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  #466  
Alt 07.10.2012, 15:49
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Nun bin ich schon länger als 2 Jahre hier und habe diesen Thread noch gar nie gesehen - erst gerade eben wurde ich darauf aufmerksam.

Mir ist nix spektakuläres passiert, aber doch etwas, als meine Mutter gestorben war.

Neben meiner Wohnzimmertür hing immer ein Foto von ihr, da sie ja
ca 300 km von mir entfernt lebte.
Als sie dann gestorben war ging es mir lange Zeit nicht gut. Tagsüber schon, aber abends dann, wenn die Kinder im Bett waren ...

Ich schaute dann immer vom Sofa aus auf das Bild - ihr kennt das sicher - und führte in Gedanken Zwiegespräche mit mir selbst ... 1000 Fragen von "warum" bis " wie halt ich das nur aus".

Naja, eines Abends hatte ich wieder die große Grübelei und eine Freundin war zu Besuch, um mich irgendwie aufzumuntern.
Wir saßen auf dem Sofa, sie erzählte mir irgendwas, was mich zum Lachen bringen sollte ...
ich aber schaute auf das Bild und fing wieder an zu heulen.

In dem Moment rutschte der Bilderrahmen geräuschvoll an der Wand hinunter (als wenn ihn jemand schob) und fiel, auf dem Boden angekommen, vornüber aufs Glas und blieb so liegen.

Die Halterungen am Rahmen waren fest, der Nagel steckte fest in der Wand - ich haue Nägel immer etwas schräg von oben nach unten in die Wand, damit alles, was hängt besser hält.

Meine Kinder waren noch so klein, dass sie da auch nicht dran herumgefummelt haben konnten.

Mir sagte das Ganze: Ich soll aufhören, immer auf dieses Bild zu starren
und mich um anderes kümmern, als eine Antwort auf das Warum zu finden.
Das Bild packte ich dann für Jahre in eine Schublade - nun steht es hier auf meinem Schreibtisch

Es gab noch eine Begebenheit kurz nach dem Tod meiner Mama:
ich saß mit meiner Freundin auf dem Sofa und unterhielt mich ...
Im Augenwinkel sah ich, dass die Deckenlampe über dem Tisch hin-und her zu schwingen begann.

Zuerst dachte ich, ich bilde mir das ein und überlegte, meine Freundin zu fragen ob sie das auch sieht ... aber ich dachte, dann hält sie mich für völlig bekloppt.

Irgendwann stellte ich aber fest, dass auch sie immer zur Lampe schielte
und fragte sie dann doch - und ja, sie sah das auch.

Ursache aber war die Wärme einer Kerze, die auf dem Tisch brannte -schade.

Ich hatte mir gewünscht, es wäre ein Zeichen gewesen, da meine Mutter im KH zum Arzt sagte:
"Ich krepiere noch lange nicht - und wenn, dann komm ich und ärgere euch alle!"
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
  #467  
Alt 07.10.2012, 19:00
Schmidti Schmidti ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Hallo zusammen,

Ich schreibe erst seit kurzem in diesem Forum und bin erst gestern auf diesen interessanten Thread gestossen.
Ich bin eigentlich auch eher nüchtern veranlagt und glaube nicht so schnell an Übersinnliches. Aber in den letzten beiden Jahren in denen meine Eltern gestorben sind, sind mir auch ein paar Dinge passiert, did hierher passen.
Mein Vater starb vor 2 Jahren völlig unerwartet an einer Gehirnblutung. Ich war total geschockt und eine zeitlang danach auch krank. Ich habe ihn immer wieder angefleht mir irgendein Zeichen zu schicken. Aber es kam absolut nichts! War dann soweit daß ich dachte ok da ist also wirklich nichts nach dem Tod sonst hätte er sich längst gemeldet.

