Wie schnell kam der Tod bei euch?

[Capitalflyer]

Hallo erstmal

Wollte nur mal andere Erfahrungen hören, ob es gewöhnlich ist mit welcher rasenden Geschwindigkeit der Tod kommt oder ob es bei mir ein Sonderfall war.

Mein Vater hat Ende 2008 die Erstdiagnose bekommen. Chondrosarkom im nahezu kompletten linken Oberschenkelknochen. Nach der OP am 3.2.2009 und sowohl davor als auch danach insgesamt 9 Chemos sah es lange danach aus, dass wir den Krebs endlich los wären.
Anfang März kam dann die Zweitdiagnose, etliche Metastasen in der haut und im Fettgewebe. Als wir uns alle erstmal die nächsten Wochen damit abfinden mussten, dass mein Vater sterben würde haben wir mit einem, vielleicht zwei oder drei Jahren gerechnet, die wir noch gemeinsam erleben könnten. Behandelt wurde aufgrund der Anzahl und der Verteilung der Tumore lediglich noch mit einer Strahlentherapie zur Schmerzvorbeugung.

In den ersten drei Wochen der Behandlung ging es meinem Vater nicht sonderlich gut, aber er hatte keine riesigen Schmerzen. Mitte April kam dann die erste Woche mit richtig starken Schmerzen, wobei nach einigen versuchen ( und ca eben diese woche) ein Medikament gefunden wurde, dass bei meinem Vater gut angeschlagen hat. Danach hatten wir noch 10 wirklich schöne Tage von denen mein Vater fünf im Krankenhaus zur Behandlung verbrachte. spätestens zu dem Zeitpunkt war die Hoffnung auf eine Besserung wieder geboren. Leider waren es aber nur diese Tage wo die Hoffnung lebte. Am 1. Mai ist mein Vater schließlich im alter von 54 Jahren nach 5 Jahren Kampf gestorben.

Meine Frage ist grundlegend ob diese kurze zeit von knappen 8 Wochen nach der metastasendiagnose üblich ist oder ob es wirklich schnell ging?

Vor allem aufgrund der Tatsache, dass es meinem Vater bei der letzten Kontrolle im Dezember blendend ging und keine auffälligen stellen gesehen wurden.

[carla44]

Dir auch ein freundliches Hallo,

Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Vater an diese schreckliche Krankheit verloren hast.

Ob das normal ist, dass es bei Metastasenfindung dann so schnell geht, das weiß ich nicht. Jeder Verlauf ist anders.

Ich kann Dir nur sagen, dass bei meinem Vater trotz regelmäßiger Untersuchungen beim Lungenarzt der Tumor erst entdeckt wurde, als er auch schon Metastasen im Gehirn und in den Knochen hatte und wer weiß, wo noch überall.
Die Diagnose Krebs bekamen wir im März 2011, die Knochenmetastasen wurden dann wenig später entdeckt und im April begann dann die Therapie gegen die Gehirnmetastasen.

Wir gingen nach der ersten Diagnose auch noch von Jahren aus, der Krebs wäre langsam wachsend und mein Vater war damals schon 78. Er hatte zu dem Zeitpunkt keinerlei Beschwerden.
Nach der Strahlentherapie ging es rapide bergab. Sehr schneller körperlicher Verfall, er wurde praktisch innerhalb von Tagen zum Vollpflegefall.
Nach 2 Aufbautherapien mit Kortison und wer weiß was noch, konnte er wieder laufen und wir hatten wieder sehr viel Hoffnung.

Dann ging alles sehr schnell. Knapp 4 Wochen nach der letzten Aufbautherapie ist er für immer eingeschlafen. Begreifen kann ich das bis heute nicht.
Leider haben wir erst sehr spät von seinem tatsächlichen Zustand erfahren.

Ich bin heute nur froh, dass ich ihn wenigstens in seinen letzten Tagen noch begleiten und mich auch von ihm verabschieden konnte.

Dir ganz liebe Grüße und viel Kraft für diese schwere Zeit.
Carla

[Mel_1]

Bei meinem Mann wurde die Diagnose Krebs gestellt, 6 Wochen später war er verstorben.
Es geht also noch schneller!

