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  #1  
Alt 06.03.2003, 14:04
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Hallo Ihr Lieben!
Hatte am Dienstag meine erste (von zwölf) Chemos mit Vinorelbine, zusätzlich bekomme ich Herceptin(für zwei Jahre) und Zoladex (-> das nur für drei Monate zum Schutz der Eierstöcke).Habe schon seit Wochen den totalen Durchhänger und hatte gehofft dass mich mit Beginn der Therapie der Aktionismus packt und es etwas Berg auf geht.
Leider passiert gerade das Gegenteil, und irgendwie fühle ich mich auch undankbar. Habe die erste Infusion eigentlich ganz gut überstanden: keine Übelkeit. Fühle mich nur so super-schlapp seit Dienstag, schlafe fast dreizehn Stunden pro Nacht, diese aber eher schlecht und weiß nicht ob das der richtige Weg sein soll, gesund zu bleiben (habe ja keine Metas nachweisbar, meine Erstdiagnose war im Juni 2001, da war ich 23 Jahre alt und hatte jetzt ein Rezidiv in der selben Brust, habe im Januar Amputieren und Aufbauen lassen...). Da meine Venen von der ersten Chemo von vor 1,5 Jahren (EC) so schlecht sind soll ich am Montag einen Port bekommen - und es ist vielleicht albern, aber ich verbinde einen Port immer damit für ewig krank zu sein. Ich weiß, dass das Quatsch ist, aber ich finde mit einem Port ist alles so "festgelegt", so "sichtbar da" für mich....
Meine Mutter oder Freunde sagen ständig ich soll doch was tun was mir Freude bereitet - aber es gibt nichts. Ich könnte einen Urlaub planen, oder mir was schönes kaufen, aber das hat für mich alles keinen Wert...Merke was es für ein Unteschied ist so eine Therapie ohne Partner an der Seite (wie es bei meiner letzten Chemo noch war) durchzustehen.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich würde die ganze Therapie abbrechen, merke ich, wie ein befreiendes Gefühl von Freude in mir aufsteigt - und das macht mir Angst. Aber wie soll ich denn bloß gesund bleiben, wenn es mir so schlecht geht?
Ich hoffe, ich kann bald wieder mit fröhlicheren Einträgen von mir hören lassen.
Liebe Grüße, Nicole
PS: Meine Pläne bei Therapiebeginn das Rauchen aufzugeben, habe ich natürlich auch nicht durchgehalten....
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  #2  
Alt 06.03.2003, 16:30
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Standard Total am Boden

Hallo Nicole, bei mir war nach der zweiten Chemo das gleiche, ein absoluter
Durchhänger weil es mir körperlich so schlecht ging. Ich bin dann viel
an die Luft gegangen, jeden Tag eine Stunde spazieren, trotz Schlappheit.
Die Kräfte kommen beim Laufen. Ich bin auch immer morgens aufgestanden,
nicht so lange im Bett bleiben, dadurch wird man immer schlapper. Jeden Tag
sich eine Aufgabe vornehmen, die man versucht zu schaffen - bei mir ist es
der Haushalt. Das hat mir jedenfalls geholfen, mein inneres Gleichgewicht und
auch ein klitzekleines bischen Lebensfreude zu haben. Kopf hoch.
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  #3  
Alt 06.03.2003, 16:30
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Nun, du hast einiges hinter dir. Der Krebs hat noch mal zu geschlagen und Du hast eine Op hinter dir und eine Chemotherapie vor dir. Du hast allen Grund erschöpft zu sein und dir Sorgen zu machen. Während meiner Chemotherapie habe ich mich oft gefragt, ob sich das alles lohnt. Mein ebenfalls krebskranker Kollege hat dazu gesagt: "Ja, für jede gute Stunde, für jeden guten Tag." Nie hätte ich geglaubt, daß gute Stunden und Tage wiederkommen. Und noch viel weniger hätte ich geglaubt, daß mir mitten in der Chemo ein Mann ins Haus schneit, den ich am 2. Mai heiraten werde.
Mit ganz liebem Gruß aus Hamburg
Dorothea
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  #4  
Alt 06.03.2003, 23:19
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Halo Nicole,
Du bist noch so jung und dann schon solche böse Erfahrungen. Kopf hoch und dann wirst Du es auch schaffen. Stärke Dein Inneres Immunsystem nach Simontons Anleitungen. Auch damit bewältigst Du einiges, was bisher in Deinem Leben nicht geradeaus gelaufen war.
Mach einfach was Schönes und tu was für Deine Seele.

Ich bin auch vor gut drei Jahren am Bk operiert worden, habe bisher alles gut überstanden.
Mir hat meine Musik geholfen, denn Musik belebt Geist und Seele.
Ich habe vor längerer Zeit Deinen Erfahrungsbericht gelesen. Vielleicht hast Du meinen auch schon entdeckt.

Kannst mir ja mal mailen, wenn Du willst.

Liebe Grüße nach BN
Maryjoe
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  #5  
Alt 13.03.2003, 16:50
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Liebe Nicole!