In der Nacht zu seinem ersten Todestag hat er mich dann "besucht". Er stand überlebensgroß in der Tür zum Schlafzimmer und meinte er wollte sich jetzr entgültig verabschieden weil es ihm da drüben sehr gut ginge und diesen Leben zwischen den Welten sehr anstrengend wäre. Ich käme jetzt alleine klar und wir würden uns ja später wieder sehen und hätten dann genug Zeit über alles zu sprechen. Dann hat er mir noch erzählt dass die nächste Zeit mit meine Mutter sehr schwer würde dass mein Leben aber wenn das überstanden ist wieder ruhib würde. Dann hat er mich auf die Stirn geküsst und war weg.
2 Monate später wurde bei meiner Mutter erneut Krebs festgestellt und ich habe sie bis zum 06.09.12 durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Das war kein leichtes Jahr. In den letzten Stunden vor ihrem Tod war auch sie sehr unruhig und hat ständig an die Decke geguckt und die Arme ausgestreckt. Davon berichten hier ja auch sehr viele. Ich hatte das Gefühl dass ich da ganz zum Schluß störte. Sie hat mich noch einmal ganz erstaunt angeguckt als wenn sie sagen wollte: Was machst Du hier?
Ich hoffe jedenfalls daß mein Vater da war und sie abgeholt hat und die beiden jetzt wieder gesund zusammen sind!
Als ich nach ihrem Tod nach Hause fuhr, kam mir an einer Kreuzung an LKW entgegen und ich dachte das ist die Lösung. Du musst nur nach rechts lenken. In dem Augenblick wurde die Ampel vor mir rot und ich musste anhalten und irgendwie habe ich spontan gedacht: Das waren meine beiden da oben. Sie wollten das ich den Blödsinn lasse!
Hatte eh nichts dergleichen vor.
In der Nacht vor der Beerdigung meiner Mutter hat sie mich dann im Traum besucht und mir ganz fröhlich gesund und munter berichtet wie gut es ihr nun gehe! Sie machte einen total glücklichen Eindruck.
Das waren meine Erlebnisse. Ich weiß dass ex für alles eine Erklärung geben kann abet ich finde den Gedanken schön, dass es Zeichen waren und bleibe deshalb dabei.
Liebe Grüße an alle!
  #468  
Alt 07.10.2012, 19:49
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Beiträge: 535
Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Hallo zusammen!
Ja, wirklich ein interessanter Thread!
Ich hatte immer nach dem Tod von nahestehenden Menschen (Mutter, Grosseltern, Vater) das Gefühl, dass sie noch eine Weile "in der Nähe" sind. Zum Teil fand ich das auch ein wenig seltsam - so den Gedanken beobachtet zu werden - aber so unangenehm wie die Thread-Eröffnerin fand ich es nicht. Irgendwie fand ich es auch "schön".
Ich träume auch recht häufig von meinen Eltern. Meine Mama ist vor gut 20 Jahren an Krebs gestorben, mein Vater ist seit bald 4 Jahren tot, sie sind beide recht jung gestorben. Jetzt, seit ich selber Krebs habe, träume ich öfter von ihnen. Mir kommte es manchmal so vor, als wollten sie ein Auge auf mich haben.
Ein seltsames Phänomen gibt es noch: Ich habe vor langer Zeit eine alte Jugendstil-Kommode von meinem Grossvater geschenkt bekommen. Er hatte sie über ein Zeitungsinserat gefunden. Diese Kommode steht seit vielen Jahren in meinem Schlafzimmer. Zwischendurch gibt sie Knack-Geräusche von sich. Das ist bei Holz an und für sich nichts Ungewöhnliches. Allerdings tut sie das nicht irgendwann, sondern eigentlich fast nur dann, wenn ich im Zimmer bin. Wenn mein Schatz allein im Zimmer ist, knackt sie kaum. Und ich kann eigentlich immer einen Zusammenhang zwischen dem Knacken und meinen Gedanken herstellen. (Meist sind es eher düstere Gedanken.) Ich empfinde es so, als ob mich diese Kommode zur Vernunft aufrufen wollte. In der Zeit, seit ich krank bin, knackt sie sehr häufig ... Manchmal finde ich das schon ziemlich enervierend, ich fühle mich dann ertappt ... Aber die Kommode weggeben möchte ich trotzdem nicht.
Ich bin eigentlich eher ein Vernunftmensch, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass es nicht doch noch vieles zwischen Himmel und Erde gibt, das wir nicht erklären können ...
Liebe Grüsse
Arsinoe
  #469  
Alt 07.10.2012, 23:34
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Hallo zusammen...
ist schon komisch...wenn man verzweifelt ist, dann findet man Dinge, die einem vorher nicht aufgefallen sind.
Genau wie vielen hier, ist auch mir dieser Thread nie aufgefallen. Auch ich gehöre zu den Menschen, denen es schwer fällt, an Engel, Schutzengel zu glauben oder sogar daran, dass wir von Lieben, die gegangen sind, beschützt werden.
Aber in Angst, Verzweifelung und Trauer ist unser rationaler Verstand für dergleichen Dinge wohl zugänglicher.
Meine Situation: Mein Mann ist schwer an Hautkrebs erkrankt und wir kämpfen, kämpfen und kämpfen...nunmehr seit fast 2 1/2 Jahren. Wir bekamen vor ein paar Wochen nochmal eins oben drauf, als uns gesagt wurde, Metastasen in Lunge, Leber und Lymphknoten...Alternative und einzigster Ausweg im Moment ein neues Medikament...tja und dann bin ich eines abends auf dem Balkon gesessen und hab nach oben geschaut...mein Opa und mein Papa sind ja von uns gegangen und hab mich mit den beiden unterhalten. Hab gesagt...wenn ihr da oben seit, auf mich aufpasst und mich immer noch lieb habt, dann schickt mir ein Zeichen, dass er es schafft, dass er bei uns bleiben darf...nix passierte...ich wieder...ich brauch ein zeichen...nix passierte...und dann sagte ich noch...ich WILL jetzt ein Zeichen von euch...
naja...guck nach rechts und guck nach links und seh....eine Sternschnuppe
die 2. in meinem ganzen bisherigen Leben und was soll ich euch sagen...das Medikament scheint anzuschlagen, jedenfalls sagt das der Tumormarker aus...alles andere erfahren wir dann nach dem 15.10.
Hmmm...nun bin ich hin- und hergerissen...meine rationale Welt streitet sich mit dem, was ich erlebt hab.
Egal - auch wenn ich manchmal in einem tiefen Tal von Ängsten und Verzweifelung stecke...irgendwie hab ich seitdem das Gefühl...ja, sie passen auf uns auf und sie lieben mich noch immer
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
  #470  
Alt 08.10.2012, 16:40
Schmidti Schmidti ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Noch einmal Hallo zusammen,

