne Woche.

Gruß Reiner
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  #14  
Alt 06.08.2008, 23:45
Lonly Lonly ist offline
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Standard AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Hi Ute,
Verzeih auch du mir bitte, aber die lezten 3 monate waren auch für mich turbulent genug.
Um so mehr freue ich mich wieder mehr Zeit im Forum verbringen zu können.

Gruss Reiner
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  #15  
Alt 19.09.2008, 14:06
BrSu80 BrSu80 ist offline
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Frage AW: Plattenepithelkarzinom im Mundboden

Was euch passiert ist, tut mir von Herzen leid.
Bin in diesem Forum vielleicht auch nicht ganz richtig. Meine Frage an alle ist: Wie macht sich ein PEKarzinom am Mundboden bemerkbar? Bei mir wachsen unter der Zunge mittig Knubbel. Erst war es nur ein kleiner, stecknadelknopfgroß. Mittlerweile habe ich drei Knubbel und einer hat einen Durchmesser von mind. 5mm und wird immer größer. Fühlt sich so an, als würden knorpelige Warzen unter meiner Mundschleimhaut unter der Zunge wachsen. Sehen kann ich sich nicht, sind direkt unten beim Zungenansatz. Mit dem Finger kann ich sie gut fühlen. Ich bin erst 28 Jahre alt, allerding rauche ich sehr viel. Wüßte garnicht zu welchem Arzt ich wohl gehen müßte etc.!
Ich wäre euch so, so dankbar, wenn ich eine Antwort erhalten würde und seit mir bitte ich nicht böse, dass ich hier schreibe.
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