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  #1  
Alt 11.02.2012, 19:26
Lischen333 Lischen333 ist offline
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Beiträge: 6
Standard Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

Hallo zusammen,

bin grade ziemlich erschüttert von den ziemlich schlimmen Nebenwirkungen der R-CHOP 21 bei meiner Mutter.

Sie ist 65, hat diverse Vorerkrankungen und hat jetzt die 2. Chemo von geplanten 6 hinter sich (2 Wochen her). Sie hat ein diffuses, großzelliges B-Zell Lymphom, Stadium III, IPI Score 2.

Sie hat sich gut 9 Tage am Stück übergeben nach dieser Chemo, teilweise selbst unter Vomex. Dazu kommen extrem starke Rückenschmerzen (und sie hat kein Neublasta oder sowas in der Art bekommen), die sie zum Weinen und Aufschreien bringen, auch jetzt noch. Kann sich kaum bewegen. Habe ihr jetzt Tramadol besorgt als Schmerzmittel, damit sie es aushalten kann. Dazu kommen typische Blasenentzündungssymptome, sehr schmerzhaft. Erst seit gestern kann sie zumindest mal im Sessel sitzen, aber es geht nur extrem wenig. Sie ist entsprechend depressiv - war bis vor der 2. Chemo sehr pragmatisch und bewundernswert optimistisch.

Mir macht das mit der Blase auch echt Sorgen, wegen evtl. Infektion - aber der Hausarzt ist entspannt und möchte kein Antibiotikum geben. Statt dessen hat sie Spasmo-Urgenin bekommen, was ja gegen Blasenkrämpfe hilft, aber ob das nicht nur Symptome kaschiert? Leukos im Urin sind sehr hoch - angeblich kann das aber auch Folge der Chemo sein. Ich bin nicht überzeugt...

Es tut in der Seele weh, das mit anzusehen. Sie lebt alleine, ich relativ weit weg. Deshalb macht sie die Chemos stationär und ist letztes Mal auch 1 Woche geblieben. Habe jetzt trotzdem eine Pflegestufe beantragt und einen Pflegedienst beauftragt, damit sie jemand hat, der ihr morgens hilft...

Habt Ihr Tipps gegen die Kreuz- und Blasenschmerzen bzw. die Übelkeit? Kennt diese Schmerzen jemand, auch ohne Leuko-Wachstumszeugs? Freue mich auf Austausch!

LG
Lischen
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  #2  
Alt 11.02.2012, 23:09
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Beiträge: 1.688
Standard AW: Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

Bekommt Deine Mutter gegen die Übelkeit nur Vomex?

Mein Mann kriegte drei verschiedene Übelkeitsmittel. Ein ganz starkes, das nahm er nur an den ersten drei Tagen. Dann Ondansentron (Zofran) und dazu bei Bedarf noch MCP Tropfen. Ihm war nie übel, er war lediglich müde.

Er bekam außerdem vorbeugend ein Antibiotikum gegen Blaseninfektionen, weil die eben wohl recht häufig waren.

Ich glaube er hatte insgesamt 5 oder 6 Begleitmedikamente neben der Chemo und das von Anfang an! Er hatte kaum Nebenwirkungen. Lediglich Müdigkeit, Haarausfall und Knochenschmerzen vom Neulasta. Allerdings nicht so schlimm wie bei Deiner Mutter.

Ich finde das ehrlich gesagt erschreckend, dass man Deine Mutter so leiden lässt! Das ist heutzutage eigentlich nicht nötig, dafür gibt es doch die Begleitmedikamentation.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #3  
Alt 12.02.2012, 08:56
Lischen333 Lischen333 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

Liebe Nicole,

danke für Deine Antwort!

Das bestätigt meinen Verdacht, dass man wahrscheinlich mehr für sie tun könnte...

Im Arztbrief steht nix von Ondensatron. Ich weiß, dass sie das bei der Vorchemo bekommen hat. Sie bekam dieses Mal anscheinend:
Rituximab unter antihistaminergem Schutz (Antihistaminika werden ja oft gegen Übelkeit gegeben, also vielleicht war das am ersten Tag degegen - oder man gibt das, um allergische Reaktionen auf den AK zu verhindern?)
Cyclophosphamid, Doxorubicin und Vincristin an Tag 2. Gegen die Übelkeit dann nur Vomex.

Ich muss morgen leider wieder nach Hause und habe ihren Arzt noch nie persönlich gesprochen aber ich glaube, ich mache mal einen Telefontermin aus und schildere ihm persönlich, wie dreckig es ihr geht und frage nach, ob die nicht noch mehr in Petto haben. Kann doch nicht sein...