ich bin mir auch ganz sicher, dass wir im Augenblick so sensibel und verletzbar sind, dass uns Dinge auffallen die uns in "normalen" Zeiten wahrscheinlich nie auffallen würden. Wir suchen auch mit Sicherheit danach.

Aber ist das wirklich so schlimm? Wenn es uns doch dadurch besser geht sollten wir dann nicht einfach mal unserer rationalen Seiten eine Pause gönnen und unserer Gefühlsseite (nennt man das so?) den Vortritt lassen?

Und beweisen kann weder die eine noch die andere Seite irgendetwas.
Ich finde es schon interessant, dass viele Leute die Sterbende begleitet haben, die selben Erfahrungen gemacht haben. Das kann in meinen Augen kein Zufall mehr sein.
Eine Kollegin bringt mir morgen das Buch Küpler-Ross mit und ich werde es dann mal lesen. Meine Kollegin meint es wäre wirklich interessant und auch sie ist eigentlich kein Mensch der besonderes esoterisch veranlagt wäre. Und mal lesen kann ja nicht schaden....

Für mich hat der Tod meiner Mutter vor 4 Wochen nach einem wirklich nicht schönen Jahr mit einem Tiefschlag nach dem anderen im Augenblick den einzigen Sinn, dass sie wieder mit meinem Vater zusammen ist den sie sehr vermisst hat in den 2 Jahren. Und deshalb glaube ich jetzt einmal an die Zeichen die da kamen oder hoffentlich auch noch kommen.

Dir und Deinem Mann wünsche ich wirklich alles alles Gute und weiterhin Erfolg mit dem neuem Medikament!

Liebe Grüße!
  #471  
Alt 08.10.2012, 21:46
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Lesen bildet ja bekanntlich und vielleicht kannst du für dich ja sogar etwas mitnehmen und ... Nö, gar nix is da schlimm dran. Alles, was uns hilft ist gut so!
Ich für mich find halt nur faszinierend, dass man als normal rational denkender Mensch plötzlich andere Ansichten nicht nur für möglich hält, sondern sogar eigene Interpretationen für Zufälligkeiten findet. Die Seele geht eben eigene Wege. Das find ich völlig in Ordnung.
Deine Situation ist noch eine ganz andere als bei mir. 4 Wochen sind keine Zeit, wenn man erstmal lernen muss, die Trauer in eine Bahn zu bringen, die für einen selber gut und richtig ist. Einen Sinn im Tod oder Sterben zu sehen, hab ich aufgegeben. Für mich macht es heut noch keinen Sinn, warum mein Papa mit 68Jahren von uns gehen musste und das ist am 18.10. 5 Jahre her.
Ich drück dich mal und wünsch dir liebevolle Gedanken und schöne Erinnerungen.

