Kontakt zu Schwiegermutter schmerzt seit dem Tod meiner Mutter

[mia78]

meine ma ist nun 1 jahr tot ... ich schaffe es mittlerweile den alltag zu meistern und sogar momente zu genießen in denen ich nicht präsent habe dass sie nicht mehr da ist ... meine ma verstarb kurz nach der geburt meines sohnes ... sie hatte sich unbeschreiblich auf ihn gefreut ... es war schon lange ihr wunsch oma zu werden ... in all den augenblicken, wo mein sohn einen neuen meilenstein erreicht ist da erst dieses sprudelnde glück und kurz darauf der schmerz der trauer darüber dass sie diesen moment nicht teilen kann ... der erste geburtstag war besonders schön und schwer zu gleich für mich ...

das was mich gerade in diesem moment am meisten beschäftigt, ist die situation mit meiner schwiegermutter ... ich halte den kontakt kaum aus ... wir hatten vorher keine Probleme, aber seit dem tod meiner ma schmerzt schon ein telefonat mit ihr unsagbar ... am intensivsten ist natürlich alles was mit ihr als "oma" zu tun hat ... ich halte es kaum aus ... es macht mich verrückt ... ich weiß dass ich gar keine wahl habe meinem sohn und meinem mann zu liebe, aber es zerfrisst mich ... ich kann glaube ich alles andere nur so gut bewältigen, weil mir da nicht ständig bewusst ist, dass sie tot ist, aber wenn ich meine schwiegermutter höre oder sehe dann ist das wie ein schlag ins gesicht und es ist präsent und tut einfach nur weh ...

kennt das hier jemand?

[MissMabel83]

Hallo Mia,

deine Worte erinnern mich auch an meine Gedanken. Es tut mir Leid dass Deine Mama nicht viel von Ihrem geliebten Enkel mitbekommen hat. Bei mir war es ähnlich. Meine Kleine kam im Nov 2011 zur Welt und im Nov 2012 starb meine Mama. Sie hatte die letzten 4 Monate kaum was von ihr, da sie starke Schmerzen hatte und einfach sich mit ihrem Schicksal auseinandersetzten musste.
Ich kenne das Gefühl das du hast zu gut. Mir tut es auch weh zu sehn wenn "Andere" Omis mit ihren Enkeln Ausflüge machen oder sie betreuen und stolz sind wie Oskar. Meine Mama wäre auch vor Stolz geplatzt wenn sie die Entwicklung jetzt sehn könnte. Mama war erst 53. Ich denke mir immer- sie hätten normalerweise soooooo viel Zeit zusammen haben können. Sie war ja noch Jung und vital bis zur Diagnose Eierstockkrebs. Aber meine Mama hat auf die Frage was wir ohne sie nur tun sollen geantwortet: Weiterleben!

Und ich weiß nicht wieso sich bei mir dieser schlimme Schmerz den ich erwartet habe nicht oder noch nicht eingestellt hat. Aber ich glaube ich muss jetzt erst recht weitermachen. Meiner Kleinen zeige ich immer wieder Fotos von ihrer Omi die im Himmel wohnt und sie lächelt dann als ob meine Mutter sie wirklich ansehen würde. Ich weiß dass es für Mama keine Alternative mehr gegeben hätte, aber irgendwie ist sie immer präsent für mich- in fast allem was ich tue.
Ich hoffe für dich dass es dir bald leichter fällt damit umzugehn. Sei froh dass dein Kind noch eine Oma hat die sie liebt. Ich hatte auch nur eine und war sehr glücklich in dieser Zeit. Es wird irgendwann besser werden- ganz bestimmt.

Viele Grüße Carolin

[Andrea1979]

Liebe Mia,

Ich habe eine ähnliche Situation. Bei mir ist mein Papa im August gestorben. Ich habe das Problem mit meinem Schwiegervater. Er denkt manchmal nicht nach was er sagt, wenn dann so Aussagen kommen wie, " die Kinder haben ja zum Glück noch einen anderen Opa" oder "Weinen und Trauern bringt nichts, denn davon kommt er auch nicht wieder" (ich habe eh schon ein Problem meine Trauer kommen zu lassen) und so weiter.

Ab und zu erwische ich mich auch dabei, das ich mir denke, schade das sie den falschen Opa verloren haben.

[Bellarina]

Hallo!
Ich kann dich sehr gut verstehen, es ist so furchtbar, wenn man mit dem leben muss, dass die eigene Mama das geliebte Enkelkind nicht groß werden sehen kann. Ich selber hab eine kleine Tochter von drei Jahren, der absolute Liebling meiner Mama. Sie hat bei den Ultraschalls in der SS öfter vor Freude geweint und war so stolz auf ihr Mädchen. Jetzt bin ich zum 2. Kind schwanger. Wir dachten, dass das Kind Mama helfen wird, auf andere Gedanken zu kommen und wieder gesund zu werden. Ich muss sagen, im Sommer, wo ich schwanger wurde, war sie auch krebsfrei. Sie freute sich wieder so sehr und hatte von Anfang an eine tiefe, innige Beziehung zu dem Baby. Sie sprach schon immer mit ihm, so auf eine telepathische Art und sie wusste, dass es ein Bub wird, da war ich grad mal ein paar Wochen schwanger. Sie sagte oft, sie ist so verliebt in den kleinen, und er wird ihr helfen wieder gesund zu werden. Sie wollte unbedingt den Geburtstermin noch erleben, aber leider ist sie am 2.1.2013 gestorben, nachdem sie ihre letzte Kraft verbraucht hatte, mit uns allen gemeinsam Weihnachten zu feiern. Gegen Ihr Ende sprach sie kaum mehr über ihr zweites Enkelkind, nur am Heilen Abend streichelte sie nocheinmal meine Kugel, weil er sich bewegte. Diese Szene ist heute oft noch sehr präsent, und es tut mir höllisch weh. Ich habe auch ständig Gedanken, wie schön es doch andere haben, die zwei Kinder noch erleben zu dürfen und wie gerne es meine Mama auch so gehabt hätte. Da muss ich dann sehr weinen. Momentan ist bei mir sowieso grad wieder ein Tiefpunkt, in zwei Wochen entbinde ich und da wird es dann sicher sehr schlimm für mich, wenn meine Mama den Kleinen nicht mehr halten darf. Ich wünsche mit so sehr, dass meine Mama von dort oben bei mit dabei sein kann und ihren Enkel sehen kann. Ebenso hoffe ich, dass sie sein Schutzengel sein darf, und da die wunderschönsten Momente mit ihm erleben darf, die sonst niemand hier auf der Welt erleben darf.
Versuche dich für deinen Sohn zu freuen, dass er das Glück hat, eine Oma zu haben und eine Schutzengeloma im Himmel hat, die ihm all ihre Liebe von oben schickt. Deine Schwiegermama liebt ihr Enkelkind sicher genau so wie deine Mama, und das ist doch auch sehr wichtig. Wir Kinder, deren Mutter vorausgegangen ist, haben es schon sehr schwer, ich kann dich sehr gut verstehen, aber leider ist es nun mal so, und uns bleibt nur eins übrig, nämlich für unsere tapferen Mamas weiterleben und sie so an unserem Leben und das ihrer Enkelkinder teilhaben lassen.
Lass sich virtuell mal knuddeln, lg Bellarina