[Capitalflyer]

Erst einmal danke für die Antworten

Euch allen wünsche ich viel Kraft mit der Situation umzugehen.


Ich habe in den letzten Tagen viel mit meiner Mutter auch über die letzten Tage gesprochen und dabei ist noch eine Frage aufgekommen. Als meine Mutter Montag Abend nach Hause gefahren ist ging es ihm noch soweit gut, seine Schmerzen haben sich in Grenzen gehalten und er war noch gut aktiv. Als meine Mutter dann Dienstag Morgen wieder im Krankenhaus angekommen ist war er kaum noch ansprechbar, konnte nicht mal mehr einen Stift halten um wichtige Unterlagen zu unterschreiben. War es bei euren Fällen auch so plötzlich, dass es ungefähr im Bereich von der 36. bis zur 24. Stunde vor dem Tod einen so rapiden Abfall des Befindens gibt?

Alles Gute nochmal auf euer allem weiteren Weg

[Suse2004]

Hallo, Capitalflyer,
erstmal möchte ich dir mein tiefempfundenes Beileid aussprechen. Der Verlust ist schwer zu ertragen. Eine gute Bekannte sagte mir heute noch, auf den Tod der Eltern kann man sich nicht vorbereiten ... und so ist es auch.
Bei uns kam das auch sehr schnell, meine Mutter (68) kam Anfang Februar mit Bauchwasser ins Krankenhaus. Danach Not-OP, Diagnose Darmkrebs, fortgeschrittenes Stadium, Metastasen in Bauchfell und Leber. 1. Chemo, 2. Chemo musste dann aufgrund Schwäche Ende März abgebrochen werden. Um den 20.April herum begann die Gelbsucht, und dann haben die Ärzte meine Mutter zum Sterben nach Hause entlassen ... vor 2 Wochen ist sie friedlich eingeschlafen.
Ja, und der körperliche Verfall wie du ihn beschreibst , ging bei uns auch rasend schnell, kaum zu fassen. Als sie nach Hause kam (3. Aprilwoche) , konnte sie noch reden und lesen. 2 Tage später konnte sie mit Mühe noch ihren Namen schreiben. Wieder 2 Tage später konnte sie nicht mehr sprechen und starrte fast nur noch ins Leere ... am letzten Tag bekam sie starkes Morphium gegen die Schmerzen, es ging alles dann sehr schnell, spät nachmittags ist sie gestorben.
So war das ...
... hast du Unterstützung , ich meine , Trauerbegleitung? Das allein zu tragen ist kaum erträglich ...
ich wünsche euch alles gute und viel Kraft
Suse

[Emilia2]

Hallo Capitalflyer!

Es tut mir sehr leid, dass du deinen Vater verloren hast!

Mein Vater kam am 8. März mit Wasser in der Lunge ins Krankenhaus. Es wurden keine Krebszellen gefunden, CT kein Ergebnis und auch bei der Bronchoskopie wurde nichts entdeckt. Da lag er dann erst mal und keiner wußte, was los ist. Und es ging ihm immer schlechter. Nach zwei Wochen merkte ich, dass er begann, sich von mir zu verabschieden. Das war schlimm, denn nach den Untersuchungen hieß es, etwas bösartiges sei es nicht.
Er kam in ein anderes Krankenhaus, wieder konnte niemand feststellen, was los ist.
Ostersonntag verabschiedeten wir uns richtig, und an diesem Tag sah ich ihn zum letzten Mal lebend. Abends kam er dann wegen Nierenversagens auf die Intensivstation. Dort wurde er wieder aufgepäppelt und nachdem es ihm Montag und Dienstag besser ging, stand für Mittwoch das Aufschneiden des Brustkorbes an. Ich wußte vorher, dass er das nicht schafft. Und genau so war es dann auch. Das Herz versagte während der OP.
Mein Vater starb am 3. April, also einen knappen Monat nachdem er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
In den letzten zwei Tagen vor seinem Tod ging es ihm sehr viel besser als vorher, allerdings weiss ich nicht, wie viel daran der "Besuch" auf der Intensivstation Anteil hatte. Ich habe schon oft gehört, dass es Sterbenden direkt vor dem Tod noch mal richtig gut geht. Was bei den Angehörigen und den Sterbenden selber natürlich Hoffnungen weckt...
Mein Vater hatte Krebs auf der Lungenhaut und dass es Krebs war, habe ich erst erfahren, als er schon tot war.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!
Ganz liebe Grüße von
Emilia

[kirschebj64]

Auch von mir mein Beileid und viel Kraft für Euch......