Bitte glaube nicht, dass du nicht gesund bleibst, wenn du während deiner Behandlung und auch danach Durchhängephasen erlebst. Deine Angst und dein Frust sind doch normal und ich glaube, dass auch negative Gefühle ihren Platz bei der Problembewältigung brauchen.
Auf keinen Fall hast du ein schlechtes Gewissen nötig, wenn du keinen Bock mehr auf die Therapie hast, auch wenn es dir körperlich nicht total schlecht geht. Und was heißt in diesem Zusammenhang bitte "undankbar"?? Wofür? Klar ist es toll, wenn es dir nicht sehr schlecht geht bei der Chemotherapie. Aber das heißt doch nicht, das du das weniger schlechtgehen nicht runterziehend finden darfst.
Vielleicht muß man sich auch diesen Überdruß erlauben und sich dessen wert fühlen, um dem positiven Denken wieder den Weg zu bahnen?
Ich hab den Eindruck, du forderst unheimlich viel auf einmal von dir: Power bei Therapiebeginn, Nikotinentzug, keine Angst haben dürfen zum Gesundbleiben, ... welche Überfrau kann das denn leisten?
Auch ganz kleine Schritte bringen dich wieder aus deinem Tief heraus.
Ich weiß, wie schwer es ist, den Anfang zu finden, aber irgendwann findet man ihn.
Wielange soll denn der Port liegenbleiben?
Meld dich nochmal wenn du möchtest und erzähl mal, wie die letzte Woche bei dir gelaufen ist.

Liebe Grüße, Sanni
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  #6  
Alt 13.03.2003, 22:54
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Hallo, liebe Nicole! Ich habe mich sehr über deinen Anruf heute gefreut, leider bin ich sehr spät zurückgekommen, so daß ich mich nicht mehr melden konnte. Telefonieren wir morgen vormittag? Das würde mich freuen! Übrigens, auch noch nach Jaaahren hat frau Durchhänger, Depressionen, Ängste uvam. Das geht soweit, daß Therapie angesagt ist und diese Chance nutze ich auch. Dabei kommt dann der ganze andere seelische Müll auch gleich mit ans Tageslicht. Aber auf der anderen Seite freue ich mich jetzt viel mehr über die Momente, wenn die Sonne scheint, Blumen plötzlich anfangen zu blühen, oder ein Kinderlächeln und überhaupt über die vielen Kleinigkeiten, die mir früher garnicht aufgefallen wären. Heute sehe ich sie mit neuen Augen und bin darüber glücklich. Insofern hat mich die Krankheit gelehrt, daß ich nun genauer hinschauen muss, was es alles Schönes zu sehen gibt. Wenn ich das nicht tue, dann sind die Tage tatsächlich sehr trist - trotz Sonnenschein. Also liegt es eigentlich schon sehr an uns selber, ob wir einen guten Tag haben wollen oder nicht. Es gbit ein hübsches Büchlein von Bärbel Mohr: Bestellungen beim Universum , das hat mir meine Nachbarin geliehen. Mir hat es sehr geholfen, wenn ich wieder mal in Panik geriet oder meine Ängste übermächtig wurden. Vielleicht kann es ja auch dir helfen? Bis bald und liebe Grüße von Monika :=))
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  #7  
Alt 16.03.2003, 16:08
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liebe nicol, ich kann dir auch dringend die bücher von carl simonton-wieder gesund werden empfehlen- vorallem deinen gefühlen zu trauen und wirklich das beste für dich zu tun- alles alles liebe susi
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  #8  
Alt 17.03.2003, 12:50
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Hallo!
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Morgen habe ich meine dritte Chemo - und leider ist meine Stimung eher weiter auf Talfahrt. Irgendwie klappt momentan auch nichts wie es soll. Mein (Ex-)Freund hat jetzt eine Wohnung gefunden und wird in drei Wochen ausziehen. Hatte gehofft, er bleibt vielleicht noch etwas länger, da seine Anwesendheit, auch ohne Partnerschaft- mir schon gut getan hat. Jetzt wird meine Mutter erstmal finanziell einspringen, da ich die Wohnung alleine nicht bezahlen kann. Wird schon komisch hier ohne ihn weiter zu wohnen....
Ansonsten bin ich total schlapp von der Therapie, musste zwei super Praktika (bei RTL und Viva) absagen auf die ich schon seit zwei Jahren gehofft hatte...Ich bin echt ratlos was meine Laune noch etwas hoch halten kann?! Noch nicht mal "sich was Schönes leisten" ist drin - bin pleite...
So jetzt habe ich genug gejammert, hoffe ich kann Euch bald mal was Netteres schreiben.
Bis dahin liebe Grüße, Nicole
PS: Vielen Dank auch für die Buchtipps, die meisten kenne ich schon, weil ich sie während meiner Ersttherapie vor 1,5 Jahren gelesen habe. Mit Simonton kann ich mich leider gar nicht anfreunden....
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  #9  
Alt 17.03.2003, 17:22
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liebe nicole, was ist es denn bei simonton was dich unangenehm berührt? ich sehe es so, dass gedanken einfach entscheidend sind und alleine das wirkliche glauben ich kann gesund werden hat meiner mutter sehr geholfen- ich hoffe du findest einen weg alles liebe susi
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