Sie hat Verdacht auf Leberbefall übrigens - weiß nicht, ob das auch dazu führen könnte, dass die über die Leber verstofwechselte Medikamente schlechter verträgt...

Frage mich auch, ob sie nicht "einfach" zusätzlich einen Hexenschuss hat vom Liegen - denn diese horrenden Rückenschmerzen sind bewegungsabhängig. Und das hört sich ja nun nicht mach "Knochenmark-Wachstumsschmerzen" an, oder?

LG und einen schönen Sonntag
Lischen
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  #4  
Alt 12.02.2012, 09:11
claudia81 claudia81 ist offline
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Beiträge: 263
Standard AW: Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

Hallo,

Deine Mama soll unbedingt auf schmerzlindernde Medikamente sowie auf stärkere Medikamente gegen Übelkeit bestehen!! Ich versteh das gerade auch nicht, warum die Klinik sie da so kurz hält? Bitte schau mal Ihre Blutwerte an, wenn die Leukos 1000 und weniger hoch sind, musste ich sofort ein Antibiotikikum nehmen auch wenn ich noch nichts gemerkt habe. Dies war auch so bei einem zu hohen CRP-Wert (Entzündungswert). Bekommt sie begleitend zur Chemo ein Medikament das Uromitexan heißt? Das ist ganz wichtig zum Entgiften eines Abbauproduktes das bei der Verstoffwechselung des Cyclophosphamids entsteht, welches sonst massiv die Blase angreift! Gegen Übelkeit unbedingt auf Ondansetron (Zofran) bestehen, zusätzlich MCP-Tropfen verschreiben lassen. Bestimmte Wechselwirkungen nimmt man bei einer Chemotherapie in Kauf, bzw. muss einfach genauer beobachten, denn noch mehr leiden, sollte da niemand!! Sprecht mit den Ärtzen!

Viele Grüße
Claudia
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  #5  
Alt 12.02.2012, 09:14
claudia81 claudia81 ist offline
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Beiträge: 263
Standard AW: Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

[QUOTE=Lischen333;1096117]Liebe Nicole,

danke für Deine Antwort!

Das bestätigt meinen Verdacht, dass man wahrscheinlich mehr für sie tun könnte...

Im Arztbrief steht nix von Ondensatron. Ich weiß, dass sie das bei der Vorchemo bekommen hat. Sie bekam dieses Mal anscheinend:
Rituximab unter antihistaminergem Schutz (Antihistaminika werden ja oft gegen Übelkeit gegeben, also vielleicht war das am ersten Tag degegen - oder man gibt das, um allergische Reaktionen auf den AK zu verhindern?)
Cyclophosphamid, Doxorubicin und Vincristin an Tag 2. Gegen die Übelkeit dann nur Vomex.

Das Antihistaminikum bekommt sie um mögliche allergische Reaktionen gegen den Antikörper zu verhindern.

Liebe Grüße
Claudia
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  #6  
Alt 12.02.2012, 12:28
Lischen333 Lischen333 ist offline
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Registriert seit: 10.02.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

Liebe Claudia,

sehr hilfreich, was Du schreibst.
Ihre Leukos waren vor 3 Tagen bei 1.100. Urometixan bekommt sie nicht, Zofran soweit ich weiß stationär auch nicht.

Ich werde jetzt
a) den Hausarzt wechseln, brauche jemand, der mehr vorausdenkt und dann schnell und pragmatisch handelt
b) morgen den Chefarzt anrufen und deutlich schildern, wie es ihr geht und alle Fragen stellen zur Medikation und für eine adäquate Schmerzbehandlung sorgen
Habe außerden den Pflegedienst und eine Psychoonkologin beauftragt, so dass mindestens einmal täglich jemand nach ihr schaut, wenn sie allein zuhause ist.
All das hilft auch mir, ein bisschen mehr das Gefühl zu haben, etwas tun zu können.

Grrr, die gehen mir alle auf den Keks, diese nicht zusammenarbeitenden, nicht mal nach rechts und links denkenden Doktores. Glaube die denken, meine Mutter übertreibt.

Danke Euch!!!

LG
Lischen
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  #7  
Alt 12.02.2012, 12:33
Lischen333 Lischen333 ist offline
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Registriert seit: 10.02.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Heftige Nebenwirkungen bei R-CHOP 21 - habt Ihr Tipps?

Ah, sie hat doch Urometixin bekommen, unter Mesnaschutz steht im Arztbrief... Na immerhin...

LG
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