PS: Danke für deine lieben Wünsche, wir hoffen es so sehr
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Geändert von wildcat2505 (08.10.2012 um 21:47 Uhr) Grund: Text korrigiert
  #472  
Alt 08.10.2012, 22:16
RawSide RawSide ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Mein Vater ist am 16.08. leider auch an Lungenkrebs verstorben. Etwa 2 Wochen vorher ist meiner Tante ( seine Schwester ) im Traum eine ältere Frau ,,erschienen" die meinte sie wäre die Helene und sie würde bald kommen. Meine Tante fragt am nächsten Tag dann meine Oma ( ihre und Papas mom ) ob wir in der Familie jemanden hätten der Helene heisst und meine Oma sagte dann dass das ihre Oma sei.
Sie suchte dann ein Foto von ihr raus und meine Tante meinte dass es genau die Frau gewesen wäre die ihr im Traum erschien.

Meine Mutter dachte, als meine Tante das erzählte schon, die wird doch
hoffentlich nicht unseren Vater abholen kommen, aber so war es dann wohl..

Ich fand das schon sehr crass als meine mutter mir das dann erzählte nachdem mein Vater verstorben war und bekomme noch jetzt Gänsehaut beim schreiben..

Meine Mom meinte auch das meine Tante da wohl eine Art Antenne hätte für sowas und da wohl schon öffters solche Sachen passiert sind, auf jd Fall ist meine Mom fest davon überzeugt dass die Oma, also seine Uroma an dem Tag auch abholte und er den Weg nicht alleine gehen musste sollte danach noch was kommen
  #473  
Alt 02.11.2012, 13:48
poldiebaby poldiebaby ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Also ich möchte hier auch mal einige Dinge erzählen, die ich dank meines kleinen Sohnes (jetzt 6 Jahre alt) erlebt habe.

2008 ist mein Vater nach einer schweren OP mit Koma, Organversagen etc. im Alter von gerade 62 Jahren gestorben. Merlin (mein Sohn) war dort gerade 2 1/4 Jahr alt und hat seinen Opa Rainer abgöttisch geliebt.
Der Tod meines Vaters riss mir die Beine weg, ich fand alles nur ungerecht. Warum musste er gehen ! In einer Zeit, in der gerade so glücklich war mit meiner Mutter.

Etwa 2 Wochen nach seinem Tod spielte mein kleiner Sohn draußen und rief mir zu, dass er schnell zu Opa geht. Ich dachte, er wollte zu meinem Schwiegervater - Opa Horst wohnt neben uns - und rief ihm zu, dass Opa gerade mit dem Trekker los ist.
Da schaut mich der kleine Knopf ganz entsetzt an und sagt: "Doch nicht zu Opa Horst, zu Opa Rainer !" Ich schaute ihm dann verdattert hinterher und beobachtete, wie auf dem in seiner kindlichen Art mit irgendetwas erzählte. Allerdings habe ich mich später nicht mehr getraut, nachzuhaken.

Zwischenzeitlich waren immer mal wieder Situationen und Erlebnisse, in denen mich mein kleines Medium Merlin durch seine Erzählungen aufgebaut hat und ich wusste, dass es meinem Vater gut geht.

Merlin ist - trotz seiner wilden Art - ein umheimlich feinfühliger Mensch. Besonders bewusst ist mir das geworden, als im März 2011 mein geliebter Bruder im Alter von 42 Jahren an Nierenkrebs gestorben ist.
Ich sehe es noch heute vor mir, Mittwoch, es ist 17:15 Uhr, das Telefon klingelt, ich sehe die Nummer meiner Mutter und weiß instinktiv sofort, was passiert ist. Mein Bruder ist erlöst nach langem Kampf, Höhen und Tiefen, unendlichem Leiden. Ich breche zusammen, weine bitterlich, liege auf dem Fliesenboden.
Der einzige, der in diesem Moment zu Hause ist, ist mein fünfjähriger Merlin, der gar nicht wissen kann, was los ist, da ich nur noch heule. Er schaut mich an und sagt: "Mama, Onkel Michi geht es jetzt wieder gut !"

