Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 05.08.2013, 21:24
2Silvia5 2Silvia5 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.05.2012
Beiträge: 51
Standard Psychologische Hilfe?!

Liebe Mitbetroffene... ich brauche euren Rat.

Mein Vater ist im Januar gestorben. Wir dachten wir hätten noch viel mehr Zeit miteinander! Von der Diagnosestellung bis zum Tod hatten wir gerade mal 6 Monate. Ich bin 25 Jahre alt und ich vermisse meinen Vater so sehr dass ich es garnicht ausdrücken kann! Ich merke immer mehr,. dass ich genauso sein will wie er, alles so machen will wie er.... und ich es einfach nicht schaffe und daran kaputt gehe. Ich weiss nicht wie es weiter gehn soll. Er war nicht nur mein Vater, er war alles für mich!!! Ist es normal wie es momentan ist? Ist es krankhaft bei mir? Ich weiss garnichts mehr
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 05.08.2013, 21:58
SusiSonnenschein SusiSonnenschein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 214
Standard AW: Psychologische Hilfe?!

Liebe 2Silvia5,

es ist schwer zu beurteilen, was in einem Trauerprozess "Krankheit" bedeuten soll und was noch normal ist... Die Grenzen verlaufen fließend und letztendlich ist in der Phase der Trauer alles was Du beschreibst möglich und kommt mir selbst aus meiner eigenen Geschichte phasenweise auch bekannt vor. Dennoch ist es nicht verkehrt sich Hilfe zu holen, wenn man selbst das Gefühl hat es kann so nicht mehr weitergehen.
Dein Weg klingt momentan sehr schwer und vielleicht ist es gut sich jemanden an die Seite zu holen der Dich für eine Weile begleitet - Dir dort zuhört wo Du Dir unsicher bist und Dich bestärkt auf deinem eigenen Weg der Trauer und Verarbeitung.
Vielleicht hast Du Dir schon selbst die Antwort mit der Erstellung deines Threads gegeben und schaust ob Dir die Begleitung durch einen Psychotherapeuten gut tun würde? Vielleicht findest Du auch in Deinem Umfeld jemand mit dem Du gut reden kannst?

Alles Gute
Susi
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 06.08.2013, 09:05
PeterBoe PeterBoe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.04.2013
Ort: Jülich (Kr. Düren)
Beiträge: 115
Standard AW: Psychologische Hilfe?!

Liebe Silvia,

als meine Frau 2004 verstarb, da war auch bei mir irgendwie alles aus. Ich konnte erstmal garnichts mehr tun, nicht arbeiten und nichts. Alles war so leer. Ich bin in eine tiefe Depression gefallen, und ich habe nicht einmal die Kraft gehabt, mir professionelle Hilfe zu holen.
Dass ich am Ende wieder aus diesem Loch heraus gekommen bin, war nur Glück.
Sprich unbedingt mit einem Psychotherapeuten; am Besten einem Psycho-Onkologen, der kennt sich mit Situationen wie Deiner am Besten aus.

Liebe Grüsse
Peter
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 06.08.2013, 13:58
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2012
Ort: NRW
Beiträge: 189
Standard AW: Psychologische Hilfe?!

Liebe Silvia,
den Verlust und die Trauer und alles, was damit zusammen hängt, empfindet jeder anders. Da gibt es kein richtig oder falsch, kein krank oder gesund.
Ich habe im Januar meinen Mann an das sch.... Schalentier verloren und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Welt sich erst einmal eine ganze Weile scheinbar anders herum dreht. Nichts ist mehr wie es war, alles und jeder kann ja grad gar nicht verstehen, wie es dir geht (auch wenn sie nur helfend und tröstend zur Seite stehen wollen). In Gedanken setzt man Vergleiche, wie hätte er jetzt reagiert, was hätte er dazu gesagt. Ich z.B. hab mich immer dabei erwischt, wenn ich irgendwas gemacht hab, wo ich wusste, meinem Mann hätte es gefallen... dass ich mit seinen worten im Kopf gesagt hab...richtig haste es gemacht, schatz ... oder wenn ich zur Tür rein bin, hab ich anstatt seiner gesagt, hallo schatz...
Du darfst nie vergessen... der Verlust ist immens und man möchte eigentlich seine Normalität zurück, wo derjenige einfach dazu gehört hat. Da macht es gar nichts, dass der Kopf weiss, dass nichts mehr ist wie vorher.
Du fragst, ob es krankhaft wäre....meine Antwort für mich... meine Seele ist krank, krank vor Einsamkeit, Verzweiflung, Trauer
Professionelle Hilfe ist die eine Möglichkeit, eine andere wäre z.B. eine Trauergruppe, Selbsthilfegruppe und vor allem auch zulassen, dass der Alltag wieder seinen Platz einnimmt.
Liebe Silvia...ich weiß, das alles ist sehr sehr schwer. Denk immer dran, es gibt keine festgesetzte Zeit für Trauer. Der eine tut dies vielleicht ein halbes Jahr, der andere hat selbst nach 5 oder mehr Jahren noch immer dieses Gefühl des Verlassenseins.
Nimm dir deine Zeit und wenn du meinst, das geht nur mit Hilfe, dann tu es. Alles was du für dich tust, ist richtig...nur für dich - für niemanden anders.
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 06.08.2013, 19:30
Benutzerbild von Rachel
Rachel Rachel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.06.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 1.504
Standard AW: Psychologische Hilfe?!

trauer ist ganz unterschiedlich, jeder geht anders damit um aber ich würde mir auf jeden fall professionelle hilfe holen, ich würde auch zuerst zu einer psychoonkologin gehen, die gibt es in jedem guten krankenhaus und kostet nichts, sprich einfach mal mit ihr

ich wünsch dir viel kraft, viel energie und sonst noch alles was es gibt um den schweren verlust verkraften zu können. ich kämpfe derzeit auch damit.

alles liebe
gitti
__________________
mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.08.2013, 20:02
sahara26 sahara26 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2013
Beiträge: 7
Standard AW: Psychologische Hilfe?!

Liebe Silvia,
ich weiß genau was du meinst. Ich habe vor 3 Wochen meine Mutter verloren. Ich bin 27. Es ist einfach der Schmerz der dich langsam durchdrehen lässt aber er wird dich nicht zerstören und zwar aus einem Grund, das würde dein Vater nicht wollen. Ich bin mir sicher das dir dein Vater ein schönes Leben für dich wünscht, dass du die Zeit auf Erden noch genießen kannst. So denke ich über meine Mutter sie will das ich noch ein langes und glückliches Leben führe, auch wenn sich das jetzt unmachbar anhört. Meine Mutter hat mal zu mir gesagt: Ich gehe ja nur vor!
Rede viel mit anderen darüber, vorallem mit Menschen die dir nahe stehen. Freu dich über die schönen Dinge im Leben und denk daran dein Vater bekommt all das sehr wohl mit.

Ich wünsche Dir viel Kraft...

Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:19 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55