Ich bin mit meiner Ma am 06.08.2012 ins Krankenhaus gefahren da sollte sie Statinär aufgenommen werden weil sie so starke Rückenschmerzen hatte! Nachmittags nach dem MRT wussten wir warum die ganze Wirbelsäule voller Metastasen. Sie kam in ein anderes Krankenhaus dort haben die den Primärtumor in der Lunge festgestellt ich hab sie mit nach Hause genommen zum pflegen und am 28.08.2012 ist sie auf der Paliativstation wohin sie Nachts gebracht wurde verstorben!
Sie fehlt mir sehr!!!
Lieber Gruß Kerstin

[LischaLischa]

Hallo Ihr Lieben!

Ich kann Euch alle so gut verstehen. Mein Papa ist am 4.5.13 an Lungenkrebs gestorben. Ich fand das der Tod schnell kam. Obwohl es eigentlich abzusehen war, hätte ich nie gedacht das man so schnell sterben kann. Er hat doch noch mit uns gesprochen, hat widersprochen und protestiert als wir ihm Socken anziehen wollten. Dachten er ist so müde, lassen wir ihn schlafen und sagten ihm das mein Bruder gleich lang schaut. Da sagte er, brauch doch nicht. Als mein Bruder dann da war, ist er einfach eingeschlafen für immer. Meine Schwester kam den Tag aus dem Urlaub, wir denken das er nur noch auf sie gewartet hat. So konnte er sich von Mama und uns Dreien verabschieden.
Er wäre am 2.6./ 75 Jahre geworden. Trotzdem drehen sich in meinem Kopf die Gedanken wie doll. Ich könnte schreien, weinen kann ich fast gar nicht. Es ist alles so unwirklich, wie bekomme ich das in meinen Kopf???? Meine Mama wohnt 200km weg von mir. Für sie ist es noch schwerer, die Wohnung ist leer.

Ganz liebe Grüsse an Euch alle. Lischa

[fraunachbarin]

hallo, ihr, die ihr auch trauert...
meine mutter ihr sterben dauerte 12 tage. so lang war sie im hospiz...
ich war 12 tage und nächte bei ihr.. sie war nur drei davon ansprechbar, dann fiel sie ins leberkoma. meine geschwister und ich haben sie nicht allein gelassen. so waren meine schwester und ich auch bei ihr, als sie morgens dann um 4.02uhr für immer einschlief. ganz ruhig und leise.. fast hätten wir es gar nicht mitbekommen.
es waren 12 intensive tage... und ich bin dankbar dafür.
lg tine

[Colle]

Meine Schwiema. Kam Diestag ins KH wegen Wasser. Dort wurde nur sehr wenig entnommen. Sie bekam starke Schmerzen nd wir veranlassten Donnerstag das sie Freitag Nachmittag auf die Palliativ kommt. Dort hat sie am Abend noch erzählt das sie froh sit dort zu seinw eil sie nun keine Schmerzen mehr hat.
Samstag früh kam der Anruf wir sollen kommen. Als wir dort waren war sie nicht mehr ansprechbar und in der Nacht ist sie gegen halb 2 gestorben.
Niemand von uns hat Freitag damit gerechnet das wir sie nicht mehr Ansprechbar sehen.
Ich habe mich Donnerstag mit dem Satz verabschiedet: Also bis Sonntag! Tja das es dann so ein Sonntag wurde .....

[Aquintos]

Bei meinem Papa waren es 4 1/2 Wochen von der Diagnose bis zu seinem Einschlafen. Gallengangkrebs.