Diese Dinge sind es, die mich immer wieder aufbauen, denn ich weiß, da ist tatsächlich was, zwischen Himmel und Erde.
  #474  
Alt 02.11.2012, 17:47
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

hallo ihr lieben..
ja es gibt etwas zwischen himmel und erde..daran glaub ich ganz fest. und es gibt menschen mit übersinnlicher wahrnehmung. viele wissen nicht mal, daß sie das in sich tragen.
ich hatte die ganze zeit bei meiner mutter das gefühl, daß sie noch bis zu meiner hochzeit bei uns bleibt und es danach losgehen wird. und so war es auch. sie war auf der feier lustig und vergnügt und sechs wochen später war sie tot. sie starb am 15. oktober.
das ist nun knapp drei wochen her und ich warte seither, daß ich sie spüre, was wahrnehme. aber es tut sich nichts, dabei bin ich da sehr hellhörig und offen.
sie fehlt mir und ich kann ihren tod immer noch nicht begreifen, es nicht realisieren. vielleicht spür ich drum nichts?
was meint ihr dazu?
glg tine
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MISS YOU MAMA
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  #475  
Alt 02.11.2012, 18:54
Schmidti Schmidti ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Hallo Frau Nachbarin.

So war es vor 2 Jahren bei meinem Vater auch. Ich hatte immer ein sehr enges Verhältnis zu ihm. Als er dann plötzlich starb, habe ich ihn angefleht mir irgendein Zeichen zu schicken.
Aber es kam absolut nichts. Ich war dann soweit, daß ich überzeugt war, das es nach dem Tod nichts mehr gibt denn er hätte mit Sicherheit versucht mir ein Zeichen zu geben.

In der Nacht zu seinem ersten Todestag hat er mich dann im Traum besucht um sich zu verabschieden. Wir würden uns aber irgendwann wiedersehen und hätten dann Zeit über alles zu reden.
Dann hat er mir noch gesagt, daß ich in nächster Zeit sehr viel mit meiner Mutter zu tun haben würde.
Meiner Mutter ging es zu dem Zeitpunkt gut. 2 Monate später wurde bei ihr erneut Krebs festgestellt. Ich habe sie dann 12 Monate bis zu ihrem Tod am 06.09.12 durch alle Hochs und Tiefs begleitet.
Jetzt frage ich mich schon war das mein Unterbewusstsein oder ein Gruß meines Vaters.
Ich weiß es nicht.

Aber Du darfst did Hoffnung nicht aufgeben!
Du bekommst bestimmt noch ein Zeichen,
Ich drücke die Daumen.

Liebe Grüße
Gaby
  #476  
Alt 02.11.2012, 19:24
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

liebe gaby..
danke für deine lieben zeilen. da schöpf ich hoffnung.
es tut mir so leid, daß du in so kurzer zeit dir zwei so wichtige menschen verloren hast. wie schwer muß das erst sein.
ich hoffe und lausche auf irgendwelche zeichen. aber momentan schieb ich den tod meiner mutter so weit weg. ich wohn auch 90km von ihr entfernt. da hab ich den abstand. morgen fahr ich zu meiner schwester, sie feiert geburtstag und dann will ich an mamas grab hin. hab riesenangst davor. doch es muß sein.
ich wünsch dir ein schönes wochenende.
lg tine
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  #477  
Alt 02.11.2012, 19:51
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Liebe Tine,ich habe deine Postings verfolgt und möchte dir Mut machen.Dass man so kurz nach dem Tod der Mama nur Leere fühlt,ist ein Selbstschutz der Seele.Wenn dich meine Geschichte interessiert,kannst du sie hier im Angehörigenforum lesen.Einfach auf meinen Nicknamen und dann "suche alle Themen..." Ich habe meine Mum sieben Monate begleitet und war dabei,als sie starb.Ich bin Krankenschwester und OP-Schwester und eigentlich Realistin.Aber ich habe mit Patienten schon einiges erlebt und jetzt auch durch den Tod meiner Mum.Nach den schweren letzten Wochen erscheint einem der Tod als absolute Stille,als Leere.Aber in den letzten Stunden,die eigentlich so schmerzlich waren,gab es von irgendwoher so viel Kraft,es war so ruhig und man war so losgelöst von der eigentlichen Welt,so eins....Und bei mir war es so,dass ich etwa eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Tod meiner Mum das Gefühl hatte,sie wäre bei mir,hinter mir,nicht mehr in dem komatösen Körper,sondern frei....
Und auch danach gab es Zeichen....gib die Hoffnung nicht auf,sei offen dafür....es wird sich ergeben.Und hab keine Furcht vor dem Grab.Dort ist ihr Körper,mehr nicht.....
Liebe Grüsse
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Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
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  #478  
Alt 02.11.2012, 20:01
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

danke für deine mutmachenden zeilen..
als meine mutter ging, verdrehte sie den mund so komisch und es sah aus, als würde sich ihr geist spiralenförmig aus ihr winden. so empfanden es meine schwester und ich. ich bereue, daß ich nach ihrem sterben nicht noch ein weilchen bei ihr blieb. meine geschwister wollten aber gehen, die veränderung an ihr nicht sehen. da ich noch eine lange autofahrt nach hause hatte, es in strömen regnete und noch dunkel war, ging ich dann auch. jetzt im nachhinein würd ich gern noch bei ihr sitzen und mich richtig verabschieden. das wurmt mich sehr. wir ließen sie einfach allein.
lg tine
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24.02.1944-15.10.2012
  #479  
Alt 02.11.2012, 20:33
mai-regen mai-regen ist offline
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Tine,du hast sie nicht alleine gelassen,mach dir da keine Vorwürfe,bitte! Du und deine Schwester hattet unabhängig voneinander das Gefühl,wahrzunehmen,dass das,was eure Mama ausmachte,ihren Körper verlassen hat.
Ich war etwa noch eine Stunde nach dem Sterben bei ihr,mit meinem Vater.Wir erlebten also diese Veränderungen,dieses langsame Kälterwerden des Körpers,wir hielten jeder eine Hand.Aber im Vergleich zu den letzten Stunden war es das Gefühl,nur noch zu zweit im Zimmer zu sein.....und es fiel mir dann nicht schwer,zu gehen.Sie war dort nicht mehr!
Ihr seid gegangen....und sie vieleicht mit euch...wer weiss?Ich fühlte mich NICHT von ihr verlassen,auch jetzt noch nicht.Diese Gewissheit wünsche ich euch auch,von Herzen
,
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  #480  
Alt 02.11.2012, 21:37
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

Meine Mutter ist im März 2008 gestorben. Sie hatte einen Hirntumor und die letzten 4 1/2 Wochen verbrachte sie auf einer Palliativstation.

Es war eine wirklich schlimme Zeit, ich habe sie jeden Tag besucht und der stetige Verfall hat mir fürchterlich weh getan.

An ihrem letzten Tag auf Erden, wollte ich das Krankenhaus nicht verlassen, da die Nachtschwester jedoch meinte, der Zustand´könne tagelang so anhalten, bin ich dann doch gegen 23:00 Uhr nach Hause gefahren.

Zwei Stunden später klnigelte das Telefon, meine Mama war gegangen.

Mein Mann und ich sind dann gleich ins Krankenhaus, ich habe Mama gewaschen und schön angezogen und bin zwischendurch immer wieder auf die Terasse zum Rauchen gegangen.

Und da bekam ich im Morgengrauen das erste Zeichen von meiner Mutter. Ich sass tränenblind und rauchend auf der Terasse und plötzlich sass 2 Meter von mir entfernt eine Tigerkatze. Ich sprach sie leise an, da drehte sie sich um und verschwand im Wald.

Meine Mama liebte Tiere, wir hatten damals 2 Katzen und sie wollte immer eine 3. dazu haben.

Einige Tage nach Mamas Beerdigung bin ich dann auf die Seite einer Tierschutzorga gegangen und wen sah ich da - eine graue Tigerkatze, die gleiche Haltung wie auf der Terasse der Palliativ. Die Kleine lebte in Malaga in einem schlimmen Tierheim, sei Mai 2008 bei mir.

Ich denke, das war das erste Zeichen meiner Mutter.

Sie besucht mich hin und wieder in meinen Träumen, meist wohnen wir in einem fremden Haus zusammen und das sind glückliche Träume.
__________________
Liebe Grüße
Christine
______________________________________________
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